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Die Gebaudehohe ist allgemein ein spezieller Bemessungswert der Kubatur eines Gebaudes oder ahnlichen Bauwerks Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Nationales 2 1 Deutschland 2 2 Osterreich 2 3 Schweiz 3 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenDie Gebaudehohe ist abgesehen von bautechnischen Fragen der Stabilitat oder des Brandschutzes vornehmlich ein zentraler Begriff der Raumordnung Hierbei dreht es sich um zwei Bereiche von Fragestellungen Zum einen den der ortlichen und uberortlichen Raumplanung dazu ob ein gewisses Wohngebiet landlichen suburbanen urbanen oder kernstadtischen Hochhaus Charakter hat Dazu werden meist hochstzulassige Gebaudehohen festgesetzt um ein gewisses Ortsbild oder Ortsublichkeit der Baulichkeiten zu bewahren Umgekehrt finden sich auch vorgeschriebene minimale Gebaudehohen ebenfalls etwa zum Schutz des Aussehens einer Hauserzeile oder um Vorgaben der Bebauungsdichte zwecks Wohnraumschaffung zu erfullen Und zum anderen Fragestellungen am konkreten Bauplatz etwa zum Sicherheitsabstand des Bauwerks zu den Nachbarbauwerken oder in Bezug auf angrenzende Verkehrsflachen sowie nachbarschaftsrechtliche Belange etwa inwieweit ein Bauwerk die Nachbargrundstucke durch Verschattung beeinflusst Abstandsflache Obschon die Gebaudehohe eine der Grundabmessungen einer Baulichkeit ist kann ihre Ermittlung in der Praxis sehr kompliziert werden Diese betrifft zum einen den unteren Bemessungspunkt Jener kann vorgegeben sein etwa innerstadtisch durch ein klares Niveau einer Verkehrsflache In Hanglage oder im Freiland gestaltet sich das anders Weiters wird das direkte Gelande und die Freiflachen um einen Neubau oft nachtraglich umgestaltet sodass es auch eine klare Angabe des Zeitpunkts der Festlegung des Fusspunkts zur Gebaudehoheberechnung erfordert Zum anderen ist auch der obere Bemessungspunkt festzulegen was bei komplizierteren Grundrissen Dachformen und Gestaltung des Baukorpers auch zu vielfaltigen Berechnungsverfahren fuhren kann Dazu treten im Allgemeinen sekundare Bauelemente wie Schornsteine Brustungen von Flachdachern oder Aufbauten der Haustechnik Aus diesen primar bauleitplanerischen Erwagungen heraus ist die Gebaudehohe im bauordnungsrechtlichen Sinne oft nicht die absolute Gesamthohe des Gebaudes etwa die Firsthohe Ausserdem besteht uber die Vorschriften uber die minimalen Raumhohen ein Zusammenhang zwischen Bauwerkshohe und Stockwerksanzahl Siehe auch Hohenmessung bei WolkenkratzernNationales BearbeitenDeutschland Bearbeiten Je nach Zusammenhang kann zur Ermittlung der Gebaudehohe die Hohe der Aussenwande die Firsthohe oder ein Zwischenmass herangezogen werden Die Landesbauordnungen der Bundeslander stufen Gebaude anhand der Hohe in Gebaudeklassen ein die insbesondere uber die Anforderungen an den Brandschutz entscheidet 1 Die Gebaudeklasse bemisst sich nach dem gemittelten Mass zwischen der Gelandeoberflache und der Fussbodenoberkante des hochstgelegenen Geschosses in dem ein Aufenthaltsraum moglich ist 2 Osterreich Bearbeiten In Osterreich sind die Baugesetze und Bauordnungen Landersache Die Berechnung der Gebaudehohe in einigen Landesvorschriften Bauhohe oder Hohe des Gebaudes genannt ist dabei durchwegs weder in den Bau ver ordnungen noch in der gesamtosterreichischen ONORM B 1800 Ermittlung von Flachen und Rauminhalten oder den OIB Richtlinien genauer definiert sondern gutachterliche Praxis Dabei gilt im Allgemeinen die Gebaudehohe ist die Hohe der Aussenwandflachen inklusive Dachsaum also dem hochsten Punkt entlang der Baulinie Hausfronten im Allgemeinen der Schnittlinie mit der Dachflache Traufenpunkt oder dem oberen Fassadenabschluss des