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BS2000 seit 1992 lautet der offizielle Name BS2000 OSD ist die Mainframe Betriebssystemplattform von Fujitsu Technology Solutions GmbH Der Name wird auch synonym fur die Mainframerechner verwendet Die BS2000 Serverlinien mit 390 und x86 Architektur bilden mit Netzwerken und Peripherie die einheitlich gemanagte Infrastruktur Das nicht direkt verwandte Vorgangerbetriebssystem BS1000 wurde seit 1968 von Siemens auf Basis des Plattenbetriebssystems PBS fur die Spectra 70 Modelle 4004 15 und 4004 26 entwickelt 1 Ende der 1970er Anfang der 1980er Jahre drangte Siemens seine BS1000 Kunden behutsam zum Umstieg auf das modernere Betriebssystem BS2000 BS2000Entwickler Fujitsu Technology Solutions GmbHLizenz en ProprietarErstveroff 1975Akt Version BS2000 OS DX V1 0Architektur en S 390 x86Fujitsu Technology Solutions GmbH Inhaltsverzeichnis 1 Technische Einzelheiten 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseTechnische Einzelheiten BearbeitenGrossrechner sind dafur ausgelegt viele Anwendungen Programme auf einem Rechner parallel einrichten installieren und ausfuhren zu konnen Damit kann die notwendige Anzahl der Rechner klein gehalten werden Ursprunglich konnten so Kosten fur die fruher deutlich teureren Hardwarekomponenten eingespart werden Heute liegt der Vorteil einer Architektur die mit wesentlich weniger Rechnern auskommt darin dass dadurch die Komplexitat der IT Infrastruktur deutlich geringer ist Damit sich verschiedene Anwendungen und Nutzer auf einem Rechner nicht wechselseitig beeintrachtigen mussen Mainframesysteme die verschiedenen Benutzer und die Prozesse optimal voneinander abschotten konnen Sie tun das durch die Virtualisierung aller von den Anwendungen genutzten Ressourcen und durch ein differenziertes nach Zugriffsrechten und Prioritaten gesteuertes zentrales Ressourcenmanagement Der hohe Virtualisierungsgrad entkoppelt zugleich die Anwendungssoftware von Hardware und Implementierungsdetails und bildet damit die Grundlage fur langfristige Kompatibilitat hohe Flexibilitat hohe Verfugbarkeit weite Skalierbarkeit und grosse Robustheit der auf Mainframes laufenden Services Anders als andere Mainframesysteme bietet BS2000 in allen Betriebsarten Batch Dialogbetrieb und Online Transaction Processing und unabhangig davon ob es nativ oder als Gastsystem in einer virtuellen Maschine lauft genau dieselbe Schnittstelle Diese Einheitlichkeit der Benutzerschnittstelle und der gesamten BS2000 Softwarekonfiguration macht die Administration und die Automatisierung besonders einfach BS2000 ist vorwiegend im europaischen Markt verbreitet In Deutschland ist es nach den IBM Mainframesystemen das am meisten verbreitete Mainframesystem Im offentlichen Sektor im Banken und Versicherungswesen aber auch in der Industrie werden Mainframes wegen ihrer architekturbedingten Verlasslichkeit fur viele Anwendungen geschatzt Geschichte BearbeitenEntwicklungsgeschichtlich hat das BS2000 seine Wurzeln im Betriebssystem TSOS Timesharing Operating System das von RCA zuerst fur das Modell 46 2 der Spectra 70 Serie entwickelt wurde Diese Rechnerlinie der spaten 1960er Jahre war der Architektur der S 360 Serie von IBM nachempfunden Nach einem Patentstreit mit IBM stellte RCA die Produktion und Weiterentwicklung von Hard und Software ein Siemens ubernahm die Entwicklung