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GaudenzdorfWappen KarteGaudenzdorf ist ein Bezirksteil des 12 Wiener Gemeindebezirks Meidling und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden Der Ort war bis 1890 1892 eine selbststandige Gemeinde Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Wappen 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGaudenzdorf liegt am Wienfluss im Nordosten des Gemeindebezirks Die Katastralgemeinde erstreckt sich uber eine Flache von 27 54 ha Der Grenzverlauf des statistischen Zahlbezirks Gaudenzdorf weicht geringfugig von jenem der Katastralgemeinde ab Im Jahr 2001 hatte der Zahlbezirk Gaudenzdorf 3430 Einwohner und insgesamt 275 Gebaude 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Grundung durch das Stift KlosterneuburgAuf dem Gebiet des spateren Gaudenzdorf befand sich einst der Ort Meinhartsdorf der sich entlang der heutigen Schonbrunner Strasse bis zur Langenfeldgasse erstreckte 1812 entstand am heutigen Gaudenzdorfer Gurtel das Gasthaus Zum grunen Baum 1818 zahlte das vor der Hundsturmer Linie gelegene Neu Meidling bereits 44 Hauser Am 24 Janner 1819 wurde dieser Teil der Gemeinde Untermeidling abgetrennt und konstituierte sich als selbststandige Gemeinde mit dem Namen Gaudenzdorf Der Name wurde zu Ehren des Grundherrn des Klosterneuburger Propstes Gaudentius Andreas Dunkler gewahlt Gaudenzdorf lag damals zwischen der Arndtstrasse im Suden und der Diefenbachgasse heute im 15 Bezirk im Norden befand sich also an beiden Ufern des Wienflusses In der Folge entwickelte sich der Ort dynamisch Uber den Wienfluss wurden 1819 der bis heute bestehende Storchensteg und 1831 der seit 1969 wegen der Verbreiterung der Linken Wienzeile nicht mehr bestehende Kobingersteg errichtet die die beiden durch den Fluss getrennten Ortsteile verbanden 1836 grundete Josef Leopold Gierster ein Brauhaus und einen terrassenformig angelegten Gasthausgarten mit Tanzsalen die sich grosser Beliebtheit erfreuten Im selben Jahr entstand auch die erste Schule des Ortes heute Schonbrunner Strasse 187 Ortsrichter Amtszeit Name1819 Adam Kobinger1846 1847 Friedrich Kollmayer1847 1848 Johann Korber Burgermeister Amtszeit Name1850 1861 Josef Leopold Gierster1861 1880 Johann Steinhage1881 1891 Michael Bernhard Wahrend der Marzrevolution 1848 kam es auch in Gaudenzdorf zu Unruhen Es bildeten sich Arbeiterversammlungen am 14 Marz wurden einige Gastwirtschaften und Tabaktrafiken geplundert Im Oktober kam es wieder zu Krawallen von Handwerkern und Arbeitern die mit den Arbeitsverhaltnissen hochst unzufrieden waren Schliesslich richtete das Infanterieregiment Latour unter Graf Colloredo Mannsfeld beim Hundsturmer Friedhof ein Blutbad unter den Nationalgardisten an Die Industrialisierung setzte 1855 mit der Grundung des Gaudenzdorfer Gaswerks ein 1856 folgte die Olfabrik Guttmann und 1857 die Fabrik des Gottlieb Taussig die Seife und Kerzen herstellte 1866 wurde von Gerbern die erste Gewerkschaft in Gaudenzdorf gegrundet und es kam zu ersten Streiks 1870 entstand in der Schonbrunner Strasse 189 die zweite Schule Gaudenzdorfs 1871 in der Haebergasse 1 ein Kindergarten Von 1873 bis 1921 bestand die Gaudenzdorfer Freiwillige Feuerwehr Eine Pferdestrassenbahn fuhr seit 1883 von der Hundsturmer Linie zum Schloss Schonbrunn durch den Ort eine zweite querte seit 1885 vom Meidlinger Bahnhof kommend Gaudenzdorf Seit 1884 fuhr eine Dampftramway von Gaudenzdorf bis ins sudlich von Wien gelegene Wiener Neudorf nbsp Wienflussregulierung bei Gaudenzdorf 1894 1898 Am 19 Dezember 1890 wurde das bis dahin selbststandige Gaudenzdorf im Rahmen