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Gershon Legman 2 November 1917 in Scranton Pennsylvania 23 Februar 1999 in Opio Frankreich war ein amerikanischer Folklorist Bibliograf und Kulturkritiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 2 1 Als Autor 2 2 Als Herausgeber 2 3 Als Mitarbeiter Einleitung u a 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenGershon Legman wurde als Sohn des Ehepaares Emil und Julia Friedman Legman geboren Beide waren ost oder mitteleuropaischer judischer Herkunft sein Vater war ein Schochet Gemass seiner Todesanzeige in The Independent London wurde ihm in seiner Kindheit von seinen Klassenkameraden mit Pferdemist koscher auf die Stirn geschrieben Dieses Erlebnis war fur ihn pragend aufgrund dieser Erfahrung beharrte er auf der Auffassung dass Sadismus und Gewalt in der amerikanischen Kultur wegen der extremen Tabuisierung des Themas Sex stark verankert sind Legman war ausser von 1964 bis 1965 als er zusammen mit den Folkloristen Alan Dundes und Vance Randolph dem bekannten Erforscher der Ozark Kultur als Autor vor Ort an der University of California war ein freier Gelehrter und gehorte somit keinem Institut an In der Volkskunde und Folklore Forschung war er ein Pionier der seriosen Beschaftigung mit Tabuthemen Erotik und Pornografie Diese Interessen hatte er bereits als junger Mann entwickelt aber er begeisterte sich auch fur Origami und fur Mozart Spater im Sommer 1955 konnte er Felix Tikotin uberzeugen das Amsterdamer Stedelijk Museum fur eine Ausstellung des japanischen Papierfaltkunstlers Akira Yoshizawa zur Verfugung zu stellen Im Jahr 1940 im Alter von 23 Jahren schrieb er den ersten Teil einer Abhandlung uber orale sexuelle Techniken Oragenitalism Part 1 Cunnilinctus unter dem Kunstlernamen Roger Maxe de la Glannege einem Anagramm von Gershon Legman Fast alle Exemplare wurden von der Polizei konfisziert und zerstort Er war zwei Jahre lang Bibliograf und Buchkaufer des Kinsey Instituts Legman handelte auch mit erotischer Literatur 1949 erschien seine freudianische gesellschaftskritische Analyse Love and Death zu deutsch Liebe und Tod eine Kritik an der kulturellen Zensur von Sexualitat Die Kernthese lautet Amerika sei ubermassig freizugig in der Darstellung von Gewalt und deshalb rigide in der Darstellung von Erotik Legman gelang der Vertrieb seiner Abhandlung durch den Postversand bis der United States Postal Service die Obszonitat des Inhaltes bemerkte und sich weigerte das Buch zuzustellen Dabei argumentierte Love und Death im Kern ausserst moralisch Als Legman 1948 eine Konferenz uber die Psychopathologie der Comics besuchte und dort Fredric Wertham kennenlernte schrieb er einen Aufsatz uber das Thema der krankhaften Gefahr der Comics fur die Zeitschrift Neurotica Nr 3 1948 und vertiefte seine Kritik in dem Buch Legman kritisierte an den Comics dass sie bereits Kindern die permissive Auffassung von Gewalt nahebrachten Neurotica war das Projekt eines jungen Schriftstellers und Antiquitatenhandlers aus St Louis Jay Irving Landesman 1 Die Zeitschrift veroffentlichte Beitrage von Kenneth Patchen von Marshall McLuhan erschienen Auszuge aus The Mechanical Bride und der Aufsatz The Psychopathology of Time and Life Nr 5 Autumn 1949 McLuhan nahm Comics ebenfalls ernst Er hatte bereits 1944 in der Januarnummer der auflagestarken katholischen Zeitschrift Columbia einen polemischen Aufsatz uber das Muttersohnchen Dagwood aus dem popularen Comic strip Blondie veroffentlicht Legman seinerseits veroffentlichte in der ersten Nummer von McLuhans Zeitschrift Explorations Dezember 1953 eine weitere Kritik der Comics In Nummer 7 