eigenstandig und vertrieb das auf Basis des TSOS weiterentwickelte BS2000 mit eigener Hardware System 4004 Liste der Siemens Computer Die Hardware basierte zu Anfang auf exakten Kopien der RCA Designs welche aber neu aufgelost wurden Dabei wurde die mechanische Konstruktion Befestigungen Schrauben Platinenabmessungen etc von zollig auf metrisch geandert Mit dem Modell 4004 151 bzw 220 erfolgte die Ubernahme der Erweiterungen der IBM S 370 Architektur mit virtueller Adressierung TSOS 2 war eines der ersten Betriebssysteme bei denen konsequent das Prinzip der virtuellen Adressierung und eines abgeschotteten Adressraums fur die Programme verschiedener Benutzer eingefuhrt wurde Von TSOS erbte BS2000 die konsequente Strukturierung auf einheitliche satz und oder blockorientierte Dateischnittstellen so dass unnotige Gerateabhangigkeiten in Benutzerprogrammen vermieden werden konnten Mit der Grundung des Unidata Verbundes durch Bull Philips und Siemens wurden die Siemens Mainframerechner unter der Bezeichnung 7 700 usw vertrieben Mit den intern als X CPUs X1 X3 X4 bezeichneten Rechnern wurde auch der Befehlssatz erweitert Der nicht privilegierte Befehlssatz entsprach weiterhin der 370 wurde aber z B um Hardwarestack und Bitmanipulationsbefehle erweitert Es standen vier statt drei Funktionszustande P1 User P2 System P3 Interruptbearbeitung P4 Maschinenfehler zur Verfugung Im Vergleich zu konkurrierenden Betriebssystemen war BS2000 fur den Benutzer leichter zu bedienen da insbesondere beim Zugriff auf das Dateisystem viele Vorgange z B Speicherplatzzuweisung automatisch vorgenommen werden Die Abkurzung TSOS blieb als User Account bis heute erhalten sie entspricht der Root Kennung von Unix Systemen 1972 nbsp Vorstellung des Golym Computers 1971 BS2000 wurde bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in Munchen als Informationssystem fur die Presse eingesetzt Computersystem GOLYM Der grosse Vorteil fur die Softwareentwickler war der integrierte Debugger IDA Interactive Debugging Aid An der BS2000 Kommandozeile konnten Breakpoints gesetzt und Programmvariablen ausgelesen und verandert werden 1975 Im Juni 1975 lieferte Siemens eine Weiterentwicklung dieses Betriebssystems Version 5 0 fur die Modelle der Siemens Grossrechner der Serie 7 700 aus Schon diese erste BS2000 Version unterstutzte Platten Paging und drei verschiedene Betriebsarten im selben System den Dialog den Batch und den Teilhaberbetrieb einen Vorlaufer des Online Transaction Processing OLTP Betrieb Das Betriebssystem musste fur die vorhandene Hardwarekonfiguration angepasst generiert werden d h die internen Tabellen des Betriebssystems fur die Ein Ausgabe Hauptspeicherkonfiguration usw wurden durch einen Systemgenerierungslauf erzeugt In einem zweiten Lauf wurden die optionalen Software Module und die zuvor erzeugten Tabellen zu dem eigentlichen ladefahigen Betriebssystemkern gebunden 1977 Mit dem Kommunikationssystem Transdata erfolgte der Einstieg in die damals moderne Rechnervernetzung Ahnlich wie im BS2000 musste das PDN Programmsystem zur Daten und Netzsteuerung an die jeweilige Hardwarekonfiguration angepasst werden d h jede Leitung jedes Modem jeder Bildschirm und Drucker musste definiert werden 1978 Die Einfuhrung der Multiprozessortechnik verbesserte die Systemverfugbarkeit damit wurden die ersten Bi Prozessormodelle 7 