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Das Gipsmuseum Schleitheim ist dem letzten noch zuganglichen Gips Stollen der Region vorgelagert Das Museum informiert uber den im 18 19 Jahrhundert intensiv betriebenen Gipsabbau in der im schweizerischen Kanton Schaffhausen gelegenen Region Zustandig fur den Betrieb ist die Stiftung zur Forderung des Gipsbergwerkes und Gipsmuseums Schleitheim Gipsmuseum SchleitheimAusstellung im Gipsmuseum Schleitheim Stollen im Gipsmuseum Schleitheim Das Museum befindet sich im Ortsteil Oberwiesen rund 300 m vor dem Grenzubergang Schleitheim Stuhlingen D Ein Wegweiser markiert die Zufahrt Das Museum verfugt uber Parkplatze sowie einen Rastplatz Inhaltsverzeichnis 1 Rohstoff Gips 2 Weiterverarbeitung der Gipssteine 3 Gipsmuseum seit 1938 4 WeblinksRohstoff Gips BearbeitenDie Gipsvorkommen in der Gegend von Schleitheim reichen teilweise bis an die Bodenoberflache und sind im Keuper abgelagert Grossere Vorkommen liegen in den tieferen Lagen des Muschelkalkes im Hugelzug zwischen dem Wutach und dem Schleitheimertal Das ehemalige Grubenfeld umfasste rund 50 000 m In der Schleitheimer Gemeinderechnung von 1712 macht ein Eintrag auf die ortliche Verwertung von Gips aufmerksam Der bislang alteste schriftliche Beleg datiert aus dem Jahr 1709 in der Baugeschichte der Klosterkirche Rheinau ZH wo zum Innenausbau Schleitheimer Gips verwendet wurde Zuerst wurden die Gipsvorkommen in oberirdischen Bruchen abgebaut 1790 wurde ein erster Stollen zur Gewinnung des Gipses unter Tag angelegt In der Folge entstanden weitere Stollen auf dem Gebiet der Gemeinde Schleitheim Der Rohstoff Gips wurde in muhsamer Handarbeit im Berg abgebaut und in Loren nach aussen befordert In gesonderten Arbeitsgangen wurden die Steine weiterverarbeitet zum Endprodukt Gips Ungebranntes Gipsmehl fand Absatz in der Landwirtschaft gebrannter Gips im Baugewerbe Bekannt sind die schonen Stuckaturdecken des Rokoko und des Barockzeitalters welche aus Gips gestaltet wurden Der Schleitheimer Gips fand jedoch zu rund 70 Prozent Anwendung als so genannter Ackergips Gipsmehl bindet den Ammoniak und erzeugt eine bodenbelebende Wirkung womit die Fruchtbarkeit der Pflanzen insbesondere des Klees erhoht wird Das Absatzgebiet reichte weit uber die Grenzen des Kantons hinaus 1860 wurden 180 000 Zentner Gipssteine gebrochen In den Jahren 1931 bis 1935 waren es etwa 1 300 Tonnen pro Jahr Ohne Erfolg blieben die Tiefbohrungen nach Salz in den Jahren 1823 bis 1838 Weiterverarbeitung der Gipssteine BearbeitenDie Steine wurden in sogenannten Stampfen oder in Hammermuhlen gebrochen siehe auch Muhle im Weiler und anschliessend bei niedrigen Temperaturen getrocknet Vorbrand Die so zerkleinerten und gebrannten Gipsstucke wurden der Muhle zugefuhrt und zu Gipsmehl zerrieben Anschliessend wurde das Gipsmehl je nach Verwendungszweck nochmals erhitzt gekocht Hauptbrand und dann in Fassern und Sacken per Fuhrwerk an die Abnehmer geliefert In Schleitheim bestanden 10 Muhlen welche Gips verarbeiteten Der Gipsabbau sowie die Weiterverarbeitung und der damit verbundene Bau eines Werkkanals 1872 zur Energiegewinnung mittels zwei Turbinen waren ausschlaggebend dass in Oberwiesen ein Industriegebiet entstand Wahrend der Blutezeit waren bis zu 150 Personen beim Gipsabbau und bei der Weiterverarbeitung sowie im Nebengewerbe tatig Mit dem Aufkommen hochwertiger Dunger um 1900 sank die Nachfrage nach Dungegips die Schweizer Gipsunion kaufte 1903 das Schleitheimer Werk auf und legte es still Nach der zwischenzeitlichen Nutzung eines Gipsstollens als Obstkeller ein anderer diente dem ortlichen Bierbrauer als Bierlager wurde 1927 ein neuer Anlauf zum Gipsabbau unternommen 1936 wurde ein neuer Stollen eroffnet Abnehmer der Gipssteine waren die Portland Cementwerke in Thayngen 1944 kam aber das endgultige Aus fur den Gipsabbau in Schleitheim Gipsmuseum seit 1938 BearbeitenDie Familie des letzten Gipsbergwerkbetreibers die Buchdruckerfamilie Stamm richtete 1938 ein Gipsmuseum ein und fuhrte Interessenten in das Bergwerk 1962 ging die Anlage an die Gemeinde die sie spater zur Erhaltung in eine Stiftung uberfuhrte 1992 wurde der zwischenzeitlich teilorts eingesturzte Zugangsstollen wieder begehbar gemacht und der ganze Besuchergang gesichert und elektrisch ausgeleuchtet 1996 wurde das Museum vollstandig erneuert Es zeigt die Entstehung des Gipses die Vorkommen in der Region die Werkzeuge fur den Abbau die Weiterverarbeitung in einer Stampfe und einer Muhle sowie Verwendungszwecke Der Betrieb wird heute von einem geschaftsfuhrenden Ausschuss sowie Hobbyfuhrern gewahrleistet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gipsmuseum Schleitheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gipsmuseum museum schleitheim ch Gipsmuseum Schleitheim auf myswitzerland com Gipsmuseum Gipsbergwerk Schleitheim museums ch 47 748684 8 460924 Koordinaten 47 44 55 3 N 8 27 39 3 O CH1903 676666 289178 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gipsmuseum Schleitheim amp oldid 215949496