www.wikidata.de-de.nina.az
Trachys troglodytiformis ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer und der Unterfamilie Agrilinae Die artenreiche Gattung Trachys ist weltweit mit etwa 550 Arten vertreten 1 fur Europa zahlt die Fauna Europaea 19 Arten auf die Art Trachys troglodytiformis tritt in zwei Unterarten auf 2 Malven ZwergprachtkaferTrachys troglodytiformisSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Familie Buprestidae Prachtkafer Unterfamilie AgrilinaeGattung TrachysArt Malven ZwergprachtkaferWissenschaftlicher NameTrachys troglodytiformisObenberger 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen 2 Beschreibung des Kafers 2 1 Biologie 3 Verbreitung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBemerkungen zum Namen Bearbeiten nbsp nbsp nbsp Abb 1 links Seite Mitte Frontalansicht rechts Unterseite nbsp nbsp Abb 2 Teilaufsicht Hinterleib Pfeil spitze je auf pragnante Rinne am Aussenrand des 2 bis 5 Sternits Abb 3 Prosternum beim Pror sternalfortsatz Hinterrand gelb Seitenrand grun nachgezogen nbsp nbsp Abb 4 Aufsicht rechts Vergrosserung der Hinterkralle mit Pfeil auf ZahnDie Namensgebung der Art ist verwirrend und wurde mehrfach geandert Eine erste Beschreibung des Kafers erfolgt 1787 durch Fabricius unter dem Namen Buprestis pygmaea 3 Der Namensteil pygmaea deutet auf die Kleinheit des Kafers hin 1801 stellt Fabricius die Gattung Trachys auf 4 Der Gattungsname ist von altgriechisch traxys trachys deutsch rau abgeleitet 5 und bezieht sich darauf dass die Flugeldecken der betrachteten Tiere behaart waren 4 Der deutsche Name fur die Gattung ist Zwergprachtkafer Leider wird der Name Trachys von einigen Autoren dem mannlichen Geschlecht von anderen dem weiblichen Geschlecht zugerechnet so dass die Art charakterisierenden Namensteile entsprechend in mannlicher oder weiblicher Form gebraucht werden In dem fruhen Standardwerk Fauna Germanica von Edmund Reitter von 1911 heisst der Kafer Trachys pygmaea Fbr 6 1805 beschreibt Laurentio Ponza den Kafer unter dem Namen Buprestis corusca 7 Der Namensteil corusca lat bedeutet schimmernd Bei dem von Ponza beschriebenen Exemplar sind die Flugeldecken nicht blau sondern schimmern grunlich In dem Standardwerk Freude Harde Lohse ist der Kafer ursprunglich unter dem Namen Trachys coruscus Ponza gefuhrt Zwei Synonyme pygmaeuas F und fabricii Schaef sind geklammert 8 Der heute ubliche Artname troglodytiformis geht auf Jan Obenberger zuruck Dieser veroffentlichte 1918 dass im westlichen Verbreitungsgebiet des von Fabricius beschriebenen Kafers pygmaea eine etwas schlankere Form vorherrsche die an die Art Trachys troglodytis erinnere Er nannte diese Form deswegen Trachys troglodytiformis 9 Trogloditis ist aus dem Griechischen abgeleitet und heisst Hohlenbewohner in Anspielung darauf dass der Kafer in Blattern miniert Im dritten Supplementband zu Freude Harde Lohse wird vermerkt dass Trachys coruscus Ponza in Trachys troglodytiformis Obenberger zu andern sei 10 Auf Grund seiner Wirtspflanzen werden auch die deutschen Namen Malven Prachtkafer und Malven Kleinprachtkafer benutzt ausserdem findet man den Namen Goldhalsiger Klein Prachtkafer 11 Beschreibung des Kafers BearbeitenDer nur 2 2 bis 3 8 Millimeter lange Kafer ist breit oval Er ist uber der Flugeldeckenbasis