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Gerd Baukhage 10 Juli 1911 in Herten 1 Marz 1998 in Koln war ein deutscher Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerisches Wirken 3 Ausstellungen 4 Weiterfuhrende Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBaukhage stammte aus dem westfalischen Herten wo er 1911 als viertes von funf Kindern des Architekten Hugo Baukhage und seiner Frau Magdalene Leonore geb Sprenger geboren wurde Als Architekturstudent besuchte Baukhage die Technische Hochschule Munchen bis 1932 und anschliessend die Kunstakademie Dusseldorf Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 ging Baukhage in die Schweiz zunachst nach Rikon im Kanton Zurich und ab 1934 nach Lugano 1939 kehrte er aus Rucksicht auf seine Familie nach Deutschland zuruck wurde zum Militardienst eingezogen und geriet 1945 in sowjetische Gefangenschaft Erst 1949 konnte er zuruckkehren Nach dem Krieg zog Baukhage nach Koln und unternahm verschiedene Reisen im Mittelmeerraum 1968 heiratete er die Arztin Maria Theresia Solbach 1922 2019 1989 malte der Kunstler sein Letztes Bild 1990 erblindete er Am 1 Marz 1998 starb Gerd Baukhage 86 jahrig in Koln Beigesetzt wurde er im Familiengrab seiner Ehefrau auf dem Kolner Melaten Friedhof 1 Anlasslich seines 100 Geburtstages schenkte Baukhages Witwe dem Kolnischen Stadtmuseum 2011 eine reprasentative Auswahl von 100 Gemalden Gerd Baukages und von 100 Werken aus seiner Kunstsammlung darunter Arbeiten von Joseph Beuys George Brecht Michael Buthe Christo der spanischen Kunstlergruppe Equipo Cronica Jorg Immendorff Karl Marx Ansgar Nierhoff C O Paeffgen Sigmar Polke Arnulf Rainer Ulrike Rosenbach Dieter Roth Hans Salentin Bernard Schultze und Wolf Vostell 2 Im Jahr 2006 wurde in Koln Lovenich eine Strasse nach Baukhage benannt der Gerd Baukhage Bogen 3 Kunstlerisches Wirken BearbeitenWahrend seines kurzen Studiums an der Kunstakademie Dusseldorf 1933 lernte Baukhage bei Werner Heuser und interessierte sich vorzugsweise fur Maltechnik Die Lehrtatigkeit von Paul Klee an der Kunstakademie erlebte er nur kurz bis zu dessen Entlassung durch die Nationalsozialisten In Dusseldorf schloss er Freundschaft mit Theo Champion 1887 1952 einem Vertreter der poetischen Landschaftsmalerei Wahrend seiner Jahre in der Schweiz 1933 bis 1939 lernte er Arbeiten der deutschen Emigranten Ernst Ludwig Kirchner Hofer und Klee kennen Seinen Lebensunterhalt verdiente Baukhage jedoch mit nur auf den ersten Blick von der Moderne unberuhrten idyllischen Landschaftsbildern aus der Schweiz Die Erlebnisse der Kriegsjahre in der Sowjetunion und der sowjetischen Kriegsgefangenschaft konnte er spater in einer in den 1950er Jahren entstandenen Serie von Aquarellen verarbeiten die er mit ungewohnt emotional gefuhrtem Pinselstrich schuf Nach seiner Ruckkehr beschrieb Baukhage zunachst die Kolner Trummerlandschaft und den Wiederaufbau in der Art der Landschaftsmalerei seiner fruhen Jahre Daneben entwickelte Baukhage seinen eigenstandigen Weg hin zur modernen Kunst Zeugnis fur abstrakte Anklange ist z B ein 1959 entstandenes Stillleben Die fruhen Schrift und Zeichensprachenbilder Baukhages z B Schriftbild von 1965 sind durch die Begegnung mit den archaischen Kulturen und Siedlungsformen in Italien wahrend seiner Reisen entstanden Seit den 1960er Jahren setzte sich Baukhage dank des aufbluhenden Kunst und Galerielebens in Koln auch mit den aus Amerika kommenden zeitgenossischen Kunststromungen wie der Pop Art der Art brut und dem Informel auseinander die seine kunstlerische Gestaltungsweise jedoch kaum tangieren konnten Baukhages Motivwelt besteht aus von Mensch und Natur geformten Gegenstanden die er stark vergrossert komponierte Farbe trug er nicht nur glatt mit dem Pinsel auf sondern spritzte sie auch mit einem kleinen Zerstauber auf So entstand z B 1968 Violetter Knopf auf Ziegel wo sich sein Gespur fur die zuruckhaltende Schonheit geformten und von ihm stilllebenhaft komponierten Materials manifestierte Mit den furchtbarsten Ergebnissen menschlicher Versperrungen mit Gewalt Folter Hinrichtung und Massenmord beschaftigt er sich 1972 in der Serie mit Hinrichtungsmaschinen darunter ein Verbrennungsofen KZ Nordhausen 1971 im Besitz des Kolnischen Stadtmuseums Diese Bilder klagen durch ihre erstaunlich unprovokante Art in fast dokumentarischer Stilsprache an und sprechen