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Georg Hacker 18 Januar 1870 in Munchberg 19 Juni 1947 in Potsdam war der erste Kapitan eines von Ferdinand Graf von Zeppelin gebauten Luftschiffes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Fahrten mit LZ 5 ZII 2 1 Die Strandung in Goppingen 1909 2 2 Der Absturz am Webersberg 1910 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeorg Hacker wurde am 18 Januar 1870 zusammen mit seinen Drillings Schwestern Babette und Alwine im oberfrankischen Munchberg als Sohn eines Stationskommandanten der bayerischen Gendarmerie geboren Als Heranwachsender wollte er die Welt kennenlernen und strebte den Beruf eines Missionars oder eines Kapitans an musste aber seine berufliche Laufbahn als Pikkolo im Gasthaus zum weissen Lamm beginnen Nachdem ein Amerikaner den jungen Hacker aufgrund seiner kunstlerischen Begabung nach Chicago mitnehmen und dort unterrichten wollte wandte sich sein Vater an Otto von Bismarck um dieses Vorhaben zu unterbinden Mit Hilfe Bismarcks konnte er Georg mittlerweile 15 jahrig als Schiffsjungen bei der deutschen Marine unterbringen bei der er bis zum Steuermannsposten auf dem Vermessungsdampfer National aufstieg Im Alter von 32 Jahren zog er schliesslich mit seiner frisch angetrauten Frau nach Wilhelmshaven um dort als Assistent von Karl Borgen am meteorologischen Institut tatig zu sein Als Hacker am 18 August 1907 vom Bestreben des Grafen Zeppelin erfuhr ein lenkbares Starrluftschiff zu konstruieren stellte er sich am 7 September 1907 vor und wurde zum Obervermessungssteuermann ernannt Er steuerte bis zum Ersten Weltkrieg das Luftschiff LZ 5 Z II siehe auch Liste aller Zeppeline und ubernahm dann das Kommando uber die zivil genutzten Zeppeline Im Sommer 1920 ubernahm er schliesslich die Fuhrung des Potsdamer Luftschiffhafens bis er einige Jahre spater in den Ruhestand trat 1 Hacker verstarb 1947 in Potsdam Fahrten mit LZ 5 ZII Bearbeiten nbsp Ferdinand Graf von Zeppelin an seinem Schreibtisch um 1900 LZ 5 mass 136 Meter in der Lange und 13 Meter im Durchmesser Es fasste 15 000 Kubikmeter Wasserstoff und schaffte mit Hilfe von zwei 105 PS starken Daimler Motoren eine Hochstgeschwindigkeit von 48 6 km h Seine Erstfahrt absolvierte es am 26 Mai 1909 mit Hacker als Steuermann Nach drei Monaten im zivilen Luftverkehr wurde es am 9 August 1909 an das deutsche Heer ubergeben und in Z II umbenannt Auf der ersten Fahrt des Luftschiffes nach Berlin uberquerte es auch die Stadt Munchberg und der geburtige Munchberger Hacker drehte unter Beifallssturmen einige Runden uber der Stadt Verantwortlich fur dieses denkwurdige Ereignis waren die Munchberger Schulkinder die Graf Zeppelin in einem offentlichen Brief darum baten auch ihre Stadt zu uberfahren An Bord befanden sich bei dieser Fahrt der Erbauer Ferdinand Graf von Zeppelin zwei Ingenieure zwei Kapitane und drei Monteure In der kleinen Ortschaft Reinersreuth im damaligen Landkreis Munchberg stellte der Dorfschulmeister Dittmar einen Gedenkstein 2 auf und pflanzte eine Zeppelin Eiche die noch heute im Dorfkern zu besichtigen ist Erinnerungen an diese Fahrt fasste er 16 November 1909 in einem Buch zusammen das 1936 unter dem Titel Die Manner von Manzell erschienen ist Die Strandung in Goppingen 1909 Bearbeiten Am 29 Mai 1909 unternahm LZ 5 mit Graf Zeppelin den Ingenieuren Ludwig Durr und Stahl den Kapitanen Hacker und Lau und drei Monteuren eine Fahrt ohne bestimmtes Ziel Nach einer ruhigen Reise wendete das Luftschiff uber Bitterfeld nachdem Geruchte uber