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Giovanni Giacomo Quadri genannt Dolcebono vor 1450 in Lugano nach September 1504 in Mailand war ein italienischer Bildhauer Architekt und Ingenieur der Renaissance Die Fassade der Certosa di PaviaKirche Santa Maria dei Miracoli presso San CelsoGewolbe des Presbyteriums und KuppelMailander Dom Aussenansicht der Apsis Leben BearbeitenGiovanni Giacomo Quadri wurde wahrscheinlich in Lugano oder in Mailand kurz vor 1450 als Sohn von Ambrogio geboren Er absolvierte eine Steinmetzlehre bei Giovanni Solari in der Fabbrica del duomo wie 1467 dokumentiert ist Er wurde 1471 als Steinmetz im Mailander Dom erwahnt und war 1472 einer der Meister die fur die Ornamente des Josefsaltars verantwortlich waren mit deren Ausfuhrung Guiniforte Solari betraut worden war der wahrscheinlich Giovanni Antonio Amadeo mit der Ausfuhrung des Modells beauftragte Dolcebuono wurde fur sechzehn Tage Arbeit in mensurando et designando maiestatem altaris bezahlt Diese Angabe scheint sich nicht auf die Ausfuhrung des Projekts zu beziehen auch nicht auf die einfache Zeichnung des Umrisses eines Altarbildes an der Wand sondern kann sich angesichts der Anzahl der Arbeitstage auf die tatsachliche Aufstellung einer Maesta aus Marmor beziehen Im Jahr 1473 unterzeichnete er einen Vertrag uber die Zusammenarbeit mit Lazzaro Palazzi Giovanni Antonio Amadeo Giovanni Antonio Piatti und Angelo da Lecco in Erwartung von Angeboten fur Arbeiten an der Fassade der Certosa di Pavia und im gesamten Gebiet der Sforza Im selben Jahr war er mit einem garzono und einem hoheren Gehalt an der Ausschmuckung der Kapelle von San Celso in Mailand beteiligt an der auch Lazzaro Palazzi mitwirkte Im Jahr 1474 erscheint er als Steinmetz als Zeuge bei einem Grundstucksverkauf des Kartauserklosters in Pavia und bei einem Streit mit den Nonnen des Klosters Maggiore in Mailand das an sein Haus angrenzte uber Probleme im Zusammenhang mit dessen Stabilitat die von Giovanni und Guiniforte Solari beigelegt wurden Die Versohnung fand erst 1493 statt Das Fehlen von Belegen fur diese Jahre abgesehen von der ubermassig langen Tatigkeit fur die Ausschmuckung der Kapelle von San Celso und den nicht nachprufbaren Berichten uber Arbeiten im Kloster der Pusterla in Pavia und an der Terrakotta des grossen Kreuzgangs des Kartauserklosters der Certosa di Pavia erlaubt es uns nicht den Kunstler zu verfolgen ausser in der Kontroverse die ihn 1481 mit Giacomo Del Maino fur die Wahl von Pietro Antonio Solari und Amadeo als Architekten der Fabbrica del duomo erlaubt es uns nicht den Kunstler zu verfolgen ausser in der Kontroverse die ihn 1481 mit Giacomo Del Maino fur die Wahl von Pietro Antonio Solari und Amadeo als Architekten der Fabbrica del duomo und in dem unwirksamen Kooperationsvertrag mit Giovanni Maier fur den Bau des Tiburios des Doms verband Im Dezember 1488 wurde er zusammen mit Donato Bramante fur eine Inspektion des Doms von Pavia pro modellis et designiis factis bezahlt Der genaue Umfang der Arbeiten lasst sich nicht feststellen aber man kann sicherlich die Zuverlassigkeit feststellen die der Maestro unter den Ingenieuren der Sforza inzwischen angenommen hatte Diese Funktion der Bauaufsicht ubte er auch in Bezug auf die Kirche della Beata Vergine Incoronata von Lodi aus wohin er im April 1489 zusammen mit Lazzaro Palazzi gerufen wurde um die Fundamente und den Baubeginn der Kirche zu uberprufen und wo er blieb um den Bau zu uberwachen Die Kritiker sind sich fast einig dass Giovanni Battaggio der Architekt des achteckigen Grundrisses und der unteren Anordnung der Kapellen ist und Dolcebono der Architekt des oberen Teils des Gebaudes der von zwei Gesimsen umschlossen wird und dessen Charakter sich vor allem in den Terrakotta Elementen zeigt die wahrscheinlich aus der Werkstatt desselben Meisters stammen auch fur den Glockenturm wird er als Urheber vermutet In der Zwischenzeit wurde die Zusammenarbeit mit Amadeo immer intensiver wie ihre gemeinsame Wahl am 13 April 1490 zum Architekten fur den Bau des Tiburios des Mailander Doms nach den erfolglosen Erfahrungen von Johannes Nexemperger aus Graz 1483 1486 und dem anschliessenden Wettbewerb eindeutig belegt Auf der