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Georg Jacob Friedrich Meister 11 Oktober 1755 in Gottingen 25 Dezember 1832 ebenda war ein deutscher Professor fur Rechtswissenschaften und Geheimer Justizrat der sich massgeblich fur ein moderneres und humaneres Strafrecht einsetzte Georg Jacob Friedrich Meister Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur und Quellen 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Gottinger Juraprofessors und Hofrats Christian Friedrich Georg Meister und einer Tochter des Gottinger Ordinarius der Juristenfakultat Johann Friedrich Wahl wurde von ausgesuchten Privatlehrern unterrichtet und erhielt bereits mit 10 Jahren zu Weihnachten 1765 das so genannte akademische Burgerrecht Dies berechtigte ihn dazu noch als Jugendlicher akademische Vorlesungen zu besuchen und er bewies dabei im Jahr 1775 sein Talent auf dem juristischen Gebiet mit seiner ersten Abhandlung de conditione si sine liberis successerit In der Folge studierte Meister Rechtswissenschaften an der Universitat Gottingen und schloss dieses Studium im Jahr 1778 mit seiner Promotion ab Anschliessend ubernahm ihn die Hochschule zunachst als Privatdozent fur Zivil und Strafrecht sowie ab 1782 wenige Wochen vor dem Tod seines Vaters als ausserordentlichen Professor fur Kriminalrecht Gleichzeitig wurde er zusammen mit seinen beiden Schwagern Justus Ludwig Bechtold und Johann Friedrich Eberhard Bohmer zum Beisitzer in das Spruchkollegium der Universitat berufen welchem er in spateren Jahren auch als Leiter vorstand Im Jahr 1784 ubertrug ihm die Universitat Gottingen die Stelle des ordentlichen Professors fur Straf und Kriminalrecht wahlte ihn 1801 zum Prorektor und Ersten Magistrat der Hochschule und benannte ihn 1807 zum Ordinarius der Juristenfakultat eine Position welche er bis zu seinem Tode innehatte Zuvor wurde er bereits 1792 zum Hofrat und im Jahre 1816 zum Geheimen Justizrat befordert In seinem Hauptgebiet dem Bereich des Kriminalrechtes setzte sich Meister vor allem gepragt durch die Juristenfamilie Boehmer in die er einheiratete fur eine deutliche Humanisierung des Strafrechts ein Wahrend Johann Samuel Friedrich von Bohmer Bruder von Meisters Schwiegervaters Georg Ludwig Bohmer noch dafur pladierte dass die damals ubliche Folter als Mittel der Beweisfuhrung fur ein mit der Todesstrafe zu ahndendes Verbrechen durchaus beibehalten werden kann durch die Definition fester Grundsatze allerdings Willkur fur die Praxis vermieden werden sollte setzte sich Meister in seinem Lehrbuch fur Kriminalrecht Principia iuris criminalis Germaniae communis dafur ein die Beweggrunde fur eine Todesstrafe erheblich zu reduzieren oder gar abzuschaffen und auch die damit einhergehende Moglichkeit der Folter durch humanere Methoden zu ersetzen Gerade anhand dieses mehrfach erganzten uberarbeiteten und neu aufgelegten Werkes ist in den jeweiligen Herausgaben gut nachzuvollziehen wie Meister sich aus seiner ursprunglichen Rolle eines Vermittlers zwischen traditionellem Strafrechtsverstandnis und Erneuerung zu einem energischen Verfechter fur Humanitat und Zivilisation im Geiste der Aufklarung entwickelt hatte Dabei nahm er den Staat mit in die Verpflichtung indem er fur eine sinnvolle Pravention zur Verhutung krimineller Machenschaften sowie fur die Vermeidung von Quellen der Gewalt pladierte Auch in seinen weiteren Publikationen und seinen zahlreichen Vorlesungen vertrat er vehement diese reformerischen Gedanken Mittlerweile konnte sich auch die Regierung des Konigreichs Hannover diesen Referenzen nicht mehr entziehen und zog Meister bei ihren Gesetzgebungsverfahren regelmassig zu Rate Von ihr erhielt er auch im Jahre 1824 den Auftrag zusammen mit Friedrich Johann Ludwig Goschen einen Entwurf zu einem neuen Kriminalgesetzbuch zu erstellen Daruber hinaus war Meister neben seinen eigenen Publikationen Herausgeber einiger von ihm vollendeten Werke seines Vaters und Schwiegervaters welche diese vor ihrem jeweiligen Ableben nicht mehr fertigstellen konnten Zu Meisters bedeutendsten Studenten an der Universitat in jener Zeit zahlten unter anderem Karl August Tittmann Heinrich Eduard Siegfried von Schrader Christian Friedrich Muhlenbruch