Hauptbaukorpers Die Ermittlung erfolgt durch Abwicklung der Gebaudehulle unter Vernachlassigung gewisser minderer vor und einspringender Bauelemente und der Division von Frontflache durch Frontbreite nach Bedarf bezogen auf die Hauptfassade oder abschnittsweise mittlere Gebaudehohen je Front Die diesbezuglichen Bestimmungen finden sich beispielsweise in 4 Z 31 Steiermarkisches Baugesetz Begriffsbestimmungen Gebaudehohe der jeweilige vertikale Abstand zwischen einem Punkt auf der Gelandeverschneidung naturliches Gelande mit der Aussenwandflache und dem daruberliegenden Dachsaum 81 Abs 1 Bauordnung fur Wien Bei Gebauden gilt als Gebaudehohe der lotrechte Abstand von der festgesetzten Hohenlage der Verkehrsflache bis zur obersten Schnittlinie der zulassigen Aussenwandflache der Strassenfront oder 57 Abs 2 Salzburger Raumordnungsgesetz Die Festlegung der Bauhohe hat sich auf den hochsten Punkt des Baues und das oberste Gesimse oder die oberste Dachtraufe zu beziehen angedeutet in anderen Bundeslandern findet sich nur der Begriff an sich erwahnt Eine Ausnahme stellt die neue Niederosterreichische Bauordnung 2014 dar in deren 53 Hohe von Bauwerken ausfuhrliche Ermittlungsgrundlagen genannt und illustriert sind Die hochstzulassige Gebaudehohe teils auch Bebauungshohe genannt findet sich dann manchmal landesweit in den Bau oder Raumordnungsgesetzen festgelegt manchmal in den ortlichen Raumordnungs und Bebauungsplanen Auch hierzu finden sich als Ausnahme in 53a NO BO ausfuhrlichere Hinweise Einige Lander Wien und Niederosterreich definieren dann auch Bauklassen respektive Areale in denen gewisse Bauklassen obligat sind Schweiz Bearbeiten In der Schweiz wo das Baurecht sowohl kantonal als auch kommunal geregelt ist galt die Frage der vielen regionalen Definitionen der Gebaudehohe lange als Musterbeispiel uneinheitlicher Baupolitik 3 Mit der interkantonalen Vereinbarung uber die Harmonisierung der Messweisen Anhang 1 der Interkantonalen Vereinbarung uber die Harmonisierung der Baubegriffe IVHB konnte 2010 jedoch eine gemeinsame Regelung getroffen werden Auf einen expliziten Fachausdruck Gebaudehohe wurde dabei verzichtet 4 es finden sich folgende zwei Definitionen 5 Gesamthohe im Sinne der absoluten Gebaudehohe als der grosste Hohenunterschied zwischen dem hochsten Punkt der Dachkonstruktion und den lotrecht darunter liegenden Punkten auf dem massgebenden Terrain Ziff 5 1 Anh 1 IVHB Das gilt auch fur Flachdacher Nicht berucksichtigt werden technisch bedingte Dachaufbauten wie Sonnenkollektoren oder Antennen 6 Fassadenhohe im Sinne der Hohe bis Traufpunkt als der grosste Hohenunterschied zwischen der Schnittlinie der Fassadenflucht mit der Oberkante der Dachkonstruktion und der dazugehorigen Fassadenlinie Ziff 5 2 Anh 1 IVHB Zwischen Oberkante des Dachgeschossbodens Rohbau und Traufpunkt wird die Kniestockhohe gemessen Ziff 5 3 Anh 1 IVHB Diesem Konkordat sind aber nicht alle Kantone beigetreten Bern lehnte das uberhaupt explizit ab sodass auch abweichende Regelungen noch lokal rechtwirksam sind Einzelnachweise Bearbeiten 2 Abs 3 Satz 2 Musterbauordnung vom 21 September 2012 Simon Busse Bayerische Bauordnung Kommentar C H Beck Verlag Art 2 Randnummer 317 140 000 Bauvorschriften aber welche sind uberflussig In Berner Zeitung online 23 Juni 2015 Vergl 3 3 dort noch Gebaudehohe genannt im Vernehmlassungsentwurf 05 07 04 2005 dort S 3 pdf newsd admin ch Interkantonale Vereinbarung uber die Harmonisierung der Baubegriffe Anhang 1 Begriffe und Messweisen S 3 Stand 24 September 2013 pdf auf bpuk ch abgerufen 11 Juli 2019 Gebaudehohe richtig messen forum brandschutz ch abgerufen 11 Juli 2019 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebaudehohe amp oldid 232635617