Sitzung vom 27 Juni an der Ludovico il Moro entscheidend mitwirkte wurden nach Prufung der Modelle von Francesco di Giorgio Martini Simone de Sirtori Giovanni Battaggio Amadeo und Dolcebono letztere beauftragt ein endgultiges Modell unter Beteiligung von Francesco di Giorgio Martini nbsp Stadtmuseen von Pavia Modell der Dom von Pavia geschnitzt aus Zypressen Eichen und Nussbaumholz das an Gian Pietro Fugazza ab 1497 zugeschrieben wird basierend auf dem Entwurf von Giovanni Antonio Amadeo und Gian Giacomo Dolcebuono Hergestellt von dem Schnitzer Cristoforo Rocchi 1497 Die Bauarbeiten die am 11 September begannen erfolgten auf der Grundlage des von den beiden lombardischen Architekten beibehaltenen solaren Ansatzes abgesehen von den von Francesco di Giorgio vorgeschlagenen Neuerungen Die Arbeiten die am 24 September 1500 abgeschlossen wurden lassen sich durch die Lekture der Meisterbucher 841 850 nachvollziehen aus denen hervorgeht dass Dolcebono genauso bezahlt wurde wie Amadeo und sich hauptsachlich mit der Bewertung und Lieferung von Marmor und anderen Materialien beschaftigte also mit den ublichen Tatigkeiten von Domingenieuren mit haufigen Reisen zu den Steinbruchen von Candoglia Fraktion der Gemeinde Mergozzo wie am 24 Mai 1490 mit Antonio Briosco Meisterbuch 841 mit Inspektionen der Einstellung und Entlassung von Arbeitern In der Zwischenzeit beteiligte sich Dolcebono an anderen Arbeiten fur Fabbrica Besitztumer wie zum Beispiel einem Brunnen de Lamajera Arbeiten in Camposanto Reparaturen an Gebauden in Cantu und Alessandria und Vimercate Bau eines Hauses in Candoglia Mietzahlungen und Kostenvoranschlage fur Marmorverkaufe an Steinmetze Privatpersonen und herzogliche Ingenieure Im Jahr 1492 wurde er mit der Schatzung einer Orgel in der Kathedrale beauftragt im folgenden Jahr am 12 Marz wurde er zusammen mit dem Ingenieur Bartolino de Braschis mit der Schatzung der Kosten fur den Bau der neuen Kirche von Santa Tecla beauftragt Am 1 August 1497 schatzte er mit Amadeo eine von Andrea Fusina geschaffene Statue Am 4 Marz 1497 wurden die Vertragsbedingungen fur die Arbeiten am Tiburio der Kirche Santa Maria presso San Celso an Amadeo und Dolcebuono festgelegt der wahrscheinlich im Januar 1495 erneut von der Fabbrica angestellt wurde Die Ubereinstimmung zwischen den festgelegten Normen und der Ausfuhrung ist ziemlich getreu abgesehen von einigen geringfugigen Abweichungen wahrend der Arbeiten und der spateren Abtrennung der Kapitelle aus schwarzem Marmor der Saulen der ausseren Loggia die in der Nahe des Eingangs zu San Celso eingemauert wurden Am 8 Januar 1498 wurde Dolcebono auch mit der Gestaltung der Laterne beauftragt In der Zwischenzeit setzte er seine Tatigkeit als Lieferant von lateribus seu lapidibus coctis laboratis fur die Fabrik von Santa Maria presso San Celso fort die wir im selben Tiburium finden fur dessen Verkleidung Dolcebono aus dem Kartauserkloster in Pavia wo er arbeitete zuruckgerufen wurde Am 9 Oktober 1501 ordnete er die Offnung der beiden grossen Offnungen unter den inneren Bogen des Tiburios von Santa Maria presso San Celso an Die spatere Vergrosserung der Kirche die 1513 mit der Hinzufugung von zwei Seitenschiffen die durch einen Wandelgang verbunden sind begann und an der Cristoforo Solari Cesare Cesariano und Bernardo Zenale beteiligt waren verdeckte weitgehend die Struktur des Dolcebonos die noch in den geometrisch gerahmten Bogen der Aussenwande des Kirchenschiffs zu erkennen sind die uber den Dachern der kleineren Schiffe und im Dachgeschoss auftauchen wo sich Fragmente von zwei Terrakottagesimsen befinden die horizontal entlang der Wand verliefen sowie die Stumpfe von drei grossen Saulen auf jeder Seite die die Joche unterteilten und die halbkreisformigen Kapellen abgrenzten Zwischen 1497 und 1498 wurde ein neues Modell der Dom von Pavia von Gian Pietro Fugazza nach einem Entwurf von Amadeo und Dolcebono angefertigt die als Ingenieure angestellt wurden wahrscheinlich um die Kontinuitat des Baus zu gewahrleisten Der letzte Vertrag mit Dolcebono ist auf den 9 Februar 1498 datiert und der Architekt erscheint zum letzten Mal am 9 April 1499 in der Dom von Pavia als Zeuge fur den Kauf von Marmor aus dem Steinbruch