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Georg Philipp Schmitt 28 Oktober 1808 in Spesbach heute ein Ortsteil von Hutschenhausen Westpfalz 19 Januar 1873 in Heidelberg war ein deutscher Kunstmaler der dem Heidelberger Romantikerkreis und den Nazarenern angehorte Er entstammt der Heidelberger Malerdynastie Schmitt auch seine Sohne Guido Philipp Schmitt und Nathanael Schmitt sowie sein Bruder Franz Schmitt waren namhafte Maler Georg Philipp Schmitt war ihr Lehrer und ist der bedeutendste unter ihnen Georg Philipp Schmitt Selbstportrat um 1840Georg Philipp Schmitt Selbstportrat Zeichnung 1864 Die Verlobung des Tobias erstes beruhmteres Gemalde von Georg Philipp Schmitt 1830 Tobias ist ein Selbstbildnis des Malers das altere Paar tragt die Gesichtszuge seiner Eltern Aquarell von Georg Philipp Schmitt 1848 seinen Sohn Guido Philipp Schmitt malend darstellend im Hintergrund Ansicht von Heidelberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Philipp Schmitt war eines von 14 Kindern des aus Miltenberg stammenden Steuerbeamten Simon Joseph Schmitt einem in der franzosischen Revolutionszeit aus dem Kloster ausgetretenen und mit Caroline Krieger aus Wolfstein verheirateten Franziskanerpater Der Junge wurde zwar in Spesbach geboren wuchs jedoch auf dem familieneigenen Gutshof in Wolfstein auf 1822 zog die Familie nach Heidelberg Dort besuchte Georg Philipp 1 Jahre lang das Gymnasium und liess sich dann von Christian Xeller einem Freund der Familie in der Malerei ausbilden Im Februar 1825 war Xellers Jugendfreund der Maler Peter von Cornelius aus Munchen zu Besuch nach Heidelberg gekommen In dessen Hande legte Xeller nun die Weiterbildung seines Lieblingsschulers Georg Philipp Schmitt und noch im gleichen Monat war der angehende Maler an der Akademie der bildenden Kunste in Munchen tatig Cornelius verschaffte ihm alsbald ein Stipendium von 150 Gulden pro Jahr und Schmitt lernte ausser bei seinem Forderer auch noch bei Julius Schnorr von Carolsfeld die Portrat und Historienmalerei und bei Ferdinand von Olivier die Landschaftskunst Einen vaterlichen Freund besass der junge Mann wahrend jener Zeit in dem Philologen Friedrich Wilhelm von Thiersch dem er spater ein grosses Bild der Heidelberger Borussen widmete Mit Schmitt zusammen lernten in Munchen die Maler Johann Schraudolph Ferdinand Fellner und Philipp Foltz 1830 verliess Georg Philipp Schmitt Munchen da er sich mit seinem Forderer Peter von Cornelius entzweit hatte Er hielt sich vorubergehend in der alten Heimat Wolfstein auf und ubersiedelte dann endgultig nach Heidelberg Dort liess er sich als Historien und Portratmaler nieder und erwarb sich schon bald einen schonen Kundenkreis Im Dezember 1833 heiratete er Eva Kayser 1808 1888 Tochter eines angesehenen Heidelberger Backermeisters Mit ihr hatte er sechs Kinder davon vier Tochter Zwischen 1831 und 1840 lag nach Ansicht des Heidelberger Kunsthistorikers Karl Lohmeyer seine fruchtbarste Schaffensphase In dieser Zeit unternahm Georg Philipp Schmitt viele Kunstreisen in die benachbarte Pfalz wobei er oft auch in seiner fruheren Heimat Wolfstein weilte und dort zahlreiche Aquarelle schuf vornehmlich Ansichten des Ortes und Motive aus dem Lautertal Neben romantisierenden Landschaftsbildern und Stillleben entstanden gegen Ende der 1830er Jahre auch mehr und mehr historisch religiose Werke Darin sind deutliche Anklange an die strenge Schule der Nazarener zu spuren jedoch gemildert durch warmere farbliche Tonungen Eines der typischen Hauptwerke dieser Schaffensperiode ist die grosse Kreuzigungsdarstellung in der katholischen Pfarrkirche von Hohensachsen bei Heidelberg Haupteinnahmequelle blieb fur Georg Philipp Schmitt die Portratmalerei Besonders die reichen Familien der Westpfalz etwa Lilier Wies von Hohenfels von Korbach in Zweibrucken Benzino in Landstuhl Zott in Homburg Weber in Kaiserslautern liessen sich reihenweise von Schmitt portratieren