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George Casalis 4 Januar 1917 in Paris 16 Januar 1987 in Managua war ein franzosischer evangelisch reformierter Pastor Befreiungstheologe und Hochschullehrer Maison Georges Casalis in Strassburg 13 quai Saint Nicolas Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Medien 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCasalis der Sohn des Arztes Alfred Hamilton Casalis studierte nach der Erlangung seiner Hochschulreife in an der Pariser Faculte de theologie protestante und in Basel Evangelische Theologie In Basel kam er in einen vertieften Kontakt zu dem Theologen Karl Barth dessen Freund und spaterer Biograf er wurde Zum Pastor ordiniert wurde er als Studentenpfarrer tatig Bei der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht beteiligte er sich an der Resistance und gehorte zu den Grundern der Cimade 1940 wurde er Generalsekretar der Christlichen Studentenbewegung im nichtbesetzten Frankreich Eine protestantische Gruppe erklarte unter seiner Mitwirkung die antisemitischen Gesetze der Vichy Regierung nicht zu befolgen In den noch weiter gehenden Thesen von Pomeyrol wird sogar erklart die protestantische Kirche musse Widerstand gegen jeglichen totalitaren und idolatrischen Einfluss leisten 1 Von 1943 bis 1945 war Casalis Gemeindepfarrer in Moncoutant Dann ging er als Militarpfarrer nach Baden Baden 1946 ubernahm er das gleiche Amt in Berlin wo er auch Dozent an der Kirchlichen Hochschule war und die evangelischen Gefangenen des Alliierten Kriegsverbrechergefangnisses in Berlin Spandau betreute woruber der Architekt und ehemalige Rustungsminister Albert Speer in seinen Gefangnismemoiren Spandauer Tagebucher ausfuhrlich berichtete Ab 1951 war Casalis Pfarrer der lutherischen Kirche in Elsass Lothringen unter anderem an der Nikolaikirche in Strassburg Von 1961 bis 1982 lehrte er als Professor fur Praktische Theologie an der Faculte de theologie protestante in Paris 1970 wurde er in Strassburg zum Dr theol promoviert Casalis nahm an den Allchristlichen Friedensversammlungen der Christlichen Friedenskonferenz CFK von 1964 und 1968 teil Nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings durch die Truppen des Warschauer Pakts die von der CFK gerechtfertigt wurde zog er sich als Vorstandsmitglied zuruck Er unterstutzte die Proteste im Mai 1968 in Frankreich und verstarkte seinen Einsatz fur Befreiungsbewegungen vor allem in Lateinamerika Nach dem Eintritt in den Ruhestand lehrte er noch an der evangelisch theologischen Fakultat in Managua Casalis war seit 1940 mit Dorothee Casalis Thurneysen 1917 2011 einer Tochter von Eduard Thurneysen verheiratet Mit ihr zusammen teilte er sich die Chefredaktion der Zeitschrift Christianisme social Die Lehre von der Seelsorge seines Schwiegervaters ubersetzte er ins Franzosische Doctrine de la cure d ame 1958 In Managua ist ein Barrio nach ihm benannt in Strassburg das Sozialprojekt Maison Georges Casalis in der Franzosischen Friedrichstadtkirche in Berlin der Georges Casalis Saal 2 Schriften Auswahl BearbeitenDer moderne Mensch und die frohe Botschaft Reinhardt Basel 1959 Portrait de Karl Barth Labor et fides Geneve Paris 1960 Karl Barth Person und Werk Stimme Verlag Darmstadt 1960 Luther et l Eglise confessante Ed du Seuil Paris 1962 Neuausgabe 1983 Protestantisme Larousse Paris 1976 Les Idees justes ne tombent pas du ciel Elements de theologie inductive editions du Cerf Paris 1977 Die richtigen Ideen fallen nicht vom Himmel Grundlagen einer induktiven Theologie Urban Taschenbucher T Reihe Bd 640 W Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 978 3 17 004828 7 Un semeur est sorti pour semer Cerf Paris 1988 Gottfried Orth Bruno Schottstadt Hrsg Der befreiende Gott und unser Leben Aufsatze und Vortrage Ernst Lange Institut Rothenburg o T 1995 ISBN 978 3 928617 11 6 Literatur BearbeitenGeorges Casalis 1917 1987 In Autres Temps Les cahiers du christianisme social 13 1987 S 22 24 Dorothee Casalis Thurneysen Hrsg Von Basel nach Managua Georges Casalis ein Leben im Widerstand Alektor Verlag Berlin 1990 ISBN 3 88425 049 3 Dorothee Solle Hrsg Parteilichkeit und Evangelium Grundzuge der Theologie von Georges Casalis Exodus Fribourg Luzern 1991 Theo Trautmann Casalis Georges In Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne Bd 44 2004 S 4530 Internet Ressource Medien BearbeitenCasalis wirkte in einem Spielfilm uber die Nurnberger Prozesse mit als Kaplan von Spandau USA BR Deutschland Grossbritannien 1973 1976 Originaltitel THE MEMORY OF JUSTICE NICHT SCHULDIG NUREMBERG AND THE GERMANS TEIL 1 NUREMBERG AND OTHER PLACES TEIL 2 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber George Casalis im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Die Thesen von Pomeyrol im Virtuellen Museum des Protestantismus abgerufen am 16 Mai 2019 Kirche und Dom Franzosische Friedrichstadtkirche Abgerufen am 21 Januar 2022 deutsch Archivlink Memento vom 19 Februar 2007 im Internet Archive Normdaten Person GND 119059827 lobid OGND AKS LCCN n50034130 VIAF 51686858 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Casalis GeorgeKURZBESCHREIBUNG franzosischer BefreiungstheologeGEBURTSDATUM 4 Januar 1917GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 16 Januar 1987STERBEORT Managua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title George Casalis amp oldid 223899733