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Ernst Gerhard Warstat 6 November 1887 in Angerburg 5 Januar 1941 in Stendal 1 war ein deutscher Chirurg und Privatdozent Er war Direktor und Chefarzt des Johanniter Krankenhauses in Stendal Als Mitglied des Erbgesundheitsgerichts in Stendal zeichnete er verantwortlich fur hunderte Zwangssterilisationen die auf der Basis des Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses ab 1934 durchgefuhrt wurden Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenWarstat war ein Sohn des Taubstummenlehrers Ernst Warstat und seiner Ehefrau Auguste geb Bierfreund Er heiratete im Jahr 1928 in Stendal Ruth Anita Eleonore geb Diercksen 2 Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor von denen einer bereits als Kind starb Leben BearbeitenNach der Stadtschule in Friedland besuchte Warstat das Konigliche Friedrichs Kollegium zu Konigsberg Nach dem Abitur nahm er 1906 das Studium der Medizin an der Albertus Universitat in Konigsberg auf Zwischen der arztlichen Vorprufung im Jahr 1908 und der arztlichen Prufung im Jahr 1911 absolvierte er die erste Halfte seiner Militardienstzeit als Einjahrig Freiwilliger beim Grenadier Regiment Nr 3 Konig Friedrich Wilhelm Seine erste Stelle erhielt Warstat als Medizinalpraktikant an der Koniglich Medizinischen Poliklinik in Konigsberg Im Folgejahr wechselte er auf die zweite Assistentenstelle am Pathologisch anatomischen Universitatsinstitut an der Albertus Universitat Im Jahr 1912 wurde er an der Albertus Universitat mit einer Arbeit zum Thema Uber seltene Kombinationen von Carcinomen an den weiblichen Sexualorganen promoviert 3 Im Folgejahr ging er als Volontararzt an der Koniglichen Chirurgischen Poliklinik wo er kurz darauf zum Assistenzarzt befordert wurde Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Warstat Chirurg bei der 1 Sanitats Kompanie des 1 Armeekorps dann Bataillonsarzt beim Grenadier Regiment Nr 1 Kronprinz Im Jahr 1916 ubernahm er die Militarabteilung der Chirurgischen Universitatsklinik in Konigsberg Im Jahr darauf wurde er habilitiert Bei Kriegsende wurde Warstat als Oberarzt der Reserve entlassen 4 Vom 1 April 1922 bis zu seinem Tod wirkte Warstat als Direktor und Chefarzt des Johanniter Krankenhauses in Stendal Unter seiner Leitung wurde das Krankenhaus durch mehrere Baumassnahmen modernisiert so dass es den Anspruchen der Zeit an Hygiene und Komfort im Patientenbereich und optimierte Arbeitsablaufe im Pflege und Wirtschaftsbereichs gerecht wurde Zudem wurde die Kapazitat durch Neu und Anbauten von ursprunglich 200 auf 302 Betten im Juni 1937 gesteigert 5 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat Warstat 1933 der SA bei Im Rang eines Sanitats Sturmfuhrers betreute er die Reiterstandarte 141 4 Ab 1934 war er Beisitzer des Erbgesundheitsgerichts Stendal Die Aufgabe setzte voraus dass der Arzt mit der Erbgesundheitslehre besonders vertraut 6 war Bereits im ersten Jahr seines Bestehens wurden bei dem Erbgesundheitsgericht 556 Antrage auf Zwangssterilisation gestellt Oft handelte es sich um Insassen der Landesheilanstalt Uchtspringe Etwa 95 Prozent der vor das Gericht gebrachten Falle endeten mit der zwangsweisen Sterilisierung 7 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenUber seltene Kombinationen von Carcinomen an den weiblichen Sexualorganen Dissertation der Medizinischen Fakultat der Albertus Universitat in Konigsberg Pr Eigenverlag Druck L Schumacher Berlin 1912 Uber seltene Kombinationen von Carcinomen an den weiblichen Sexualorganen In Zeitschrift fur Krebsforschung Bd 11 Nr 3 Oktober 1912 S 527 546 Uber eine typische Sportverletzung des rechten Humerus durch Handgranatenwurf In Munchener medizinische Wochenschrift Nr 6 1917 S 200 Verstummelnde und konservative Extremitatenoperationen Sammelreferat uber die im Jahre 1919 erschienenen Arbeiten In Archiv fur Orthopadie Mechanotherapie und Unfallchirurgie mit besonderer Berucksichtigung der Frakturenlehre und der orthopadisch chirurgischen Technik Bd 18 Nr 3 1920 S 627 647 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerhard Warstat im Katalog des WorldCat Donald Lyko Rassenhygiene per Gerichtsurteil In Volksstimme de vom 4 Juni 2014 Johanniter Krankenhaus Genthin Stendal Geschichte Stendal 1901 2000 Einzelnachweise Bearbeiten Standesamt Stendal Sterbeurkunde 7 1941 Standesamt Stendal Heiratsurkunde 134 1928 Gerhard Warstat Uber seltene Kombinationen von Carcinomen an den weiblichen Sexualorganen Dissertation der Medizinischen Fakultat der Albertus Universitat in Konigsberg Pr Druck L Schumacher Berlin 1912 S Vita a b Der Altmarker Stendal vom 6 Januar 1941 Jg 43 Nr 4 Stendal 1941 S 6 Johanniter Krankenhaus Genthin Stendal Geschichte Stendal 1901 2000 Nicht mehr online verfugbar Johanniter Krankenhaus Genthin Stendal archiviert vom Original am 30 August 2016 abgerufen am 30 August 2016 Gesetz zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses vom 14 Juli 1933 6 1 In Reichsgesetzblatt Teil I vom 25 Juli 1933 Jg 1933 Nr 86 Berlin 1933 S 529 531 529 Donald Lyko Rassenhygiene per Gerichtsurteil In Volksstimme de 4 Juni 2014 abgerufen am 30 August 2016 Normdaten Person GND 1049419170 lobid OGND AKS VIAF 307312294 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Warstat GerhardALTERNATIVNAMEN Warstat Ernst GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher ArztGEBURTSDATUM 6 November 1887GEBURTSORT AngerburgSTERBEDATUM 5 Januar 1941STERBEORT Stendal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Warstat amp oldid 232128045