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Edme Armand Gaston duc d Audiffret Pasquier 20 Oktober 1823 in Paris als Comte d Audiffret 4 Juni 1905 in Paris war ein franzosischer Politiker Er war der erste Senatsprasident der Dritten Republik Gaston d Audiffret Pasquier Fotografie von Bertall Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Herkunft Familie und fruhe Karriere 1 2 Abgeordneter der Nationalversammlung 1 3 Senator in der Dritten Republik 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHerkunft Familie und fruhe Karriere Bearbeiten Edme Armand Gaston d Audiffret war der Sohn des Grafen Comte Florimond Louis d Audiffret eines hohen Finanzbeamten und von Zoe Pasquier der Nichte und Erbin des Staatsmanns Etienne Denis duc Pasquier Dieser adoptierte seinen Grossneffen und mit Pasquiers Tod im Jahr 1862 ging dessen Herzogstitel auf Gaston d Audiffret uber der damit Duc d Audiffret Pasquier wurde Im Jahr 1845 nahm Gaston d Audiffret einen Posten im Conseil d Etat an wo er nach der Februarrevolution 1848 in den Genuss einer Beforderung kam Ebenfalls 1845 heiratete er Jenny Marie Fontenilliat die Tochter des Bankiers Henry Fontenilliat und Schwagerin von Auguste Casimir Perier Innenminister unter Adolphe Thiers Im Zweiten Kaiserreich von bedeutenden politischen Amtern ferngehalten wurde er dennoch Abgeordneter im Generalrat des Departements Orne und Burgermeister von Saint Christophe le Jajolet in demselben Departement wo er ein Schloss das Chateau de Sassy besass 1 2 Abgeordneter der Nationalversammlung Bearbeiten Bei Nachwahlen im Januar 1866 und regularen Parlamentswahlen 1869 kandidierte er jeweils vergeblich fur einen Sitz im Corps legislatif dem Unterhaus des Parlaments Erst nach dem Sturz des Kaisers war er bei den Wahlen zur Nationalversammlung 1871 erfolgreich und zog mit 60 226 von 65 515 abgegebenen Stimmen in das Parlament ein Am 22 Mai 1872 hielt er vor diesem eine Rede in der er in grosser Scharfe den behordlichen Machtmissbrauch und die Veruntreuung von Geldern unter dem Kaiserreich geisselte Die Versammlung beschloss daraufhin Audiffrets Rede drucken und in allen Gemeinden des Landes aushangen zu lassen wodurch er einer der bekanntesten politischen Redner seiner Zeit wurde nbsp Audiffret Pasquier obere Reihe 3 v l als Mitglied der Commission des Neuf zur Einigung der Monarchisten 1873 3 Als Anhanger der konstitutionellen Monarchie trug er aktiv zum Sturz von Staatsprasident Adolphe Thiers bei und bemuhte sich nach dessen Rucktritt 1873 um den Zusammenschluss der monarchistischen Krafte zur Wiederherstellung des Konigreichs 3 Diese Bemuhungen scheiterten jedoch an der starren Haltung des Grafen von Chambord Am 20 November 1873 stimmte Audiffret daher fur die Verlangerung der Amtszeit von Thiers Nachfolger Patrice de Mac Mahon auf sieben Jahre 2 In der Folge sah er sich ausser den Anfeindungen der Anhanger des Kaiserreichs auch solchen von seiten der ultrakonservativen Monarchisten ausgesetzt die ihm das Scheitern der Restauration zur Last legten Er suchte daher fortan als Bundnispartner fur eine Regierungsmehrheit auch die gemassigte Linke Im Dezember 1874 wurde er Vizeprasident der Versammlung 1875 lehnte er es ab einen Ministerposten im Kabinett von Premierminister Louis Joseph Buffet anzunehmen weil ihm das Innenressort verwehrt worden war Am 15 Marz desselben Jahres 1875 wurde er Vorsitzender der Nationalversammlung In seiner Eroffnungsrede druckte er seine besondere Wertschatzung fur das parlamentarische Regierungssystem aus und bezeichnete die Freiheit als beste Garantie fur Sicherheit und Ordnung Als die Nationalversammlung am 30 Januar 1875 den Vorschlag von Henri Wallon zur Einfuhrung der Dritten Republik mit fur sieben Jahre gewahltem Staatsprasidenten annahm der die republikanische Staatsform zementierte stimmte er dagegen Den in der Folge beschlossenen weiteren Verfassungsanderungen zur Grundung der Dritten Republik Februar 1875 stimmte er jedoch zu 1 2 Senator in der