www.wikidata.de-de.nina.az
Giovanni Antonio Piatti um 1447 in Mailand 26 Februar 1480 in Cremona war ein italienischer Bildhauer der lombardischen Renaissance Giovanni Antonio Piatti Die Verkundigung Paris Louvre 1490 ca Giovanni Antonio Piatti Kanzel der Kathedrale Maria Himmelfahrt CremonaGiovanni Antonio Piatti Madonna mit Kind Philadelphia Museum of ArtLeben BearbeitenGiovanni Antonio war Sohn des Simone Es fehlen Informationen uber die Ausbildung des Kunstlers und es ist nicht sicher ob die Urkunden 1464 uber einen Antonius de Platis lapicida in den Mailander Domregistern dem Kunstler zugeschrieben werden konnen am 13 Juli fur das Schneiden und den Kauf eines Steins zusammen mit Martino Benzoni und am 17 September fur die Begleichung einer Schuld In der Tat tragen alle Erwahnungen von Giovanni Antonio einen Doppelnamen manchmal ohne den Nachnamen entsprechend dem Brauch der durch die umfangreiche Dokumentation des gleichnamigen und gleichzeitigen Kollegen Giovanni Antonio Amadeo bestatigt wird mit der einzigen Ausnahme des unvollstandigen volkssprachlichen Memorandums vom 7 Mai 1477 in dem der erwahnte Antonio Piato in der lateinischen Originalnotariatsurkunde als Johannis Antonii Plati identifiziert wird Das erste sichere Zeugnis das sich mit Sicherheit auf Giovanni Antonio beziehen lasst ist auf den 16 Mai 1468 datiert In einer privaten Vereinbarung uber Bauarbeiten und den Einbau von Steinteilen Saulen Gesimse zwei Tabernakel und zwei Brustungen in der Kirche San Gerolamo dei Gesuati in Mailand die vom Prior Nicolo da Bologna veranlasst wurde waren die Meister Jacopo da Bellinzona und zwei Namensvetter Pietro da Nesso als Zeugen anwesend Piatti erscheint dann als Partei in der Urkunde die am 28 Januar 1469 als private Urkunde zwischen dem Grafen Giovanni Borromeo und den Meistern Iohanne Antonio da Mediolano et Petropaulo da Lugano sculptori fur die Fertigstellung des Grabdenkmals von Giovanni und Vitaliano Borromeo fruher in der Kirche San Francesco Grande in Mailand und heute in der Kapelle des Borromeo Palastes auf der Isola Bella Die Arbeiten begannen jedoch einige Jahre spater und ohne den Luganeser Partner wie die Zahlungen vom 13 Juni 1475 an Piatti allein und eine Reihe untergeordneter Mitarbeiter belegen darunter Benedetto Briosco hier bei seinem dokumentarischen Debut im Jahr 1477 Francesco Cazzaniga Martino und Protasio Benzoni Die Kosten fur das Vorhaben dauerten bis zum 18 Marz 1478 als das Denkmal in der Kirche aufgestellt wurde gefolgt von einigen zusatzlichen Arbeiten die im Februar und Marz des folgenden Jahres bezahlt wurden In jenen Jahren war Piatti auch an zwei grossen Bildhauerauftragen im Herzogtum Mailand beteiligt die beide vom Hof der Sforza gefordert wurden die Dekoration der Fassade der Certosa di Pavia und der Altar des Heiligen Joseph im Mailander Dom Am 15 September 1473 unterzeichnete Piatti einen Pakt mit Amadeo Giovanni Giacomo Dolcebono Lazzaro Palazzi und Angelino da Lecco in dem sich die funf Bildhauer verpflichteten die Arbeit den Gewinn und die Lasten jedes Auftrags zu teilen den sie wenn auch getrennt im Herzogtum erhielten der einzige Auftrag der in diesem Text erwahnt wurde war der fur die Fassade der Certosa di Pavia der damals vergeben wurde Der Vertrag der drei Wochen spater an die Bruder Cristoforo und Antonio Mantegazza vergeben wurde wurde nach weniger als einem Jahr annulliert und in zwei Halften geteilt von denen eine an Amadeo und die andere an die Bruder Mantegazza vergeben wurde Fur den Altar des Heiligen Joseph im Mailander Dom der von 1472 bis 1499 von verschiedenen Bildhauern geschaffen wurde lieferte Piatti im Juli und November 1474 einige Arbeiten darunter sechs Statuen mit nicht naher bezeichnetem Thema und 1479 beauftragte ihn die Fabbrica del duomo mit Marmorarbeiten Der imposante Skulpturenkomplex in dem mehrere Statuen von etwa einem Meter Lange die Anbetung des Kindes darstellten wurde 1596 zerlegt und keine der wenigen Marmorstatuen deren Herkunft vermutet wurde kann Piatti zugeschrieben werden An dem Unternehmen waren auch Amadeo Dolcebuono und Palazzi beteiligt die nach den Vertragen von 1473 die 1476 neu formuliert wurden und auch fur Auftrage ausserhalb des Herzogtums Mailand galten Partner von Piatti waren Gegen Ende des Jahrzehnts musste Piatti seine Arbeit am Mailander Dom intensivieren was mit dem Abschluss der Arbeiten am Borromaus Denkmal und an der Certosa di Pavia zusammenfiel Im Mai 1478 wurde ihm eine Werkstatt in der Bildhauerwerkstatt des Ortes zugewiesen die sich damals hinter der Kathedrale befand und im Dezember wurde er fur die Statue des Evangelisten Johannes bezahlt die als diejenige identifiziert wurde die auf dem Tiburio der Kathedrale steht neben anderen die ihm zugeschrieben werden Aus demselben Jahr stammt das grosse signierte und datierte Relief das sich heute in der Pinacoteca Ambrosiana