damit auch vom gesellschaftspolitischen Engagement des Kunstlers 4 Aus Leiden an diesen menschlichen Versperrungen entstehen in den 1970er Jahren die Versperrungen als Stillleben und Trompe l œil Eine Ausstellung mit diesem Titel in der Neuen Galerie Sammlung Ludwig in Aachen 1974 verschaffte ihm den endgultigen kunstlerischen Durchbruch Die Versperrungen sind Olgemalde in denen er das Erscheinungsbild von Schwemmgut abgenutzten Holzbohlen und Nageln die er auch auf seinen Spaziergangen am Rhein in Koln Weiss aufsammelte zu grossformatigen Stillleben verarbeitete Er sieht in der Versperrung die Situation des Menschen die er offnen mochte Gegen Ende der 1970er Jahre lost Baukhage die Versperrungen immer starker in der Bildprasentation mit aufeinander genieteten Eisenplatten auf Seine Farbigkeit reduziert er nach und nach fast zum Monochrom Hier erreicht er mit seiner extremen Materialillusion zugleich das andere Ende der Kunst die Auflosung des Gegenstandes in der Abstraktion Diese Bilder seiner letzten Schaffensperiode haben eine zeitlose Wurde und Gultigkeit erreicht Ausstellungen BearbeitenDie bisher letzte Ausstellung findet im Kolner Stadtmuseum vom 28 Marz bis 17 Mai 2009 unter dem Namen Gerd Baukhage und Freunde statt 5 1950 Herten Stadtischer Kulturring Vier Malerpersonlichkeiten 1958 Recklinghausen Stadtische Kunsthalle Vestischer Kunstlerbund 1964 Karlsruhe Schwarzwaldhalle und anders kehrten sie heim 1966 Koln Kunsthaus Lempertz Lempertz Contempora 1969 Koln Franzosisches Institut Einzelausstellung 1970 Koln Galerie Klang Einzelausstellung 1972 Bonn Rheinisches Landesmuseum Gegenuberstellung mit dem Elektrischen Stuhl von Andy Warhol 1974 Aachen Neue Galerie Sammlung Ludwig Versperrungen Einzelausstellung Koln Landschaftsverband Landeshaus Einzelausstellung 1977 Leverkusen Stadtisches Museum Gerd Baukhage Objektbilder und Zeichnungen Einzelausstellung 1977 Kassel documenta 6 1979 Koln Kunstverein Josef Haubrich Kunsthalle Kolner Kunstler personlich vorgestellt 1980 Koln Kunstverein Mein Kolner Dom Zeitgenossische Kunstler sehen den Kolner Dom 1980 Koln Artothek Variationen mit Rechteck und Quadrat 1981 Aachen Neue Galerie Sammlung Ludwig Schwarze Bilder Einzelausstellung 1981 Nurnberg Germanisches Nationalmuseum Prasenz der Zeitgenossen 1 Gerd Baukhage Einzelausstellung 1983 Marburg Kunstverein im Universitatsmuseum Einzelausstellung 1983 Berlin Martin Gropius Bau 1903 1983 80 Jahre Deutscher Kunstlerbund 1984 Seoul Nationalmuseum Ausstellung deutscher und koreanischer Kunstler 1985 Koln Josef Haubrich Kunsthalle Koln Kunst 1987 Bremen Deutscher Kunstlerbund 35 Jahresausstellung 1988 Koln Galerie Baecker Erinnerungen an den Krieg Zeichnungen 1955 57 in Verbindung mit einer Ausstellung von Wolf Vostell Einzelausstellung 1989 Koln Josef Haubrich Kunsthalle Gerd Baukhage Bilder Einzelausstellung 1990 Recklinghausen Stadtische Kunsthalle Gerd Baukhage Bilder Einzelausstellung 1997 Koln Galerie Ute Mronz Bilder von 1968 bis 1987 Einzelausstellung Weiterfuhrende Literatur BearbeitenWolfgang Becker Von Baukhage dem langsamen Maler in Ausstellungskatalog Gerd Baukhage Koln Franzosisches Institut 1969 Ausstellungskatalog Gerd Baukhage Bilder Ausstellung Josef Haubrich Kunsthalle Koln 1989 und Stadtische Kunsthalle Recklinghausen 1990 Koln 1989 AKL Allgemeines Kunstlerlexikon Bd 7 2003 Gerd Baukhage Becker Wolfgang Gerd Baukhage 30 Jahre Malerei Koln 2002Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerd Baukhage im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Gerd Baukhage in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 3 September 2019 englisch Rat der Stadt Koln Vorlage Nr 2787 2011 Annahme einer Schenkung an das Kolnische Stadtmuseum ungeandert beschlossen am 13 Oktober 2011 1 Andi Goral Gerd Baukhage in der Kolnischen Galerie die grosse Zeit der Kolner Kunstszene In report k de 20 April 2009 abgerufen am 14 Mai 2023 Archivlink Memento des Originals vom 14 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www museenkoeln deNormdaten Person GND 118507427 lobid OGND AKS LCCN n84159211 VIAF 40169536 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baukhage GerdKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 10 Juli 1911GEBURTSORT HertenSTERBEDATUM 1 Marz 1998STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerd Baukhage amp oldid 233720243