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Gertrude Trudi Duby Blom 7 Juli 1901 in Wimmis Schweiz 23 Dezember 1993 in San Cristobal Mexiko war eine Schweizer Sozialistin Fotografin Anthropologin Umweltschutzerin und Journalistin die funf Jahrzehnte ihres Lebens die Maya Kulturen von Chiapas in Mexiko dokumentiert hat vor allem die Kultur der Lacandonen Im Jahr 1991 verlieh ihr die UN Organisation UNEP United Nations Environment Programme die Auszeichnung Global 500 Award fur ihre Verdienste zur Erhaltung einer gesunden Welt Gertrude Duby Blom 1986 Inhaltsverzeichnis 1 Journalismus und Sozialismus 2 Fotografie und Anthropologie 3 Umweltschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseJournalismus und Sozialismus BearbeitenGertrude Elisabeth Lortscher wurde am 7 Juli 1901 als zweites von drei Kindern des evangelischen Pfarrers Otto Lortscher in Wimmis im schweizerischen Kanton Bern geboren Ihre Schwester Johanna kam 1895 zur Welt ihr Bruder Hans Otto 1904 Mit 17 Jahren verliess sie ihr Elternhaus lernte zwei Jahre Gartenbau und machte in Zurich einen Abschluss in Sozialarbeit Anschliessend lebte sie ein Jahr lang bei einer Quakerfamilie in England und einige Monate in der italienischen Stadt Florenz 1925 musste Gertrude Lortscher Italien verlassen und in ihr Heimatland zuruckkehren weil ihre Artikel fur sozialistische Zeitungen in der Schweiz den italienischen Faschisten unangenehm aufgefallen war Am 20 Juni 1925 heiratete sie in Lausanne den 25 jahrigen Kurt Duby 1900 1951 Ab 1925 arbeitete Gertrude Duby als Sekretarin der Frauensektion der deutschen SPD fur die sie von 1928 an Deutschland bereiste Am 3 September 1930 liess sie sich wegen politischer und privater Differenzen von Kurt Duby scheiden 1933 schloss sie eine Scheinehe mit dem deutschen Arbeiter Otto Piel 1906 1999 um die deutsche Staatsburgerschaft zu erhalten Nach der Machtergreifung 1933 konnte Gertrude Duby ihre politische Arbeit in Deutschland nicht fortsetzen und musste emigrieren Sie organisierte den Weltfrauenkongress in Paris und den USA und engagierte sich bis 1939 in der Widerstandsbewegung gegen die Diktatur Adolf Hitlers 1940 wurde Gertrude Duby in das franzosische Internierungslager Camp de Rieucros bei Mende im Departement Lozere eingeliefert konnte Frankreich mit Hilfe der Schweizer Botschaft jedoch am 6 Marz 1940 verlassen und emigrierte zuerst in die USA wenige Monate spater nach Mexiko wo sie sich jetzt Duby nannte In diesen Jahren war sie mit dem deutschen Journalisten Rudolf Feistmann liiert 1 Fotografie und Anthropologie BearbeitenIn Mexiko arbeitete Gertrude Duby als Sozialarbeiterin und Journalistin fur das Arbeitsministerium und untersuchte die Arbeitsbedingungen der Fabrikarbeiterinnen Aus zweiter Hand kaufte sie ihren ersten Fotoapparat und begann als Expeditionsbegleiterin 1943 die Kultur und Landschaft der Chiapas Indianer zu dokumentieren Auf ihrer zweiten Expedition zu den Lacandon Indianern lernte sie den danischen Archaologen und Kartographen Frans Blom 1893 1963 kennen Das Paar heiratete am 16 Februar 1950 und zog nach San Cristobal de las Casas im Chiapas Dort kauften sie ein halb verfallenes Priesterseminar restaurierten es und nannten es wegen der Ahnlichkeit mit ihrem Familiennamen Na Bolom Jaguar Um ihre Expeditionen in den Regenwald zu finanzieren nahmen sie zahlende Gaste in die Casa Na Bolom auf und nach und nach entwickelte sich Na Bolom auch wegen der Kochkunste von Dona Trudi zu einem beliebten Treffpunkt fur Besucher aus aller Welt darunter Archaologen grosser US Universitaten und Personlichkeiten wie Diego Rivera und Henry Kissinger 1947 reiste Gertrude Duby fur einige Tage zuruck nach Europa um in Deutschland am Aufbau einer neuen Gesellschaft