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Renee Farny 10 Oktober 1919 in Villedomer Departement Indre et Loire Frankreich 1 Marz 1979 in Antibes war eine Schweizer Sozialarbeiterin Sie war franzosisch schweizerische Doppelburgerin und besass das Schweizer Burgerrecht von Unterlangenegg im Kanton Bern und La Chaux de Fonds Renee Farny Saint CerguesKinderkolonie Les Feux follets in Saint Cergues les Voirons 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRenee Farny wuchs als Tochter des Schweizer Regisseurs Alfred Farny von 1921 bis 1939 in Paris auf wo sie auch studierte 1939 verbrachte sie ein Jahr in Chateauroux und arbeitete ab Dezember 1940 in Toulouse bei der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft fur kriegsgeschadigte Kinder SAK ab 1942 Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK Dort arbeitete sie als Sozialarbeiterin bei der Konvoibegleitung in der Kinderkolonie La Hille der Maternite suisse d Elne und den Internierungslagern Argeles und Recebedou einem Ortsteil von Portet sur Garonne Im September 1941 wurde sie in der Kinderkolonie Les Feux follets in Saint Cergues les Voirons als Lehrerin und Stellvertreterin der Leiterin Germaine Hommel eingesetzt wo sie bis zu ihrer Abreise in die Schweiz im Dezember 1943 blieb Das Haus wurde in den 1930er Jahren von italienischen Antifaschisten gebaut die nach Annemasse und Genf gefluchtet waren um als Ferienkolonie fur ihre Kinder zu dienen 1 Das Dorf Saint Cergues liegt in unmittelbarer Nahe der Schweizer Grenze gegenuber der Gemeinde Jussy im Kanton Genf Im Zweiten Weltkrieg bekamen abgelegene Grenzdorfer eine wichtige strategische Bedeutung als Fluchtrouten fur illegale Grenzubertritte filieres de passages clandestins Neben ihrer betrachtlichen Arbeit im Kinderheim hatten sich Renee Farny Germaine Hommel und Marthe Bouvard die Wascheverantwortliche auf Anfrage von Rosli Naf bereit erklart unter Lebensgefahr bei illegalen Grenzubertritten von zahlreichen Kindern darunter gefahrdete Jugendliche aus der Kolonie Chateau de la Hille und Erwachsenen zu helfen um sie vor der Deportation in die Vernichtungslager zu retten Die meist judischen Jugendlichen kamen in Saint Cergues in Dreier oder Vierergruppen an wo sie die Nacht verbrachten und am anderen Morgen beim Spaziergang mit den anderen Kindern entlang der Grenze teilnahmen und sich unauffallig absetzten Mit Hilfe des jungen franzosischen Bauern Leon Balland konnten sie sich im Wald verstecken und wenn die Schweizer Grenzpatrouillen anderweitig beschaftigt waren die Grenze uberqueren Nachdem Leon Balland als Zwangsarbeiter Service du travail obligatoire STO nach Deutschland im Juni 1943 verschickt wurde konnte er aus dem Zug springen und sich in den Untergrund absetzen Die drei Frauen fuhrten die illegalen Grenzubertritte ohne ihn weiter und Renee Farny ubernahm seine Rolle Auch nachdem sie vom Ausschuss der SRK Kinderhilfe nach einem missgluckten Fluchtversuch wegen Verletzung des Neutralitatsgrundsatzes des SRK im Februar 1943 zusammen mit Rosli Naf versetzt wurde setzte sie die illegale Fluchthilfe fort Als die Deutschen im September 1943 die Region besetzten wurde der Grenzubergang Tag und Nacht uberwacht Renee Farny machte ihren letzten illegalen Grenzubertritt im Dezember 1943 als sie ihren kranken Vater in der Schweiz besuchte Ehrung Bearbeiten1992 erhielten Renee Farny und Germaine Hommel anlasslich einer Feier in Saint Cergues postum die Medaille Gerechte der Volker 2 zusammen mit Marthe Bouvard und dem anwesenden Leon Balland Literatur BearbeitenAnne Marie Im Hof Piguet Fluchtweg durch die Hintertur Eine Rotkreuz Helferin im besetzten Frankreich 1942 1944 Verlag im Waldgut Frauenfeld 1985 ISBN 3 7294 0045 2 Michel Puechavy Renee Farny et Germaine Hommel Deux femmes heroiques aux portes de la Confederation suisse In Helena Kanyar Becker Hrsg Vergessene Frauen Humanitare Kinderhilfe und offizielle Fluchtlingspolitik 1917 1948 Schwabe Verlag Basel 2010 ISBN 3 7965 2695 0 Yagil Limore Chretiens et Juifs sous Vichy 1940 1944 Sauvetage et desobeissance civile Preface par Yehuda Bauer 2005 766 pages ISBN 978 2204075855 Serge Nessi Die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1942 1945 und die Rolle des Arztes Hugo Oltramare Vorwort von Cornelio Sommaruga Karolinger Verlag Wien Leipzig 2013 ISBN 978 3 85418 147 7 Originalausgabe franzosisch Editions Slatkine Geneve 2011 ISBN 978 2 8321 0458 3 Weblinks BearbeitenJuste parmi les Nations Renee FarnyEinzelnachweise Bearbeiten Michel Puechavy Renee Farny Deux femmes heroiques aux portes de la Confederation suisse In Helena Kanyar Becker Hrsg Vergessene Frauen Humanitare Kinderhilfe und offizielle Fluchtlingspolitik 1917 1948 Renee Farny auf der Website von Yad Vashem englisch Normdaten Person GND 1020102306 lobid OGND AKS VIAF 232035235 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Farny ReneeKURZBESCHREIBUNG Schweizer KrankenschwesterGEBURTSDATUM 10 Oktober 1919GEBURTSORT Villedomer Departement Indre et Loire FrankreichSTERBEDATUM 1 Marz 1979STERBEORT Antibes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Renee Farny amp oldid 194627057