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Die Goburg ist mit 543 4 m u NHN 1 der hochste Berg des Eichsfeldes und des Naturparkes Eichsfeld Hainich Werratal Sie liegt bei Volkerode im Oberen Eichsfeld Obereichsfeld im Nordwestthuringischen Landkreis Eichsfeld an der Grenze zu Hessen Deutschland GoburgInformationstafel auf hochster Eichsfeld ErhebungHohe 543 4 m u NHN 1 Lage bei Volkerode Landkreis Eichsfeld Thuringen Deutschland Gebirge Gobert Thuringer Becken mit Randplatten Koordinaten 51 15 48 N 10 3 3 O 51 263201 10 050886 543 4 Koordinaten 51 15 48 N 10 3 3 OGoburg Berg Thuringen Gestein Muschelkalk Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Zuordnung 2 Natur und Schutzgebiete 3 Namensherkunft und Geschichte 3 1 Namensherkunft 3 2 Wustung Goburg 3 3 Gut Goburg 3 4 Innerdeutsche Grenze 4 Sehenswertes 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Die Goburg erhebt sich jeweils am Westrand des Oberen Eichsfeldes vom Nordwestteil des Naturparks Eichsfeld Hainich Werratal und des Landkreises Eichsfeld Sein Gipfel liegt 1 9 km westnordwestlich von Volkerode Die nachstgelegene Stadt Bad Sooden Allendorf befindet sich 5 5 km westlich und Heilbad Heiligenstadt 14 km nordnordostlich Entlang der westlichen Abbruchkante des Bergplateaus verlauft die Landesgrenze zu Hessen die der ehemaligen Innerdeutschen Grenze entspricht und wo das heutige Grune Band Deutschland verlauft Nach Norden fuhrt der Gebirgskamm in Richtung des Hesselkopfs 506 m und nach Sudosten in Richtung der Pfaffschwender Kuppe 493 6 m und im Sudwesten grenzt er an den hochsten Berg der Gobert den Hohestein 569 m Nach Westen endet er mit einer steilen Abbruchkante wie der Felsformation am Uhlenkopf ca 520 m in Richtung Sooden Allendorfer Werratal Naturraumliche Zuordnung Bearbeiten Die Goburg gehort in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Thuringer Becken mit Randplatten Nr 48 in der Haupteinheit Nordwestliche Randplatten des Thuringer Beckens 483 und in der Untereinheit Allendorfer Wald 483 1 zum Naturraum Gobert 483 10 2 Entsprechend der innerthuringischen Gliederung Die Naturraume Thuringens wird er der Einheit Werrabergland Horselberge zugeordnet Nach neueren Einteilungen des Bundesamts fur Naturschutz BfN wird er ebenfalls dem Unteren Werrabergland zugerechnet Natur und Schutzgebiete BearbeitenAuf der Goburg gibt es Buchenmischwald mit Nadelforsten Infolge der ehemaligen innerdeutschen Grenze und der relativen Abgeschiedenheit konnte sich eine vielfaltige Flora und Fauna entwickeln Auf den thuringischen Bergbereichen liegen Teile des Landschaftsschutzgebiets Obereichsfeld CDDA Nr 390325 2009 ausgewiesen 384 7677 km gross Auf einem schmalen Streifen der thuringischen Bergbereiche befinden sich Teile des Fauna Flora Habitat Gebiets Stein Rachelsberg Gobert FFH Nr 4726 320 7 16 km und des Vogelschutzgebiets VSG Werrabergland sudwestlich Uder VSG Nr 4626 420 84 33 km An Letzteres schliessen sich sudlich der Gipfelregion Teile des hessischen VSG Felsklippen im Werra Meissner Kreis VSG Nr 4726 401 48 343 km an Auf schmalen Streifen nordlich und sudlich der Gipfelregion liegen in Hessen Teile des zweiteiligen FFH Gebiets Kalkklippen der Gobert FFH Nr 4726 350 2 8922 km an dieses schliesst sich im Westen das hessische FFH Gebiet Werra und Wehretal FFH Nr 4825 302 244 8191 km an Nordlich der Gipfelregion befinden sich Teile des Naturschutzgebiets NSG Kalkklippen sudlich des Iberges CDDA Nr 163985 1986 46 92 Hektar und sudlich solche des NSG Hessische Schweiz bei Meinhard CDDA Nr 163663 1989 2 4167 km 1 Namensherkunft und Geschichte BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten nbsp Kartenausschnitt aus dem fruhen 18 Jahrhundert mit der Bezeichnung auf der Goburg nbsp Ort des nach 1960 abgerissenen Gutshauses GoburgGoburg ist ein alter Orts und Bergname Die schriftliche Ersterwahnung ist fur das Jahr 1328 