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Gertrud Bobek 15 November 1898 in Bingen 25 Juni 2000 in Bautzen war eine deutsche Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus und in der DDR ein hochrangiges Mitglied der SED Staatssekretarin und stellvertretende DDR Ministerin fur Volksbildung von 1954 bis 1958 Die Stadt Bautzen verlieh ihr zu Zeiten der DDR die mittlerweile erloschene Ehrenburgerschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Von der SPD zur KPD 1 2 Exil in der Sowjetunion 1 3 Zeit als Funktionarin 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGertrud Bobek wurde als Gertrud Denner als Tochter des approbierten Dozenten fur Elektrotechnik Otto Denner und seiner Ehefrau Helene 1898 in Bingen geboren Sie studierte in Munchen und promovierte an der Philosophischen Fakultat der Berliner Universitat Von der SPD zur KPD Bearbeiten Schon wahrend des Studiums engagierte sie sich in der linken freien Studentenbewegung 21 jahrig wurde sie Mitglied der SPD erklarte aber 1928 den Parteiaustritt Mit 28 heiratete sie den deutschjudischen Physikochemiker Dr Felix Bobek der in einem Versuchslaboratorium der Berliner Elektrofirma Osram beschaftigt war Sie wurde Mutter zweier Tochter Zusammen mit ihrem Ehemann trat sie 1932 als Mitglied der KPD in Berlin bei Auch nach dem Reichstagsbrand und der danach verstarkt betriebenen Verfolgung von Regimegegnern waren beide Eheleute weiterhin politisch aktiv tatig Felix Bobek wurde wegen illegaler antifaschistischer Aktivitaten 1935 verhaftet Daraufhin floh Gertrud Bobek mit ihren Tochtern und emigrierte mit ihnen in die Sowjetunion Ihr Mann wurde am 22 Januar 1938 in Plotzensee wegen Landesverrates hingerichtet Exil in der Sowjetunion Bearbeiten Vom Mai 1936 bis September 1944 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Moskauer Internationalen Agrarinstitut und im Geographischen Institut der Akademie der Wissenschaften tatig Die beiden Tochter liess sie in staatlichen Kinderheimen erziehen In diesen Jahren entwickelte sie sich von einer Antifaschistin zu einer uberzeugten Kommunistin marxistisch leninistischer Pragung Dem stalinistischen Terror durch Verhaftungen und Ermordung unter deutschen Emigranten konnte sie entgehen Im Oktober 1941 wurde das Moskauer Institut nach Alma Ata in Kasachstan evakuiert Gertrud Bobek blieb dort bis sie im Herbst 1944 vom Politkomitee angefordert wurde Nahe Moskau wurde sie fur die kunftige Tatigkeit im sowjetisch besetzten Gebiet Deutschlands ausgebildet zum Teil von prominenten Politemigranten wie Hermann Matern Oelssner oder Winzer Sie war eine der wenigen Frauen dieser Einheit die in den sowjetisch besetzten Gebieten moglichst rasch eine funktionierende zivile Verwaltung installieren sollte Zeit als Funktionarin Bearbeiten Drei Wochen nach Kriegsende am 28 Mai 1945 kam Gertrud Bobek mit der letzten Gruppe der ausgebildeten Sonderbeauftragten wieder nach Deutschland Sie wurde als Kommissarin nach Bautzen gesandt und bemuhte sich fur die Verwaltung von Stadt und Landkreis geeignete kommunistische und antifaschistische Kader zu finden Da die KPD in Bautzen weitgehend zerschlagen war war dies ein schwieriges Unterfangen Sie wirkte bei der Entlassung NS belasteter Lehrer mit und konnte in dieser Zeit die Hinrichtung aller ehemaligen NSDAP Mitglieder in Bautzen verhindern die ein Offizier der Roten Armee eigenmachtig durchsetzen wollte Zunachst in Bautzen als berufsmassige Stadtratin eingesetzt gelang ihr dann in der DDR eine politische Karriere So war sie als Staatssekretarin fur die Lehrerbildung ebenso zustandig wie fur Kindergarten Jugendhilfe und Heimerziehung Von 1954 bis 1958 war sie stellvertretende DDR Ministerin fur Volksbildung Anschliessend wurde sie als Direktorin mit der Leitung der Padagogischen Schule fur Kindergartnerinnen in Leipzig beauftragt 1 Ab 1965 zog sie sich aus dem offentlichen Leben zuruck und schrieb bis 1985 ihre Lebenserinnerungen 1983 wurde ihr der Karl Marx Orden verliehen 2 1968 erhielt sie den Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1973 die Ehrenspange und 1978 den Orden Stern der Volkerfreundschaft in Gold Sie starb im Juni 2000 in Bautzen Schriften BearbeitenGertrud Bobek Erinnerungen an mein Leben Taucha Tauchaer Verlag 1998 ISBN 3910074936Literatur BearbeitenSiegfried Grundmann Felix Bobek Chemiker im Geheimapparat der KPD 1932 1935 Dietz Verlag Berlin 2004 Siegfried Grundmann Der Geheimapparat der KPD im Visier der Gestapo Dietz Verlag Berlin 2008 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gertrud Bobek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rezension ihres Buches von Prof Dr Dietrich Grille Erlangen Nachlass Bundesarchiv NY 4623Einzelnachweise Bearbeiten Berliner Zeitung vom 12 Juni 1959 S 4 ND vom 8 Oktober 1983 S 4 Normdaten Person GND 120994305 lobid OGND AKS VIAF 15614646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bobek GertrudALTERNATIVNAMEN Denner Gertrud Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Widerstandskampferin und Politikerin SED GEBURTSDATUM 15 November 1898GEBURTSORT BingenSTERBEDATUM 25 Juni 2000STERBEORT Bautzen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertrud Bobek amp oldid 237917390