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Die Gabor Transformation nach Dennis Gabor ist eine spezielle und in bestimmter Weise optimale gefensterte Fourier Transformation Sie ist eng verwandt mit der Wavelet Theorie und wird in vielen Bereichen der digitalen Signal und Bildverarbeitung eingesetzt Sie ist ein Spezialfall der Kurzzeit Fourier Transformation Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksAllgemeines Bearbeiten nbsp Zweidimensionales Gabor WaveletJede lokale Veranderung eines Signals f displaystyle f nbsp bewirkt eine Anderung der Fourier Transformation FT von f displaystyle f nbsp uber der gesamten Frequenzachse So uberdeckt zum Beispiel der Graph der FT der Delta Distribution Dirac Funktion den gesamten Frequenzbereich Die FT enthalt daher keine lokalen Informationen des Signals f displaystyle f nbsp Dies bedeutet andererseits dass die Information des Frequenzspektrums den Ortsbereich in dem die Frequenz auftritt nicht unmittelbar angibt Eine Moglichkeit der Lokalisierung der FT im Ortsraum ist die Kurzzeit Fourier Transformation englisch short time Fourier transform kurz STFT die den lokalen Frequenzinhalt in einem Fenster g displaystyle g nbsp um den Punkt t displaystyle tau nbsp beschreibt Dabei wird fur g displaystyle g nbsp ublicherweise eine schnell auf 0 abfallende Funktion gewahlt damit sie als Fenster wirkt F F e n w t f t g t t e i w t d t displaystyle F mathrm Fen omega tau int limits infty infty f t g t tau e mathrm i omega t mathrm d t nbsp Die Fourier Transformation mit Fenster ist somit von zwei Parametern abhangig der Frequenz w displaystyle omega nbsp und dem Zentrum der Lokalisierung t displaystyle tau nbsp Man spricht deshalb auch von einer Darstellung im Orts Frequenzraum Die STFT mit einer Gauss Funktion g s t displaystyle g sigma t nbsp als Fensterfunktion wurde von Dennis Gabor 1946 verwendet g s t 1 s 2 p e t 2 2 s 2 displaystyle g sigma t frac 1 sigma sqrt 2 pi e frac t 2 2 sigma 2 nbsp Diese spezielle STFT heisst Gabor Transformation Bezeichnet man das Ergebnis der Gabortransformation von f displaystyle f nbsp mit G f displaystyle G f nbsp so ergibt wegen der Symmetrie von g s displaystyle g sigma nbsp G f w t f t g s t t e i w t d t e i w t f t g s t t e i w t t d t e i w t f t g s t e i w t e i w t f t h t displaystyle begin aligned G f omega tau amp int limits infty infty f t g sigma t tau e mathrm i omega t mathrm d t amp e mathrm i omega tau int limits infty infty f t g sigma tau t e mathrm i omega tau t mathrm d t amp e mathrm i omega tau f tau ast g sigma tau e mathrm i omega tau amp e mathrm i omega tau f tau ast h tau end aligned nbsp Im Ortsraum stellt die Gaborfilterung daher bis auf den Faktor e i w t displaystyle e mathrm i omega tau nbsp eine Faltung dar Dieser Faktor bewirkt jedoch lediglich eine Phasenverschiebung und kann daher bei Anwendungen die nur die Amplitude des Ergebnisses berucksichtigen vernachlassigt werden Da die Fouriertransformation einer Gauss Funktion wieder eine Gauss Funktion ergibt stellt das Ergebnis der Gabortransformation sowohl im Orts als auch im Frequenzraum lokale Information dar Das Filter kann jede beliebige elliptische Region des Frequenz oder des Ortsraums uberdecken Ferner erzielt die Gabortransformation unabhangig von der Anordnung maximale gleichzeitige Auflosung im Orts und Frequenzraum das heisst die Gauss Funktion erreicht als einzige Fensterfunktion das Minimum der Unscharferelation s g 2 s G 2 p 2 displaystyle sigma g 2 cdot sigma G 2 geq tfrac pi 2 nbsp wobei s g 2 displaystyle sigma g 2 nbsp die Varianz der Fensterfunktion im Ortsraum Ortsunscharfe und s G 2 displaystyle sigma G 2 nbsp entsprechend die im Frequenzraum Frequenzunscharfe angibt Daraus ergibt sich direkt der reziproke Zusammenhang zwischen den Unscharfen und damit ein wichtiger trade off Das heisst um die Auflosung im Ortsraum zu verdoppeln muss eine halbierte Auflosung im Frequenzraum in Kauf genommen werden und umgekehrt Filter mit geringer Bandbreite im Frequenzraum sind erwunscht da sie eine feine Unterscheidung zwischen verschiedenen Texturen erlauben Andererseits sind fur eine genaue Erkennung von Texturgrenzen Filter notig die im Ortsraum eine geringe Bandbreite aufweisen Eine weitere interessante Eigenschaft von Gaborfiltern ist dass sie eine gute Annaherung an die Empfindlichkeitsprofile von Neuronen im visuellen Cortex zu sein scheinen in der Art dass sie frequenz und richtungsspezifische Signale verarbeiten Siehe auch BearbeitenLaplace Transformation Diskrete Fourier Transformation Diskrete Kosinustransformation Wavelet TransformationLiteratur BearbeitenHans G Feichtinger Thomas Strohmer Gabor Analysis and Algorithms Birkhauser 1998 ISBN 0817639594 Hans G Feichtinger Thomas Strohmer Advances in Gabor Analysis Birkhauser 2003 ISBN 0817642390 Karlheinz Grochenig Foundations of Time Frequency Analysis Birkhauser 2001 ISBN 0817640223Weblinks BearbeitenNuHAG homepage viele weitere Links Gabor Server Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gabor Transformation amp oldid 218944373