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Georg Heinrich Friedrich Wilhelm Schraepel 26 Juni 1898 in Braunschweig 4 Januar 1969 in Osterode am Harz 1 war ein deutscher Jurist SS Standartenfuhrer und Chef des Personalamtes im Reichssicherheitshauptamt RSHA Inhaltsverzeichnis 1 Biografie bis 1933 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Nurnberger Prozess und Nachkriegskarriere 4 Einzelnachweise 5 LiteraturBiografie bis 1933 BearbeitenSchraepel war Teilnehmer am Ersten Weltkrieg Ab 1919 nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf Bis 1926 legte er die beiden juristischen Staatsexamen ab Am 1 Juni 1926 begann er seinen Berufsweg als Regierungsassessor bei der Kreisdirektion Holzminden und wurde ab dem 15 Juni 1927 am Landesfursorgeamt in Braunschweig eingestellt 1928 wechselte er zum Polizeiprasidium Braunschweig zur Abteilung I Gewerbe Feuer und Wasserpolizei und befasste sich daneben mit Aufgaben zur Bearbeitung der Staatsangehorigkeit Zum Leiter der Abteilung II im Braunschweiger Polizeiprasidium der Kriminalpolizeistelle Braunschweig wurde er am 1 April 1930 ernannt wobei er den Dienstgrad eines Regierungsrats trug Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenAm 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP Mitgliedsnummer 2 803 114 ein 1936 leitete er als Kripo Chef die Ermittlungen zum Schwerverbrecher Friedrich Opitz wegen Eisenbahnattentaten Raububerfallen und Raubmorden Vom 1 Februar 1939 bis zum 15 April 1939 erfolgte seine Abkommandierung ins Reichskriminalpolizeiamt RKPA anschliessend folgte die Ubernahme der Leitung der Kriminalpolizeistelle Bochum Den Befehl zum Einrucken zur Einsatzgruppe I erhielt er am 17 August 1939 in Wien Dort beschaftigte er sich zwei Tage mit dem Studium der Schrift Polen als geschichtliche Hypothek von SS Standartenfuhrer Franz Six um dann als Angehoriger des Stabs der Einsatzgruppe I unter Fuhrung von SS Brigadefuhrer Bruno Streckenbach am Uberfall auf Polen teilzunehmen Der Einsatz mit der Einsatzgruppe endete am 19 November 1939 Ab dem 1 Oktober 1939 ubernahm er die Leitung der Kriminalpolizei im Amt V beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD im Generalgouvernement in Krakau bis zum 31 Marz 1941 Danach wechselte er auf Anforderung von Streckenbach zum 1 April 1941 ins RSHA als Leiter der Abteilung I A 3 die die Personalien der Kriminalpolizei bearbeitete Seine Beforderung zum Oberregierungs und Kriminalrat erfolgte am 21 Juni 1941 Am 26 November 1942 trat er in die SS Mitglieds Nr 450 696 ein wobei er spater behauptete dies sei im Zuge der Dienstgradangleichung geschehen Diese Formel wurde von SS Angehorigen nach 1945 verwendet um einen freiwilligen Beitritt zur SS zu leugnen Am 21 Dezember 1942 wurde er zum Regierungsdirektor ernannt Zum SS Sturmbannfuhrer wurde er am 9 November 1943 befordert Das Referat I A 2 im RSHA ubernahm er am 22 November 1943 nachdem der bisherige Leiter SS Hauptsturmfuhrer Gustav vom Felde bei einem Luftangriff ums Leben gekommen war Von Januar 1944 an fuhrte er auch die Abteilung I A 4 im RSHA die die Personalien der Sicherheitspolizei SiPo und der Gestapo bearbeitete wobei er die Amtsgeschafte von SS Obersturmbannfuhrer Werner Braune ubernahm Zum 31 Mai 1944 wurde er mit Wirkung vom 20 April 1944 zum SS Standartenfuhrer befordert In einer Quelle wird angegeben dass er ab 1945 das Personalamt im RSHA fuhrte Nurnberger Prozess und Nachkriegskarriere BearbeitenIm Rahmen des Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher in Nurnberg wurde er am 27 November 1946 im Camp Natternberg vernommen Dabei verschwieg er in seinen personlichen Angaben die Zugehorigkeit zur Einsatzgruppe I In seinen Aussagen zu Personalfragen von Angehorigen der Gestapo behauptete er dass Verbrechen innerhalb des Dienstes scharfstens geahndet wurden Uber diese Verbrechen hatte die Masse der Gestapo Beamten auch der Vollzugsbeamten erst nach Beendigung des Krieges erfahren Seine Legende uber die Gestapo war auch mit einer personlichen Entlastungsaussage verbunden Er habe in keinem der Gesprache die er mit viel Beamten in personlichem Kontakt gefuhrt habe eine einzige verbrecherische Handlung erfahren auch habe sich niemand uber solche beklagt Er habe also von Verbrechen der Gestapo keine Kenntnisse gehabt Nach dreijahriger Internierung wurde er ohne Anklage entlassen In Braunschweig wurde er im Jahre 1951 als Sozialdezernent eingestellt und war zudem Richter bei einem Sozialgericht Fur das Land Niedersachsen erfolgte 1961 die Ernennung zum Landessozialrichter Es ist nicht bekannt dass jemals eine Staatsanwaltschaft gegen ihn Ermittlungen aufgenommen hat Es gab Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin zum RSHA Gegen ihn wurde im Verfahren 1 Js 4 65 RSHA ermittelt Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Osterode am Harz Nr 7 1969 Literatur BearbeitenDer Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Band XLII Internationaler Militar Gerichtshof Nurnberg 1949 S 304 310 Michael Foedrowitz Auf der Suche nach einer besatzungspolitischen Konzeption Der Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD im Generalgouvernement In Gerhard Paul Klaus Michael Malmann Hrsg Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg Heimatfront und besetztes Europa Darmstadt 2000 Michael Wildt Radikalisierung und Selbstradikalisierung 1939 Die Geburt des Reichssicherheitshauptamtes aus dem Geist des volkischen Massenmords In Gerhard Paul Klaus Michael Malmann Hrsg Die Gestapo im Zweiten Weltkrieg Heimatfront und besetztes Europa Darmstadt 2000 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich S Fischer Frankfurt Main 2003 ISBN 3 100 39309 0 Michael Wildt Generation des Unbedingten Das Fuhrungskorps des Reichssicherheitshauptamtes Habilitationsschrift Universitat Hannover 2001 Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930 90887 5 Reinhard Bein Hitlers Braunschweiger Personal DoringDruck Braunschweig 2017 ISBN 978 3 925268 56 4 S 256 261 Normdaten Person GND 1035128411 lobid OGND AKS VIAF 302015225 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schraepel GeorgALTERNATIVNAMEN Schraepel Georg Heinrich Friedrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist SS Standartenfuhrer und Chef des Personalamtes im Reichssicherheitshauptamt RSHA GEBURTSDATUM 26 Juni 1898GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 4 Januar 1969STERBEORT Osterode am Harz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Schraepel amp oldid 237021734