erschien sein skandaloser Aufsatz The Bawdy Song in Fact and in Print 1957 S 139 156 2 Ein weiterer Neurotica Autor war Legmans Freund John Clellon Holmes Tea for Two in Nr 2 1948 Holmes beschrieb Legman ubrigens als kleine kriegerische Kopie Balzacs a small belligerent facsimile of Balzac Legman verfasste sehr viele Aufsatze Rezensionen und Buchkommentare teilweise gesammelt in The Horn Book 1964 Seine Texte dienten zur Einfuhrung in die bekannten Tagebucher My Secret Life des viktorianischen Don Juan Walter Im selben Jahr 1966 gab er einen Nachdruck der Sammlung obszoner russischer Erzahlungen des Folkloristen Alexander Afanassjew heraus 1976 veroffentlichte er gewagte Texte Mark Twains darunter die diesem zugeschriebene Erzahlung The Mammoth Cod 1902 Aufgrund des ihm drohenden Prozesses wegen der Verletzung der Vorschriften des United States Postal Service durch die Verbreitung von Love and Death verliess Legman im Jahr 1953 die USA und zog nach Frankreich Dank einer kleinen Erbschaft konnte er etwas Land mit einem verfallenen Gebaude der Templer in Valbonne in den Seealpen in Frankreich erwerben wo er die notige Freiheit zum Arbeiten hatte Legman gab zwei umfangreiche Bande Limericks aus mundlichen und schriftlichen Quellen heraus 1953 1977 Der erste Band dieser Reihe erschien 1953 in Frankreich 1970 in den USA The Limerick enthielt uber 1700 Limericks Der Nachfolgeband hiess The New Limerick 1977 Legmans Hauptwerk die beiden Bande uber den obszonen Witz Rationale of the Dirty Joke und No Laughing Matter erhielten auch gute Kritiken Kurz vor seinem Tod veroffentlichte er aus dem Nachlass von Vance Randolph zwei Bande vormals unpublizierbarer Lieder und Erzahlungen Roll Me in Your Arms und Blow the Candle Out 1992 1999 starb Gershon Legman in seinem selbstgewahlten Exil in Frankreich Werke Auswahl BearbeitenAls Autor Bearbeiten AufsatzeThe Language of Homosexuality An American Glossary In George W Henry Sex Variants A study of homosexual patterns Paul B Hoeber Publ New York 1941 2 Bde S 1149 79 The Psychopathology of Comics 3 In John C Holmes Hrsg Neurotica 1948 1951 Landesman Books London 1981 ISBN 0 905150 26 0 Nachdr d Ausg New York 1948 Institutionalized Lynch The Anatomy of a Murder Mystery 4 In John C Holmes Hrsg Neurotica Landesman Books London 1981 ISBN 0 905150 26 0 By Popular Demand In John C Holmes Hrsg Neurotica Landesman Books London 1981 ISBN 0 905150 26 0 5 Epizootics In John C Holmes Hrsg Neurotica Landesman Books London 1981 ISBN 0 905150 26 0 6 The Castration Complex In John C Holmes Hrsg Neurotica Landesman Books London 1981 ISBN 0 905150 26 0 zusammen mit Alvin Lustig 7 Bawdy Monologues and Rhymed Recitations In Southern Folklore Quarterly Bd 40 1976 S 59 122 ISSN 0038 4127 Erotic Folksongs and Ballads An International Bibliography In Journal of American Folklore Bd 103 October December 1990 S 417 501 ISSN 0021 8715 BucherOragenitalism An Encyclopaedic Outline of Oral Technique in Genital Excitation Part 1 Cunnilinctus J R Brussel New York 1940 63 S Auflage konfisziert und vernichtet Love and Death A Study in Censorship Breaking Point Publ New York 1949 On the Cause of Homosexuality Two Essays the Second in Reply to the First Breaking Point Publ New York 1950 zusammen mit G V Hamilton 8 Bibliography of Paper folding Priory Press Malvern 1952 8 S kein Nachdruck 9 The Horn Book Studies in Erotic Folklore and Bibliography Cape Books London 1970 Nachdr d Ausg New Hyde Park NY 1964 The Guilt of the Templars Basic Books New York 1966 zusammen mit Henry Charles Lea The Fake Revolt Breaking Point Publ New York 1967 An Analysis of Sexual Humor Grove New York 1968 