von Spiga bei Ornavasso Die letzten Nachrichten uber Dolcebuono beziehen sich noch auf seine Arbeit als Ingenieur bei der Fabbrica del Duomo bei der er als Angestellter beschaftigt war Am 23 Februar 1503 entschied sich eine Versammlung die die antiken Entwurfe fur das Tor in Richtung Compedo Norden prufte fur ein Vestibul mit einer eleganten schlanken Pyramide und beauftragte Dolcebuono und Amadeo mit der Anfertigung eines holzernen Modells das dem festgelegten Entwurf entsprach eine ahnliche Aufgabe wurde Cristoforo Solari und Bartolomeo Briosco und Andrea Fusina anvertraut Nach verschiedenen und gegensatzlichen Untersuchungen von Modellen und besonderen Kritiken an denen von Amadeo und Dolcebuono wegen angeblicher Messfehler insbesondere von Andrea Fusina wurde die Arbeit im folgenden Jahr unterbrochen bis 1535 als die Diskussionen mit Cristoforo Lombardo und Cesariano wieder aufgenommen wurden Dolcebono kummerte sich jedoch weiterhin um Marmorlieferungen und schatzungen und bot Ratschlage an wie die Inspektion mit Amadeo am Naviglio della Martesana am 2 September 1503 und der Kostenvoranschlag fur eine Marmorsaule die am 14 Februar 1504 an Ambrogio da Lonate verkauft wurde belegen Im Jahr 1500 wurde der Vater von Giovanni Ambrogio Dolcebuono der als Bildhauer im Mailand tatig war Literatur BearbeitenEdoardo Arslan Amadeo Giovanni Antonio In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 2 Albicante Ammannati Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1960 Costatino Baroni Di una miscellanea documentaria sulla certosa di Pavia In Atti e memorie del IV Congresso storico lombardo Milano 1940 S 316 derselbe Documenti per la storia dell architettura a Milano nel Rinascimento e nel Barocco Band I Firenze 1940 S 37 42 215 f 223 f 226 229 231 234 238 f 241 245 Michele Caffi L antica badia di San Celso in Milano In Archivio storico lombardo Band XV 1888 S 355 f Francesco Landolfi Francesco de Lemene e il coro dell Incoronata di Lodi Nuovi documenti e precisazioni in Arte Lombarda Nuova serie No 101 2 1992 S 86 90 Rodolfo Maiocchi Codice diplomatico artistico di Pavia dall anno 1330 all anno 1550 Band I Pavia 1937 S 208 334 Band II ibid 1949 S 78 83 92 f 95 98 108 111 Francesco Malaguzzi Valeri Giovanni Antonio Amadeo scultore e architetto lombardo Bergamo 1904 S 44 91 166 167 222 268 274 278 derselbe Contributo alla storia artistica della chiesa di San Maurizio in Milano In Archivio storico lombardo Band XXXV 1908 Band I S 327 f Charles Morscheck The profession of architect in Milan before Bramante the example of Guiniforte Solari In Arte lombarda 78 1986 3 S 95 Luciano Patetta L architettura del Quattrocento a Milano Milano 1987 S 40 f 169 195 199 f 308 Francesco Repishti Scultori e lapicidi nel Duomo di Milano 1501 Il registro 691 dell Archivio della Fabbrica In Arte Lombarda Band 1 1998 S 60 63 Marco Rossi Giovanni Nexemperger di Graz e il tiburio del Duomo di Milano In Arte Lombarda Nuova Serie No 61 1 Atti del Convegno Umanesimo problemi aperti 2 1982 S 5 12 derselbe Rinnovamento artistico e cultura dell Osservanza in Santa Maria delle Grazie nuove indagini sulla tribuna e la sua decorazione Ibidem S 28 f 35 n 32 Richard V Schofield Amadeo Bramante and Leonardo and the tiburio of Milan Cathedral In Achademia Leonardi Vinci Band II 1989 S 60 100 Richard V Schofield Janice Shell G Sironi Giovanni Antonio Amadeo I documenti Edizioni New Press Como 1989 passim Gian Giacomo Dolcebuono In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 9 Delaulne Dubois E A Seemann Leipzig 1913 S 383 Textarchiv Internet Archive Weblinks BearbeitenGian Giacomo Dolcebuono In archINFORM Giovanni Giacomo Dolcebuono auf worldcat org Giovanni Giacomo Dolcebuono Fotos auf akg images deNormdaten Person GND 1232219487 lobid OGND AKS VIAF 304913207 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dolcebono Gian GiacomoALTERNATIVNAMEN Dolcebuono Giovanni Giacomo Quadri Giovanni GiacomoKURZBESCHREIBUNG italienischer Bildhauer Architekt und Ingenieur der RenaissanceGEBURTSDATUM vor 1450GEBURTSORT unsicher LuganoSTERBEDATUM nach September 1504STERBEORT unsicher Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gian Giacomo Dolcebuono amp oldid 239473578