in der Sowjetischen Besatzungszone mitzuwirken kehrte jedoch nach wenigen Tagen nach Mexiko zuruck Bis zum Tode von Frans Blom am 24 Juni 1963 unternahm das Paar immer wieder Expeditionen in den Tropenwald auf der Suche nach verschollenen Maya Ruinen und auf diesen Expeditionen entstanden jene Dokumentaraufnahmen von den Lacandonen die Gertrude auf eine Stufe mit bedeutenden Dokumentarfotografen wie Laura Gilpin Dorothea Lange und W Eugene Smith stellten Umweltschutz BearbeitenDie systematische Abholzung der Lacandona Walder durch Holzfirmen Neusiedler und die mexikanische Regierung gab ihrem Leben eine weitere Wendung Als Umweltaktivistin bereiste sie seit den 1970er Jahren die Welt um mit ihren dokumentarischen Fotos auf das Sterben des Tropenwaldes hinzuweisen In drei Sprachen schrieb sie hunderte von Artikeln um gegen die Politik der mexikanischen Regierung anzukampfen Im Jahr 1975 grundete sie eine Baumschule die auch heute noch einheimische Baume kostenlos abgibt wenn sie im Staat Chiapas angepflanzt werden Ich bin ohne Hoffnung aber ich pflanze weiter Baume sagte sie Im Jahr 1983 veroffentlichte The Center for Documentary Photography Duke University USA ihre Dokumentarfotos in dem Band Gertrude Blom Bearing Witness In einem ihrer kraftvollsten Aufsatze The Jungle is burning schreibt sie If mankind continues abusing the planet as we are today the effects in the near future will be far worse than the devastation that would be caused by any atomic bomb Wenn der Mensch diesen Planeten weiterhin so misshandelt wie er es jetzt tut dann werden die Folgen in naher Zukunft weit schrecklicher sein als jede Verwustung die eine Atombombe anrichten kann Im Alter von 92 Jahren starb Gertrude Duby Blom am 23 Dezember 1993 in San Cristobal Casa Na Bolom wird seither als gemeinnutzige Stiftung La Asociacion Cultural Na Bolom A C fortgefuhrt und unterstutzt in ihrem Sinne weiterhin den Erhalt der Lacandona Walder und ihrer Bewohner Literatur BearbeitenMarkus Burgi Duby Blom Gertrude In Historisches Lexikon der Schweiz Alex Harris and Margaret Sartor Ed 1984 Gertrude Blom Bearing Witness Chapel Hill and London University of North Carolina Press ISBN 0 8078 1597 7 englisch Silvia Pappe Gertrude Duby Blom Konigin des Urwalds Eine Biographie edition ebersbach eFeF Verlag Dortmund 1994 ISBN 3 905493 61 6 Ernst Probst Superfrauen 3 Politik Munchen 2008 ISBN 3 638 93463 2 New York Times 29 Dezember 1993 englisch Duby Blom Gertrude in Bettina Beer Frauen in der deutschsprachigen Ethnologie Ein Handbuch Koln Bohlau 2007 ISBN 978 3 412 11206 6 S 50 52Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gertrude Duby Blom im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dokumentarfotos von Gertrude Duby Blom Casa Na Bolom and Na Bolom Cultural Association englisch Duby Blom Mutter der Lakandonen Wiener Zeitung vom 19 Dezember 2003 abgerufen am 19 November 2013 Gertrude Duby Blom Die mutige Schweizer Sozialistin HelloArticle com Andrea Kath 07 07 1901 Geburtstag von Gertrude Duby Blom WDR ZeitZeichen vom 7 Juli 2016 mit Silvia Pappe Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Simone Hantsch Begegnung mit den Lacandonen Das Exil der Gertrud Duby in Mexiko In Lateinamerika Nachrichten Jg 23 Heft 251 Mai 1995 online Normdaten Person GND 119185237 lobid OGND AKS LCCN n83134641 VIAF 57419293 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duby Blom GertrudeALTERNATIVNAMEN Duby Blom TrudiKURZBESCHREIBUNG Schweizer Sozialistin Fotografin Anthropologin Umweltschutzerin und JournalistinGEBURTSDATUM 7 Juli 1901GEBURTSORT Wimmis SchweizSTERBEDATUM 23 Dezember 1993STERBEORT San Cristobal Mexiko Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertrude Duby Blom amp oldid 237873063