deutlich langs und quer gewolbt uber der Flache der Flugeldecken jedoch abgeflacht Er ist deutlich zweifarbig Kopf und Halsschild sind gelbkupfrig Abb 1 links oder rotkupfrig Abb 1 Mitte und stark glanzend die Flugeldecken blaulich oder grunlich Die Unterseite ist dunkel erzfarben Abb 1 rechts Schwarze Exemplare tragen auf der Stirn oder der Korperseite einen feurigen oder purpurnen Glanz Die Kafer konnen sehr kurz und zerstreut behaart sein Der Kopf steht senkrecht zur Korperachse Die ersten beiden Glieder des dunnen und kurzen Fuhlers sind verdickt Das dritte bis sechste Glied ist kegelformig das siebte bis elfte Glied ist dreieckig erweitert und bildet eine funfgliedrige Keule Der Kopf ist schwach punktiert und auf der Stirn schwach langs flach eingedruckt Dieser Eindruck setzt sich jedoch nicht uber den Scheitel fort der Scheitel ist schwach quer gewolbt Die Augen sind gross und nicht hervorstehend Am Innenrand der Augen befindet sich vor der Einlenkungsstelle der Fuhler je in Grubchen Der Halsschild ist viel breiter als lang Er ist nach vorn stark verengt Langs der Mitte tragt er eine Furche im Taxobild und in Abb 1 links deutlich sichtbar Er ist langs und quer deutlich gewolbt Im Zentrum ist er fast glatt seitlich durch gedrangt liegende hufeisenformige Eindrucke gerunzelt in Abb 4 bei voller Auflosung gut erkennbar Das Schildchen ist punktformig Die Flugeldecken sind nur wenig langer als zusammen breit Sie sind an der Schulterbeule am breitesten die Schulterbeule ist jedoch nicht als vorspringender Hocker ausgebildet Die Flugeldecken enden gemeinsam abgerundet nicht einzeln zugespitzt Sie sind grob flach und nicht dicht punktiert Die Punkte stehen stellenweise in Reihe Die Flugeldecken tragen hochstens ansatzweise Haarbinden in Abb 4 zwei am Flugeldeckenende Das zweite bis funfte Hinterleibssternit tragt am Seiten bzw Hinterrand eine sehr deutliche tiefe Rinne Pfeilspitzen in Abb 2 Die Prosternalplatte ist an der Basis verbreitert in Abb 3 gelb nachgezeichnet seitlich in Abb 3 grun nachgezeichnet kaum eingeschnurt Das letzte Sternit ist mehr oder weniger deutlich eingeschnitten Die Tarsen sind alle funfgliedrig Die Klauen sind an der Basis breit gezahnt in Abb 4 rechts 12 13 14 Biologie Bearbeiten Die Larve miniert ausschliesslich in Blattern von Malvengewachsen Wilde Malve Kleinblutige Malve Gewohnliche Stockrose Rauer Eibisch Echter Eibisch Hanfblattriger Eibisch verschiedene Strauchpappeln Die Kafer legen die Eier besonders an sudlich exponierte Pflanzen an trocken heissen Standorten ab wobei sie an den Pflanzen noch durch Aufheizungseffekte besonders warme Bereiche nutzen Es werden sowohl die Blattoberseite als auch die Blattunterseite zur Eiablage benutzt Die Larve frisst nach dem Schlupfen flachenmassig das Parenchym zwischen Oberhaut und Unterhaut des Blattes wodurch bleiche Flecken Platzminen entstehen Wie bei den anderen Arten der Gattung Trachys findet man zum Beginn der Minen jeweils einen kleinen schwarzen lackfarbenen Fleck den Rest der Eischale Man findet die Kafer zwar auch an anderen Pflanzen sie entwickeln sich jedoch nur in Malvengewachsen 15 In der Provence erscheinen uberwinterte Tiere bereits Anfang April zur Kopulation und zur Eiablage auf den Wirtspflanzen Bereits um den 10 Mai sind Larven sichtbar Sie