eine geplante Visite bei Kaiser Wilhelm aufgekommen waren und nahm wieder Kurs in Richtung Ludwigshafen Am 31 Mai setzte das Luftschiff zur Landung in Goppingen an wobei es einen allein stehenden Birnbaum rammte und stecken blieb Um die Fahrt mit eigener Kraft beenden zu konnen band man die zerstorte Spitze provisorisch zusammen und verstarkte die Konstruktion mit Hopfenstangen fullte den Korper mit Gas und setzte die Reise fort 3 Der Absturz am Webersberg 1910 Bearbeiten nbsp LZ 5 nach dem Absturz bei WeilburgAls am 22 April 1910 eine von Kaiser Wilhelm II befohlene Parade in Bad Homburg vor der Hohe stattfand wurden auch drei Luftschiffe darunter LZ 5 ausgestellt Wahrend das erste zum Abtransport demontiert wurde fuhren die beiden anderen aus eigener Kraft wieder zuruck zu ihren Startpunkten Am 24 startete der Z II nachdem der Start mehrmals wegen schlechter Wetterbedingungen verschoben worden war unter dem Kommando von Hauptmann von Jena mit seiner 28 Mann starken Stammbesatzung gegen 08 00 Uhr zum Ruckflug Doch an diesem Tag zogen schwere Gewitterwolken auf und zwangen das Luftschiff zu einer Zwischenlandung nahe Limburg um Gas nachzufullen In der Hoffnung die Reise am nachsten Tag fortsetzen zu konnen band man das Luftschiff mit Stahlseilen an einem eingegrabenen Leiterwagen fest Nachdem sich das Wetter zeitweilig gebessert hatte nahm die Windstarke am 25 April so stark zu dass etwa 100 Soldaten des in Diez stationierten Infanterie Regiments 160 zur Sicherung des Zeppelins mit Stahlseilen eingesetzt wurden Als gegen 13 00 Uhr eine heftige Boe den Zeppelinkorper erfasste und die angebrachten Halteseile rissen konnten auch die Soldaten ein Abdriften nicht mehr verhindern und das fuhrerlose Luftschiff flog davon Als Wind aus Richtung Graveneck Kirschhofen den Zeppelin uber die Stadt Weilburg trieb wurde seine Spitze von aufkommenden Boen so weit hinunter gedruckt dass sie in die Lahn eintauchte Nachdem ein erneuter Windstoss den Korpus erfasst hatte wurde das Luftschiff mit der Breitseite gegen den Webersberg geworfen und blieb dicht unterhalb des Kurhauses Webers Berg liegen Niemand kam bei dem Ungluck zu Schaden Der flugunfahige und stark beschadigte Zeppelin wurde demontiert und verschrottet An der Unglucksstelle wurde eine Gedenktafel angebracht Ehrungen BearbeitenIn Hof ist der Georg Hacker Weg nach ihm benannt Literatur BearbeitenGeorg Hacker Die Manner von Manzell Erinnerungen des ersten Zeppelin Kapitans Frankfurter Societats Druckerei G m b H Frankfurt a M 1936 Weblinks BearbeitenAuszug aus Hackers Buch Die Manner von Manzell Erinnerungen des ersten Zeppelin Kapitans abgerufen am 21 Mai 2009 PDF 106 kB Biografie Hackers abgerufen am 21 Mai 2009 Zeitungsartikel uber Hacker in der Frankenpost abgerufen am 21 Mai 2009 Bilder zur Strandung am Webersberg abgerufen am 24 Mai 2009 Bilder zu LZ 5 Z II abgerufen am 24 Mai 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Munchberg Helmbrechtser Tageszeitung Artikel zum 75 Geburtstag der Hacker Drillinge im Januar 1945 Hans Bucka Oskar Heland Grenzsteine Flur und Kleindenkmaler im Landkreis Hof Hoermann Hof 1991 ISBN 3 88267 040 1 S 103 Karl Heinz Reuss Archiv und Museen Normdaten Person GND 130116335 lobid OGND AKS VIAF 55245525 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hacker GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher LuftschifferGEBURTSDATUM 18 Januar 1870GEBURTSORT MunchbergSTERBEDATUM 19 Juni 1947STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Hacker Pilot amp oldid 219380712