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Gerhard Berger 17 Juli 1933 in Solothurn ist ein deutscher Maler Grafiker und emeritierter Professor und Prorektor der Akademie der bildenden Kunste in Munchen Gerhard Berger 2010 bei einer Sonderfuhrung in der Kreisgalerie Schloss Messkirch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ehrungen 4 Quelle 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn Solothurn in der Schweiz geboren kam der zwolfjahrige Berger mit seinen Eltern 1945 ins hohenzollerische Laiz heute ein Stadtteil von Sigmaringen in Deutschland Seine Familie wurde 1945 aus der Schweiz ausgewiesen Sie musste den bitteren Preis reichsdeutsche Familien standen generell unter dem pauschalen Verdacht von Kollaboration mit dem Dritten Reich bezahlen Dieser Verlust der ersten Heimat hat ihn gepragt 1 Inspiriert von seiner Umwelt begann Berger bereits in fruhster Kindheit diese bildlich zu erfassen Sein Interesse bestand jedoch nicht darin etwas so abzuzeichnen wie es sich zeigt sondern das Motiv auf eine eigene Weise wiederzugeben 2 Des Weiteren baute er mit zwolf Jahren sein erstes Mobelstuck Ursprunglich hatte Bergers Weg in die Kunst uber ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart beginnen sollen doch setzten diese eine Schreinerlehre voraus Als sich als Ausbildungsplatz nur eine Sargschreiner anbot trat Berger 1947 auf Anraten seines Vaters eine dreijahrige Lehre als Schriftsetzer er sprach von einem angesehenen Beruf bei der Liehnerschen Hofbuchdruckerei in Sigmaringen an Uber den Holzschnitt kam er zum Werbedruck und somit zur freien Gestaltung Von 1950 bis 1953 folgte eine fachpraktische Tatigkeit Typografie angewandte Grafik in Sigmaringen 3 Im Jahr 1953 begann er mit 20 Jahren ein Studium an der Akademie der Bildenden Kunste in Munchen 4 Der ebenfalls aus Laiz stammende Josef Henselmann war zu dieser Zeit Professor und Prasident an der Akademie Henselmann gelang es an der Akademie die freie in die angewandte Kunst zu uberfuhren Er betraute den Studenten Berger mit dem Aufbau der Studienwerkstatt fur Typografie und Holzschnitt an der Akademie Berger war spater gleichzeitig zu seinem Studium Leiter der Studienwerkstatt 1 Im Gegenzug genoss Berger das Privileg sich frei an der Akademie bewegen zu konnen Die zur damaligen Zeit stark durch Bauhaus gepragte Typografie empfand er als zu eng und die Bildhauerei wie sie zuvor von Hermann Hahn Schuler Adolf von Hildebrands an der Akademie gelehrt wurde als zu konservativ Mit Anton Hiller als Professor konnte sich Berger der Rezeption entziehen Dieser stammte ebenfalls aus Hohenzollern er wuchs in Sigmaringendorf auf Hiller Vertreter der freien Bildhauerei hatte gleich wie Robert Jacobsen Nachfolger Hillers und Vertreter der Moderne Einfluss auf die bildnerische Arbeit Bergers Von 1964 bis 1967 war er kunstlerischer Leiter des Grafischen Ateliers SIP in Munchen Von 1967 bis 1975 war er als Lehrer fur angewandte und experimentelle Grafik und Typografie an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen In dieser Zeit fallen kunstlerische Entwurfe fur die Olympischen Sommerspiele 1972 Von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1999 war er Lehrstuhlinhaber von 1971 bis 1975 und 1997 bis 1999 Prorektor Parallel dazu widmete er sich immer der freien kunstlerischen Tatigkeit 3 Berger grundete in Munchen eine Kunstlergemeinschaft in der er mit Studenten als primus inter pares sozusagen auf Augenhohe zusammenarbeitete Er hat als erster Lehrer an der Akademie seinen Studenten den Zugang zu den neuen Medien eroffnet und insofern etwas Pionierhaftes geleistet 5 Seit 1999 lebt und arbeitet Berger als freischaffender Maler und Grafiker in Munchen und Rohrbach Werke BearbeitenIn einer Rezension die Uschi Anlauf uber Bergers Werke meist grossformatige Gemalde deren zeitliches Spektrum von den Studienjahren bis zur Gegenwart reichen in der Suddeutschen Zeitung schrieb dass in jedem seiner Bilder kommen die fast unendliche Kombinatorik des Sehens die