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Dieser Artikel beschreibt die Geschichte und Struktur der Gerichte im Furstentum Waldeck und Pyrmont Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Liste der Gerichte 2 1 Obergerichte 2 2 Eingangsgerichte bis 1816 2 3 Eingangsgerichte bis 1850 2 4 Eingangsgerichte ab 1850 3 LiteraturGeschichte BearbeitenDas Gogericht Flechtdorf ist historisch als fruhes Gericht in der Region bekannt Im Furstentum Waldeck und Pyrmont bildeten die acht Amter im Landesteil Waldeck und das Oberamt Pyrmont im Landesteil Pyrmont die Gerichte erster Instanz Hinzu kamen die Stadtgerichte das freiherrlich Dalwigksche Amt Lichtenfels und der Justizbeamte der paragierten Grafen von Waldeck Bergheim Gericht zweiter Instanz und Kriminalgericht war die furstliche Regierung die seit 1728 in Arolsen ihren Sitz hatte Seit dem 17 Jahrhundert bestand das Hofgericht Korbach als oberste Instanz Am 14 Februar 1751 hatten die Fursten das erweiterte Jus de non appellando erworben Bis zu einem Streitwert vom 2000 Guldgulden entschied dieses letztinstanzlich ohne dass eine Appellation an den Kaiser Reichshofgericht oder das Reichskammergericht moglich war Mit dem Ende des Heiligen Romischen Reiches wurde anstelle der Appellation am Reichskammergericht von der Aktenversendung an die Universitat Gottingen oder Universitat Marburg Gebrauch gemacht Gemass Art 12 der Deutschen Bundesakte wurde 1817 ein Gemeinschaftliches Oberappellationsgericht in Wolfenbuttel mit Braunschweig und Lippe gebildet Mit dem Organisations Edikt vom 28 Januar 1814 wurde die Amtsstruktur neu geordnet Nun bestanden drei Oberamter das der Diemel Arolsen das des Eisenberges Korbach und das der Eder Wildungen Innerhalb dieser Oberamter bildeten jeweils zwei Justizbeamte und ein Sekretar das Oberamts Justizgericht als erste Instanz Die Patrimonialgerichte und die Stadtgerichte wurden aufgehoben De facto ware damit eine Trennung von Verwaltung und Justiz erreicht gewesen Gegen dieses Edikt richtete sich der Widerstand der Stande die sich letztlich durchsetzten Als Kompromiss wurde der Landesvertrag vom 19 April 1816 verabschiedet Nun waren es funf Oberamter die eingerichtet wurden Die Justizbeamten erhielten zusatzlich noch die Aufgaben der Polizeiverwaltung so dass die Trennung zwischen Verwaltung und Justiz wieder durchbrochen wurde Auch bestanden die Patrimonialgerichte weiter Das neue Ober Justizamt der Werbe in Sachsenhausen diente als Kriminalgericht fur das ganze Furstentum In schweren Fallen war es aber nur mit Voruntersuchungen betraut die Gerichtsfunktion behielt dann die Regierung Mit Gesetz vom 21 Marz 1835 wurde das Hofgericht anstelle der Regierung zum Kriminalgericht Ein gesonderter Justiz Senat der Regierung war diesem ubergeordnet Mit der Marzrevolution wurde die Trennung von Verwaltung und Justiz als Teil der Marzforderungen neu diskutiert Das reformierte Staatsgrundgesetz vom 23 Mai 1849 regelte im Titel VII von der richterlichen Gewalt diese Trennung Am 11 Juni 1849 wurde der Justizsenat bei der Regierung aufgehoben und dessen Aufgaben an das Hofgericht ubertragen das nun aus zwei Senaten bestand Mit Verordnung vom 7 Dezember 1849 wurde das Hofgericht in Obergericht umbenannt Auf der unteren Ebene erfolgte die Trennung von Justiz und Verwaltung mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 5 Juni 1850 Fur jeden der vier neu geschaffenen Kreise wurde ein Kreisgericht geschaffen drei fur Waldeck und eines fur Pyrmont Auch in der Reaktionsara blieb diese Justizorganisation erhalten Am 1 Oktober 1858 verlegte das Obergericht seinen Sitz von Korbach nach Arolsen Mit Akzessionsvertrag vom 18 Juli 1867 ubertrug der Furst die Verwaltung seines Landes an Preussen Mit Allerhochster Verfugung vom 6 Oktober 1868 des preussischen Konigs wurden die vier Kreisgerichte in Amtsgerichte und das Obergericht in ein preussisches Kreisgericht umgewandelt Dieses war dem Appellationsgericht Kassel untergeordnet Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 27 Februar 1877 wurden die Regelungen des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes in Waldeck und Pyrmont umgesetzt Die drei waldeckschen Amtsgerichte blieben bestehen und wurden dem Landgericht Kassel nachgeordnet Das Amtsgericht Pyrmont kam in den Bezirk des Landgerichtes Hannover Das Kreisgericht wurde aufgehoben Liste der Gerichte BearbeitenObergerichte Bearbeiten Regierung des Furstentums Waldeck und Pyrmont Hofgericht Korbach Obergericht Korbach Obergericht Arolsen Kreisgericht ArolsenEingangsgerichte bis 1816 Bearbeiten Amt Arolsen Amt Eilhausen Amt Eisenberg Amt Landau Amt Lichtenfels Amt Rhoden Amt Waldeck Amt Wetterburg Amt Wildungen und Oberamt PyrmontEingangsgerichte bis 1850 Bearbeiten Landgericht Sitz Aufgelost Aufnehmendes GerichtOberjustizamt der Twiste Arolsen 1850 Kreisgericht ArolsenPatrimonialgericht Bergheim Bergheim 1848 Oberjustizamt der WerbeStadtgericht Korbach Korbach 1850 Kreisgericht KorbachOberjustizamt des Eisenbergs Korbach 1850 Kreisgericht KorbachStadtgericht Mengeringhausen Mengeringhausen 1850 Kreisgericht ArolsenStadtgericht Nieder Wildungen Wildungen 1850 Kreisgericht Nieder WildungenOberjustizamt der Eder Wildungen 1850 Kreisgericht Nieder WildungenOberjustizamt der Emmer Pyrmont 1850 Kreisgericht PyrmontOberjustizamt der Diemel Rhoden 1850 Kreisgericht ArolsenJustizamt Sachsenberg Sachsenberg 1850 Kreisgericht KorbachOberjustizamt der Werbe Sachsenhausen 1850 Kreisgericht Korbach und Kreisgericht Nieder WildungenEingangsgerichte ab 1850 Bearbeiten Landgericht Sitz Aufgelost Aufnehmendes GerichtKreisgericht Arolsen Arolsen 1868 Amtsgericht ArolsenKreisgericht Korbach Korbach 1868 Amtsgericht KorbachKreisgericht Nieder Wildungen Wildungen 1868 Amtsgericht WildungenKreisgericht Pyrmont Pyrmont 1868 Amtsgericht PyrmontLiteratur BearbeitenEckhart G Franz Hanns Hubert Hofmann Meinrad Schaab Gerichtsorganisation in Baden Wurttemberg Bayern und Hessen im 19 und 20 Jahrhundert 1 Auflage Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hannover 1989 ISBN 3 88838 224 6 S 174 176 206 207 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerichte im Furstentum Waldeck und Pyrmont amp oldid 214915778