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Die Gbaya auch Gbaja Baja Baya sind ein Volk in Zentralafrika Die Volksgruppen der Gbaya leben hauptsachlich in der Zentralafrikanischen Republik daneben auch im ostlichen Zentral Kamerun dem Norden der Republik Kongo und dem Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo Insgesamt gab es zu Beginn des 21 Jahrhunderts etwa 970 000 Gbaya Sie sind die grosste Volksgruppe in der Zentralafrikanischen Republik und stellen dort mittlerweile 34 der Bevolkerung 1 Etwa 20 sind Moslems die ubrigen sind Anhanger von traditionelle Religionen oder Christen Katholiken wenige Evangelikale 2 Die wichtigen Gbaya Untergruppen sind Mbodomo Kara Lai Dooka Buli Bofi Biyanda Gbeya Suma Ali Gbanu auch Banu ca 150 000 Menschen Mbusuku Yangere Bokare Yayuwe und Bokoto 3 Die Kulturen der Untergruppen sind verschieden aber dennoch ahnlich genug dass man auf einen gemeinsamen Ursprung schliessen kann 4 Das Schwert der Gbaya eine gerade Variante der zentral afrikanischen SichelwaffeInhaltsverzeichnis 1 Sprache 2 Gesellschaft und Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseSprache BearbeitenDie Gbaya sprechen verschiedene eng verwandte Gbaya Sprachen die den oben genannten Untergruppe entsprechen Die Sprachen bilden ein Dialektkontinuum das zu einer ubergeordneten Adamawa Ubangi Sprachgruppe oder zu einer engeren Gruppe der Ubangi Sprachen gerechnet wird das zu den Niger Kongo Sprachen gehort Eng verwandt sind die Gbaya in sprachlicher und ethnischer Hinsicht mit den Banda und den Ngbandi Nicht alle Gruppen konnen sich wechselseitig verstehen Gesellschaft und Geschichte BearbeitenDie Gesellschaft der Gbaya ist in patrilinearen Clans organisiert Exogamie ist die Regel Traditionell leben die Gbaya in Lehmhausern mit Kegeldach in umzaunten Dorfern und praktizieren Brandrodungswirtschaft indem sie Mais den sie in die Region einfuhrten und Maniok fur Eigenbedarf und zum Verkauf anbauen Ausserdem zuchten sie Honigbienen Von den Fulbe haben die Gbaya auch die Rinderzucht ubernommen 2 Oberhalb der Dorfebene gibt es keine hohere politische Organisation Uber die Geschichte der Gbaya ist wenig bekannt die schriftliche Uberlieferung beginnt um 1800 Ursprunglich lebten die Gbaya in Kleinkonigtumern zwischen Tschadsee und Benue im Nordosten Nigerias Sie wanderten im 19 Jahrhundert nach Suden um den Fulbe auszuweichen die im Zuge des Dschihad der Fulbe gegen ihre Nachbarn unter anderem gegen die Gbaya Krieg fuhrten 5 Manche Gbaya Gruppen haben mit den Fulbe kooperiert andere konnten ihnen widerstehen Die Gbaya waren wenig vom atlantischen Sklavenhandel betroffen Durch ihre Kontakte zu den Fulbe beteiligten sie sich jedoch am transsahararischen Sklavenhandel meist als Sklavenfanger gelegentlich als Versklavte Bei ihrer Wanderung verdrangten die Gbaya die Proto Fang nach Suden Der franzosische Anthropologe Francois Joseph Clozel und spatere franzosische Gouverneur des franzosischen Sudan stellte auf einer Forschungsreise 1894 95 im Auftrag einer Handelsfirma bei der er sich um Kontakte zu den Hauptlingen bemuhte fest dass bei den Gbaya Anthropophagie vorkam 6 Zu Beginn des 20 Jahrhunderts kamen die Gbaya durch militarische Okkupation unter die deutsche Deutsch Kamerun und franzosische Franzosisch Aquatorialafrika Kolonialregierung 7 Um 1920 erreichten Gbaya christliche Missionare 2 8 Bis zum Ende der Kolonialzeit leisteten sie immer wieder Widerstand Anfang der 1920er Jahre erhoben sie sich gegen die franzosische Regierung weil sie zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden 1929 erhoben sie sich erneut weil sie wiederum zur Arbeit beim Bau der Kongo Ozean Eisenbahn verpflichtet wurden Der zweite Aufstand dauerte drei Jahre und fuhrte zum Tod der meisten Rebellen Spater integrierten die Franzosen einige der Clan Chefs in ihre Verwaltungsstruktur 9 In Kameruner Bezirk Mbere Adamaoua kam es 1991 92 zu ethnischen Konflikten zwischen Gbaya und Fulbe Literatur BearbeitenPhilip C Burnham Gbaya The Heritage Library of African Peoples The Rosen Publishing Group 1996 ISBN 0 8239 1995 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche James Stuart Olson The Peoples of Africa An Ethnohistorical Dictionary Greenwood Publishing Group 1996 ISBN 0 313 27918 7 S 193 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Baya In Mohamad Z Yakan Almanac of African Peoples amp Nations Transaction Publishers 1999 ISBN 1 56000 433 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten Encyclopaedia Britannica a b c James Stuart Olson The Peoples of Africa S 193 Philip C Burnham Gbaya S 9 Philip C Burnham Gbaya S 11 Yakan Almanac of African Peoples amp Nations S 228 F J Clozel Les Bayas Notes ethnographiques amp linguistiques Haute Sangha bassin du Tchad J Andre amp Cie 1896 S 9 Philip C Burnham Gbaya S 12 Markus Roser Hexerei und Lebensriten Zur Inkulturation des christlichen Glaubens unter den Gbaya der Zentralafrikanischen Republik Erlanger Verlag fur Mission und Okumene Erlangen 2000 ISBN 3 87214 343 3 Yakan Almanac of African Peoples amp Nations S 229 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gbaya Volk amp oldid 237274469