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Gerhard Steiff 1 Mai 1937 in Giengen an der Brenz 22 Oktober 2011 in Tubingen war ein deutscher Kirchenmusiker Chorleiter Dirigent Theologe und Komponist 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wurdigung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGerhard Steiff wurde 1937 als Grossneffe der Teddybar Erfinderin Margarete Steiff in Giengen an der Brenz geboren 2 Er nahm schon in seiner Kindheit Klavier und Orgelunterricht und sammelte als Schuler an der Musikschule Giengen seine ersten Erfahrungen als Dirigent Ab 1952 leitete er die Seminaristenkantorei im Kloster Schontal und nahm Kontrabassunterricht Von 1956 bis 1962 studierte er evangelische Theologie im Stift in Tubingen sowie in Zurich und Heidelberg In dieser Zeit war er als Kontrabassist tatig und grundete dann 1959 den schwabischen Studentenchor der sich in den Jahren 1959 bis 1964 zu Singfreizeiten und Konzerten traf 3 Von 1962 bis 1963 war er Vikar in Denkendorf bei Esslingen und heiratete 1963 Susanne Suse Ludwig Er hatte mit ihr drei Kinder Mirjam 1964 Simon 1966 und Hagar 1968 4 1963 begann er das Studium der evangelischen Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart das er nach nur funf Semestern erfolgreich mit dem A Examen abschloss Er studierte dort Chor und Orchesterleitung bei Hans Grischkat Orgel bei Hans Arnold Metzger Klavier bei Dora Metzger sowie Tonsatz bei Johann Nepomuk David und Erhard Karkoschka 3 Im Anschluss war er fur ein weiteres Jahr Vikar an der Stadtkirche Ludwigsburg bis er ab 1966 Musikrepetent am Evangelischen Stift in Tubingen wurde und sich seitdem auf kirchenmusikalische Tatigkeiten in und um Tubingen fokussierte Unter anderem leitete er seit Herbst 1966 den gemischten Chor Kurrende der Evangelischen Studentengemeinde Ab 1968 war er Kantor und Bezirkskantor an der Tubinger Stiftskirche Er grundete 1970 den Tubinger Kammerchor und leitete diesen drei Jahrzehnte lang bis 2001 Die Landeskirche verlieh ihm den Titel Kirchenmusikdirektor 3 5 Er verantwortete von 1967 bis 1984 die Konzertreihe Tubinger Motette in der Stiftskirche Tubingen die unter seiner Verantwortung einige der beeindruckendsten Konzerte in ihrer langen Geschichte bot Mit dem Tubinger Kammerchor war er sehr erfolgreich mit zahlreichen Konzerten im In und Ausland bis ihn 1984 ein lebensbedrohliches Aortenaneurysma dazu zwang 1985 vorzeitig aus dem Berufsleben auszuscheiden 4 Nach langerer Rehabilitation nahm er seine musikalischen Aktivitaten wieder auf als Komponist Kritiker Theoretiker Theologe und vor allem auch als Dirigent Gerhard Steiff dirigierte mehrere Chore und Instrumentenensembles Ausserdem war er Organist und Komponist von neuen teilweise provokanten Klangideen und Musikstrukturen Seine Komposition Die Kamele aus dem Jahr 1985 provozierte 1986 bei der Urauffuhrung in Bad Urach einen Aufruhr in der Evangelischen Landeskirche von Wurttemberg und teilweise auch daruber hinaus der vielfaltige Diskussionen in diversen kirchenmusikalischen und theologischen Gremien nach sich zog 3 Er hatte darin in parodistischer Verfremdung kirchliche Texte wie z B das Gloria Patri verwendet 6 sowie unter anderem den Namen einer pietistischen Pfarrer Dynastie genannt und diese als Seelen Egoisten bezeichnet Gerhard Steiff trat in der Folge vom Amt des Obmanns des Verbandes Evangelische Kirchenmusik in Wurttemberg zuruck 7 Im Jahr 1989 komponierte er anlasslich einer Ausstellungseroffnung der mit ihm befreundeten Kunstmalerin Ruth Eitle in der Kunsthalle Tubingen eine Arie in E fur Sopran Blockflote Oboe zwei Triangeln drei Hangende Becken drei Tamtams und Portativ nach dem Gedicht Denkmalswunsch von Christian Morgenstern und einem Bild von Ruth Eitle und widmete sie der Kunstlerin Die Arie wurde bei der Ausstellungseroffnung uraufgefuhrt und ein Auszug der Partitur im Katalog zur Ausstellung veroffentlicht Er grundete im Juli 1989 in Tubingen den Verein A cappella e V und 1992 unter dem Namen Tritonus ein kleines Vokalensemble mit 12 bis 16 Sangerinnen und Sangern mit denen er bis zum Jahr 2001 seine Interpretationsideen von Neuer und Alter Musik mit einem sehr hohen Qualitatsanspruch verwirklichen konnte 3 Ausserdem leitete er von 1994 bis 1999 den Tubinger Stephanuschor 2 Wurdigung BearbeitenGerhard Steiff lehnte das Bundesverdienstkreuz aus politischen Grunden ab und wurde im Jahr 2001 mit der Staufermedaille des Landes Baden Wurttemberg ausgezeichnet Weblinks BearbeitenWerke von und uber Gerhard Steiff im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige 22 Oktober 2011 a b Peter Steinle Trauer um Kirchenmusikdirektor Gerhard Steiff 24 Oktober 2011 a b c d e Dr Irene Faupel A Cappella Der Grunder Nach Gesprachen mit Gerhard Steiff und nach eigenen Erlebnissen und Unterlagen aus ihrer Zeit als Chorsangerin in seinen Choren a b Beerdigungspredigt uber Jes 49 14 16 Beerdigung von Gerhard Steiff Friedhof Kilchberg 27 Oktober 2011 Gerhard Steiff Liste aller Kammerchorauffuhrungen von 1970 bis 2001 Christoph Weismann Die Katechismen des Johannes Brenz Die Entstehungs Text und Wirkungsgeschichte Walter de Gruyter Seite 561 von 760 Seiten Nachruf Komponist Chorleiter und ehemaliger Stiftskirchenkantor in Tubingen gestorben Trauer um Kirchenmusikdirektor Gerhard Steiff Reutlinger General Anzeiger 24 Oktober 2011 Normdaten Person GND 134529332 lobid OGND AKS LCCN n90637766 VIAF 48385592 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steiff GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Kirchenmusiker Chorleiter Dirigent und KomponistGEBURTSDATUM 1 Mai 1937GEBURTSORT Giengen an der BrenzSTERBEDATUM 22 Oktober 2011STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Steiff amp oldid 237124613