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Als Dienstgradangleichung wurde in der Zeit des Nationalsozialismus die Verleihung eines SS Dienstgrades an Polizisten verstanden die auf Antrag in die Schutzstaffel SS aufgenommen worden waren Nach 1945 wurde oft falschlich behauptet der Eintritt in die SS und die nachfolgende Dienstgradangleichung seien unter Zwang und oder ohne das Zutun der betroffenen Polizeibeamten erfolgt Ebenso unrichtig ist die Darstellung die Dienstgradangleichung sei Folge einer kollektiven Ubernahme von Polizisten in die SS gewesen Inhaltsverzeichnis 1 Erstrebte personelle Verschmelzung von Polizei und SS 1 1 Unterschiedliche Aufnahmekriterien bei Ordnungs und Sicherheitspolizei 1 2 Mangelnde Resonanz und Aufweichung der SS Aufnahmekriterien 1 3 Ruckkehr zu scharferen Aufnahmebestimmungen 1 4 Umsetzung der Dienstgradangleichung in der Praxis 2 Legendenbildung nach 1945 3 Bewertung 4 Ubersicht der Dienstgrade von SS und Ordnungspolizei 5 Einzelnachweise 6 LiteraturErstrebte personelle Verschmelzung von Polizei und SS BearbeitenAm 17 Juni 1936 wurde der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler in das neugeschaffene Amt des Chefs der Deutschen Polizei eingesetzt In den folgenden Jahren war Himmler bestrebt moglichst viele Angehorige der Ordnungspolizei Schutzpolizei Gendarmerie Berufsfeuerwehr ab 1938 Feuerschutzpolizei sowie der Sicherheitspolizei Kriminalpolizei und Gestapo zum Eintritt in die SS zu bewegen Ziel war so ein Runderlass Himmlers vom 23 Juni 1938 die Verschmelzung der Angehorigen der Deutschen Pol mit der Schutzstaffel der NSDAP zu einem einheitlich ausgerichteten Staatsschutzkorps des Nationalsozialistischen Reiches 1 Die angestrebte Zusammenfuhrung der staatlichen und der Partei Polizei wurde auf dem Reichsparteitag 1938 demonstrativ zur Schau gestellt Die uniformierte Ordnungspolizei marschierte beim Tag der Braunen Armee zwischen der Allgemeinen SS und der SS Verfugungstruppe Unterschiedliche Aufnahmekriterien bei Ordnungs und Sicherheitspolizei Bearbeiten Ein Runderlass Himmlers vom 18 Januar 1938 beschrankte die Zahl der uniformierten Angehorigen der Ordnungspolizei die um eine Aufnahme in die SS ersuchen konnten auf den Kreis der Alten Kampfer also jene Beamten die vor dem 30 Januar 1933 Tag der NS Machtubernahme bereits Mitglied der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen SA NSKK HJ oder Forderndes Mitglied der SS gewesen waren Nach dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 konnten auch Ordnungspolizisten um Aufnahme in die SS ersuchen die am Einmarsch beteiligt gewesen waren Weitaus intensiver betrieb Himmler die Aufnahme von Angehorigen der Sicherheitspolizei Kriminalpolizei Gestapo in die SS deren Chef Reinhard Heydrich bereits Chef des SS Geheimdienst SD war In einem Runderlass vom 23 Juni 1938 verzichtete er auf das Kriterium des Alten Kampfers stattdessen genugte eine Dienstfrist von drei Jahren in der Sicherheitspolizei ab dem Zeitpunkt an dem Himmler Politischer Polizeikommandeur in dem jeweiligen Land geworden war Das war ihm in den 17 Landern des Deutschen Reichs schrittweise gelungen zuerst im April 1933 in Bayern Bayerische Politische Polizei zuletzt im November 1934 in Schaumburg Lippe 2 Auch hohe Beamte der Verwaltungsbehorden die mit Polizeiangelegenheiten befasst waren waren Ziel von Himmlers Anwerbeversuchen Dazu zahlten die Polizeichefs der Mittelstadte Polizeidirektoren sowie der Grossstadte Polizeiprasidenten die nach ihrem Eintritt in die