www.wikidata.de-de.nina.az
Genrich Gasparjan armenisch Գենրիխ Գասպարյան in wissenschaftlicher Transliteration Genrix Gasparyan international bekannter als Genrich Moissejewitsch Kasparjan russisch Genrih Moiseevich Kasparyan 27 Februar 1910 in Tiflis Georgien 27 Dezember 1995 in Jerewan Armenien war ein sowjetischer Schachmeister und bedeutender Studienkomponist Genrich Gasparjan auf einer 2010 herausgegebenen Sonderbriefmarke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schachkomposition 3 Veroffentlichungen 4 Gedenken 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGasparjan erlernte das Schachspiel im Alter von 13 Jahren von seinem alteren Bruder Von 1926 bis 1931 besuchte er das Polytechnische Institut in Tiflis und schloss eine Ausbildung als Bauingenieur ab In dieser Zeit beschaftigte er sich viel mit der Schachkomposition und komponierte etwa 40 Aufgaben Auch seine Spielstarke im Turnierschach nahm zu Im Jahre 1931 wurde er Stadtmeister von Tiflis und konnte in einem Qualifikationsturnier zur UdSSR Meisterschaft vor dem spateren Schachweltmeister Michail Botwinnik den ersten Platz erringen Im Jahre 1936 siedelte er nach Jerewan um und sicherte sich durch einen Wettkampfsieg mit 9 7 gegen Witali Tschechower den Titel Meister des Sports damit war er der erste Schachmeister Armeniens Von Juli 1941 bis November 1945 war er Soldat und wurde mit mehreren Orden ausgezeichnet 1950 verlieh ihm die FIDE den Titel eines Internationalen Meisters Im Jahre 1956 erhielt er den Titel Verdienter Meister des Sports und zog sich vom aktiven Turnierschach zuruck arbeitete aber bis 1990 als Schachtrainer Insgesamt gewann er in seiner Karriere ab 1934 zehnmal die Meisterschaft von Armenien 1 Gasparjan erreichte im Januar 1948 seine hochste historische Elo Zahl von 2625 er war damit auf dem 31 Platz der nachtraglich berechneten Weltrangliste 2 Gasparjan besuchte ab 1917 die technische Hochschule die spater in Arbeiterschule umbenannt wurde in Tiflis Im Jahre 1925 machte er einen Sekundarabschluss und ging ab 1926 auf das Polytechnische Institut in Tiflis Gasparjan promovierte 1931 durch den Abschluss beim Transkaukasischen Institut fur Kommunikationstechnik in Strassenbau und arbeitete fortan als Bauingenieur Von Januar 1932 bis November 1933 war er als Konstruktionsingenieur am Schwarzen Meer mit dem Bau der Eisenbahn zwischen Ochamchiri und Sochumi beschaftigt Ab 1934 bis zu seiner Einziehung im Juli 1941 arbeitete er als Konstruktionsingenieur in der Projektplanung in Tiflis Alawerdi und Jerewan Nachdem Gasparjan im Juli 1941 zum Militardienst in der Sowjetischen Armee einberufen wurde war er dort bis November 1945 tatig Er erhielt 1944 eine Medaille fur die Verteidigung des Kaukasus und 1945 fur den Sieg im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 1945 Ab 1946 unterrichtete Gasparjan bis April 1952 Schach in Jerewan Danach war er von April 1952 bis 1953 als Konstruktionsingenieur am Projektinstitut tatig Anschliessend unterrichtete er bis Mai 1957 erneut Schach in Jerewan und von Juni 1957 bis April 1964 in Tiflis Zwischenzeitlich erhielt Gasparjan 1958 eine Auszeichnung fur Arbeitertapferkeit Von Mai 1965 bis 1990 gab Gasparjan wieder Schachunterricht in Jerewan Wahrend dieser Zeit wurde er 1970 pensioniert und erhielt 1985 den Orden des Patriotischen Krieges Zweiter Klasse Am 27 Dezember 1995 starb Gasparjan in Jerewan Genrich Gasparjan war ein sehr religioser Christ Er erhielt mehrmals das