befindet und Platon darstellt flankiert von Inschriften die ihn als Stammvater des Kunstlers ausweisen entsprechend der humanistischen Sitte die adelige Herkunft in der Antike phantasievoll zu akkreditieren Im Jahr 1478 eroffnete der Bildhauer mit dem Auftrag eines Saulen und Gewolbepfeilers fur den Chor der Kathedrale ein neues Betatigungsfeld in Cremona und vereinbarte dafur ein Honorar von 1440 Lire Von dem Werk das nach zwei Jahren abgebaut wurde wird ein Fragment in einem Relief im Louvre mit drei Tugenden vermutet Am 15 Marz 1479 erhielt Piatti den Auftrag fur die Arche der persischen Martyrer fur die Kirche San Lorenzo in Cremona der ihm von Antonio Meli dem Abt der angrenzenden Benediktiner Niederlassung anvertraut wurde Der Vertrag sah einen Apparat aus Carrara Marmor mit einem von Saulen getragenen Gehause vor das von acht historisierenden Reliefs und einer nicht naher bezeichneten Anzahl von Statuetten umgeben war iuxta disegnum datum per ipsum magistrum Johan Amede Prope terram wurde das Grabmal des Mazens geplant mit seinem Ganzkorperportrat einem Grabstein und Inschriften Die Lieferung sollte innerhalb von zwei Jahren erfolgen und die Zahlung in 400 Dukaten die in vier Raten zu je 100 Dukaten zu entrichten waren die erste bei der Unterzeichnung der Urkunde die zweite bei der Ankunft der Rohmarmore in Cremona die dritte bei der Aufstellung der Lade und die letzte im August 1481 Im Text heisst es der Kunstler sei in Mailand ansassig aber ad presens moram trahens in civitate Cremone offensichtlich um die Bildhauerarbeiten durchzufuhren Einen Monat nach der Vereinbarung boten zwei Cremoneser Adlige eine Burgschaft zugunsten des Kunstlers an damit er die ersten 100 Dukaten abholen konnte was am 17 April in Form von 40 Dukaten und 40 Scheffeln Weizen geschah Am darauffolgenden 12 Juni verpflichteten sich Bartolomeo und Gabriele Meli die Bruder des Kommissars Antonio der zwei Monate spater starb ebenfalls als Burgen fur die kommenden Zahlungen Die Erben von Meli vertrauten Amadeo am 18 August 1480 die Fortsetzung der Arbeiten an mit einem Vertrag in dem berichtet wird dass Piatti 110 Dukaten kassiert hatte und dass Amadeo der den Rest als Entschadigung akzeptierte partem dicte arche nach Cremona gebracht hatte Das bekannte Grabrelief von Fancesco Maironi genannt l Illuminato in der Kirche San Francesco in Piacenza aus dem Jahr 1477 geht vermutlich auf die Zusammenarbeit mit Amadeo zuruck wahrend das Grabmal des Humanisten Pier Candido Decembrio 1477 in der Basilika Sant Ambrogio in Mailand Ahnlichkeit mit den Borromeo Reliefs aufweist Figuren eines Heiligen im Museo del Castello Sforzesco in Mailand wurden ebenfalls dem Bildhauer zugeschrieben ein Heiliger Sebastian im Museum des Mailanders Dom eine Statuette eines Heiligen in der Borromeo Sammlung auf der Isola Bella die als wahrscheinliches Originalstuck des Grabdenkmals von Giovanni und Vitaliano Borromeo dargestellt wurde Literatur BearbeitenGiovanni Agosti Scrittori che parlano di artisti tra Quattro e Cinquecento in Lombardia In Barbara Agosti u a Quattro pezzi lombardi per Maria Teresa Binaghi Brescia 1998 S 62 f Giancarlo Gentilini Virtu ed eroi di un impresa dimenticata il monumento di Vitaliano e Giovanni Borromeo In I monumenti Borromeo Scultura lombarda del Rinascimento Hrsg Mauro Natale Turin 1997 S 47 82 Jacopo Stoppa Giovanni Antonio Piatti le statue del tiburio del duomo e la cultura figurativa milanese attorno al 1478 In Nuovi studi Band II 1997 S 79 92 Marco Tanzi Giovanni Antonio Piatti e la messa in opera del monumento per Giovanni Borromeo In I monumenti Borromeo Scultura lombarda del Rinascimento Hrsg Mauro Natale Turin 1997 S 251 258 Marco Tanzi Piatti Amadeo e l Arca dei Martin Persiani In Giovanni Antonio Amadeo Scultura e architettura del suo tempo Hrsg Janice Shell Luisa Castelfranchi Mailand 1993 Marco Tanzi Riflessioni sul Quattrocento a Cremona In Annali della Biblioteca Statale e Libreria civica di Cremona Band LII 2000 S 145 182 Vito Zani PIATTI Giovanni Antonio In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 83 Piacentini Pio V Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giovanni Antonio Piatti Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Giovanni Antonio Piatti Die Darbringung Christi im Tempel mit Fotos auf kunstbeziehung de Giovanni Antonio Piatti Marmorplatte mit Figur der Starke mit Foto italienisch auf lombardiabeniculturali it Giovanni Antonio Piatti Plato mit Foto italienisch auf artsandculture google comNormdaten Person GND 141665556 lobid OGND AKS VIAF 121813719 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Piatti Giovanni AntonioKURZBESCHREIBUNG italienischer Bildhauer der RenaissanceGEBURTSDATUM um 1447GEBURTSORT MailandSTERBEDATUM 26 Februar 1480STERBEORT Cremona Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giovanni Antonio Piatti amp oldid 238564494