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Als Geheimvertrag zwischen Osterreich Ungarn und Serbien oder auch Geheime Konvention wird das 1881 aus einem Handelsvertrag 6 Mai und einem Bundnisvertrag 28 Juni bestehende Vertragswerk bezeichnet welches mehrere geheime Zusatzklauseln enthielt Mit dem Geheimvertrag erkannte Serbien faktisch die Suzeranitat Osterreich Ungarns an Osterreich Ungarn und Serbien um 1899 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vertragswerk 3 Folgen 4 Epilog 5 LiteraturVorgeschichte BearbeitenSerbien wandte sich aus Enttauschung uber die russische Bulgarienpolitik dem Kaiserhaus Osterreich als Verbundeten zu und stellte seine nationalen Anspruche auf Bosnien und Herzegowina vorlaufig zuruck Mit dem Abschluss eines Handelsvertrages am 21 April 1881 sollte Serbien fur zwei Jahrzehnte zu einem wirtschaftlichen Nebenland der Donaumonarchie werden Fast 90 des Exports und 70 des Imports wurde mit Osterreich Ungarn abgewickelt Vertragswerk BearbeitenDer politische Geheimvertrag vom 28 Juni 1881 gestand Osterreich Ungarn weitgehende Vorrechte in der Bestimmung der serbischen Aussenpolitik zu So durfte Serbien keine Vertrage mit anderen Staaten ohne vorherige Zustimmung der Donaumonarchie abschliessen Ebenso verpflichtete sich Serbien zum Ausbau einer Eisenbahnstrecke von Belgrad Richtung Sofia und Istanbul sowie zur Regulierung der Donau um das Eiserne Tor fur die Schiffsfahrt Im Gegenzug wurde Osterreich Ungarn Serbien auf internationaler Ebene unterstutzen Die Anerkennung Serbiens als Konigreich durch die Grossmachte 1882 wurde mit Hilfe der osterreichisch ungarischen Diplomatie erwirkt Serbien verpflichtete sich auf mindestens zehn Jahre keine territoriellen Anspruche auf Bosnien die Herzegowina und dem Sandschak Novi Pazar zu stellen Im Gegenzug hatte es soweit im Interesse der Donaumonarchie freie Hand im Suden gegenuber dem Osmanischen Reich bzw Makedonien und Bulgarien Innenpolitisch verpflichtete sich Serbien auf seinem Territorium keine gegen Osterreich Ungarn gerichtete grossserbische oder panslawistische Propaganda zuzulassen Nach Bekanntwerden des Vertrags in Serbien regte sich dagegen erheblicher Widerstand in russophilen Kreisen was auch zum Aufstieg der Radikalen Volkspartei zur starksten Partei bei den Wahlen im Jahr 1883 beitrug Folgen BearbeitenAuf die militarischen Klauseln gestutzt beschloss Serbiens Konig Milan I sich fur zugunsten Osterreichs zuruckgestellten Territorialanspruche auf Kosten bulgarischer Gebiete zu kompensieren 1885 begann ein Serbisch Bulgarischer Krieg Wiener Banken gewahrten Serbien Kriegskredite und Interventionsdrohungen Wiens an Sofia retteten Serbien vor der Niederlage Der Frieden mit Bulgarien wurde auf der Grundlage des Status quo ante geschlossen Epilog Bearbeiten1887 nach der russischen Einmischung in die bulgarische Thronfolge und einem erfolglosen Attentat auf den serbischen Konig Milan wurde der Geheimvertrag um eine Klausel erweitert wonach Osterreich Ungarn ebenfalls die Interessen der Dynastie des Hauses Obrenovic sowohl im serbischen Inland wie auch im Ausland wahren wurde Der Geheimvertrag endete 1903 mit dem Mord am Konigspaar Alexander Obrenovic und Draga Masin und der Inthronisierung von Peter I Karađorđevic als neuen Konig Serbiens Trotz seiner vertraglichen Verpflichtungen zum Schutz der gesturzten Dynastie intervenierte Osterreich Ungarn nicht Literatur BearbeitenEdgar Hosch Geschichte der Balkanlander Auf dem Weg zum Nationalstaat Verlag C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 33364 8 Holm Sundhaussen Geschichte Serbiens Bohlau Verlag u a 2007 ISBN 978 3 205 77660 4 S 199 200 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geheimvertrag zwischen Osterreich Ungarn und Serbien amp oldid 225231689