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Fujitsu Siemens Computers FSC war der letzte weltweit bedeutende Computerhersteller mit deutscher bzw europaischer Beteiligung Das Unternehmen entstand am 1 Oktober 1999 durch den Zusammenschluss von Fujitsu Computers Europe und Siemens Computer Systems dem Nachfolgeunternehmen der Siemens Nixdorf Informationssysteme SNI Fujitsu Siemens Computers GmbHLogoRechtsform GmbHGrundung 1 Oktober 1999Auflosung 9 April 2009Sitz Munchen DeutschlandLeitung Kai Flore CEOMitarbeiterzahl 6 161 2008 1 Umsatz 5 43 Mrd Euro 2008 2 Website fujitsu com FSC war ein Joint Venture der beiden Mutterkonzerne Fujitsu und Siemens die beide zu je 50 Prozent beteiligt waren Siemens verkaufte bis zum April 2009 seine gesamten Anteile an Fujitsu Das Nachfolgeunternehmen das zunachst alle deutschen Standorte weiterbetrieb ist Fujitsu Technology Solutions Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Auflosung 2 Produkte 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFujitsu Siemens Computers wurde Ende 1999 als Joint Venture zwischen Fujitsu und Siemens gegrundet Beide Mutterkonzerne waren jeweils zu 50 beteiligt Siemens brachte in das neue Gemeinschaftsunternehmen das eigene Tochterunternehmen Siemens Nixdorf Informationssysteme AG ein Dieses wiederum war 1990 entstanden als Siemens Nixdorf Computer ubernommen hatte Siemens Nixdorf wurde zwischen 1998 und 1999 in kleinere Gesellschaften aufgespalten und teilweise verkauft Die Computersparte wurde dabei in Fujitsu Siemens eingebracht FSC war wahrend seines Bestehens das grosste europaische Computerunternehmen und verfugte uber mehrere Niederlassungen in ganz Europa dem Nahen Osten und Afrika Auf dem asiatischen Markt war FSC nicht aktiv dort agierte Fujitsu selbst Dadurch hatte FSC keinen Zugang zu diesem Wachstumsmarkt 3 In Deutschland wurden Produktion und Entwicklung in Munchen Augsburg Paderborn Bad Homburg vor der Hohe und Sommerda betrieben Eine Besonderheit waren die in Augsburg eigens entwickelten und gefertigten Hauptplatinen Das Unternehmen war lange Zeit Marktfuhrer in Deutschland nbsp Pocket LOOXDie Produktpalette umfasste Handheld PCs PDAs Tablet PCs Computer Monitore Notebooks Server bis hin zu Mainframe Computersystemen und kompletten IT Infrastrukturlosungen Besonderen Wert legte das Unternehmen auch auf das Green IT Konzept Das Unternehmen betrieb eine globale Zusammenarbeit mit Fujitsu bezog u a deren UNIX Serversysteme die seit 2004 auch von Sun Microsystems angeboten wurden Zum 1 April 2006 kaufte FSC die Servicesparte der Siemens Business Services mit ca 4500 Mitarbeitern 4 Diese wurde als IT Product Services zunachst rechtlich selbstandig in den Konzern integriert ging allerdings bis April 2007 vollstandig in FSC auf Von Juli 2004 bis November 2008 war Bernd Bischoff Prasident und CEO von Fujitsu Siemens Computers Insbesondere ab 2005 begann der Marktanteil von Fujitsu Siemens auch in Deutschland deutlich zu sinken und fiel innerhalb von drei Jahren von fast 19 2005 5 auf 11 9 2008 Zuletzt hatte FSC damit die Marktfuhrerschaft auch in Deutschland verloren 6 und rangierte dort nur noch auf Platz 3 hinter HP und Acer Insbesondere Management Fehler wurden fur den sinkenden Marktanteil verantwortlich gemacht 7 Dennoch konnte Fujitsu Siemens auch 2008 einen Gewinn von 105 Millionen Euro ausweisen was sogar fast 15 mehr als im Vorjahr waren Ab Ende 2008 ubernahm Kai Flore die Geschaftsfuhrung Unter ihm wurden im gesamten Unternehmen auch in der Fuhrungsspitze uber 700 Mitarbeiter entlassen 8 Fujitsu Siemens Computers beschaftigte in Europa zuletzt etwa 10 500 Mitarbeiter 6 000 davon in Deutschland Auflosung Bearbeiten Am 4 November 2008 gab die Siemens AG bekannt dass sie fur 450 Mio Euro ihre Anteile von FSC an Fujitsu verkaufen werde 9 Die Transaktion wurde schliesslich bis zum 1 April 2009 abgeschlossen 10 11 Der damalige Siemens Chef Peter Loscher hatte sich unzufrieden uber den Gewinn von 105 Millionen Euro bei etwa 6 6 Milliarden Euro Umsatz geaussert 12 weshalb das Joint Venture aus Rentabilitatsgrunden aufgekundigt wurde Fujitsu Siemens Computers war der letzte deutsche und auch der letzte europaische Computerhersteller mit weltweit nennenswertem Marktanteil Nach dem Ausstieg von Siemens ubernahm Fujitsu alle ehemaligen Standorte von FSC unter anderem auch in Munchen Augsburg Paderborn und