Angebot dem Komsomol und der Kommunistischen Partei beizutreten lehnte jedoch immer ab sodass er keine entsprechenden Privilegien erhielt Gasparjan war zweimal verheiratet Aus der ersten Ehe von 1937 bis 1947 gingen keine Kinder hervor Seine zweite Ehe bescherte ihm einen Sohn den Studienkomponisten Sergei Gasparjan 1952 2022 und eine Tochter Schachkomposition BearbeitenGenrich Gasparjans erste Endspielstudie wurde 1928 veroffentlicht Insgesamt umfasst sein Werk 545 korrekte Studien von denen etwa 300 in Wettbewerben ausgezeichnet wurden Er nahm von 1947 bis 1983 an 13 UdSSR Meisterschaften 1 bis 11 sowie 13 und 14 Meisterschaft fur Studienkomposition teil und gewann sechs davon eine geteilt Ausser bei seiner letzten Teilnahme belegte er nie einen schlechteren als den dritten Platz Seit 1956 war er Internationaler Schiedsrichter fur Schachkomposition 1960 wurde er Internationaler Meister 1972 Grossmeister fur Schachkomposition 3 Voraussetzung fur die Verleihung dieses hochsten Titels waren 70 Punkte durch Veroffentlichung von Schachkompositionen in FIDE Alben Gasparjan erreichte in seiner Karriere insgesamt 174 17 Punkte Viele der Studien Gasparjans beginnen mit einer partienahen Stellung Oftmals beendete Gasparjan die Analyse von Varianten so fruh dass fur Loser nicht nachvollziehbar war dass die Stellung wirklich gewonnen oder remis ist Gasparjan bemuhte sich um hochste Okonomie Bei Stellungen mit gegenseitigem Zugzwang war fast immer eine thematische Verfuhrung vorhanden Oft zogen alle Steine wahrend der Losung wahrend Gasparjan darauf achtete die Anzahl der Schlagfalle auf ein Minimum zu begrenzen Daruber hinaus entwickelte Gasparjan Ideen anderer Komponisten weiter und war sehr genau bei der Analyse In den Fallen in denen eine seiner Studien als inkorrekt nachgewiesen wurde bemuhte sich Gasparjan um eine Korrektur In vielen armenischen und georgischen Turnieren war Gasparjan als Preisrichter tatig so richtete er unter anderem das Turnier zur 14 Schacholympiade Gasparjan sammelte und kategorisierte systematisch Studien Am Ende umfasste seine Sammlung mehr als 30 000 Stucke Die folgende Studie ist nicht nur dadurch bemerkenswert dass sie den ersten Preis in einem bedeutenden Turnier gewann sondern dass Gasparjan an ihrer Komposition mehr als 30 Jahre arbeitete Nach eigener Aussage hatte er die zugrunde liegende Idee erstmals 1945 Die Studie sollte ursprunglich den 6 Preis erhalten Am Turnier nahm die Weltrekordzahl von 170 Komponisten aus 26 Staaten mit 287 Studien teil 13 Studien schieden im Vorfeld aus Genrich GasparjanRoycroft 50 Jubilaumsturnier 1978 19791 Preis a b c d e f g h 8 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 87 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 76 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 65 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 54 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 43 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 32 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 21 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 a b c d e f g h Weiss am Zug erreicht RemisLosung 1 De8 b5 Es verliert z B 1 Kc1xc2 Lg4 f5 2 Lh4 f6 De8 b5 e4 e3 3 Kc2 b3 e3xd2 4 Db5xe5 Ka1 b1 e4 e3 3 Kc2 b3 e3xd2 4 Lf6xe5 Ka1 b1 1 Se5 d3 2 Db5xd3 wiederum fuhrt 2 Kc1xc2 zum Verlust 2 Lg4 d1 3 Kc2xd1 Tg1 g1 4 Kd1 e2 4 Kd1 c2 Tg1 c1 5 Kc2 b3 Tc1 b1 Tf4xh4 5 Ke2 e3 Th1 e1 6 Ke3 d4 Sd3 b2 7 e7 e8D e4 e3 2 e4xd3 3 e7 e8D Lg4 e6 falls 