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Gaspare Landi 6 Januar 1756 in Piacenza 27 Februar 1830 ebenda war ein italienischer Maler des Klassizismus Selbstportrat von Gaspare Landi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als zweites Kind von Ercole Landi und Maria Francesca Rizzi geboren und hatte vier Geschwister 1 Obwohl der Vater adeliger Herkunft war und auch die Mutter aus gehobenen Verhaltnissen stammte war die familiare Situation in Gaspares Kindheit und Jugend von finanziellen Sorgen gepragt sein Vater musste zeitweilig sogar wegen Schulden ins Gefangnis 1 In der Folge ging die Familie nach Brescia wo der Vater Arbeit als Schneider fand und die Mutter und Schwestern in einem Kloster wohnten Gaspare wurde seinem Onkel Emanuele anvertraut der als Beamter am herzoglichen Hof von Parma lebte 1 Bis 1768 ging Landi in eine Jesuitenschule bis zur Unterdruckung des Ordens danach besuchte er eine offentliche Schule 1 Seine erste kunstlerische Ausbildung erhielt er bei dem Maler G Bandini in Piacenza danach bildete er sich teilweise autodidaktisch weiter und besuchte auch eine private Kunstschule in Brescia bei seinem Vater 1 Nach 1772 setzte er seine Ausbildung in Piacenza zunachst bei A Porcelli fort einem Maler der auf Glasmalerei spezialisiert war Zusammen mit seinem Freund dem Dekorateur und Buhnenbildner M Nicolini studierte Landi anhand von Stichen selbstandig die Werke alter Meister wie Guercino Pordenone Procaccini und Ludovico Carracci 1 Am 20 August 1774 heiratete er Diana Giuseppa Albanesi mit der er zwei Sohne hatte Alfonso 10 Juni 1775 und Pietro Antonio 26 Dezember 1777 1 nbsp Amor und Psyche 1794 96 beeinflusst von Canova In den folgenden Jahren entstanden verschiedene Andachtsbilder Schlachten und Portrats von denen nur einige Heiligenbilder in Santa Maria di Campagna bekannt sind 1 Etwa im Jahr 1780 malte Gaspare ein Reiterbildnis des Marchese A Scotti di Fombio das ihm die Protektion des Marchese Giovanni Battista Landi delle Caselle einbrachte Dieser finanzierte ihm einen Studienaufenthalt in Rom wo er am 20 Juni 1781 bei der Schwester seines Mazens eintraf der Marchesa R Landi della Somaglia 1 In Rom war Landi Schuler von Domenico Corvi 1 und von Pompeo Batoni 1 und studierte die theoretischen Schriften uber Malerei von Anton Raphael Mengs 1 Daneben studierte er vor Ort selbstandig die romischen Antiken 1 Fur seinen Mazen den Marchese Landi malte er als Beweis seiner Fortschritte verschiedene Bilder darunter Prometheus an der Klippe 1782 Monza Musei civici Paris mit der Nymphe Aenone 1783 und Alexander gibt Campaspe an Appelles 1785 1787 1 In den 1780ern gewann Landi auch einige Preise 1783 den Preis der Accademia von Parma mit der Nachtszene Raub des Palladio Parma Galleria nazionale 1 und 1788 den Primo Curlandese von Bologna uber das Thema Aegeus erkennt Theseus wieder 1 Diese Erfolge fuhrten wiederum zu einigen internationalen Auftragen 1785 malte er fur den piemontesischen Fursten A Dal Pozzo della Cisterna die Bilder Ariadne und Bacchus Thetys und Peleus Amor und Psyche und Der Raub der Proserpina und 1786 folgte fur den Marquis de Crequy das Gemalde Francesca da Rimini alle verschollen 1788 malte er fur die Basilica di Loreto eine Vergine Addolorata deren aktueller Verbleib unbekannt ist Stand 2018 1 nbsp Die Familie des Marchese Giambattista Landi mit Selbstbildnis ganz links Turin Collezione D Albertas 1798Da die Historienmalerei relativ zeitaufwendig und kostspielig war konzentrierte sich Gaspare Landi in der Folge vor allem auf Andachtsbilder und Portrats mit denen er so viel Erfolg hatte dass er mit Angelika Kauffmann rivalisieren konnte die er im Ubrigen sehr schatzte wegen ihres anmutigen Grazioso Stils der weit entfernt war von dem heroischen Repertoire der Studenten von der Academie francaise in Rom 1 Es gelang Landi ausserdem wichtige Kontakte zur gebildeten Gesellschaft von Rom zu knupfen wie zum Fursten Sigismondo Chigi 1736 1793 und dem Archaologen Ennio Quirino Visconti von denen er auch ein Doppelportrat mit dem Fursten zu Pferde herstellte