www.wikidata.de-de.nina.az
Germaine Hommel 20 Juni 1893 in Paris 30 August 1982 in Cherbourg war eine Schweizer Fluchthelferin und Kinderheimleiterin Sie hatte 1924 Jean Berthelemy Albessard geheiratet und erhielt das Schweizer Burgerrecht Kinderkolonie Les Feux follets in Saint Cergues les Voirons 2014 Ferienheim Feux follets in Saint Cergues les Voirons 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGermaine Alice Lapeyre wuchs als Tochter eines Schauspielers und einer Mechanikerin in Paris auf Nach dem Tode ihres Mannes und Vaters ihrer beiden Kinder heiratete sie 1926 den Schweizer Juristen Gustave Hommel 1939 ubernahm sie fur die Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft fur kriegsgeschadigte Kinder SAK ab 1942 Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes die Leitung der Kinderkolonie Les Feux follets in Saint Cergues les Voirons Das Haus wurde in den 1930er Jahren von italienischen Antifaschisten die nach Annemasse und Genf gefluchtet waren als Ferienkolonie fur ihre Kinder gebaut 1 Das Dorf Saint Cergues lag drei Kilometer von der Schweizer Grenze gegenuber der Gemeinde Jussy im Kanton Genf Im Zweiten Weltkrieg bekamen abgelegene Grenzdorfer eine wichtige strategische Bedeutung als Fluchtrouten fur illegale Grenzubertritte filieres de passages clandestins Neben ihrer betrachtlichen Arbeit im Kinderheim hatten sich Germaine Hommel ihre Stellvertreterin Renee Farny und Marthe Bouvard die Wascheverantwortliche auf Anfrage von Rosli Naf bereit erklart unter Lebensgefahr bei illegalen Grenzubertritten von zahlreichen Kindern darunter gefahrdete Jugendliche aus der Kolonie Chateau de la Hille und Erwachsenen zu helfen um sie vor der Deportation in die Vernichtungslager zu retten Die meist judischen Jugendlichen kamen in Saint Cergues in Dreier oder Vierergruppen an wo sie die Nacht verbrachten und am anderen Morgen beim Spaziergang mit den anderen Kindern entlang der Grenze teilnahmen und sich unauffallig absetzten Mit Hilfe des jungen franzosischen Bauern Leon Balland konnten sie sich im Wald verstecken und wenn die Schweizer Grenzpatrouillen anderweitig beschaftigt waren die Grenze uberqueren Nachdem Leon Balland als Zwangsarbeiter Service du travail obligatoire STO nach Deutschland im Juni 1943 verschickt wurde konnte er aus dem Zug springen und sich in den Untergrund absetzen Die drei Frauen fuhrten die illegalen Grenzubertritte ohne ihn weiter und Renee Farny ubernahm seine Rolle Nach einem missgluckten Fluchtversuch beschloss der Ausschuss der SRK Kinderhilfe wegen Verletzung der Neutralitatsregel im Februar 1943 ihre Versetzung Als die Deutschen im September 1943 die Region besetzten wurde der Grenzubergang Tag und Nacht uberwacht Germaine Hommel engagierte sich 1943 1944 in der Resistance und wurde 1944 von den Nazis verhaftet und ins KZ Ravensbruck deportiert Nach ihrer Befreiung aus dem Lager war sie zu 100 Prozent kriegsversehrt Sie liess sich in Fermanville Departement Manche in der Normandie nieder wo sie bis zu ihrem Tode im Spital von Cherbourg blieb Im Mai 1944 musste die Direktorin der Kolonie Feux follets Berta Gasser auf Verlangen des Prafekten der Haute Savoie eine Liste der Kinder erstellen Die Liste blieb in der Schublade des Burgermeistersamtes liegen und wurde nie an die Vichy Behorde weitergeleitet Ehrung Bearbeiten1958 erhielt sie das Kriegskreuz Croix de guerre und wurde zum Ritter der Ehrenlegion Chevalier de la Legion d honneur als Unterleutnant der franzosischen Kampftruppen sous lieutenant des Forces francaises combattantes ernannt 1960 wurde sie zum Offizier der Ehrenlegion Officier de la Legion d honneur als Senior Unterleutnant ancien sous lieutenant des Forces francaises combattantes befordert 1992 erhielten Germaine Hommel und Renee Farny anlasslich einer Feier in Saint Cergues postum die Medaille Gerechte der Volker 2 zusammen mit Marthe Bouvard und dem anwesenden Leon Balland Literatur BearbeitenAnne Marie Im Hof Piguet Fluchtweg durch die Hintertur Eine Rotkreuz Helferin im besetzten Frankreich 1942 1944 Verlag im Waldgut Frauenfeld 1985 ISBN 3 7294 0045 2 Michel Puechavy Renee Farny et Germaine Hommel Deux femmes heroiques aux portes de la Confederation suisse In Helena Kanyar Becker Hrsg Vergessene Frauen Humanitare Kinderhilfe und offizielle Fluchtlingspolitik 1917 1948 Verlag Schwabe Basel 2010 ISBN 3 7965 2695 0 Yagil Limore Chretiens et Juifs sous Vichy 1940 1944 Sauvetage et desobeissance civile Preface par Yehuda Bauer 2005 766 pages ISBN 978 2204075855 Patrick Cabanel Histoire des Justes en France Armand Colin 2012 ISBN 978 2 200 35044 4 Odile Munos du Peloux Passer en Suisse les passages clandestins entre la Haute Savoie et la Suisse 1940 1944 Presse Universitaires de Grenoble Grenoble 2002 ISBN 2706110732 Serge Nessi Die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1942 1945 und die Rolle des Arztes Hugo Oltramare Vorwort von Cornelio Sommaruga Karolinger Verlag Wien Leipzig 2013 ISBN 978 3 85418 147 7 Originalausgabe franzosisch Editions Slatkine Geneve 2011 ISBN 978 2 8321 0458 3 Weblinks BearbeitenJuste parmi les Nations Germaine Lapeyre HommelEinzelnachweise Bearbeiten Michel Puechavy Renee Farny et Germaine Hommel Deux femmes heroiques aux portes de la Confederation suisse In Helena Kanyar Becker Hrsg Vergessene Frauen Humanitare Kinderhilfe und offizielle Fluchtlingspolitik 1917 1948 Germaine Hommel auf der Website von Yad Vashem englisch Normdaten Person GND 102010290X lobid OGND AKS VIAF 232149656 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hommel GermaineKURZBESCHREIBUNG Schweizer KinderheimleiterinGEBURTSDATUM 20 Juni 1893GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 30 August 1982STERBEORT Cherbourg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Germaine Hommel amp oldid 177119845