Gaburg belegt Das Basiswort des Burgnamens ist im Alt bzw Mittelhochdeutschen offenbar eine Bezeichnung fur Gau Land Gegend Durch Abwandlung der Sprache uber die Jahrhunderte und durch mundartliche Einflusse ist auch die Bezeichnung Gobert entstanden 3 Spater wurde der Name vermutlich auf den gesamten Hohenzug ubertragen So ist eventuell auch zu erklaren warum auf historischen Karten z B 1705 1715 noch der Bergname auf der Goburg zu finden ist aber auf neuzeitlichen Karten kein Bergname mehr verzeichnet ist sondern nur der Gebirgsname Auf ersten topographischen Karten des 19 Jahrhunderts wird das Plateau oberhalb des Gutes auch als Eisfeld bezeichnet Wustung Goburg Bearbeiten Nach dem Berg benannte sich auch des Adelsgeschlecht derer von Volkerode unter anderem Ritter Albert von Cuborc im Jahr 1321 die dort eine kleine Burg oder befestigten Hof besassen Dazu gehorte auch ein kleines Dorf vermutlich fur die Bediensteten und Horigen In villa Goburg 1358 Wo sich die Burg befunden hat ist nicht genau festzustellen vermutlich im Bereich des spateren Gutes In fruhen Urkunden ist eine genaue Zuordnung des Namens zum hiesigen Ort Goburg nicht immer sicher gegeben etwas weiter sudlich bei Hildebrandshausen ist der heutige Bergname Goyberg 1350 fur einen weiteren Ort bei der wusten Kirche nachweisbar 4 Im 15 16 Jahrhundert wurde der Ort aufgegeben die Bewohner und auch die Ritter siedelten sich in Volkerode an wo sie bereits einen Hof mit Wohnturm besassen Im 16 Jahrhundert nennt sich die Familie auch von Volkerode genannt Goburg 5 1548 wurde das Dorf als Wustung Goburg erwahnt als Konrad und Martin von Hanstein die Wustung mit 13 Hufen Land vom Kurmainzer Erzbischof als Mannlehen bekamen Auf einer alten detailreichen eichsfeldisch hessischen Grenzkarte aus dem Jahr 1583 sind oberhalb von Volkerode im Bereich der Goburg zwei leere Flachen markiert mit der Bezeichnung Gohburgs fur die Wustungsstatte des Dorfes und oder der Burg Das benachbarte Pfaffschwende ist ebenfalls als Wustung und nicht als bebautes Dorf dargestellt 6 Gut Goburg Bearbeiten Ob Ende des 17 Jahrhunderts hier wieder Gebaude errichtet wurden ist nicht sicher auf der Karte von 1705 sind keine verzeichnet Im 19 Jahrhundert wurde auf dem Berg trotz ungunstiger naturlicher Bedingungen der Gutshof Goburg mit Weide und Landwirtschaft errichtet Dieser wurde dann nachdem er 1928 in den Besitz des Freiherrn Georg von Lunink ubergegangen war zum Forsthaus Goburg mit kleiner Landwirtschaft und benachbartem Sagewerk umfunktioniert 1959 verliessen die letzten Bewohner das Haus Sie fluchteten in den Westen und uberwanden dabei einschliesslich Rindern den bereits existierenden Grenzzaun Die einstige Gutsanlage wurde zwei Jahre nach dieser Flucht im Rahmen der Grenzsicherungsmassnahmen der DDR abgerissen Reste von Stallungen und Zisterne sind noch vorhanden 7 Innerdeutsche Grenze Bearbeiten nbsp Stasirohre nahe dem Uhlenkopf unter dem Kolonnenweg der ehemaligen innerdeutschen Grenze Blick von Osten Unmittelbar an der westlichen Abbruchkante verlief die historische Grenze zwischen dem kurmainzischen Eichsfeld und der Landgrafschaft Hessen Kassel einige historische Grenzsteine sind noch vorhanden Dieser Grenzverlauf bildete nach 1952 auch die Innerdeutsche Grenze Die Grenzanlagen auf dem Berg wurden in den 1960er und 1970er Jahren weiter ausgebaut Bis zur eigentlichen Grenze gab es einen etwa 50 bis 100 m breiten gerodeten Streifen mit dem Grenzzaun und dem Kolonnenweg An einer unubersichtlichen Stelle fuhrte eine Betonrohre unter den Grenzanlagen bis vor bundesdeutsches Gebiet die sogenannte Stasirohre Hier konnten wohl Personen unerkannt unter den Grenzanlagen hindurchgeschleust werden ob sie zur Ableitung von Oberflachenwasser gedacht war ist fraglich Am Waldrand oberhalb von Volkerode am Fusse des Berges wurde schliesslich noch ein weiterer Zaun der Grenzsicherungszaun errichtet