www.wikidata.de-de.nina.az
Henri Alexandre Wallon 23 Dezember 1812 in Valenciennes 13 November 1904 in Paris war ein franzosischer Historiker und Staatsmann Seine massgebliche Beteiligung bei der Bildung der Dritten Republik brachte ihm den Namen Vater der Republik ein Er ist der Grossvater des Psychologen und Politikers Henri Wallon 1 Portrat von Henri Wallon Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Henri WallonWallon der sich anfangs einer literarischen Karriere widmete wurde 1840 Professor an der Ecole normale superieure unter der Schirmherrschaft von Guizot Ihm verdankte er seine Anstellung an der Faculte des Lettres Fakultat fur Geisteswissenschaften mit Sitz in der Sorbonne im Jahr 1846 Seine Arbeiten uber die Sklavenfrage in den franzosischen Kolonien 1847 und in der Antike 1848 1879 waren ausschlaggebend fur seine nach der Februarrevolution 1848 erfolgte Aufnahme in eine Kommission zur Reglementierung der Arbeitstatigkeit in den kolonialen Besitztumern Frankreichs Im November 1849 wurde er als Vertreter Guadeloupes in die Assemblee nationale legislative gesetzgebende Nationalversammlung der Zweiten Republik gewahlt und bat darum den ehemaligen Sklaven Luisy Mathieu als Stellvertreter einsetzen zu durfen Im Jahr 1850 trat er zuruck nachdem er die von der Mehrheit der Versammlung angenommenen Massnahmen zur Einschrankung des Wahlrechtes offentlich missbilligt hatte Im selben Jahr wurde er in die Academie des Inscriptions et Belles Lettres aufgenommen die ihn 1873 zu ihrem Sekretar auf Lebenszeit erwahlte Wahrend des Zweiten Kaiserreichs zog Wallon sich aus dem politischen Leben zuruck und widmete sich seiner Lehrtatigkeit als Geschichtsprofessor und seinen geschichtlichen Niederschriften unter denen die Biographie Richards II von England 1864 hervorzuheben ist Obwohl er zeit seines Lebens Republikaner war ist in seinen Publikationen aus jener Zeit eine deutliche geistliche Gesinnung erkennbar beispielsweise in seiner Jeanne d Arc 1860 zweite Auflage 1875 Andere seiner Schriften sind noch heute Standardwerke der Hagiographie darunterLa vie de Norte Seigneur Jesus 1865 eine Antwort auf Ernest Renans Vie de Jesus und Saint Louis et son temps 1871 Als Wallon sich nach dem Franzosisch Preussischen Krieg erneut der Politik zuwendete wurde er 1871 als Vertreter des Departements Nord wiedergewahlt und nahm abermals aktiv an den Tagungen der Assemblee nationale teil Durch seinen Vorschlag zur Grundung einer Dritten Republik mit einem fur die Dauer von sieben Jahren gewahlten und zur Wiederwahl berechtigten Prasidenten ging er in die Geschichte ein Dieser Vorschlag wurde nach heftigen Debatten am 30 Januar 1875 von der Versammlung verabschiedet Ma proposition verlautbarte er ne proclame pas la Republique elle la fait frei ubersetzt Mein Vorschlag ist nicht derjenige der die Republik verkundet sondern jener der sie erschafft 1875 wurde er als Senateur inamovible in den Senat berufen Nach der Grundung der Dritten Republik brachte Wallon als Bildungsminister viele Reformen zustande Die Mehrheit der Mitglieder der Abgeordnetenkammer bewertete jedoch seine Haltung als zu konservativ worauf Wallon im Mai 1876 in den Ruhestand ging und sich wieder seinen historischen Studien widmete Er verfasste weitere vier Schriften die weniger fur ihren Inhalt sondern vielmehr fur die darin enthaltenen Dokumente bedeutend sind La Terreur 1873 Histoire du tribunal revolutionnaire de Paris avec le journal de ses actes 6 vols 1880 1882 La Revolution du 31 mai et le federalisme en 1793 2 vols 1886 Les Representants du peuple en mission et la justice revolutionnaire dans les departements 5 vols 1880 1890 Neben diesen veroffentlichte er Artikel im Journal des savants und schrieb viele Jahre an der Geschichte der Academie des Inscriptions et Belles Lettres fur die er Material zusammentrug und ordnete 1 Henri Wallon war Ritter Offizier und Kommandeur der Ehrenlegion 2 Er starb im Jahr 1904 im Alter von 91 Jahren in Paris Er ruht dort auf dem Friedhof Cimetiere du Montparnasse Literatur BearbeitenHenri Wallon in Adolphe Robert und Gaston Cougny Dictionnaire des parlementaires francais herausgegeben von Edgar Bourloton 1889 1891 Claude Nicolet Henri Wallon de l esclavage antique a l esclavage moderne 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henri Wallon Historiker Sammlung von Bildern Literatur von und uber Henri Wallon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gedenkseite henriwallon com mit Biografie Belegen und Bildern franzosisch Dissertation von Henri Wallon Qualis fuerit apud veteres Ante Christum De animae immortalitate Paris 1837 Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Wallon Henri 1812 1904 In Persee Abgerufen am 2 Marz 2023 franzosisch Henri Alexandre Wallon In Assemblee nationale Abgerufen am 2 Marz 2023 franzosisch Angaben zu Henri Wallon in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France abgerufen am 2 Marz 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b WALLON Henri In Senat fr Abgerufen am 2 Marz 2023 franzosisch Grade s commandeur de la Legion d honneur In Archives Leonores Abgerufen am 2 Marz 2023 franzosisch Claude Nicolet Henri Wallon de l esclavage antique a l esclavage moderne PDF Abgerufen am 2 Marz 2023 franzosisch VorgangerAmtNachfolgerArthur de Cumont selbstMinister fur Bildung und Religion in Frankreich 10 03 1875 23 02 187623 02 1876 09 03 1876selbstWilliam Henry WaddingtonNormdaten Person GND 117127574 lobid OGND AKS LCCN n81020271 VIAF 64038562 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wallon HenriALTERNATIVNAMEN Wallon Henri Alexandre vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Historiker und StaatsmannGEBURTSDATUM 23 Dezember 1812GEBURTSORT Valenciennes FrankreichSTERBEDATUM 13 November 1904STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Wallon Historiker amp oldid 233790008