Dritten Republik Bearbeiten Bei der Wahl der Senatoren auf Lebenszeit Senateurs inamovibles durch die Abgeordnetenkammer am 9 Dezember 1875 wurde er im ersten Wahlgang gewahlt Am 13 Marz 1876 wurde er zum ersten Prasidenten des Senats der Dritten Republik gewahlt und verblieb in dieser Funktion bis 1879 als sein politisches Lager die Senatsmehrheit verlor 4 Als Senatsprasident setzte er sich in der Krise um die Regierung Gaetan de Rochebouet 1877 fur ein Entgegenkommen gegenuber den republikanischen Kraften ein und intervenierte diesbezuglich bei Staatsprasident Mac Mahon woraufhin dieser schliesslich Rouchebouet entliess und dessen republikanischen Vorganger Jules Dufaure erneut als Premierminister einsetzte und mit der Regierungsbildung betraute Im weiteren Verlauf seiner Tatigkeit im Senat nahm Audiffret Pasquier weiterhin rege an den Debatten im Hohen Haus teil er stimmte dabei stets mit der monarchistischen Rechten Um die Jahrhundertwende war er Mitglied der Ligue de la patrie francaise 5 die sich als antidreyfusardische Bewegung gegrundet hatte Gaston d Audiffret Pasquier verstarb am 4 Juni 1905 in Paris 1 2 Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenIm Jahr 1878 wurde er als Nachfolger von Felix Dupanloup in die Academie francaise gewahlt Fauteuil 16 Aus politischen Grunden wurde er dabei obwohl er keine literarischen Werke veroffentlicht hatte dem Schriftsteller Charles Leconte de Lisle vorgezogen 6 Werke BearbeitenMemoires du Chancelier Pasquier 6 Bande Paris 1895 1897 Volltexte auf Gallica Literatur BearbeitenAdolphe Robert Edgar Bourloton Gaston Cougny Dictionnaire des Parlementaires francais Vol I A Cai Bourloton Paris 1889 S 113 114 Digitalisat auf Gallica Jean Jolly Dictionnaire des Parlementaires francais 1960 1977 Audiffret Pasquier Edme Armand Gaston In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 2 Andros Austria London 1910 S 897 englisch Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaston d Audiffret Pasquier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gaston d Audiffret Pasquier im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Angaben zu Gaston d Audiffret Pasquier in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Einzelnachweise Bearbeiten a b c Le duc d Audiffret Pasquier premier President du Senat de la IIIeme Republique Franzosischer Senat abgerufen am 31 August 2023 franzosisch a b c d Anciens senateurs IIIeme Republique d Audiffret Pasquier Edme Franzosischer Senat 31 August 2023 abgerufen am 31 August 2023 franzosisch mit biografischen Angaben aus Robert amp Cougny sowie Jolly siehe Abschnitt Literatur oben a b La Commission des Neuf In Le Monde illustre 17 Jahrgang Nr 864 Paris 1 November 1873 S 283 285 franzosisch Digitalisat auf Gallica Audiffret Pasquier Edme Armand Gaston In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 2 Andros Austria London 1910 S 897 englisch Volltext Wikisource Jules Lemaitre Premiere declaration de la Patrie francaise et liste des premiers adherents In L action republicaine et sociale de la Patrie francaise discours prononce a Grenoble le 23 decembre 1900 Bureaux de la Patrie francaise Paris 1900 S 26 franzosisch Digitalisat auf Gallica Edme Armand Gaston d Audiffret Pasquier Academie francaise abgerufen am 31 August 2023 franzosisch Kurzbiografie und Werkliste VorgangerAmtNachfolgerLouis Joseph BuffetPrasident der Nationalversammlung 15 03 1875 13 03 1876Jules GrevyEugene RouherPrasident des Senats 13 03 1876 15 01 1879Louis Joseph MartelNormdaten Person GND 101923864 lobid OGND AKS LCCN no2011170828 VIAF 44478095 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Audiffret Pasquier Gaston d ALTERNATIVNAMEN Audiffret Pasquier Edme Armand Gaston duc d Audiffret Comte d Geburtsname KURZBESCHREIBUNG franzosischer PolitikerGEBURTSDATUM 20 Oktober 1823GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 4 Juni 1905STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaston d Audiffret Pasquier amp oldid 238557606