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Gambach frankisch Gami ist ein Stadtteil von Karlstadt und mit seinem Weinbau Teil des mainfrankischen Weinbaugebietes GambachStadt KarlstadtWappen von GambachKoordinaten 50 0 N 9 45 O 50 002777777778 9 7566666666667 212 Koordinaten 50 0 10 N 9 45 24 OHohe 212 mEinwohner 1210 1 Jan 2020 1 Eingemeindung 1 April 1971Postleitzahl 97753Vorwahl 09353 Die Weinbergslage Gambacher KalbensteinInhaltsverzeichnis 1 Vor und Fruhgeschichte 2 Geschichte 3 Lage 4 Verkehr 5 Interessengemeinschaft Gambach IG Gambach 6 Weinbau 7 Sonstige Wirtschaft 8 Literatur 9 Vereine 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVor und Fruhgeschichte Bearbeiten nbsp dieser Artikel enthalt uber weite Strecken keinerlei weiterfuhrende Links und bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Zur Vor und Fruhgeschichte Gambachs liegen Dank des ehrenamtlichen Engagements der Archaologischen Arbeitsgemeinschaft des Historischen Vereins Karlstadt sowie einer umfassenden siedlungsarchaologischen Dissertation der Region zahlreiche aktuelle Erkenntnisse vor Eine Reihe von aufgelesenen Steinartefakten aus der Altsteinzeit Palaolithikum auf der gesamten Gambacher Gemarkung vor allem in Hohenlagen NW des Ortes sind im alteren und mittleren Abschnitt der Altsteinzeit Altpalaolithikum und Mittelpalaolithikum nicht klar zuweisbar Andere Lesefunde gehoren sicher aber in die mittlere Altsteinzeit Mittelpalaolithikum und belegen die Anwesenheit des Neandertalers von 130 000 bis vor 35 000 Jahren sowie seiner Jagdstationen Nachweise fur die fruhe Begehung der Flur durch den modernen Menschen finden sich auch in der jungeren und ausgehenden Altsteinzeit Jungpalaolithikum und Endpalaolithikum wobei sich die Jagdstationen zunehmend in Flussnahe konzentrieren Wahrend der Mittelsteinzeit Mesolithikum 9600 bis 5500 v Chr verlagern sich die Stationen auch wieder in hohere Lagen Die fruhe Jungsteinzeit Altneolithikum ist durch Funde von teilweise verzierten Gefassscherben und Steinwerkzeugen der Ackerbau und Viehzucht betreibenden Linearbandkeramischen Kultur 5500 bis 4900 v Chr auf Lossflachen am Fusse des Eichelbergs belegt Spatere jungsteinzeitliche Kulturen wie etwa die der Michelsberger Kultur Jungneolithikum 4400 bis 3500 v Chr haben ihre raren Spuren auf Gambacher Gemarkung am Eichelberg und am Triebweg hinterlassen Ebenso finden sich die sehr selten nachweisbaren Siedlungsreste der Glockenbecherkultur 2600 bis 2200 v Chr aus der ausgehenden Jungsteinzeit Endneolithikum sowie der fruhen 2200 bis 1600 v Chr und moglicherweise mittleren 1600 bis 1300 v Chr Bronzezeit in den sandigen Boden westlich des Ortes Vom Triebweg liegen Keramikfunde der spatbronzezeitlichen Urnenfelderkultur 1300 bis 800 v Chr vor deren Charakter unbestimmt ist Dagegen wurde durch eine Sondierung des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege aufgrund sparlicher urnenfelderzeitlicher Lesefunde am Baumleinsweg ein Urnengraberfeld nachgewiesen Auch die anschliessende fruheisenzeitliche Hallstattkultur 800 bis 475 v Chr ist durch Einzelfunde vom Eichelberg und vom Grainberg sowie uber Siedlungsfunde am Main belegt Aus der Latenezeit 475 bis 30 v Chr genauer dem mittleren und spaten Abschnitt ab 320 v Chr stammen einzelne Funde von der Niederterrasse des Mains Fur die folgende Epoche der romischen Kaiserzeit und der Volkerwanderungszeit fehlen archaologische Nachweise von der Gambacher Gemarkung vollig was nicht weiter verwundert sind diese im Umfeld doch bislang nahezu ausschliesslich auf Tallagen im Main und Werntal konzentriert Erst im fruhen Mittelalter schliesst sich die Besiedlungslucke wieder Vor dem Hintergrund des frankischen Landausbaues lasst sich Gambach als eine Grundung des 7 bis 9 Jahrhunderts erschliessen welche im Zusammenhang mit dem fruhmittelalterlichen Zentralort Karlburg am Main villa Karloburgo gesehen werden muss In seiner Fruhzeit gehorte das Dorf zur Grafschaft Rieneck was sich im heutigen Wappen 9 Streifen geteilt in Gold und Rot noch manifestiert Die fruhmittelalterliche Wallanlage am Grainberg war sicherlich kein alleiniges Refugium fur die Gambacher Hintersassen sondern diente der Sicherung Karlburgs und der unterhalb liegenden Furt Wenige Lesefunde aus der Anlage wurden bekannt darunter Stucke des 7 8 Jahrhunderts Erkenntnisse zur Innenbebauung oder Phasengliederung gibt es noch keine Ebenso unklar ist wann die Burg aufgegeben wurde Moglicherweise hangt die Auflassung mit dem massiven Ausbau der Wallanlage hinter der Karl s burg castellum Karloburgo im 9 10 Jahrhundert zusammen In diesen Siedlungskomplex gehort auch der