SS als SS Obersturmbannfuhrer bzw als Standarten Ober oder Brigadefuhrer eingestuft werden sollten abhangig von der Gemeindegrosse und der Zahl der unterstellten Polizeikrafte Mangelnde Resonanz und Aufweichung der SS Aufnahmekriterien Bearbeiten In einem Runderlass vom 4 Marz 1938 ausserte Himmler die Erwartung dass Angehorige der uniformierten Ordnungspolizei die bereits der SA dem NSKK oder der HJ angehorten nun auch zur SS ubertraten Dieser Aufforderung scheint nicht in gewunschtem Masse entsprochen worden zu sein denn im Dezember wies ein Runderlass nochmals auf das nahende Ende der Antragsfrist zum 31 Januar 1939 hin In der Annahme die Massstabe zur Aufnahme in die SS seien zu streng angelegt wurden die Kriterien aufgeweicht So konnten ab 16 Juni 1938 Ordnungspolizisten unter Ausserachtlassung der Grosse und des Alters 3 in die SS aufgenommen werden Der sogenannte Nachweis der arischen Abstammung war nur noch bis einschliesslich der Grosseltern zu erbringen und nicht wie bei der SS bis zum Jahr 1800 Mannschaften bzw 1750 Fuhrer Im Marz 1940 verfugte Rudolf Hess in seiner Eigenschaft als Stellvertreter des Fuhrers in der NSDAP dass zukunftig Angehorige der uniformierten Vollzugspolizei nicht mehr der SA oder dem NSKK angehoren durften sie wurden einvernehmlich in die SS uberfuhrt wechselten somit in die SS Ab 1940 wurden der Aufnahmekreis fur Angehorige der Ordnungspolizei nochmals erweitert Auch die Teilnehmer am Feldeinsatz der SS Polizeidivision die Trager von aktuell erworbenen Kriegsauszeichnungen und alle nach dem 1 Juli 1940 zu Offizieren der Ordnungspolizei beforderten Beamten wurde die Aufnahme angeboten ebenso auch allen nach dem Erlass des Reichsministers vom 11 Oktober 1939 aufgenommenen ungedienten Wehrpflichtigen nach sechsmonatiger Bewahrung in Polizei Ausbildungs Bataillonen Ruckkehr zu scharferen Aufnahmebestimmungen Bearbeiten In einem Schreiben an Ernst Kaltenbrunner wunschte Himmler am 24 April 1943 die Aufnahme eines Beamten der Sicherheitspolizei nur dann wenn er sich wirklich freiwillig meldet und bei der Anlegung eines scharfen friedensmassigen Massstabes rassisch und weltanschaulich in die SS passt 4 Umsetzung der Dienstgradangleichung in der Praxis Bearbeiten Ein bereits Angehoriger der SS stieg nach Eintritt in die Polizei bei jeder Beforderungen jeweils auch im SS Rang auf angepasst an den Polizeidienstgrad Ebenso erhielt ein Polizeiangehoriger der sich erst nach seinem Eintritt in die Polizei um einen Eintritt in die SS bewarb automatisch den entsprechenden SS Rang 5 Nur der jeweilig entsprechende Dienstgrad wurde automatisch angeglichen der Beitritt Ubernahme von Polizeibeamten in die SS erfolgte individuell Jeder musste eigenhandig einen Antrag stellen es gab ein Bewerbungs und Aufnahmeverfahren unter Beteiligung des Bewerbers mit weltanschaulicher Uberprufung auf Zuverlassigkeit als Nationalsozialist Zumindest zeitweise scheint Druck auf Polizisten ausgeubt worden zu sein eine SS Mitgliedschaft anzustreben 6 Es konnte niemand gezwungen werden allerdings wussten alle aufgrund der damaligen Praxis dass nur bei einem Beitritt grossere Beforderungen und bessere Posten moglich waren Der verliehene SS Dienstgrad entsprach mit wenigen Ausnahmen dem entsprechenden Polizei Dienstgrad Seit Sommer 1942 galt fur Angehorige der Sicherheitspolizei dass sie bis zu einem entsprechenden SS Dienstgrad befordert werden konnten aber nicht mehr dazu befordert werden mussten Beamte die bereits vor dem Eintritt in die Polizei Mitglied