und Ernst Peter Johann Spangenberg Fur seine Verdienste um Lehre und Rechtsprechung wurde Meister mit dem Ritterkreuz des Guelphen Ordens geehrt mit dessen Verleihung auch die Erhebung in den personlichen nicht erblichen Adelsstand erfolgte Familie BearbeitenGeorg Jakob Friedrich Meister war verheiratet mit Justina Dorothea Louise Boehmer 1769 1823 Tochter des Gottinger Juraprofessors und Geheimen Justizrats Georg Ludwig Bohmer mit der er sieben Kinder hatte von denen allerdings jeweils zwei Sohne und Tochter ihren Vater nicht uberlebten Durch diese familiare Konstellation profitierte Meister von den regelmassigen Treffen und dem intellektuellen Gedankenaustausch im Hause seines Schwiegervaters an denen sowohl mehrheitlich dessen Kinder als auch die meisten angeheirateten Schwager wie beispielsweise Karl Wilhelm Hoppenstedt Georg Heinrich Nieper Friedrich Johann Lorenz Meyer und Meister selbst aber auch Andere teilnahmen Diese Tradition der Gesprachsrunden wurde auch nach dem Tod seines Schwiegervaters im Hause Meisters weiterhin aufrechterhalten und auch auf neue Gaste ausgedehnt So verkehrten ausser den bereits genannten Familienangehorigen unter anderem die Bruder Adolphus Frederick 1 Duke of Cambridge und Ernst August I von Hannover in diesem Hause wie auch der Anthropologe Johann Friedrich Blumenbach der Historiker August Ludwig von Schlozer sowie die Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock und Johann Wolfgang von Goethe Nach Georg Meisters Tod verfasste sein Schwager Georg Wilhelm Bohmer Mitgrunder der Mainzer Republik spater Friedensrichter und zuletzt Privatdozent in Gottingen eine beachtenswerte Vita uber ihn Der Mathematiker Albrecht Ludwig Friedrich Meister war sein Onkel der Rechtswissenschaftler Johann Christian Friedrich Meister ein Vetter Schriften Auswahl BearbeitenDe evangelica religionis qualitate voti curiati collegii comitum Franconicorum in comitiis imperii universalibus Dissertation Dieterich Gottingen 1778 Versuch einer Bestimmung der Grundsatze wonach die Religionsbeschaffenheit der teutschen Reichstagsstimmen am richtigsten zu beurtheilen ist Dieterich Gottingen 1780 Abhandlung uber den Einfluss welchen der Stand des Verbrechers auf die Strafen und das Verfahren in Strafsachen hat Bossiegel Gottingen 1784 Principia iuris criminalis Germaniae communis Dieterich Gottingen 1789 Abhandlung von dem Religionsverhaltnisse der Reichstagsstimmen gegen Georg Jakob Friedrich Meisters Versuch einer Bestimmung der Grundsatze wonach die Religionsbeschaffenheit der deutschen Reichstagsstimmen zu beurteilen istFreiburg im Breisgau 1789 Practische Bemerkungen aus dem Criminal und Civilrechte durch Urtheile und Gutachten der Gottingischen Juristen Facultat erlautert 2 Bd Dieterich Gottingen 1791 1795 Rechtliche Erkenntnisse und Gutachten in peinlichen Fallen grossten Theils im Namen der Gottingischen Juristen Facultat ausgearbeitet zusammen mit Christian Friedrich Georg Meister Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1799 Literatur und Quellen BearbeitenGeorg Wilhelm Bohmer Georg Jakob Friedrich Meister in seinem Leben und Wirken Friedrich Ernst Huth Gottingen 1834 Google Buch mit Portrat Hans Thorald Michaelis Geschichte der Familie von Boehmer In Fortfuhrung der von Hugo Erich von Boehmer im Jahre 1892 verfassten Genealogie der von Justus Henning Boehmer abstammenden Familien Boehmer und von Boehmer sowie auch einiger der mit ihnen verschwagerten Familien Rheinische Verlagsanstalt Bonn Bad Godesberg 1978 DNB 800630424 S 78 84 Albert Teichmann Meister Georg Jacob Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 255 f Archivunterlagen des Familienverbandes von BoehmerWeblinks BearbeitenErwahnung im Pierer Universal Lexikon Schriften im gemeinsamen Verbundkatalog GVK Normdaten Person GND 116870915 lobid OGND AKS LCCN n87948612 VIAF 17984692 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meister Georg Jacob FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer sowie Verfechter eines humaneren StrafrechtsGEBURTSDATUM 11 Oktober 1755GEBURTSORT GottingenSTERBEDATUM 25 Dezember 1832STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Jacob Friedrich Meister amp oldid 239266619