Berger fasziniert zum Ausdruck kommen ob er nun mit monochromen Linien experimentiert oder mit Farben und Flachen Seine Malerei wird durch grafische und typografische Arbeiten sowie Werke der angewandten Kunst die in seiner Berufslaufbahn einen zweiten Schwerpunkt gebildet haben erganzt 6 nbsp Berger beim autobiografischen Kunstdiskurs 2010 2010 setzte sich Berger im Zuge der Ausstellung GERHARD BERGER Malerei und Grafik 1960 2010 in der Kreisgalerie Schloss Messkirch die 50 Werke aus 50 Jahren Schaffenszeit zeigt retrospektivisch mit seinem kunstlerischen Wirken auseinander Seine Werke die oft Trilogien sind sind in Farbe Form und Inhalt durch eine uralte christliche Symbolik gepragt Die Dreifaltigkeit steht bei ihm fur drei Krafte Der Vater als das Bewahrende der Sohn als das Vorstehende und der Geist als das geistlich Umfassende Seine Werke sind eine Mixtur aus freier und fachpraktisch angewandter Tatigkeit Dabei kann zwischen Malerei und Zeichnung eine Korrespondenz respektive ein Nebeneinander mit ausbleibendem Dialog entstehen Die Farbe entsteht dabei durch das Umfeld und hat bei jedem seiner Werke eine Entwicklung erfahren Dies zeigt sich auch darin dass Berger nicht aus einem Aktionismus heraus kunstlerisch tatig wird und tagesaktuelle Kunst schafft sondern viel mehr ein Phanomen zu einer Summe eines Ganzen komprimiert Bergers Vorgehensweise ist dabei der Bildentstehung das Denken voranzustellen Dieses fuhrt zu einer Skizzierung die wiederum Choloration erfahrt und im Anschluss konkretisiert wird Dabei kann es zu Anderungen der Form aber auch der Inhaltlichkeit kommen Frei nach John Cody zieht Berger den Vergleich dass nicht die Oberflachlichkeit sondern der Inhalt eines Werkes massgeblich ist Aus einem bildlichen Inneren leitet sich die Formsprache ab Kontinuitat gepragt jedoch auch immer wieder kurz zum Beispiel durch Phasen des Kubismus der Pop Art Optische Verfremdung 1968 bis 1973 Industrial Angewandte Grafik 1958 bis 1965 Robot One Acryl auf Leinwand 2009 oder der afrikanischen Formsprache unterbrochen Somit erklaren sich auch Werbedrucke fur Liebherr Schwenk Betondachstein oder den Baumaschinenbau Georg Stetter aus Memmingen In den 1960er Jahren fand eine Verehrung Pablo Picassos Einzug in die Formsprache Bergers nicht aber in die Inhaltlichkeit Fruh setzte er sich in einer Studie mit der Negativform des Alphabets auseinander Ehrungen BearbeitenBerger wurde als emeritierter Professor im Jahr 2000 zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Kunste Munchen ernannt 7 Quelle BearbeitenSonderfuhrung durch die Ausstellung GERHARD BERGER Malerei und Grafik 1960 2010 31 Oktober 2010 30 Januar 2011 in der Kreisgalerie Schloss Messkirch am 21 November 2010 unter der Leitung von Gerhard BergerWeblinks BearbeitenWebsite von Gerhard BergerEinzelnachweise Bearbeiten a b Vera Romeu vr Gerhard Berger Vernissage im Schloss Messkirch Das Auge halt sich am Detail fest In Schwabische Zeitung vom 2 November 2010 Isabell Michelberger Ein erhellender Blick zuruck In Sudkurier vom 24 November 2010 a b Edwin Ernst Weber Gerhard Berger Malerei und Grafik 1960 2010 Ausstellung 31 10 2010 30 01 2011 Hrsg vom Landkreis Sigmaringen Stabsbereich Kultur und Archiv 2010 Kunst Kreisgalerie zeigt Werke von Gerhard Berger In Sudkurier vom 27 Oktober 2010 Isabell Michelberger imi Freude am virtuos geordneten Chaos In Sudkurier vom 3 November 2010 Ausstellung Kreisgalerie zeigt Werke von Berger In Schwabische Zeitung vom 28 Oktober 2010 Birgit Jooss Sabine Brantl Ehrensenatoren und Ehrenmitglieder der Akademie der Bildenden Kunste Munchen 1808 2008 PDF 168 kB Normdaten Person GND 1012869016 lobid OGND AKS LCCN no2018071074 VIAF 171360654 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berger GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker Professor und Prorektor der Akademie der Bildenden Kunste MunchenGEBURTSDATUM 17 Juli 1933GEBURTSORT Solothurn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Berger Kunstler amp oldid 234830320