der SS gewesen waren und dort einen hoheren Rang bekleideten als in der Polizei behielten ihren bisherigen SS Rang Analog galt diese Regelung beim Ubertritt vormaliger Mitglieder von SA und NSKK zur SS Beamte der uniformierten Ordnungspolizei durften ihre SS Angehorigkeit nur durch aufgenahte SS Sigrunen unterhalb der linken Brusttasche zeigen Beamte der Sicherheitspolizei wurden nach ihrem Eintritt in die SS dem Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS SD zugeteilt und trugen die SD Uniform Im auswartigen Dienst Kriegseinsatz mussten allerdings auch jene eine SD Uniform tragen die keine SS Angehorigen waren Legendenbildung nach 1945 BearbeitenNach 1945 behaupteten viele Polizisten sie seien zum Eintritt in die SS gezwungen worden einen SS Dienstgrad hatten sie ohne eigenes Zutun erhalten 7 Diese Behauptung wurde fur die Ordnungspolizei erstmals von Generalleutnant der Polizei und angeglichener SS Gruppenfuhrer Adolf von Bomhard in einer Zeugenaussage im Nurnberger Prozess aufgestellt 8 Otto Hellwig vor 1945 Hoherer SS und Polizeifuhrer verfasste wahrend der Internierung im Januar 1948 eine wahrheitswidrige eidesstattliche Erklarung wonach Dienstgradangleichungen nicht auf Antrag sondern ohne Befragung automatisch durchgefuhrt worden seien 9 Diese Erklarung wurde von einer Vielzahl von Polizeibeamten benutzt so auch von Paul Dickopf der von 1965 bis 1971 Prasident des westdeutschen Bundeskriminalamtes war Im September 1950 wandte sich der fruhere Generalmajor der Ordnungspolizei Rudolf Mueller an Bundesinnenminister Heinemann um fur die Ubernahme ehemaliger Polizeibeamter in die neugebildete Bereitschaftspolizei zu werben Aus Muellers Sicht hatten die Polizeioffiziere ihren SS Titel ohne ihr Zutun angenommen denn eine Weigerung hatte die Beseitigung des betreffenden Offiziers Konzentrationslager und Anwendung der Sippenhaft nach sich gezogen 10 Eine Legendenbildung die nicht der Wahrheit entsprach aber in der BRD lange Zeit generell ubernommen wurde Als am 6 Marz 1963 die nationalsozialistische Vergangenheit des BKA Beamten Theo Saevecke Gegenstand einer Fragestunde im Deutschen Bundestag war erklarte Bundesinnenminister Hermann Hocherl unter Berufung auf ein Entnazifizierungsverfahren dass die SS Zugehorigkeit von Saevecke als unfreiwillige Dienstgradangleichung zu werten sei 11 Bewertung BearbeitenHimmlers Erlasse und Ausserungen waren in ihrem Kern ausserst widerspruchlich Einerseits sollte eine moglichst hohe Anzahl von Polizisten der SS beitreten Dem stand andererseits der elitare Anspruch der SS entgegen die sich als Auslese nach nationalsozialistischen Vorstellungen verstand Der von Himmler behauptete Grundsatz der Eintritt in die SS basiere auf Freiwilligkeit wurde in einigen Bereichen durchbrochen So scheint auf Angehorige der Kriminalpolizei auf hohere Offiziere der Ordnungspolizei und auf hohere Verwaltungsbeamte die mit Polizeiangelegenheiten betraut waren erheblicher Druck ausgeubt worden zu sein um sie zu einem Eintritt in die SS zu bewegen 12 Die nach dem Krieg getatigten Behauptungen von Polizeibeamten ohne eigenes Zutun oder Wissen in die SS aufgenommen worden zu sein entlarvte Hans Buchheim vom Institut fur Zeitgeschichte als Falschbehauptungen als er im September 1960 in einem Gutachten Quellen aus der Zeit des Nationalsozialismus auswertete Der Eintritt in die SS sei zwar in Einzelfallen tatsachlich unter Druck erfolgt sei aber jeweils freiwillig geschehen Es gab keine Aufnahme ohne Zutun des betreffenden Beamten auch