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Goffredo Petrassi 16 Juli 1904 in Zagarolo 3 Marz 2003 in Rom war ein italienischer Komponist Goffredo Petrassi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stilistische Fragen 3 Die Vokalmusik 4 Die zweite Schaffensperiode 5 Hauptwerke 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGoffredo Petrassi war in seinen Jugendjahren Sangerknabe in der romischen Kirche San Salvatore in Lauro Seine musikalischen Fahigkeiten erwarb er sich zunachst autodidaktisch indem er als Angestellter einer Musikalienhandlung alle erreichbaren Partituren studierte Er nahm dann Privatunterricht bei Alessandro Bustini und Vincenzo di Donato Schliesslich trat er in die Kompositionsklasse von Bustini am Conservatorio di Santa Cecila ein 1936 wurde er Mitglied der Accademia di Santa Cecilia und 1939 Kompositionslehrer am Conservatorio di Santa Cecilia wo er 1960 schliesslich die Meisterklasse fur Komposition ubernahm Von 1937 bis 1940 war Petrassi Generalintendant des Teatro La Fenice in Venedig von 1947 bis 1950 kunstlerischer Direktor der Accademia Filarmonica Romana und von 1954 bis 1956 Prasident der Internationalen Gesellschaft fur Neue Musik 1957 wurde er zu deren Ehrenmitglied 1 und 1977 wurde er als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewahlt 2 Seit 1963 war er assoziiertes Mitglied der Koniglichen Akademie von Belgien 3 1978 wurde er mit dem internationalen Antonio Feltrinelli Preis ausgezeichnet und in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen Stilistische Fragen BearbeitenIn seiner Musik ging Petrassi von neoklassizistischen Ansatzen aus und fand uber die Begegnung mit dem Serialismus zu einem ganz eigenen Stil Seine acht Orchesterkonzerte entstanden zwischen 1934 und 1972 Damit umspannen sie fast das ganze Spektrum von Petrassis stilistischer Entwicklung Im ersten Konzert stand er noch deutlich unter dem Einfluss des Neoklassizismus Doch wurden hier schon Anklange an Paul Hindemith und Alfredo Casella deutlich Petrassis Entwicklungsgang zur immer starkeren Ausbildung einer personlichen und freien Sprache vollzog sich verhaltnismassig langsam Dabei ist bemerkenswert dass diese Wandlung analog zu Petrassis Annaherung an die Zwolftonmusik der Wiener Schule verlief Die fruhen Arbeiten stehen unter dem Einfluss Igor Strawinskys und Hindemiths Durch Casella wurde er auf die italienische Vokal und Instrumentaltradition der Renaissance und des Fruhbarock zuruckgefuhrt In den dreissiger Jahren schrieb Petrassi eine Musik die sich durch lebendigen musikantisch konzertierenden Duktus auszeichnet Diese Musik fusst auf erweiterter Tonalitat auf Mixturklangen sie kostet leere Quinten aus und uberzeugt durch Frische und Leuchtkraft Die Vokalmusik BearbeitenMit seiner Vokalmusik entfaltete Petrassi grosse Wirkung Hier wird auch sein tief empfundener Humanismus spurbar Im Bemuhen um eine Wiederbelebung des Madrigalstils nahm er eine zentrale Position ein Besonders mit der atmospharisch beeindruckenden Kantate Noche Oscura von 1950 fand Petrassi zu einer personlichen Sprache Aber auch die stilpragenden Einwirkungen Strawinskys die an dessen Oedipus Rex oder die Psalmensinfonie erinnern sind nicht zu uberhoren Die zweite Schaffensperiode BearbeitenMit dem Hauptwerk der zweiten Schaffensperiode dem dramatischen Madrigal Coro di Morti fur Mannerchor drei Klaviere Blechblaser und Schlagzeug 1940 1941 nimmt seine Sprache die Haltung