einer grossen Erweiterung Wiens am rechten Donauufer vom niederosterreichischen Landtag mit Wien vereinigt 2 In Wien wurde es mit Wirkung vom 1 Janner 1892 dem neuen 12 Wiener Gemeindebezirk Meidling zugeordnet 1905 trennte man den nordlich des Wienflusses gelegenen und bis an die Diefenbachgasse reichenden Ortsteil Neu Gaudenzdorf ab und schlug ihn dem damaligen 14 Bezirk heute 15 Bezirk zu wodurch ungefahr 20 der Flache an Sechshaus verlorengingen An den einstigen Ort Gaudenzdorf erinnert heute noch der Strassenname Gaudenzdorfer Gurtel Bevolkerung BearbeitenDie ersten Bewohner von Gaudenzdorf waren vornehmlich Fischer und Wascherinnen die ihr Gewerbe am Wienfluss ausubten Mit dem Zuzug von Farbern und Gerbern die ihre Abwasser in den Fluss leiteten veranderte sich die Bevolkerungsstruktur denn den fruheren Berufen wurde damit die Grundlage entzogen die Fische starben aus das Wasser war zum Waschen zu sehr verschmutzt Aus den Handwerksbetrieben entwickelte sich allmahlich eine beginnende Industrialisierung Die Entwicklung des nicht einmal 100 Jahre bestehenden Ortes zeigt sich an den Bevolkerungszahlen 1818 hatte Gaudenzdorf 44 Hauser 1831 1642 Einwohner und 168 Hauser 1852 6006 Einwohner und 263 Hauser 1860 11692 Einwohner und 288 Hauser 1880 12377 Einwohner und 296 Hauser 1885 12739 Einwohner und 312 Hauser und schliesslich 1890 12455 Einwohner Wappen BearbeitenDas Wappen von Gaudenzdorf stellt den Heiligen Johannes von Nepomuk dar Dieser Heilige wurde deswegen gewahlt weil der Ort am Wasser Wienfluss lag und der Gefahr von Uberschwemmungen besonders ausgesetzt war Der Heilige der meist an Brucken verehrt wurde sollte vor der Gefahr des Wassers schutzen Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Strassentafel GierstergasseGeorg Danzer 1946 2007 Liedermacher Emma Eckstein 1865 1924 Sigmund Freud Schulerin Josef Leopold Gierster um 1800 1863 Brauereibesitzer Burgermeister von Gaudenzdorf Leopoldine Glockel 1871 1937 Politikerin Otto Glockel 1874 1935 Politiker und Schulreformer Anton Hlavacek 1842 1926 Maler Hermann Leopoldi 1888 1959 Komponist Kabarettist und Klavierhumorist Carl Lorens 1851 1909 Volkssanger Volksdichter und Komponist Rudolf Strunz 1881 1936 Politiker Fritz Stuber Gunther 1872 1922 SchriftstellerLiteratur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel unterm Wienerwald 7 von 34 Banden 2 Band Gaaden bis Klosterneuburg Schmidl Wien 1831 S 18 Gaudenzdorf in der Google Buchsuche Michael Hahn Der Bezirk Sechshaus eine Beschreibung der Ortschaften Braunhirschen Funfhaus Gaudenzdorf Ober u Untermeidling mit Wilhelmsdorf dann Reindorf Rustendorf und Sechshaus in historischer topographischer statistischer commerzieller und industrieller Beziehung Ullrich Wien 1853 Friedrich Fischer Chronik des Wiener Vorortes Gaudenzdorf 1927 Luise Roubal Gaudenzdorfer Gaswerk in Blatter des Meidlinger Bezirksmuseums Wien 1991 Heft 28 Hans Werner Bousska Zeittafel Gaudenzdorf in Blatter des Meidlinger Bezirksmuseums Wien 1991 Heft 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaudenzdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen und Bezirksteile von Meidling auf der Website des Bezirksmuseums Meidling Eintrag zu Gaudenzdorf im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Ortsverzeichnis 2001 Wien hrsg v Statistik Austria Wien 2005 S 64 LGBl Nr 45 1890Bezirksteile von Meidling Altmannsdorf Gaudenzdorf Hetzendorf Obermeidling Untermeidling 48 186111111111 16 339444444444 Koordinaten 48 11 10 N 16 20 22 O Normdaten Geografikum GND 414634 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaudenzdorf amp oldid 233808889