unter Druck gesetzte Beamte hatten das Beitrittsgesuch personlich unterschreiben mussen Der Hinweis auf die automatische Angleichung diente der Verschleierung dieses Umstands und sollte NS belasteten Beamten die Wiederaufnahme oder Fortsetzung ihrer Polizeikarrieren in der jungen Bundesrepublik erleichtern oder ermoglichen Und dies war dann auch der Fall Obwohl bekanntermassen eine Karriereforderung zu erwarten war kamen die meisten Himmlers mehrfachen Aufrufen der SS beizutreten nicht nach vor allem bei den unteren Rangen Aber auch bei den Offizieren waren nach einer Ubersicht des Chef der Ordnungspolizei von Anfang 1942 nur ca 30 SS Angehorige vor allem jungere Offiziere Uber die individuellen Motive kann nur spekuliert werden Moglich waren etwa eine innere ideologische Distanz zum NS Regime aber auch personliche Bequemlichkeit und der Unwillen sich uber das beruflich und privat notwendige Mass hinaus im NS Staat zu engagieren Und jene die bereits Mitglieder von SA und NSKK waren furchteten vermutlich ihren bisherigen ausserdienstlichen Kameradenkreis zu verlieren und damit ein im NS Staat wichtiges privates und berufliches Netzwerk Seilschaft Ubersicht der Dienstgrade von SS und Ordnungspolizei BearbeitenSchutzstaffel 13 Schutzpolizei Schupo u Feuerschutzpolizei 1935 38 1941 14 Schutzpolizei u Feuerschutzpolizei 1941 1945 Polizeiverwaltung 1944 Sicherheitspolizei Sipo bzw Kriminalpolizei 1942 15 SS Fuhrer und PolizeioffiziereReichsfuhrer SS und Chef der Deutschen PolizeiSS Oberst Gruppenfuhrer seit 1942 Generaloberst der Polizei SS Obergruppenfuhrer General der Polizei General der Polizei Polizeiprasident nur in Berlin seit 1944 SS Gruppenfuhrer Generalleutnant der Polizei Generalleutnant der Polizei MinisterialdirektorPolizeiprasident Rang u a abhangig von Gemeindegrosse Reichskriminaldirektor Funktion kein Rang Amtsinhaber 1937 1944 Arthur Nebe seit 1941 SS Gruppenfuhrer SS Brigadefuhrer Generalmajor der Polizei Generalmajor der Polizei MinisterialdirigentMinisterialrat in Sonderstellung Polizeiprasident SS Oberfuhrer Oberst der Polizei Oberst der Polizei MinisterialratPolizeiprasident Reichskriminaldirektor Amtsinhaber 1944 45 SS Oberfuhrer Friedrich Panzinger SS Standartenfuhrer Oberst der SchutzpolizeiOberst der GendarmerieOberst der Feuerschutzpolizei Oberst der SchutzpolizeiOberst der GendarmerieOberst der Feuerschutzpolizei PolizeiprasidentMinisterialrat Regierungs und KriminaldirektorSS Obersturmbannfuhrer Oberstleutnant Oberstleutnant PolizeivizeprasidentPolizeidirektor mit uber 15 Dienstjahren Oberregierungs und KriminalratSS Sturmbannfuhrer Major Major PolizeidirektorPolizeirat mit uber 15 Dienstjahren Regierungs und KriminalratKriminaldirektorKriminalrat mit uber 15 DienstjahrenHauptsturmfuhrer Hauptmann HauptmannRevierhauptmann seit 1940 vorher Schutzpolizeioberinspektor oder Schutzpolizeiinspektor mit uber 5 Jahren im Dienstgrad RegierungsassessorPolizeiratPolizeioberinspektor KriminalratKriminalkommissar mit uber 15 DienstjahrenSS Obersturmfuhrer Oberleutnant OberleutnantRevieroberleutnant seit 1940 vorher Schutzpolizeiinspektor PolizeiinspektorPolizeiobersekretar KriminalkommissarKriminalinspektorSS Untersturmfuhrer Leutnant LeutnantRevierleutnant seit 1940 vorher Obermeister Polizeiobersekretar Kriminalkommissar zur ProbeHilfskriminalkommissarKriminalobersekretarUnterfuhrerSS UntersturmfuhrerSS Sturmscharfuhrer seit 1938 SchutzpolizeioberinspektorSchutzpolizeinspektorObermeisterab 16 4 1935 auch Meister Meister Polizeisekretar