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In der DDR war nach der Auflosung der Landerkammer der DDR die Volkskammer das einzige gesetzgebende Organ Bis 1958 hatte neben der Volkskammer auch die Landerkammer am Gesetzgebungsverfahren teilgenommen Die Volkskammer hatte auch das Recht die Durchfuhrung von Volksabstimmungen zu beschliessen Dazu kam es in der DDR aber nur 1968 als eine neue Verfassung beschlossen wurde Bis 1968 hatte es ausserdem die Moglichkeit des Volksbegehrens gegeben Dazu war es aber nie gekommen Inhaltsverzeichnis 1 Verfassung von 1949 2 Verfassung von 1968 3 Tatsachliche Verhaltnisse 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerfassung von 1949 BearbeitenIn der 1949 in Kraft getretenen Verfassung war die Gesetzgebung in den Artikeln 81 bis 90 geregelt Das Recht zur Einbringung von Gesetzen hatten die Regierung ab 1950 Ministerrat die Landerkammer sowie die Volkskammer Die Gesetze wurden von der Volkskammer beschlossen fur verfassungsandernde Gesetze war eine Zwei Drittel Mehrheit erforderlich Die Landerkammer hatte gegen die Gesetzesbeschlusse der Volkskammer ein Einspruchsrecht die Volkskammer konnte sich jedoch mittels einer erneuten Abstimmung uber den Einspruch hinwegsetzen Die Gesetze waren durch den Volkskammerprasidenten auszufertigen Der Prasident der DDR ab 1960 der Staatsratsvorsitzende hatte das Gesetz im Gesetzblatt der DDR zu verkunden Beschlossene Gesetze mussten auf Verlangen von einem Drittel der Volkskammermitglieder fur zwei Monate ausgesetzt werden und wenn ein Zwanzigstel der Stimmberechtigten es verlangte dem Volksentscheid unterbreitet werden Dazu kam es jedoch nie da die Volkskammer bis auf eine Ausnahme alle Gesetze einstimmig beschloss und es niemals genugend Gegenstimmen fur eine Aussetzung gab Ein Volksentscheid musste auch dann durchgefuhrt werden wenn ein Zehntel der Stimmberechtigten oder eine Partei oder eine Massenorganisation die ein Funftel der Stimmberechtigten reprasentierte dies verlangte Dazu kam es jedoch nie Verfassung von 1968 BearbeitenLaut der am 9 April 1968 nach einem Volksentscheid in Kraft getretenen Verfassung war die Volkskammer das einzige verfassungs und gesetzgebende Organ in der Deutschen Demokratischen Republik Das Initiativrecht hatten die in der Volkskammer vertretenen Parteien und Massenorganisationen die Ausschusse der Volkskammer der Ministerrat der Staatsrat sowie der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund Grundlegende Gesetze mussten vor ihrer Verabschiedung dem Volk zur Erorterung vorgelegt werden Die beschlossenen Gesetze wurden durch den Staatsratsvorsitzenden im Gesetzblatt verkundet Es gab in dieser Verfassung zwar immer noch die Moglichkeit von Volksentscheiden deren Durchfuhrung musste aber von der Volkskammer beschlossen werden Dazu kam es jedoch nie Volksbegehren waren nun auch nicht mehr theoretisch moglich Tatsachliche Verhaltnisse BearbeitenDas Gesetzgebungsverfahren hatte einen demokratisch parlamentarischen Anschein Da jedoch die Volkskammer lediglich mit den nach der Einheitsliste gewahlten Abgeordneten der Blockparteien besetzt war kam es so gut wie nie zu echten Diskussionen Bis zur Friedlichen Revolution 1989 kam es lediglich beim Gesetz uber die Unterbrechung der Schwangerschaft zu Gegenstimmen seitens einiger CDU Abgeordneten Tatsachlich wurden die meisten Gesetzentwurfe in den leitenden Gremien der SED ausgearbeitet und dem Ministerrat vorgelegt der sie annahm Die Gesetzentwurfe wurden uber das Volkskammerprasidium dem Plenum zugeleitet das sie gewohnlich nach einer Lesung beschloss 1 Bei Grundlegenden Gesetzen fanden Volksaussprachen statt bei denen jedoch nur formale Fragen und Nebensachlichkeiten nicht jedoch der Kern des Gesetzes zur Debatte standen 2 Ausserdem hatten der Ministerrat der DDR sowie dessen Prasidium das Recht Verordnungen und Durchfuhrungsbestimmungen zu erlassen Von diesem Recht wurde weitgehend Gebrauch gemacht 1 Weblinks BearbeitenDDR Verfassung von 1949 DDR Verfassung von 1968Einzelnachweise Bearbeiten a b Bundesministerium fur innerdeutsche Beziehungen Hrsg DDR Handbuch Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1975 ISBN 3 8046 8515 3 S 374 Bundesministerium fur innerdeutsche Beziehungen Hrsg DDR Handbuch Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1975 ISBN 3 8046 8515 3 S 910 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesetzgebungsverfahren DDR amp oldid 217766866