Rationale of the Dirty Joke 1968 10 No Laughing Matter 1975 Kusspraktiken Oralgenitale Praktiken Oragenitalism Oral Techniques in genital Excitation 6 Aufl Stephenson Flensburg 1975 fruherer Titel Intime Kusse Oralgenitale Praktiken Les Chansons de salle de garde R Deforges Paris 1972 440 S Als Herausgeber Bearbeiten The Limerick 1700 Examples with Notes Variants and Index Wings Books New York 1991 ISBN 0 517 06505 3 Nachdr d Ausg New York 1970 Walter Pseudonym My Secret Life Neuaufl Grove New York 1982 2 Bde 11 Mark Twain The Mammoth Cod and Adress to the Stomach Club Maledicta Press Publ Milwaukee WI 1976 ISBN 0 916500 01 2 The New Limerick 2750 Unpublished Examples American and British Crown New York 1979 ISBN 0 517 53091 0 The Art of Mahlon Blaine A Reminiscence Peregrine Press East Lansing Mich 1982 82 S zusammen mit Robert Arrington Einleitung und Roland Trenary Bibliographia Vance Randolph Unprintable Ozark Folksongs and Folklore University of Arkansas Press Fayatteville NCRoll Me in Your Arms Folksongs and Music 1992 ISBN 1 55728 231 5 Blow the Candle Out Folk Rhymes and Other Lore 1992 ISBN 1 55728 237 4 Als Mitarbeiter Einleitung u a Bearbeiten John Stephen Farmer Merry Songs and Ballads Prior to the year A D 1800 Cooper Square Publ New York 1964 5 Bde Nachdr d Ausg London 1897 Robert Burns The Merry Muses of Caledonia University Books New Hyde Park NY 1965 Giuseppe Pitre Alexander Nikolajewitsch Afanassjew Russian Secret Tales Bawdy Tales of Old Russia Brussel amp Brussel Press New York 1966 Patrick J Kearney Hrsg The Private Case An Annotated Bibliography of the Private Case Erotica Collection in the British Library Landesman Books London 1981 ISBN 0 905150 24 4 Literatur BearbeitenReinhold Aman Hrsg In honorem G Legman In Ders Maledicta Jg 1 1977 Nr 2 Maledicta Press Waukesha WI S 109 328 Mikita Brottman Funny peculiar Gershon LEgman and the psychopathology of humor Analytic Press Hillsdale N J 2004 ISBN 0 88163 404 2 Einzelnachweise Bearbeiten Neurotica Nr 1 Spring 1948 Nr 9 Winter 1951 Verleger war Jay Landesman Neurotica Publishing Comp St Louis und New York City ab 1950 Vollstandiger Nachdruck in einem Band bei Hacker Art Books New York 1963 Die 9 Ausgaben von Explorations erschienen von 1953 bis 1959 die letzte Nummer als Buch der University of Toronto Press ein Auswahlband Explorations in Communications 1960 Nr 3 November 1948 nach dem Besuch des Symposiums The Psychopathology of Comic Books 1948 Nr 4 Enter Murders Spring 1949 Nr 6 Spring 1950 S 45 47 uber romantische Comics Nr 7 Winter 1951 Nr 9 1952 Inhalt G V Hamilton Homosexuals and their mothers Gershon Legman Fathers and sons Sonderdr der Zeitschrift Journal of occasional bibliography 1952 dt Ausgabe Der unanstandige Witz Theorie und Praxis Hoffmann amp Campe Hamburg 1970 ISBN 3 455 04100 0 Vorwort von Hans Giese Ubersetzung Paul Baudisch in der dt Ausg Mein geheimes Leben Edition Melchior Wolfenbuttel 2010 ISBN 978 3 941555 36 5 ist Legmans Einleitung nicht enthaltenWeblinks BearbeitenGershon Legman und Volkshumor David Lister uber Gershon Legmans Kontribution uber Papierfalten Aufsatz uber Legman von Martha Cornog und Timothy Perper British Origami Das Vermachtnis von Gershon LegmanNormdaten Person GND 130498394 lobid OGND LCCN n79122094 NDL 00447245 VIAF 13671 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Legman GershonKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Gesellschaftskritiker und FolkloristGEBURTSDATUM 2 November 1917GEBURTSORT Scranton PennsylvanienSTERBEDATUM 23 Februar 1999STERBEORT Opio Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gershon Legman amp oldid 229256036