KriminalsekretarSS Hauptscharfuhrer bzw SS Standartenoberjunker bis 16 4 1935 Meisterab 16 4 1935 Hauptwachtmeister bzw Oberjunker Hauptwachtmeister bzw Oberjunker PolizeioberassistentPolizeioberassistent zur Probe z P Polizeiinspektorenanwarter KrminaloberassistentKriminaloberassistent zur Probe z P KriminalkommissaranwarterOberscharfuhrer bis 16 4 1935 Hauptwachtmeisterab 16 4 1935 Revieroberwachtmeister Schupo Bezirksoberwachtmeister Gendarmerie Feuerschutzpolizei Zugwachtmeister kasernierte Bereitschaften Revieroberwachtmeister Schupo Bezirksoberwachtmeister Gendarmerie Feuerschutzpolizei Zugwachtmeister kasernierte Bereitschaften PolizeiassistentPolizeiassistent z P Polizeiinspektorenanwarter KriminalassistentKriminalassistent z P KriminalkommissaranwarterSS Scharfuhrer bzw SS Standartenjunker Oberwachtmeister bzw Junker ausserplanmassiger a pl PolizeiassistentPolizeiinspektorenanwarter ausserplanmassiger a pl KriminalassistentKriminalkommissaranwarterSS Unterscharfuhrer Oberwachtmeister bzw Junker Wachtmeister PolizeiinspektorenanwarterPolizeiassistenanwarter KriminalkommissaranwarterKriminalassistenanwarterMannerSS Rottenfuhrer Wachtmeister uber 4 Dienstjahren Rottwachtmeister PolizeiinspektorenanwarterPolizeiassistenanwarter KriminalkommissaranwarterKriminalassistenanwarterSS Sturmmann Wachtmeister unter 4 Dienstjahren Unterwachtmeister PolizeiinspektorenanwarterPolizeiassistenanwarter KriminalkommissaranwarterKriminalassistenanwarterSS Mann Polizeianwarter nach sechs Monaten PolizeiinspektorenanwarterPolizeiassistenanwarter KriminalkommissaranwarterKriminalassistenanwarterSS Anwarter Polizeianwarter Zum Vergleich siehe auch die Ubersicht uber die Dienstrange der militarisch und paramilitarisch organisierten Verbande im Dritten Reich Die Feuerschutzpolizei auch Feuerloschpolizei wurde 1938 aus den Berufsfeuerwehren gebildet nicht aber aus den Freiwillige Feuerwehren und Betriebsfeuerwehren Seit August 1940 fuhrte sie die Dienstgrade der Schutzpolizei aber mit der Dienstzweigbenennung der Feuerschutzpolizei Nach demselben Prinzip verfuhren die beiden anderen Organisationseinheiten Schutzpolizei Gendarmerie der Ordnungspolizei bis einschliesslich Oberst Die Dienstgrade lauteten beispielsweise Wachtmeister der Gendarmerie Bezirkshauptmann der Feuerschutzpolizei oder Oberst der Schutzpolizei Ein Oberst mit dem Rang eines SS Oberfuhrers titelte dagegen Oberst der Polizei dienstzweigubergreifend wie die Polizeigenerale Polizeimeister Polizeisekretare und Kriminalsekretare die in die Allgemeine SS eintraten hatten erst seit 1938 ein Aquivalent im neugeschaffenen SS Unterfuhrerdienstgrad Sturmscharfuhrer Dennoch wurden sie im Zuge der Dienstgradangleichung noch bis 1943 noch als SS Untersturmfuhrer eingestuft Sie blieben jedoch Polizei Unterfuhrer Ab 1943 wurden neu in die SS eintretende Polizeisekretare als SS Sturmscharfuhrer eingereiht Bei Meistern und Kriminalsekretaren war dies vermutlich schon vorher der Fall gewesen Analog verhielt es sich mit den Polizeiobersekretaren die zunachst als SS Obersturmfuhrer seit 1943 aber wie bereits die Obermeister und Kriminalobersekretare als SS Untersturmfuhrer eingestuft wurden 16 Die Bezeichnung Junker stellte nicht nur einen mit dem Oberwachtmeister rangierenden Dienstgrad der Polizei Offiziersanwarter dar sondern kennzeichnete generell jeden Polizisten der neu in einen entsprechenden Ausbildungskurs eintrat So findet sich mindestens eine Urkunde mit der ein Polizei Revieroberwachtmeister sic wortliche Ubernahme