3 Tg7 g5 so 4 De8 h8 f7 f6 5 Lh4 f2 Tg5 b5 6 Dh8xf6 Tb5 b2 7 Lf2 d4 Tf4xf6 8 Ld4xf6 mit positionellem Remis trotz materieller Uberlegenheit des Schwarzen 4 De8xe6 Tg7 g5 mit der Drohung Tb5 Lh4xg5 geht nicht wegen Tf4 f1 nebst Matt 5 Lh4 f2 nicht 5 De6 e3 Tf6 f1 6 Lf2 e1 Tg5 b5 7 De3xd3 Tf1xe1 8 Kc1xc2 Tb5 b2 9 Kc2 c3 Te1 c1 10 Kc3 d4 Tb2 b4 11 Kd4 e5 Ka1 b2 und nun entweder 5 Tg5 g1 6 Lf2 e1 Tf4 b4 7 De6xa2 Ka1xa2 oder 5 Tg5 b5 6 Lf2 d4 Tb5 b2 7 De6 f6 Tf4xf6 8 Ld4xf6 jeweils mit Remis durch Patt In der ersten Variante fesselt der schwarze Turm den weissen Laufer in der zweiten Variante fesselt der weisse Laufer den schwarzen Turm Veroffentlichungen BearbeitenGasparjan veroffentlichte zahlreiche Bucher in russischer Sprache die in Auflagen bis zu 100 000 Exemplaren erschienen Als einziger seiner Zeitgenossen veroffentlichte Gia Nadareischwili mehr und unterschiedlichere Bucher Auf Deutsch erschien Zauber des Endspiels 1974 2 Auflage 1985 Auf Englisch erschien Domination in 2545 endgame studies 1981 2 Auflage 1987 sowie eine von A J Roycroft herausgegebene Sammlung mit 545 Studien unter dem Titel The complete studies of Genrikh Kasparyan 1997 ISBN 1 888690 02 X Gedenken BearbeitenZum 100 Geburtstag Gasparjans wurde am 27 Februar 2010 in Armenien die Sonderbriefmarke Birth Centenary of Henrik Kasparyan herausgegeben 4 Literatur BearbeitenGagik Erwandowitsch Akopjan Volshebnik shahmat Isdatelstwo Ajastan Jerewan 1981 russisch Siehe auch BearbeitenListe der Meister der Armenischen SSR im SchachWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Genrich Gasparjan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kompositionen von Genrich Gasparjan auf dem PDB Server der SchwalbeEinzelnachweise Bearbeiten The Armenian Chess Federation Memento vom 17 Juli 2015 im Internet Archive Genrich Gasparjans historische Elo Zahl bei chessmetrics com englisch Grossmeister fur Schachkompositionen Michel Katalog Nr 705 Grossmeister der Schachkomposition 1972 Gasparjan Loschinski Mansfield Visserman 1976 Bron Fritz Korolkow V Pachman Paros Petrovic 1980 Bakcsi Bartolovic Lindgren Nadareischwili Rudenko 1984 Goumondy Kricheli Petkow Rehm Touw Hian Bwee 1988 Goldschmeding Guljajew Grin Pogosjanz Ja Wladimirow Vukcevich 1989 Ahues Tschepischny Dobrescu 1990 Gurgenidse Haring 1992 Abdurahmanovic Rusinek 1993 Alajkow Caillaud Lobussow Macleod Zappas 1995 M Keller Kusowkow 1996 Garai Janevski 2001 Nestorescu 2004 Heinonen Loustau Marandjuk Tura 2005 Degener Kralin Pachl Perwakow 2007 Feoktistow Cheylan Kovacevic Mladenovic Schanschin Schawyrin Slesarenko 2009 Avner Seliwanow 2010 Aschwanden Bruch Djatschuk Gamnitzer Myllyniemi Tribowski Velimirovic Wenda 2012 Bogdanow Dragoun Gurow Gvozdjak Havel Jones Mandler Parinello Soroka 2013 Aschussin Stjopotschkin 2015 Afek Gockel Rice Sotschnew 2016 Baslow Gavrilovski 2017 Becker Piltschenko Rjabinin Salai 2018 Semenenko 2019 Csak Fomitschow Lorinc Trommler Widlert Normdaten Person GND 108343383 lobid OGND AKS LCCN n83318913 VIAF 20221333 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gasparjan GenrichALTERNATIVNAMEN Kasparjan Genrich Moissejewitsch Kasparyan Genrikh Moiseyevich Kasparyan Ghenrikh M KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Schachmeister und StudienkomponistGEBURTSDATUM 27 Februar 1910GEBURTSORT Tiflis GeorgienSTERBEDATUM 27 Dezember 1995STERBEORT Jerewan Armenien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genrich Gasparjan amp oldid 227268764