Rom Privatsammlung 1 Zusammen mit diesen besuchte Landi auch Ausgrabungsstatten und Visconti fungierte 1795 fur Landis Bild Aesculap auch als Berater bezuglich einer moglichst originalgetreuen griechisch antiken Atmosphare 1 Eine besonders fruchtbare und langlebige Freundschaft verband Landi mit dem Architekten O Boni und mit dem Komodiendichter G G De Rossi den Herausgebern des Kunstjournals Memorie per le belle arti das von Chigi finanziert wurde 1 1790 hielt sich Landi in Piacenza auf wo er ein Bild fur die Kirche Santa Maria in Torricella ausfuhrte Wahrend dieser Reise wurde er von Graf Malaspina di Sannazaro in Mailand beim Fursten A Barbiano di Belgiojoso eingefuhrt den er auch portratierte Daruber hinaus lernte er bei diesem Aufenthalt der bis Juni 1791 dauerte auch Andrea Appiani kennen und malte weitere Bildnisse von Mitgliedern des Hauses Belgiojoso des Mailander Hofes und der Furstin Maria Beatrice d Este 1 1792 war Landi wieder in Rom 1795 starb sein Sohn Alfonso der erst kurz zuvor seinen Abschluss an der Sapienza gemacht hatte Landi war auch mit Antonio Canova befreundet der ihn schon seit den 1780er Jahren kunstlerisch beeinflusste u a bei seinem Bild Amor und Psyche ca 1794 96 Museo Correr Venedig 1 Bei der Ankunft der Franzosen in Rom 1798 zog sich Landi vorsichtshalber nach Piacenza zuruck wo er sich wieder verschiedenen Portrats widmete 1 Wieder in Rom erhielt er nach der Wahl von Pius VII zum Papst einige wichtige Kirchen Auftrage wie die Himmelfahrt Mariens fur die Gemeindekirche von Castell Arquato 1806 1 1804 wurden seine Gemalde Il trasporto della Vergine und Die Auffindung des leeren Grabes mit grossem Erfolg im Pantheon ausgestellt 1 Im gleichen Jahr unterzeichnete er einen Vertrag fur das monumentale Bild Aufstieg zum Kalvarienberg fur die Kirche San Giovanni in Canale in Piacenza fur das Gegenstuck Die Prasentation im Tempel schlug Landi selber seinen Freund Vincenzo Camuccini vor 1 Die beiden Bilder wurden 1809 im Pantheon gleichzeitig ausgestellt und forderten einen akademischen Stilvergleich heraus wobei man Landi als Erben des venezianischen Kolorits und des lombardischen Chiaroscuro ansah und Camuccini als Epigonen des toskano romanischen Disegno Auch Pietro Giordani verglich in seiner 1811 in Bologna gehalten akademischen Rede die Wurde und Feierlichkeit von Camuccini mit der chromatischen Farbpalette und der Gefuhlsbetontheit von Landi 1 1809 nahm er an einer Ausstellung auf dem Kapitol teil und wurde von der napoleonisch franzosischen Regierung fur die Dekoration der neuen kaiserlichen Residenz im Quirinalspalast ausgewahlt Dabei war er zusammen mit Camuccini Canova R Stern Vivant Denon und M Daru verantwortlich fur die Wahl des ikonografischen Programms und der beteiligten Kunstler 1 Er selber bekam Ende desselben Jahres den Auftrag fur ein Bild Napoleon verhandelt mit Furst Liechtenstein den Waffenstillstand von Znaim 1 Er malte ausserdem 1811 1813 fur die Sala dello Zodiaco Saal des Tierkreises zwei Bilder Perikles umgeben von Kunstlern und Philosophen besucht die Arbeiten am Partenon und Harun al Raschid in seinem Zelt mit den Weisen des Orient die beide als Anspielung auf die von Napoleon geforderten Kunste und Wissenschaften gedacht waren heute Benevento Museo del Sannio 1 nbsp Portrait von Antonio Canova Galleria Borghese Rom 1806Landi erhielt nun zahlreiche Auftrage 1812 wurde sein Gemalde Venus und Mars aktueller Verbleib unbekannt fur den Marquis Giovanni Battista Sommariva im Pariser Salon ausgestellt 1 Danach war der Maler in Mailand und Pavia und mit der Ausfuhrung diverser Portrats beschaftigt darunter auch eins von der Vizekonigin Amalie Auguste von Bayern Verbleib unbekannt 1 1813 malte er fur den Grafen B Mandelli Die drei Marien am Grab Christi das spater in den Besitz des Konigs der Niederlande Louis Bonaparte uberging und nach der Restauration an die Galerie in Florenz Palazzo Pitti 1 1817 bis 1819 schuf er fur die Herzogin von Lucca Maria Luigia di Borbone das Gemalde Veturia zu Fussen des Coriolanus heute Florenz Galleria d arte moderna 1817 19 