zum Junker der Schutzpolizei ernannt wird Dabei handelte es sich offensichtlich um einen bereits langergedienten Polizeibeamten der eine Offiziersausbildung an einer der beiden dazu bestimmten Polizeischulen Berlin Kopenick Furstenfeldbruck begann Die Schutzpolizeiinspektoren und der Schutzpolizeioberinspektoren waren von den Polizeiinspektoren und Polizeioberinspektoren der Polizeiverwaltung zu unterscheiden und ihnen nachgeordnet Die jeweilige Ranggleichheit wurde im Januar 1940 hergestellt mit Ernennung der Ersteren zu Revier bzw Bezirksoffizieren Auffallig ist die teilweise unterschiedliche Hierarchisierung ahnlich klingender Dienstgrade der Polizeiverwaltung Verwaltungspolizei und der Kriminalpolizei Zum Beispiel rangierte der Polizeidirektor mit dem Oberstleutnant der Kriminaldirektor jedoch mit dem Hauptmann Der Polizeiinspektor Hauptmann stand uber dem Polizeikommissar Oberleutnant der Kriminalkommissar Hauptmann aber uber dem Kriminalinspektor 17 Bis 1943 wurde dies allerdings harmonisiert 18 Einzelnachweise Bearbeiten Runderlass des Reichsfuhrers SS und Chefs der Deutschen Polizei vom 23 Juni 1938 RMBliV S 1089 zitiert nach Buchheim Aufnahme S 177f Zdenek Zofka Die Entstehung des NS Repressionssystems oder Die Machtergreifung des Heinrich Himmler Memento vom 5 Januar 2007 im Internet Archive Runderlass des Reichsfuhrers SS und Chefs der Deutschen Polizei vom 16 Juni 1938 RMBliV S 1007 zitiert nach Buchheim Aufnahme S 176 Mit Grosse ist die Korpergrosse gemeint Schreiben Himmlers an Kaltenbrunner vom 24 April 1943 zitiert nach Buchheim Aufnahme S 179 Nurnberger Dokument 2768 PS Buchheim Aufnahme S 174 181 Buchheim Aufnahme S 177 181 Siehe auch Stefan Noethen Alte Kameraden und neue Kollegen Polizei in Nordrhein Westfalen 1945 1953 Klartext Verlag Essen 2002 ISBN 3 89861 110 8 S 34 Stefan Noethen Kameraden S 34 Ebenda S 173 419 zahlreiche Beispiele Stefan Noethen Kameraden S 478 Dieter Schenk Auf dem rechten Auge blind Die braunen Wurzeln des BKA Kiepenheuer amp Witsch Koln 2001 ISBN 3 462 03034 5 S 70f Schreiben Mueller an Heinemann zitiert nach Stefan Noethen Kameraden S 487 Bundesinnenminister Hocherl in einer Fragestunde des Bundestages vom 6 Marz 1963 zitiert nach Schenk Auge S 264 Friedrich Wilhelm Polizei im NS Staat S 95 Friedrich Wilhelm Die Polizei im NS Staat Paderborn 1997 S 256 257 Ingo Lohken Die Polizeiuniformen in Preussen 1866 1945 Monarchie Weimarer Republik Drittes Reich Podzun Palast Verlag Friedberg 1986 ISBN 3 7909 0267 5 Friedrich Wilhelm Die Polizei im NS Staat Paderborn 1997 S 256 257 Dieter Deuster Deutsche Polizei Uniformen 1936 1945 Stuttgart 2009 S 41 Vgl Dieter Deuster Deutsche Polizei Uniformen 1936 1945 Stuttgart 2009 S 40 41 S 370 Friedrich Wilhelm Die Polizei im NS Staat Paderborn 1997 S 256 257 Dieter Deuster Deutsche Polizei Uniformen 1936 1945 Stuttgart 2009 S 370Literatur BearbeitenHans Buchheim Die Aufnahme von Polizeibeamten in die SS und die Angleichung ihrer SS Dienstgrade an ihrer Beamtenrange Dienstgradangleichung in der Zeit des Dritten Reiches Gutachten vom September 1960 In Institut fur Zeitgeschichte Hrsg Gutachten des Instituts fur Zeitgeschichte Band II Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1966 S 172 181 Friedrich Wilhelm Die Polizei im NS Staat Die Geschichte ihrer Organisation im Uberblick Sammlung Schoningh zur Geschichte und Gegenwart Paderborn 1997 ISBN 3 506 77503 0 S 172 181 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dienstgradangleichung amp oldid 236563337