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Gordon Willard Allport 11 November 1897 in Montezuma Indiana USA 9 Oktober 1967 in Cambridge Massachusetts USA war ein US amerikanischer Psychologe und Begrunder der Allport Skala Gordon Allport Allport war von 1933 bis 1966 Professor fur Sozialpsychologie an der Harvard University Er gilt als Mitbegrunder der humanistischen Psychologie und des Begriffs der funktionellen Autonomie mit Betonung der Unabhangigkeit des Motivsystems der Personlichkeit von den zugrunde liegenden Primarantrieben die er im Gegensatz zum Behaviorismus vertrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeitsgebiete 2 1 Vorurteilsforschung 2 2 Personlichkeitspsychologie 2 3 Religionspsychologie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAllport wuchs als jungster von vier Brudern auf in Glenville bei Cleveland Ohio Sein Vater John Edward Allport war Landarzt seine Mutter Nellie Edith geborene Wise Als Gordon Allport sechs Jahre alt war seine Familie war bereits viele Male umgezogen liessen sie sich schliesslich in Ohio nieder Seine fruhe schulische Ausbildung erhielt er an der offentlichen Schule von Cleveland public schools of Cleveland in Ohio Einer seiner alteren Bruder war Floyd Henry Allport der in Harvard Psychologie studierte wahrend Gordon dort zwischen 1915 und 1919 Wirtschaftswissenschaften studierte Anschliessend unterrichtete er fur ein Jahr Englisch und Soziologie am Robert College in Konstantinopel 1 1920 begegnete er in Wien Sigmund Freud Zuruck in Harvard studierte er zwei Jahre Psychologie und erwarb 1922 den Ph D mit einer Arbeit uber Personlichkeitseigenschaften 2 Seine erste wissenschaftliche Arbeit Personality Traits Their Classification and Measurement erschien im Jahr 1921 Er erhielt ein Stipendium fur einen zweijahrigen Studienaufenthalt in Europa den er in Hamburg Berlin und Cambridge verbrachte Einer seiner Professoren in Hamburg war William Stern 1924 kehrte er zuruck nach Harvard wo er zunachst als Dozent fur Sozialethik tatig war Von 1926 bis 1930 war er Assistenzprofessor fur Psychologie am Dartmouth College bevor er wieder nach Harvard wechselte 3 1933 wurde Allport in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Arbeitsgebiete BearbeitenPersonlichkeitspsychologie Gestalt und Wachstum der Personlichkeit Big Five Psychologie Vorurteilsforschung Die Natur des Vorurteils Begrunder der Allport Skala Begrunder der Kontakthypothese 4 Synthese der Kontexte Behaviorismus und geisteswissenschaftliche verstehende Psychologie Werturteile in der Religionspsychologie Zusammenarbeit von Psychologie und Religion zur Verbesserung des Charakters funktionale und dysfunktionale ReligionVorurteilsforschung Bearbeiten Mit seinem Werk The Nature of Prejudice schuf er die Basis fur die Erforschung von Vorurteilen In dem Werk fuhrte er anti afroamerikanische antisemitische anti katholische und sexistische Ressentiments als Beispiele fur Vorurteile auf Allport hat in dem Werk viele weitere spater allgemein akzeptierte Theorien und Modelle entworfen Eine davon ist z B die Common Ingroup Identity Theory eine Theorie zur Reduktion von Vorurteilen The Nature of Prejudice ist eines der am meisten gelesenen Bucher in der Geschichte der Sozialpsychologie und wurde in viele Sprachen ubersetzt Wissenschaftliche Datenbanken zeigen dass es bis zum Jahr 2012 mindestens 15 000 mal zitiert wurde 5 Personlichkeitspsychologie Bearbeiten Zusammen mit William Stern gehorte Allport zu den Grundungsvatern des Fachbereichs Personlichkeitspsychologie 6 Als Vertreter des idiografischen Ansatzes forderte er von der Personlichkeitspsychologie dass sie sich primar mit der Einzigartigkeit einer Person und deren individuumsspezifischer Struktur und Dynamik zu befassen habe Als geeignete Analyseeinheit schlug er die personliche Disposition vor unter der er Eigenschaften verstand die allein fur ein spezifisches Individuum zutreffen und dadurch seine Einzigartigkeit