einer Botschaft an die in transzendente Bereiche zielt Dieses Werk wird eine der wichtigsten Stationen in Petrassis Lebenswerk Mit der Wandlung im Ausdruck verbindet sich naturgemass eine Modifikation seiner musikalischen Elemente uberhaupt Am deutlichsten wird dies in der Harmonik die sich mehr und mehr differenziert Nach wie vor bleibt die erweiterte Tonalitat erhalten das Klangideal bleibt weiterhin linear melodisch Erneuerungen von Renaissance und Fruhbarock verbinden sich mit zeitgenossischen Anregungen Doch dann entdeckt Petrassi 1945 die Bewegung und bindet sie in seine Musik ein Sein Ballett Das Portrait des Don Quichotte ist der Beweis dafur und ist ein Beweis fur ein reicheres phantasievolleres Verhaltnis zur Klangfarbe In seiner Kantate Noche oscura fur gemischten Chor und Orchester lost Petrassi noch mehr Konsequenzen aus als vorher in der Kantate Coro Morti War Petrassis Thematik in den Fruhwerken vorwiegend diatonisch gewesen so stuft er jetzt den Tonraum chromatisch aus Dadurch wird die Harmonik zwar erweitert ihre tonalen Bindungen aber verschleiert Der Ausdruckswille steht im Vordergrund die Annaherung an die Zwolftonmusik ist vollzogen zwar nicht ganz real aber doch virtuell Noch aber ist die Zwolftonmusik bei ihm nicht Grundlage der Gestaltung doch spielt sie eine immer ausschlaggebendere Rolle Die Zwolftonmusik wird strenger angewandt als bisher die kontrapunktischen Verflechtungen erreichen einen neuen Hohepunkt 1977 veroffentlichte er Alias eine Komposition fur Gitarre und Cembalo Hauptwerke BearbeitenPartita fur Orchester 1932 1 Orchesterkonzert 1933 1934 Der 9 Psalm fur gemischen Chor und Orchester 1939 1940 Klavierkonzert 1936 1939 Magnificat fur Sopran gemischten Chor und Orchester 1939 Coro di Morti fur Mannerchor drei Klaviere Blechblaser und Schlagzeug 1940 1941 Quattro inni sacro fur Tenor Bass und Orchester 1942 La Folia di Orlando Ballett 1942 1943 Das Portrait des Don Quichotte Ballett 1945 Il Cordovano Oper 1950 Sonata da Camera fur Cembalo und zehn Instrumente 1948 Morte dell Aria Oper 1950 Noche oscura Kantate fur Chor und Orchester 1950 2 Orchesterkonzert 1951 Nonsense fur Chor a cappella 1952 3 Orchesterkonzert Recreation concertante 1956 1957 4 Orchesterkonzert 1954 5 Orchesterkonzert 1954 6 Orchesterkonzert Invenzione concertanta 1956 1957 Serenata fur funf Instrumente 1958 Streichquartett 1958 Streichtrio 1959 Suoni notturni fur Gitarre 1959 Petrassis erstes atonales und athematisches Solowerk 4 Flotenkonzert 1960 Propos d Alain Kantate fur Bariton und 12 Spieler 1960 7 Orchesterkonzert 1961 1964 Estri fur 15 Instrumente 1967 Tre per sette fur drei Spieler auf sieben Blasinstrumenten 1967 8 Orchesterkonzert 1972 Einzelnachweise Bearbeiten ISCM Honorary Members Honorary Members Goffredo Petrassi American Academy of Arts and Letters abgerufen am 18 Marz 2019 Academicien decede Goffredo Petrassi Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 7 November 2023 franzosisch Andreas Grun Gitarrenmusik um 1960 Teil 1 Goffredo Petrassi Suoni notturni 1959 In Gitarre amp Laute 8 1986 Heft 1 S 59 63 Normdaten Person GND 119456443 lobid OGND AKS LCCN n80089689 NDL 001259487 VIAF 76402214 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Petrassi GoffredoKURZBESCHREIBUNG italienischer KomponistGEBURTSDATUM 16 Juli 1904GEBURTSORT Zagarolo ItalienSTERBEDATUM 3 Marz 2003STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goffredo Petrassi amp oldid 239434874