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Georg Hamm 8 November 1817 in Wittersheim Pfalz 9 Januar 1878 1 in Kaiserslautern war ein deutscher Glockengiesser Maschinenfabrikant und Freiheitskampfer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenLeben und Wirken BearbeitenHamm wurde als Sohn des Mullers und Muhlarztes Andreas Hamm 1798 1859 und dessen Ehefrau Maria Elisabetha de la Paix 1858 geboren Er erlernte das Handwerk des Glockengiessens bei Peter Lindemann in Zweibrucken Hamm ubernahm dessen Giesserei und verlegte 1840 deren Sitz nach Wittersheim Er warb auch mit der Herstellung kleiner Dampfmaschinen und Feuerspritzen 2 Im Juli 1844 verlegte Hamm seinen Betrieb nach Frankenthal und pachtete dort das Stammhaus der Schraderschen Glockengiesserei in der Glockengasse Am 22 September 1845 erwarb er diese fur 700 Gulden Hamm errichtete einen Giessofen mit Steinkohlenfeuerung Von der Stadt erhielt er den Auftrag fur eine Feuerspritze die Frankenthaler Zuckerfabrik belieferte er mit Pumpen und Kesseln Um seine Maschinenfabrik weiter auszubauen ging er am 31 Dezember 1846 mit dem Salzbeamten Friedrich Wilhelm Meinhold eine Partnerschaft ein am 1 April 1847 trat Georg Adam Kuhnle als weiterer Teilhaber in diese Firma ein Kuhnle war an der Maschinenfabrik Georg Hamm und Compagnie mit 15 000 Gulden beteiligt von Meinhold und Hamm kamen 8000 bzw 2000 Gulden Als Produktionsstatte wurde die ehemalige Wollenzeugmanufaktur am 17 Marz 1847 fur 10 000 Gulden erworben Als vierter Partner trat am 26 Januar 1849 Hamms jungerer Bruder Andreas 1824 1894 in das Unternehmen ein Nach Hamms Flucht ubernahm sein Bruder 1849 die Leitung Zehn Jahre spater trat Georg seine Anteile an den Bruder ab der sich 1861 als Glockengiesser selbstandig machte An Kuhnle ging die Maschinenfabrik die 1899 zu Kuhnle Kopp amp Kausch fusionierte heute BorgWarner Turbo Systems und Howden Turbo Aus der Giesserei Andreas Hamms entstanden spater die Unternehmen Albert amp Hamm und die Weltfirma Heidelberger Druckmaschinen Georg Hamm wurde 1848 Mitbegrunder des demokratischen Vereins der Stadt Wortfuhrer waren die Rechtskandidaten um Peter Fries und die Kaufleute Behlen Fur den Kantonalausschuss des Volksvereins warb er im November 1848 im Frankenthaler Wochenblatt um Spenden fur die Angehorigen des in Wien erschossenen Robert Blum Im Fruhjahr 1849 wechselte der geschaftsfuhrende Ausschuss Kreisausschuss der pfalzischen Volksvereine seinen Sitz von Neustadt nach Frankenthal Mitunterzeichner der Einladung zu den grossen Volksversammlungen am 1 und 2 Mai waren Mit bruderlichem Grusse auch Fries und Hamm Nachdem am 5 Mai 1849 der Backer Zoller zur Volksbewaffnung aufrief und der Stadtrat der Bildung einer Volkswehr zustimmte wurde Hamm Kommandant der Volkswehr und loste den Arzt Julius Bettinger als Burgerwehrkommandant ab Burgermeister Carl Lehmann war mit dem Versuch eine burgerliche Schutzwehr aufzustellen gescheitert Hamm wurde Mitglied des 13 kopfigen Kantonalverteidigungsausschusses der Reichsverfassung und der kleineren Frankenthaler Rekrutierungskommission Jedoch konnte der Stadtrat die Mitglieder des radikalen demokratischen Vereins in die hinteren Reihen zuruckdrangen Nur vier Personen gehorten auch dem Ausschuss der Volksvereine an Hamm stand an 8 und Carl Behlen an 9 Stelle Mit der Volkswehr unternahm Hamm ab dem 11 Mai bewaffnete Zuge unter anderem nach Eppstein und zur Schiffbrucke in Ludwigshafen Als Stellvertreter des Zivilkommissars