Auch bei der furstlichen Familie von Wrede existiert eine Reihe von Familienbildern aus seiner Hand Zahlreiche Russen und Englander die sich damals in Heidelberg aufhielten liessen sich von Schmitt malen und verbreiteten seinen Ruhm auch in ihren Heimatlandern Das war spater seinem Sohn Guido Schmitt der zeitweise in London als Portratmaler lebte sehr nutzlich Auch Portratserien der Heidelberger Universitatsprofessoren sind von Georg Philipp Schmitts Hand erhalten Bemerkenswert ist dass sich der Speyerer Bischof Johannes von Geissel und der Speyerer Dompropst und Domkapitular Joseph Sales Miltenberger von dem protestantischen Kunstler malen liessen Miltenberger selbst ein fruherer Franziskaner kannte den Vater des Malers noch aus der Zeit als dieser Franziskaner war Dennoch scheint das Verhaltnis ungetrubt gewesen zu sein Von Georg Philipp Schmitts Bruder Franz Schmitt ist bekannt dass er mit Geissels Nachfolger Bischof Nikolaus von Weis befreundet war und diesen 1862 nach Rom begleitete Georg Philipp Schmitt engagierte sich zusammen mit Charles de Graimberg beim Aufbau der Heidelberger Kunst und Altertumssammlung die spater im Kurpfalzischen Museum aufging Seine eigene Sammlung enthielt Werke von Veronese van Dyck Poussin de Heem Durer Correggio und Holbein d J 1 Zu seinem Freundeskreis in Heidelberg gehorten unter anderem die Maler Christian Philipp Koester Friedrich Veith Eduard von Steinle und der Dichter Justinus Kerner Von seinen Schulern sind der Bruder Franz die Sohne Guido Philipp und Nathanael sowie die Maler Felix Faller 2 Heinrich Wilhelmi 3 und Werner Hunzinger 4 besonders zu nennen Georg Philipp Schmitt unternahm haufige und langere Kunstreisen den Rhein hinab sowie durch Belgien Luxemburg und Frankreich In Italien war er offenbar nie Als sein Sohn Guido Philipp es in England als Portratmaler zu Ruhm und Ansehen gebracht hatte besuchte er ihn ofter dort 1863 konnte er sich schliesslich auch dank der Unterstutzung seines Sohnes Guido ein eigenes Haus in Heidelberg kaufen am Klingenteich 6 mit Blick ins Neckartal 1 Hier verlebte er sein Alter und verstarb am 19 Januar 1873 nach langem und schwerem Leiden Die Grabrede nennt den Maler einen liebenswurdigen und bescheidenen Mann der fur alle Menschen ein warmes Herz fur alles Gute Schone und Edle einen offenen und freien Sinn hatte der die Kunst mehr liebte als sich selbst und was er geschaut im unsichtbaren Reich des ewig Schonen verkundigte mit der Sprache seines Pinsels Carl Leonhard 1848 1930 langjahriger Direktor der Heidelberger Portland Zement Fabrik war der Sohn seiner Schwester Margaretha Leonhard geb Schmitt 1811 1895 Literatur BearbeitenRobert Schmitt Simon Joseph Gabriel Schmitt Lebensgeschichte Vorfahren und Nachkommen Selbstverlag des Verfassers Koblenz 1966 Andreas Franzke Guido Florentin Honold Georg Philipp Schmitt 1808 1873 Ein Heidelberger Maler des 19 Jahrhunderts Karlsruhe 1977 Viktor Carl Lexikon Pfalzer Personlichkeiten Hennig Verlag Edenkoben 1998 S 622Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Philipp Schmitt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite uber Georg Philipp Schmitt Webseite zum 200 Geburtstag des Malers 2008 Memento vom 6 Februar 2013 im Webarchiv archive today Einzelnachweise Bearbeiten a b Guido Honold Das Leben des Heidelberger Malers Georg Philipp Schmitt In Carl Ludwig Fuchs Susanne Himmelheber Hrsg Biedermeier in Heidelberg 1812 1853 C Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0984 3 S 123 f Felix Faller Heinrich Wilhelmi Werner HunzingerNormdaten Person GND 118609238 lobid OGND AKS VIAF 22934464 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmitt Georg PhilippALTERNATIVNAMEN Schmitt PhilippKURZBESCHREIBUNG deutscher KunstmalerGEBURTSDATUM 28 Oktober 1808GEBURTSORT Spesbach HutschenhausenSTERBEDATUM 19 Januar 1873STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Philipp Schmitt amp oldid 239162438