charakterisieren 7 Fur Allport ist Personlichkeit keine Fiktion und kein imaginares Konzept sondern eine reale Einheit Er unterschied zwischen kontinuierlichen und diskontinuierlichen Personlichkeitstheorien Er selber neigte eher einer diskontinuierlichen Personlichkeitstheorie zu 8 Allports Definition von Personlichkeit lautete Personality is the dynamic organization within the individual of those psychophysical systems that determine his characteristic behavior and thought 9 Allport stellte eine Hierarchie der Personlichkeitsmerkmale personal traits auf Personlichkeitsmerkmale einer Person die ihr Verhalten in den meisten Situationen bestimmen nennt er cardinal traits Darunter sind die central traits angesiedelt die das Verhalten der Person in vielen Situationen determinieren Die darunter angesiedelten secondary traits bestimmen manchmal und in eher peripheren Bereichen wie z B bei personlichen Vorlieben fur eine bestimmte Mode oder Musik das Verhalten der Person 10 Religionspsychologie Bearbeiten Mit der Religious Orientation Scale hat Allport zusammen mit J M Ross im Jahr 1967 eine Skala zur Bewertung der religiosen Orientierung von Menschen geschaffen Dabei werden eine intrinsische und eine extrinsische religiose Orientierung unabhangig voneinander erfasst Schriften Auswahl BearbeitenTreibjagd auf Sundenbocke ABC s of scapegoating Hrsg und bearb von Knud Knudsen 4 erw Auflage Christian Bad Nauheim 1968 Personlichkeit Struktur Entwicklung und Erfassung der menschlichen Eigenart Klett Stuttgart 1949 Werden der Personlichkeit Gedanken und Grundlegung einer Psychologie der Personlichkeit Kindler Munchen 1974 ISBN 3 463 18127 4 Gestalt und Wachstum in der Personlichkeit Anton Hain Meisenheim 1970 Carl F Graumann Hrsg Die Natur des Vorurteils Studienbibliothek Ubersetzt von Hanna Graumann Kiepenheuer amp Witsch Koln 1971 ISBN 3 462 00826 9 Literatur BearbeitenIan Nicholson Inventing Personality Gordon Allport and the Science of Selfhood American Psychological Association 2003 ISBN 1 55798 929 X Peter Glick John Dovidio Laurie A Rudman Hrsg On the Nature of Prejudice Fifty Years After Allport Blackwell Publishing 2005 ISBN 1 4051 2750 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gordon Allport im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bernardo J Carducci The Psychology of Personality Viewpoints Research and Applications Blackwell Publishing 2 Aufl 2009 S 259 John S Bowman The Cambridge Dictionary of American Biography Cambridge University Press 1995 S 13 Manfred Amelang u a Differentielle Psychologie und Personlichkeitsforschung Kohlhammer Verlag 2006 Fur eine Zusammenfassung der Kontakthypothese siehe Gordon W Allport Die Natur des Vorurteils Kiepenheuer amp Witsch Koln 1971 S 285 f Englischsprachiges Original Gordon W Allport The Nature of Prejudice Addison Wesley Cambridge 1954 Samuel Salzborn Hrsg Klassiker der Sozialwissenschaften 100 Schlusselwerke im Portrait Springer VS Fachmedien Wiesbaden 2014 S 174 178 Philipp Y Herzberg Marcus Roth Personlichkeitspsychologie Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 S 148 Hannelore Weber Thomas Rammsayer Hrsg Handbuch der Personlichkeitspsychologie und Differentiellen Psychologie Hogrefe Verlag 2005 S 129 und 130 Barbara Engler Personality Theories Houghton Mifflin Harcourt Publishing 2009 S 264 Gordon Allport Pattern and Growth in Personality Harcourt College Publishing S 28 Jeffrey Nevid Psychology Concepts and Applications Houghton Mifflin Company 2009 S 488Normdaten Person GND 118644823 lobid OGND AKS LCCN n79044016 VIAF 34523875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Allport GordonALTERNATIVNAMEN Allport Gordon WillardKURZBESCHREIBUNG Sozialpsychologe und Mitbegrunder der Humanistischen PsychologieGEBURTSDATUM 11 November 1897GEBURTSORT Montezuma Indiana STERBEDATUM 9 Oktober 1967STERBEORT Cambridge Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gordon Allport amp oldid 237254914