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Johann Georg Zoega 20 Dezember 1755 in Dahler 10 Februar 1809 in Rom war ein danischer Antiquar Archaologe und Generalkonsul im Vatikan Georg Zoega Olgemalde eines unbekannten Malers um 1786Zoega Stich von Anton Ferdinand Kruger 1793 1857 nach einer Zeichnung Thorvaldsens 1819 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Zoega wurde als Sohn des Predigers Wilhad Christian Zoega 1721 1790 geboren Er stammte aus einer weit verzweigten Pastorenfamilie deren Urahn um 1570 aus Verona nach Schleswig Holstein gekommen war Uber fast 100 Jahre waren seine Vorfahren Prediger in Vilstrup Noch im Jahr seiner Geburt ubernahm sein Vater die seinem Geburtsort benachbarte Propstei von Mogeltondern wo Georg zu Hause Privatunterricht erhielt Anschliessend besuchte er ein Jahr lang das Gymnasium in Altona ehe er im Fruhjahr 1773 fur drei Jahre zum Studium nach Gottingen ging Dort kam er in Kontakt mit dem Hainbund trat ihm aber selbst nicht bei Im Sommer 1776 unternahm er eine Reise die ihn durch Suddeutschland die Schweiz und Norditalien bis nach Rom fuhrte Im Herbst kam er zuruck und verbrachte den Winter in Leipzig von wo aus er im Fruhjahr 1777 nach Danemark zuruckkehrte Er blieb einige Zeit als Hauslehrer in der Heimat und bei seinem Onkel dem Justizrat Jurgen Zoega und seinem Cousin Georg Nikolaus Nissen dem spateren zweiten Ehemann von Constanze Mozart in Kopenhagen In Kopenhagen schloss er Bekanntschaft mit Balthasar Munter und dessen Kindern Friedrich und Friederike Ab 1779 reiste er als Begleiter des jungen Adligen Herrn von Heinen fur zwei Jahre durch Deutschland und Italien In Rom begegnete er auf dieser Reise dem Orientalisten und spateren Generalsuperintendenten von Schleswig Jacob Georg Christian Adler der ihm verschiedene Kontakte vermittelte Schon 1782 zog es ihn wieder in den Suden diesmal im koniglichen Auftrag und finanziell unterstutzt vom Minister Ove Hoegh Guldberg da er seine Kenntnisse der Numismatik vertiefen sollte um anschliessend eine Position als Aufseher des koniglichen Munzkabinetts zu ubernehmen Veranderte politische Verhaltnisse Kronprinz Friedrich hatte die Regierung an sich genommen und Guldberg entlassen dessen Nachfolger Andreas Peter von Bernstorff hatte kein Interesse an Zoegas Diensten verhinderten dies jedoch und so kehrte er von einem Forschungsaufenthalt in Paris 1784 nach Rom zuruck Dort hatte er viele Gonner darunter auch Kardinal Stefano Borgia der ihm 1785 einen Posten als Aufseher im Papstlichen Munzkabinett verschaffte Er trat zur katholischen Kirche uber und heiratete Maria Pietruccioli 5 Januar 1807 die Tochter eines romischen Malers mit der er elf Kinder hatte von denen allerdings nur drei das Kindesalter uberlebten Georg Zoega wurde korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft der schonen Wissenschaften in Kopenhagen was ihm zusatzliche Einnahmen neben dem papstlichen Gehalt sicherte 1787 erschien sein Werk Numi Aegyptii imperatorii prostantes in Museo Borgiani Vellitis danach widmete er sich dem Studium von Obelisken sowie den Basreliefs von Rom 1797 erschien De origine et usu obeliscorum 1808 der erste Teil von Li bassirelievi antichi di Roma das postum 1811 ins Deutsche ubersetzt wurde 1798 wurde er Mitglied der Koniglich Danischen Akademie der Wissenschaften 1806 auswartiges Mitglied der Preussischen und 1808 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1802 ernannte ihn Friedrich Karl von Reventlow der Kurator der Christian Albrechts Universitat zu Kiel zum Professor der Archaologie und zum Oberbibliothekar Zoega nahm die Berufung zwar aus familiaren Grunden nicht an das Gehalt entband ihn jedoch von seinen nach dem Vertrag von Tolentino druckenden finanziellen Sorgen Zoega vermittelte dafur dem Kopenhagener Munzkabinett mehrere Sammlungen Er starb am 10 Februar 1809 in Rom Sein Freund der danische Bildhauer Bertel Thorvaldsen schloss ihm die Augen Leistungen BearbeitenNeben Johann Joachim Winckelmann zahlt Zoega zu den Grundervatern der Klassischen Archaologie Hans B Jessen charakterisiert ihn als typisches Beispiel nordlandischen Sturm und Drangs kuhn genug sich gebender Praromantik 1 Doch Zoega entwickelte nicht nur Winckelmanns idealisierende Renaissance der antiken Kunstdenkmaler fort er brachte auch unter dem Einfluss seines Lehrers Christian Gottlob Heyne neue Methoden in die Archaologie ein die sein letzter Schuler und Biograf Friedrich Gottlieb Welcker aufnahm und weiterentwickelte Aufgrund seiner Wirkmacht und seines dusteren Wesens wurde Zoega auch der Pythagoras des Nordens 2 genannt Literatur BearbeitenFriedrich Gottlieb Welcker Zoega s Leben Sammlung seiner Briefe und Beurtheilung seiner Werke Cotta Stuttgart Tubingen 1819 Digitalisat Adolf Michaelis Zoega Georg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 386 402 Ojvind Andreasen Harald Graf von Luttichau Das Geschlecht der Zoega In Genealogie Zeitschrift fur Familienkunde Heft 4 1962 S 171 174 Hans B Jessen Georg Zoega In Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Hrsg Archaologenbildnisse Portrats und Kurzbiographien von Klassischen Archaologen deutscher Sprache von Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 S 10 11 Georgios Fatouros Georg Zoega In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 564 567 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Lucia Faedo Zoega Georg In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 1352 1356 Daniela Williams Bernhard Woytek Zoega studente di numismatica Il soggiorno a Vienna 1782 e i contatti con Joseph Eckhel In Karen Ascani Paola Buzi Daniela Picchi The Forgotten Scholar Georg Zoega 1755 1809 At the Dawn of Egyptology and Coptic Studies Brill Leiden Boston 2015 ISBN 978 90 04 29023 5 S 101 110 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Zoega Sammlung von Bildern 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