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Die Gelbe Diebsameise Solenopsis fugax auch Diebische Zwergameise genannt ist eine Ameisenart aus der Unterfamilie der Knotenameisen Myrmicinae Sie zeichnet sich durch ihre kleptoparasitare Lebensweise aus und kommt u a in Mitteleuropa vor Gelbe DiebsameiseGelbe Diebsameise Solenopsis fugax SystematikUberfamilie VespoideaFamilie Ameisen Formicidae Unterfamilie Knotenameisen Myrmicinae Tribus SolenopsidiniGattung Feuerameisen Solenopsis Art Gelbe DiebsameiseWissenschaftlicher NameSolenopsis fugax Latreille 1798 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Nestbau 3 3 Fortpflanzung 4 Systematik 4 1 Synonyme 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie winzigen Arbeiterinnen sind hell gelblich gefarbt und haben eine Korperlange von etwa 1 5 bis zu drei Millimetern Die Facettenaugen sind klein und bestehen nur aus sechs bis neun einzelnen Ommatiden Das Propodeum ist nach hinten steil abfallend und tragt keine Dornen Die Mannchen und die Koniginnen haben eine dunkelbraunliche bis schwarze Farbung und sind weitaus grosser als die Arbeiterinnen Die Mannchen sind 3 5 bis 5 Millimeter lang die Weibchen 5 bis 6 5 Millimeter 1 Die Gelbe Diebsameise ist mit einem wirksamen Giftstachel ausgestattet Ihr Stich ist fur den Menschen relativ harmlos im Gegensatz zu einigen anderen Vertretern der Feuerameisen Verbreitung BearbeitenDie Art ist in Mitteleuropa und Sudeuropa verbreitet und auch auf den Britischen Inseln heimisch Nordlich der Alpen ist Solenopsis fugax die einzige Vertreterin der Feuerameisen Sie kommt im sudlichen Schweden vereinzelt bis zum 58 Breitengrad vor Bestandige Populationen sind allerdings erst in warmeren Gebieten zu finden An klimatisch gunstigen Lagen in Mittel und Suddeutschland ist sie teilweise recht haufig Sie nutzt vorwiegend flache warmebegunstigte Standorte mit trockenem sandigem Untergrund mit sparlicher Vegetation oder Trockenrasen Auch steiniger felsiger Boden und urbane Flachen werden besiedelt 2 Lebensweise BearbeitenDie Kolonien werden recht volksstark mit oft einigen 100 000 Arbeiterinnen und mehreren Koniginnen Die Art zeigt sich gegenuber Neststorungen sehr aggressiv In kurzer Zeit kann eine grosse Zahl Arbeiterinnen zum Kampf rekrutiert werden Sie setzen ihren wirksamen Giftstachel ein und verwenden gegen andere Ameisen eine abschreckend wirkende Repellentsubstanz 2 Ernahrung Bearbeiten Die Gelbe Diebsameise ernahrt sich kleptobiotisch bei grosseren Ameisenarten Sie nutzt einen Teil der eingetragenen Beute ihrer Wirte hauptsachlich aber die Eier Larven und Puppen Selbst ohne Wirtsameisen ist diese Art uberlebensfahig und kann sich von Aas und kleinen Gliederfussern ernahren Daruber hinaus betreibt sie Trophobiose mit unterirdisch lebenden Blatt und Schildlausen Wenn bei der Ernahrung neben der Kleptobiose auch andere Nahrungsquellen genutzt werden entstehen wesentlich grossere Arbeiterinnen sogenannte Major Arbeiterinnen Bei rein kleptobiotischer Ernahrung gibt es nur sehr kleine Arbeiterinnen 2 Nestbau Bearbeiten nbsp Zeichnung von Gangen von Solenopsis fugax innerhalb eines Nestes einer grosseren AmeisenartDie Nester werden immer unterirdisch im offenen Feld oder im Schutz von Steinen gebaut Oft befinden sie sich in unmittelbarer Nahe der Nester ihrer Wirtsameisen Kleine schmale Gange von 1 Millimeter Durchmesser fuhren in die fremden Nester um Zugang fur Raubzuge zu schaffen Die anderen Ameisen konnen durch die engen Gange nicht folgen 1 Fortpflanzung Bearbeiten Die Schwarmzeit ist zwischen Ende August und Anfang Oktober Die Geschlechtstiere schwarmen an warmen Nachmittagen sowohl an sonnigen als auch an bedeckten Tagen Meist finden die Hauptschwarme zwischen 11 00 und 15 00 Uhr statt Die Begattung findet im Flug statt Riesige Wolken von fliegenden Tieren stehen dabei in der Luft Danach breiten sich die Jungkoniginnen aus oder sinken am Paarungsort zu Boden und werfen die Flugel ab Die Koloniegrundung erfolgt meist claustral Oft werden Jungkoniginnen auch wieder ins Mutternest aufgenommen Ausserdem konnen Koloniegrundungen auch uber Zweignestbildung erfolgen 2 Systematik BearbeitenGelegentlich wird die Gelbe Diebsameise in die Untergattung Diplorhoptrum gestellt Der Name Solenopsis fugax ist eigentlich nicht gesichert da Typusexemplare im Museum national d histoire naturelle in Paris anscheinend nicht mehr zu finden sind Die Originalbeschreibung von Latreille lasst keine Artdiagnose zu 2 Synonyme Bearbeiten Aus der Literatur sind folgende Synonyme fur Solenopsis fugax bekannt 3 Myrmica flavidula Nylander Solenopsis fugax var kasalinensis Emery Solenopsis orbula var latroides Ruzsky Solenopsis fugax subsp orientalis Ruzsky Solenopsis Diplorhoptrum fugax var debilior Santschi Solenopsis Diplorhoptrum fugax var pontica Santschi Solenopsis Diplorhoptrum fugax var scythica SantschiQuellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Heiko Bellmann Bienen Wespen Ameisen Hautflugler Mitteleuropas Franckh Kosmos Stuttgart 1995 ISBN 3 440 09690 4 a b c d e Bernhard Seifert Die Ameisen Mittel und Nordeuropas lutra Verlags und Vertriebsgesellschaft Gorlitz Tauer 2007 ISBN 978 3 936412 03 1 Solenopsis fugax Latreille 1798 www formicidae be abgerufen am 13 Juli 2008 Literatur Bearbeiten Bert Holldobler Edward O Wilson Ameisen Die Entdeckung einer faszinierenden Welt Birkhauser Verlag Basel Boston Berlin 1995 ISBN 3 7643 5152 7Weblinks BearbeitenArtikel im AmeisenWiki Fotos bei ameisen net de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelbe Diebsameise amp oldid 216006952