entwickeln sich in zwei bis drei Wochen und hauten sich dabei vier Mal Die erwachsenen Larven werden ungefahr sechs Millimeter lang Die Verpuppung beginnt Ende Mai Die Puppenruhe dauert neun bis zehn Tage Die Imagines der ersten Generation erscheinen Anfang Juni In einem Jahr werden mindestens drei Generationen hervorgebracht und man kann noch im Dezember Kafer finden Die Tiere der letzten Generation uberwintern unter Steinen Moos oder in der Bodenstreu 16 Verbreitung BearbeitenDie Art ist um das gesamte Mittelmeer verbreitet holomediterran und kommt nordlich bis in Tschechien vor In Deutschland gibt es aktuelle Vorkommen an der Mosel und altere Belege aus Thuringen 11 Das Vorkommen in Deutschland ist reliktar und kann als stark gefahrdet betrachtet werden 16 Der Kafer fehlt in Grossbritannien Danemark und Skandinavien Ostlich findet man ihn bis zum Kaukasus 2 Laut ITIS ist die Art in den USA eingefuhrt 17 Literatur BearbeitenFritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 S 555 557 Manfred Niehuis Hrsg Die Prachtkafer in Rheinland Pfalz und im Saarland Gesellschaft fur Naturschutz und Ornithologie Rheinland Pfalz e V GNOR Landau 2004 ISBN 3 937783 04 0 S 472 476Einzelnachweise Bearbeiten Brechtl Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurterttembergs ISBN 3 8001 3526 4 S 540 a b Fauna Europaea Tachys troglodytiformis abgerufen am 11 Juli 2023 Joh Christ Fabricius Mantissa insectorum Band 1 Hafnia Kopenhagen 1787 S 183 Nr 78 als Buprestis pygmaea a b Joh Chr Fabricius Systema Eleutheratorum Band 2 Kiel 1801 S 218 129 Gattung Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung Edmund Reitter Fauna Germanica Die Kafer des Deutschen Reiches III Band Stuttgart 1911 S 198 Laurentio Ponza Coleoptera salutiensia sive enumeratio methodica coleopterorum quae in acro salutiensi reperuntur in Memoires de l Academie Imperial des Sciences Litterature et Beaux Arts de Turin Jahrgang XIII Turin 1805 S 81 Nr 414 Buprestis corusca Freude Harde Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 ISBN 3 87263 027 X S 247 Jan Obenberger Revision der Palaarktischen Trachydinen in Archiv fur Naturgeschichte 82 Jahrgang 11 Heft Berlin 1916 Abt A S 66 als Variante troglodytiformis von pygmaea Lucht Klausnitzer Die Kafer Mitteleuropas 4 Supplementband Band 15 S 234 a b Brechtl Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurterttembergs ISBN 3 8001 3526 4 S 555 H v Kiesenwetter Naturgeschichte der Insecten Deutschlands Band IV 1857 https www biodiversitylibrary org item 34947 page 174 mode 1up S 168 Tachys pygmaea Jan Obenberger Revision der Palaarktischen Trachydinen in Archiv fur Naturgeschichte 82 Jahrgang 11 Heft Berlin 1916 Abt A Trachys pygmaea Bei Coleonet Tachys trogloditiformis abgerufen 7 Juli 2023 Adolf Horion Kaferkunde fur Naturfreunde Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 1949 S 107 a b Manfred Niehuis Hrsg Die Prachtkafer in Rheinland Pfalz und im Saarland Gesellschaft fur Naturschutz und Ornithologie Rheinland Pfalz e V GNOR Landau 2004 ISBN 3 937783 04 0 S 475 Gefahrdung Bei ITIS Trachys troglodytiformis abgelesen am 15 Juli 2023Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malven Zwergprachtkafer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trachys troglodytiformis amp oldid 236143335