Georg Hillgartner war Hamm erfolgreich im Eintreiben von Geldern fur die Provisorische Regierung der Rheinpfalz Am 13 Juni 1849 versteigerte er das Holz aus dem staatlichen Holzhof Bei seinem Geschaftspartner Meinhold beschlagnahmte er die Salzkasse des koniglichen Salzamts Am 19 Juni war der Pfalzische Aufstand niedergeschlagen Hamm floh uber Wittersheim nach Lothringen Das pfalzische Appellationsgericht in Zweibrucken verurteilte ihn im September 1851 in Abwesenheit wegen Hoch und Staatsverrats zum Tode In der Anklag Akte stand er an 39 Stelle der 333 Consorten sie bezeichnet ihn als gefahrlichsten ruhrigsten und tatigsten Agenten der revolutionaren Gewalt Hamm grundete in Saargemund Sarreguemines wiederum eine Maschinenfabrik und Glockengiesserei Als Unternehmer wurde Hamm 1861 vorzeitig amnestiert Er kehrte in die Pfalz zuruck und grundete eine Glockengiesserei in Kaiserslautern die er bis zu seinem Tod erfolgreich fuhrte Er hat 631 Glocken gegossen Sein Schwiegersohn Max Faber fuhrte das Geschaft weiter 3 Georg Hamm starb am 9 Januar 1878 in Kaiserslautern er war katholisch Familie BearbeitenHamm hatte eine Schwester und sechs jungere Bruder 4 Er heiratete Martha Maria Ries 1 Mai 1821 in Frankenthal Sein Sohn Fritz Hamm 4 Marz 1848 in Kaiserslautern heiratete 1875 eine Kusine die Tochter von Andreas Hamm Im selben Jahr grundete dieser die gleichnamige Glockengiesserei in Augsburg die sein Sohn Fritz Hamm 1878 1935 bis 1922 weiterfuhrte 3 Er war der letzte Glockengiesser der Stadt 5 Die Muhle in Wittersheim besteht seit Dezember 2016 nur noch als Landhandelsbetrieb 6 Literatur BearbeitenRudolf H Bottcher Liberale und Demokraten in Frankenthal In Die Familienbande der pfalzischen Revolution 1848 1849 Ein Beitrag zur Sozialgeschichte einer burgerlichen Revolution Sonderheft des Vereins fur Pfalzisch Rheinische Familienkunde Band 14 Heft 6 Ludwigshafen am Rhein 1999 S 281 283 Bernhard H Bonkhoff Worms und Frankenthal als Glockengiesserstadt Sonderabdruck als Broschure des Stadtmuseums aus Frankenthal einst und jetzt Heft 1 und 2 1997 Anklag Akte errichtet durch die K General Staatsprokuratur der Pfalz nebst Urtheil der Anklagekammer des K Appellationsgerichtes der Pfalz in Zweibrucken vom 29 Juni 1850 in der Untersuchung gegen Martin Reichard entlassener Notar in Speyer und 332 Consorten wegen bewaffneter Rebellion gegen die bewaffnete Macht Hoch und Staatsverraths etc Zweibrucken 1850 39 S 175 Weblinks BearbeitenStadtverwaltung Frankenthal Georg Hamm PDF 20 kB Rheinland Pfalzische Personendatenbank Hamm Georg 1817 1878 Fussnoten Bearbeiten Die Rheinland Pfalzische Personendatenbank nennt den 18 Dezember 1878 als Sterbetag Koniglich bayerisches Amts und Intelligenzblatt fur die Pfalz Privat Anzeige vom 3 August 1840 Beilage zu Nr 91 vom 19 August 1840 S 724 a b Karl Walter Glockenkunde Pustet Regensburg 1913 S 753 Snippet Pfalzer Zeitung Erbteilung nach dem Tod der Mutter 1858 Beilage zu Nr 182 vom 7 August 1858 Augsburger Allgemeine Margarethe geweihte Glocke ist eine Raritat Zeitungsartikel vom 24 Dezember 2010 Muhle Hamm GmbH abgerufen am 28 Juli 2019 Normdaten Person GND 136510221 lobid OGND AKS VIAF 80842312 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hamm GeorgKURZBESCHREIBUNG Glockengiesser Maschinenbauer und FreiheitskampferGEBURTSDATUM 8 November 1817GEBURTSORT WittersheimSTERBEDATUM 9 Januar 1878STERBEORT Kaiserslautern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Hamm amp oldid 226715785