somit war der Berg fur die Bevolkerung komplett abgeriegelt Am 28 Dezember 1989 wurde am alten Sagewerk die Grenze erstmals geoffnet und die Bewohner von Volkerode und Hitzelrode konnten sich auf der Goburg wieder treffen 8 Sehenswertes BearbeitenDie Goburg liegt im Wandergebiet des Hohenzugs Gobert und ist auf Waldwegen und pfaden zu erreichen Sehenswurdigkeiten sind Auf dem Gipfel befindet sich eine Bronzetafel mit Informationen zu umgebenden Landschaften und Bergen obwohl die Gipfelregion des Berges wegen Bewaldung keine Aussichtsmoglichkeiten bietet Ruinenreste des spater zum Forsthauses Goburg umfunktionierten Gutshofs Goburg Marien Bildstock Die Marienstatue stammte ursprunglich aus dem Georgshaus der Caritas in Koln das 1943 bei einem Bombenangriff zerstort wurde Eine Reihe von Insassen des Hauses fanden Unterkunft im Forsthaus Goburg und die Statue wurde in der Nahe aufgestellt Nachdem klar wurde dass das Gebiet unter sowjetische Besatzung kommen sollte verliessen die Insassen das Forsthaus wieder die Statue wurde von einer Familie aus Volkerode aufbewahrt Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde der Bildstock 1991 wieder aufgestellt altes Forstergrab Schutzhutte mit Gedenkstein zur Grenzoffnung 1989 und einem kleinen Stuck Grenzzaun nahe dem ehemaligen Sagewerk Hutte an Sonn und Feiertagen bewirtschaftet des Heimatvereins Volkerode nebenan steht das Antennenhauschen eine ehemalige Funkstation der Grenztruppen die aktuell von Funkamateuren genutzt wird 7 Stasirohre Agentenschleuse vom Uhlenkopf eine 38 m 7 lange Betonrohre nahe dem Uhlenkopf unter dem Kolonnenweg der ehemaligen innerdeutschen Grenze durch die vermutlich Agenten des DDR Staatssicherheitsdienstes in die Bundesrepublik geschleust wurden Literatur BearbeitenErnst Roth Grenze und Grenzoffnung bei Volkerode In Eichsfelder Heimatzeitschrift Heft 7 8 2007 Mecke Druck und Verlag Duderstadt 2007 S 245 246 Georg Freiher von Luninck Thomas Wolker Die Goburg Das Schicksal eines Gutshauses an der Innerdeutschen Grenze In Burgen Schlosser Gutshauser Hrsg Bruno J Sobotka Theiss Verlag Stuttgart 1995 S 237 240 Thomas Wolker Die Goburg eine Wustung des 20 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Agrargeschichte und Agrarsoziologie 40 Jg 1992 S 43 52 Thomas Wolker Das Schicksal der Goburg In Das Werraland 1992 Heft 2 S 30 32Einzelnachweise Bearbeiten a b c Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Hans Jurgen Klink Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1969 Online Karte PDF 6 9 MB Dr Erhard Muller Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt Heilbad Heiligenstadt 1989 S 20 Levin von Wintzingeroda Knorr Die Wustungen des Eichsfeldes Verzeichnis der Wustungen vorgeschichtlichen Wallburgen Bergwerke Gerichtsstatten und Warten innerhalb der landratlichen Kreise Duderstadt Heiligenstadt Muhlhausen und Worbis O Hendel Gottingen 1903 S 485 Beschwerde des Philipp von Volkerode genannt Goburg 1604 abgerufen am 28 Juni 2017 auf deutsche digitale bibliothek de Alte und jungere Wustungen des Eichsfeldes Archiv des HeimatStudios Lengenfeld Unterm Stein a b c Moderne Wustung am Grunen Band Memento vom 14 April 2016 im Internet Archive in Wanderfuhrer am Grunen Band Hessen Thuringen Vom Todesstreifen zur Lebenslinie auf archive org vom 12 September 2007 aus bund net PDF 190 25 KB Vera Wolk Winterwanderung zum Gedenken an die Grenzoffnung 1989 TLZ vom 29 Dezember 2011 abgerufen am 28 Juni 2017 auf tlz deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Goburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Moderne Wustung am Grunen Band Memento vom 14 April 2016 im Internet Archive in Wanderfuhrer am Grunen Band Hessen Thuringen Vom Todesstreifen zur Lebenslinie auf archive org vom 12 September 2007 aus bund net PDF 190 25 KB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goburg Berg amp oldid 219708479