761 und 7 762 von Siemens unterstutzt Das Betriebssystem konnte von da an den Ausfall eines Prozessors verkraften Gleichzeitig wurde dadurch das Leistungsspektrum erheblich ausgeweitet Die Leistung einer 7 760 Monoprozessor lag je nach Ausbau zwischen 0 98 und 1 07 MIPS 1979 Mit dem Transaktionsmonitor Universal Transaction Monitor UTM wurde das fur Mainframes besonders wichtige Online Transaction Processing als weitere Betriebsart unterstutzt 1985 BS2000 wurde durch Downsizing als PC 2000 3 auf ein Sinix System PC MX2 portiert zusammen mit dem Einsatz einer speziellen Prozessor Karte konnte man sich einen Grossrechner auf den Schreibtisch stellen 4 1987 BS2000 wird auf die XA Architektur portiert 25 bzw 31 Bit User Adressraum und unterstutzt jetzt 2 GB grosse Adressraume 512 Prozesse und das XS Kanalsystem Dynamic Channel Subsystem 1989 Mit der Version 9 0 wurden neue Rechner unterstutzt Die zwei Baureihen H60 und H90 wurden in Munchen entwickelt und in Augsburg gefertigt Bei der H90 Entwicklungsname Tiger kamen wassergekuhlte ECL Schaltkreise zum Einsatz die Monoprozessorleistung betrug maximal 15 MIPS 1990 Mit der virtuellen Maschine VM2000 konnen mehrere BS2000 Systeme auch unterschiedlicher Versionen parallel auf einem Rechner laufen Das Konzept findet sich heute bei Virtualisierungslosungen wie VMware ESX oder Xen wieder Das neue hierarchische Speicherverwaltungssystem HSMS verdrangt automatisch selten genutzte Daten auf billigere Speichermedien Sobald diese Daten wieder benotigt werden werden sie ebenso automatisch wieder auf Medien mit schnellem Datenzugriff restauriert Das Bandarchivsystem ROBAR ermoglicht den Anschluss von Robotersystemen 1991 BS2000 wird mit der Version 10 in voneinander entkoppelte Subsysteme zerlegt Das erhoht die Flexibilitat bei der Weiterentwicklung und der Softwareauslieferung Ausserdem wurde die Sicherheit des Systems gemass F2 Q3 evaluiert 1992 1995 Das BS2000 wird in Richtung Offenheit fur Anwendungssoftware neu ausgerichtet und heisst ab da BS2000 OSD Open Server Dimension Nach der Portierung der POSIX Schnittstellen 1992 wird 1995 der XPG4 Standard voll unterstutzt 1996 Portierung von BS2000 OSD auf die RISC Architektur der Firma MIPS Obwohl das Betriebssystem jetzt auf unterschiedlichen Hardware Architekturen S Server mit S 390 Architektur und SR2000 Server fur die RISC Architektur lauft wird fur BS2000 Anwendungen der objektkompatible Ablauf garantiert Fur S 390 produzierte Anwendungen konnen ohne Neuubersetzung auf Rechnern mit RISC Architektur eingesetzt werden Durch die notwendige Emulation des S 370 Befehlssatzes ist die Performance von nicht neu ubersetzen Programmen nicht immer optimal 1997 Mit WebTransactions konnen bestehende BS2000 Anwendungen Internet tauglich gemacht werden ohne in diese Anwendungen eingreifen zu mussen 1999 Als erstes Betriebssystem weltweit erhalt BS2000 OSD das Internet Branding der Open Group 2002 Mit der Portierung von BS2000 OSD auf die SPARC Architektur entsteht die neue SX Serverlinie Damit setzt Fujitsu Siemens Computers seine Strategie der Hardwareunabhangigkeit bei gleichzeitigem Erhalt der vollen Kompatibilitat fort 2004 Nach ESCON und FICON wird jetzt auch Fibre Channel unterstutzt Durch die Integration in SAN Speichernetze mit Fibre Channel Technologie werden Durchsatzsteigerungen gegenuber den Vorgangertechnologien