Sommerda Fujitsu Siemens Computers wurde in die neugegrundete Fujitsu Technology Solutions GmbH mit Sitz in Munchen umgewandelt Forschung Entwicklung und Produktion wurden zunachst in Deutschland weiter betrieben Im Zuge der Unternehmensumstrukturierung wurde 2016 der Standort Paderborn geschlossen 13 Berichten zufolge soll Fujitsu bereits 2008 erwagt haben die PC Sparte an den chinesischen Konkurrenten Lenovo zu verkaufen 9 dazu kam es jedoch erst 2017 14 Im Oktober 2018 kundigte Fujitsu zudem die Schliessung des Augsburger Werkes an 15 Ein Jahr spater begann der Personalabbau und am 30 September 2020 beendete Fujitsu dort offiziell die Produktion Das Unternehmen kehrte Augsburg jedoch nicht vollstandig den Rucken Ende 2020 eroffnete Fujitsu unweit des ehemaligen Standortes eine neue Niederlassung fur Serviceleistungen 16 Die Entwicklung und Fertigung der Computerhauptplatinen wurde von Kontron ubernommen eines Herstellers eingebetteter Computersysteme 17 Produkte Bearbeiten nbsp Notebook Fujitsu Siemens Computers Amilo L7300PCs Amilo Desktop Scaleo Scenic Esprimo Workstations Celsius Notebooks Amilo Notebook Lifebook Esprimo Mobile Celsius H Tablet PCs PDAs Lifebook P T STYLISTIC Pocket LOOX Thin Clients Futro Server Primergy x86 Primequest Primepower SPARC Storage CentricStor Mainframes BS2000 Computermonitore Amilo Scaleoview Scenicview LCD und Plasmafernseher MyricaSiehe auch BearbeitenFlexFrame for SAP FlexFrame for Oracle BS2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fujitsu Siemens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fujitsu WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Veroffentlichung im elektronischen Bundesanzeiger Veroffentlichung im elektronischen Bundesanzeiger Jurgen Mauerer Die Geschichte von Fujitsu In computerwoche de 13 Marz 2015 abgerufen am 9 August 2023 Markus Balser Siemens Business Services wird zerlegt In sueddeutsche de Suddeutsche Zeitung 19 Mai 2010 abgerufen am 9 August 2023 Von FSC bleibt nur noch Fujitsu In computerwoche de 31 Marz 2009 archiviert vom Original abgerufen am 9 August 2023 Siemens will bei Fujitsu Siemens aussteigen In spiegel de SPIEGEL Online 6 August 2008 abgerufen am 9 August 2023 Andreas Zilch FSC Management ohne Visionen mit vielen Fehlern In computerwoche de 29 Juli 2008 abgerufen am 9 August 2023 Ursula Schwarzer Fujitsu Siemens bricht ein In manager magazin de Axel Springer SE 19 Februar 2009 abgerufen am 9 August 2023 a b Siemens trennt sich vom PC Geschaft mit Fujitsu In welt de Die Welt 4 November 2008 abgerufen am 9 August 2023 Jurgen Kuri Siemens baut keine Computer mehr In heise de Heise Medien GmbH amp Co KG 4 November 2008 abgerufen am 9 August 2023 Siemens verkauft seinen Fujitsu Anteil In spiegel de SPIEGEL Online 23 September 2008 abgerufen am 9 August 2023 Fujitsu Siemens droht das Ende In sueddeutsche de Suddeutsche Zeitung 17 Mai 2010 abgerufen am 9 August 2023 Printausgabe am 12 Juli 2008 Axel Kannenberg Fujitsu schliesst Standort in Paderborn 600 Mitarbeiter betroffen In heise de Heise Medien GmbH amp Co KG 19 Oktober 2015 abgerufen am 9 August 2023 Tobias Weidemann Lenovo ubernimmt PC Sparte von Fujitsu Warum der chinesische Konzern weiter auf PCs setzt In t3n de 2 November 2017 abgerufen am 9 August 2023 Europas letztes Computerwerk Fujitsu macht in Augsburg dicht In goettinger tageblatt de Gottinger Tageblatt 26 Oktober 2018 archiviert vom Original abgerufen am 30 Januar 2021 Barbara Leinfelder Fujitsu in Augsburg uber das Ende einer Geisterfabrik In br de Bayerischer Rundfunk 30 September 2020 archiviert vom Original abgerufen am 30 Januar 2021 Geeignete Mitarbeiter sollen ubernommen werden Fujitsu verkauft Mainboard Fertigung in Augsburg an Kontron Abgerufen am 23 Oktober 2023 Geschichte der Unternehmensbereiche der ehemaligen Nixdorf Computer AG Labor fur Impulstechnik 1952 1968 Nixdorf Computer 1968 1990 Siemens Nixdorf 1990 1999 Computersparte Fujitsu Siemens Computers 1999 2009 Fujitsu Technology Solutions seit 2009 Banken und Handels IT Siemens Nixdorf Retail amp Banking Systems 1998 1999 Wincor Nixdorf 1999 2016 Diebold Nixdorf seit 2016 IT Dienste Siemens Business Services 1995 2007 Siemens IT Solutions and Services 2007 2011 Atos seit 2011 48 17701 11 592288 Koordinaten 48 10 37 2 N 11 35 32 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fujitsu Siemens Computers amp oldid 238503028