Von 1812 bis 1827 hatte Gaspare Landi den Lehrstuhl fur Malerei an der Accademia di San Luca in Rom und war zwischen 1817 und 1820 auch deren Prasident 1 Ahnliche Posten waren ihm zuvor schon mehrfach angeboten worden von Instituten in Lissabon 1786 Bologna Mailand und Venedig aber er hatte sie bis dahin alle abgelehnt 1 Nachdem Landi an der Accademia auf sein Gehalt verzichtet hatte weil er es angesichts seiner gesellschaftlichen Position fur unangebracht hielt eins zu nehmen uberliess ihm Canova als Leiter der Akademie seine Wohnung mit Studio im Kloster Sant Apollinare wo sich die Raumlichkeiten der Schule befanden 1 Zwischen 1820 und 1824 zog sich Landi nach Piacenza zuruck wo er einige Landereien erworben hatte 1 Danach kehrte er nach Rom zuruck wo er im Auftrag von Ferdinand I von Bourbon eine Unbefleckte Empfangnis fur die Kirche San Francesco di Paola in Neapel malte die Fertigstellung verzogerte sich bis 1828 auch aufgrund gesundheitlicher Probleme des Malers 1 Gaspare Landi starb in Piacenza am 27 Februar 1830 1 Unter seinen zahlreichen Schulern befanden sich Tommaso Minardi G Silvagni und C M Viganoni 1 und Michele Ridolfi Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Hebe mit Jupiter in Form eines Adlers 1790 Prometheus an der Klippe Monza Musei civici 1782 Raub des Palladio Parma Galleria nazionale 1783 Vergine Addolorata ehemals in der Basilica di Loreto jetzt verschollen 1788 Doppelportrait des Fursten Sigismondo Chigi und des Archaologen Ennio Quirino Visconti Rom Privatsammlung um 1790 Tobias und Sara Die Beisetzung der heiligen Jungfrau Kathedrale zu Piacenza Hebe Brescia Pinacoteca civica Tosio Martinengo 1790 Agar Cappella Colleoni Bergamo 1790 91 Hektor und Paris und Die Begegnung von Hektor und Andromaca Piacenza Istituto Gazzola 1794 Die Malerei weint an der Urne Raffaels Mailand Pinacoteca Ambrosiana 1795 Amor und Psyche Museo Correr Venedig ca 1794 96 Ariadne und Die Hochzeit der Sarah Parma Pinacoteca nazionale Selbstbildnis mit Giovanni Battista Landi Privatsammlung Jakob und Laban Mailand Civica Galleria d arte moderna 1797 Gruppenbild der Familie Landi in Konversation Turin Collezione D Albertas 1798 Portrat des Grafen G Rota Piacenza Museo civico 1798 Die Hl Georg und Joseph Kirche von Le Mose Piacenza Portrait von Antonio Canova Galleria Borghese Rom 1806 Maria Himmelfahrt Collegiata di Castell Arquato 1806 Oedipus in Kolon ehemals Munchen Sammlung Messinger Alkibiades Budapest Szepmuveszeti Muzeum 1806 Aufstieg zum Kalvarienberg in der Kirche San Giovanni in Canale Piacenza 1809 Tod der Camilla Rom Collezione L Taverna 1809 Napoleon verhandelt mit Furst Liechtenstein den Waffenstillstand von Znaim ab 1809 Perikles umgeben von Kunstlern und Philosophen besucht die Arbeiten am Partenon und Harun al Raschid in seinem Zelt mit den Weisen des Orient urspr fur den Quirinal in Rom Benevento Museo del Sanni 1811 1813 Apotheose des Herkules Privatsammlung 1813 Die drei Marien am Grab Christi Florenz Palazzo Pitti um 1813 Jesus vor den Schriftgelehrten Piacenza Museo civico 1812 16 Vetturia zu Fussen von Koriolan Florenz Galleria d arte moderna 1817 19 Unbefleckte Empfangnis in der Kirche San Francesco di Paola Neapel Abschied der Maria Stuart von Paris Verbleib unbekannt 1827Literatur BearbeitenStefano Grandesso LANDI Gaspare in Dizionario Biografico degli Italiani Volume 63 2004 online abgerufen am 30 November 2018 italienisch Quelle des vorliegenden Artikels Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaspare Landi Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao Stefano Grandesso LANDI Gaspare in Dizionario Biografico degli Italiani Volume 63 2004 online abgerufen am 30 November 2018Normdaten Person GND 12175846X lobid OGND AKS LCCN n2005026209 VIAF 37205366 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Landi GaspareALTERNATIVNAMEN Landi GasparoKURZBESCHREIBUNG italienischer MalerGEBURTSDATUM 6 Januar 1756GEBURTSORT PiacenzaSTERBEDATUM 27 Februar 1830STERBEORT Piacenza Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaspare Landi amp oldid 238119796