im 6 oder 7 Jahrhundert gegrundete Jahrhundert und im 15 wustgefallene Ort Gainfurt zu Fussen des Grainberges Das Siedlungsareal am Main ist heute grosstenteils uberbaut und die Befunde die beim Bau der Ziegelei und der Klaranlage vor Jahrzehnten beobachtet wurden sind leider nur unzureichend dokumentiert Neben wenigen mittelalterlichen Keramikfunden existiert ein steinernes Kreuz mit gotischer Inschrift das aus Gainfurt stammen soll und im Gambacher Friedhof vermauert ist Geschichte BearbeitenIm Jahr 1237 wurde der Ort erstmals urkundlich erwahnt Im Jahr 1301 ging das Gambacher Gut in den Besitz des Nonnenklosters Schonau uber Die Barockkirche St Bartholomaus wurde im Jahr 1747 erbaut Am Ende des 18 Jahrhunderts wurde Gambach mehrmals von der Pest heimgesucht Am 1 April 1971 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde in die Kreisstadt Karlstadt eingegliedert 2 Lage BearbeitenGambach liegt auf einer Hohe von 218 m u NN ostlich des Maintals 5 km nordlich von Karlstadt Richtung Wernfeld Am 1 Januar 2011 lebten in Gambach 1280 Einwohner 3 Tendenz abnehmend nbsp Gemarkung Gambach nbsp Gemarkung Gainfurter MarkungVerkehr BearbeitenDer Haltepunkt Gambach Main lag an der Main Spessart Bahn Interessengemeinschaft Gambach IG Gambach BearbeitenDie Interessengemeinschaft Gambach ist ein Verein der am 1 Juni 2013 aus einer breit angelegte Initiative von Gambacher Burgern ohne parteipolitische Ausrichtung hervorging Er bemuht sich um einen direkten und sicheren Zugang zum Maintal Radweg der zwar unmittelbar an Gambach vorbeifuhrt jedoch von Gambach aus durch die B26 sowie die angrenzende Bahnstrecke Frankfurt Wurzburg getrennt ist Die Forderung nach dem Bau einer Unterfuhrung ist nicht neu Seit der Stilllegung des Gambacher Bahnhofs zu Beginn der 90er Jahre hat es mehrere Initiativen gegeben die das Ziel verfolgt haben den Gambacher Burgern einen direkten und sicheren Zugang zum Maintal Radweg zu verschaffen Bislang sind alle Initiativen trotz breiter Zustimmung an den vom Staatlichen Bauamt in Wurzburg prognostizierten Baukosten in Hohe von geschatzt einer Million Euro gescheitert Neben dem direkten und sicheren Zugang zum Maintal Radweg unterstutzt die IG Gambach weiterhin folgende Ziele Bau einer Linksabbiegerspur an der Einmundung der B26 nach Gambach Bau eines Anwandweges zur Bewirtschaftung der Weinberge am Kalbenstein zwischen Gambach und Karlstadt Weinbau BearbeitenIn Gambach verlauft die Grenze von Muschelkalk zum Buntsandstein und damit auch eine Weinbaugrenze Von Gambach bis in die Gegend um Miltenberg gibt es keine grosseren Weinbauorte mehr Die ausgedehnten Weinberge der Gambacher Winzer am Roten Berg und Kalbenstein liegen weitgehend auf Karlstadter Gemarkung Hauptanbausorten sind die fur Franken typischen Rebsorten Silvaner und Muller Thurgau Der Anbau erfolgt heute zum grossten Teil im Nebenerwerb Aufgrund der Steilheit des Roten Berges und des Kalbensteins ist keine maschinelle Bearbeitung moglich Seit 2007 machen die Gambacher Winzer vermehrt auf diese einzigartige Weinbergslage mitten im Naturschutzgebiet Grainberg Kalbenstein und Saupurzel aufmerksam Mit der neuen Winzerhutte ist ein Veranstaltungsort mit Ausblick entstanden Von hier aus finden botanische Fuhrungen mit Weinproben statt Sonstige Wirtschaft BearbeitenNeben dem Weinanbau ist Gambach auch Standort verschiedener Dienstleistungsunternehmen Dad Online Fundburo proFINDus hat hier seinen Sitz und die Werbeagentur von Strohburg unterhalt ein Vertriebsburo Literatur BearbeitenR Obst Zu vor und fruhgeschichtlichen Funden von Gambacher Fluren In Gambacher Jahrbuch 1992 9 ff R Obst Palaolithische und mesolithische Fundlandschaften am nordwestlichen Maindreieck In B Berthold et al Hrsg Zeitenblicke Ehrengabe fur Walter Janssen Rhaden Westf 1998 S 7 ff Ralf Obst Die Besiedlungsgeschichte am nordwestlichen Maindreieck vom Neolithikum bis zum Ende des Mittelalters In Wurzburger Arbeiten zur Prahistorischen Archaologie Band 4 VML Verlag Marie Leidorf Rahden Westf 2012 ISBN 978 3 89646 074 5 Vereine BearbeitenDer Weinort hat ein reges Vereinsleben Weblinks BearbeitenDie Weinbergslage Gambacher KalbensteinEinzelnachweise Bearbeiten Zahlen Daten Fakten Stadt Karlstadt archiviert vom Original am 30 Marz 2020 abgerufen am 30 Marz 2020 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 491 Webseite von Karlstadt mit Einwohnerzahlen zum 1 Januar 2011 Stadtteile von Karlstadt Gambach Hesslar Karlburg Karlstadt Laudenbach Muhlbach Rohrbach Stadelhofen Stetten Wiesenfeld mit Erlenbach und Rettersbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gambach Karlstadt amp oldid 227172109