erreicht 2007 BS2000 OSD BC Version 7 0 wird freigegeben Entwicklungsschwerpunkte sind Bereitstellung der Snap und Clone Funktionalitat der Speichersysteme fur BS2000 Dateien und Platten Online Provisioning fur Pubsets Diese Funktion fugt je nach Bedarf zu einem BS2000 Dateisystem automatisch Platten aus einem Pool freier Platten hinzu oder gibt uberschussige Platten wieder in diesen Pool zuruck Autonome dynamische Steuerung von I O Ressourcen IORM Ahnlich wie die Prioritatensteuerung bei der Zuteilung von CPU Zeitscheiben realisiert diese Funktion eine Prioritatensteuerung fur Prozesse beim Zugriff auf I O Ressourcen 2008 BS2000 wurde auf die x86 Architektur portiert Die neuesten kleinen Server verwenden Intel Xeon CPUs 2009 Im Mai 2009 erfolgt der Ubergang von Fujitsu Siemens Computers zu Fujitsu Technology Solutions FTS BS2000 OSD BC Version 8 0 wird freigegeben 2011 BS2000 OSD BC Version 9 0 wird als Pilotphase fur Ende Marz 2012 angekundigt 5 2012 Freigabe von BS2000 OSD BC Version 9 0 im Juni 2012 6 Als zusatzliches Speichermedium fur die Ablage von BS2000 Dateien werden NAS Speicher unterstutzt 2015 Freigabe der neuen FUJITSU Server BS2000 SE700 und SE300 Die BS2000 Serverlinien mit 390 und mit x86 Architektur bilden mit Netzen und Peripherie die einheitlich gemanagte SE Infrastruktur 7 Freigabe der FUJITSU Software BS2000 OSD BC Version 10 0 im Mai 2015 Bereitstellung eines Eclipse Plugins zur Remote Entwicklung von BS2000 Anwendungen 2017 Freigabe von FUJITSU Software BS2000 OSD BC Version 11 0 im Juli 2017 8 2019 Freigabe der neuen FUJITSU Server BS2000 SE710 9 und SE310 10 2021 Mit dem neuen Betriebssystempaket FUJITSU Software BS2000 OS DX V1 0 werden die Voraussetzungen fur die kontinuierliche Bereitstellung von Weiterentwicklungen im BS2000 Software Portfolio geschaffen 11 2023 Freigabe der neuen FUJITSU Server BS2000 SE730 12 und SE330 13 Freigabe von Fujitsu Software BS2000 OSD XC Version 11 0B im Juni 2023 14 Freigabe von Fujitsu Software BS2000 OS DX Version 1 0A im Juni 2023 15 Freigabe von Fujitsu Software BS2000 OS DX V1 0B Pilotversion im September 2023 16 Weblinks BearbeitenBS2000 Homepage bei Fujitsu Technology Solutions BS2000 Dokumentation bei Fujitsu Technology Solutions BS2000 auf der Homepage von F10479Einzelnachweise Bearbeiten Siemens und das Betriebssystem BS1000 abgerufen am 13 Mai 2016 a b RCA TSOS Information Manual PDF 2 19 MB De Gruyter PC 2000 der Mainframe auf dem Schreibtisch Das Rechenzentrum Heft 2 1986 Computerwoche Siemens bindet Mikro in BS2000 Mainline ein computerwoche de 18 Oktober 1985 Heise Fujitsu poliert Mainframe Betriebssystem BS2000 auf White Paper Fujitsu BS2000 OSD BC V9 0 PDF 496 kB White Paper FUJITSU Software BS2000 OSD BC V10 0 PDF 467 kB White Paper FUJITSU Software BS2000 OSD BC V11 0 PDF 439 kB Fujitsu Server BS2000 SE710 Fujitsu Server BS2000 SE310 White Paper FUJITSU Software BS2000 OS DX V1 0 PDF 463 kB Fujitsu Server BS2000 SE730 Fujitsu Server BS2000 SE330 Freigabemitteilung Fujitsu Software BS2000 OSD XC Version 11 0B Juni 2023 PDF 425 kB Freigabemitteilung Fujitsu Software BS2000 OS DX Version 1 0A Juni 2023 PDF 369 kB Freigabemitteilung Fujitsu Software BS2000 OS DX V1 0B Pilotversion September 2023 PDF 268kB Normdaten Sachbegriff GND 4008556 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BS2000 amp oldid 237675580