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Die Siemens Nixdorf Informationssysteme AG SNI war ein deutscher Universalanbieter auf dem Gebiet der Daten und Informationstechnik und stellte sowohl PCs als auch Supercomputer sowie TK Anlagen her Daruber hinaus gehorten Geldautomaten und Kassensysteme zum Portfolio SNI war der grosste europaische Anbieter von Computer und Softwarelosungen bis es in mehrere Nachfolgeunternehmen aufgeteilt wurde Die bekanntesten waren Fujitsu Siemens Computers und Wincor Nixdorf bis Sommer 2016 ab Sommer 2016 fusioniert zu Diebold Nixdorf Kassensysteme und Bankentechnik Siemens Nixdorf Informationssysteme AGLogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1 Oktober 1990Auflosung 1 Oktober 1998Sitz Paderborn DeutschlandLeitung Gerhard Schulmeyer VorstandsvorsitzenderMitarbeiterzahl 35 850 30 September 1997 1 Umsatz 15 4 Mrd DM 1996 1997 1 Branche Informationstechnik Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produkte und Dienstleistungen 2 1 Monitore 2 2 Tastaturen 2 3 Grossrechner 2 4 Personalcomputer 2 5 Notebooks 2 6 Minicomputer bzw Mehrplatzsysteme 2 7 Kassensysteme 2 8 TK Anlagen und Telefone 2 9 Schulungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 1 Oktober 1990 ubernahm Siemens die Mehrheit der Nixdorf Stammaktien und fuhrte die Nixdorf Computer AG Paderborn mit dem Bereich der Daten und Informationstechnik der Siemens AG Augsburg und Munchen zur Siemens Nixdorf Informationssysteme AG SNI zusammen 1992 erhohte Siemens den Anteilsbesitz an der SNI auf 100 Prozent und gliederte diese in die Siemens AG ein Nach einer schmerzhaften Gesundschrumpfung mit dem Verlust mehrerer Tausend Arbeitsplatze in Paderborn und den beiden Werken in Augsburg in den fruhen 1990er Jahren konnte sich SNI etwa ab Mitte des Jahrzehnts als grosster europaischer Computerkonzern stabilisieren 1995 wurde das Dienstleistungs und Losungsgeschaft in den Bereichen Informationstechnologie und Telekommunikation aus dem Unternehmen SNI herausgelost und zusammen mit Teilen der Siemens AG in die Siemens Business Services GmbH und Co OHG SBS damals mit Sitz in Paderborn und Munchen uberfuhrt Am 1 Oktober 1998 wurde die SNI als Aktiengesellschaft aufgelost und vollstandig in die Siemens AG integriert wobei weitere Teile zur SBS wanderten Der Name Siemens Nixdorf lebte noch ein Jahr weiter in Form der Siemens Nixdorf Banking and Retail Systems GmbH Die Sparte Personalcomputer wurde in ein Joint Venture mit Fujitsu eingebracht der Fujitsu Siemens Computers GmbH mit Sitz in Munchen an der beide Unternehmen mit 50 Prozent beteiligt waren Zum 1 April 2009 verkaufte Siemens seinen Unternehmensanteil an Fujitsu Seitdem vertreibt das Unternehmen weltweit Computerprodukte unter dem Markennamen Fujitsu und ist durch die Zusammenlegung von FSC USA FSC EMEA und FJ Asia zu Fujitsu Technology Solutions FTS zur weltweiten Nummer 3 hinter HP und Dell aufgestiegen Produkte und Dienstleistungen BearbeitenMonitore Bearbeiten Unter anderem gehorte die Firma wahrend des Aufkommens des PCs zu den grossten deutschen Herstellern fur Computermonitore und schnitt bei Tests in der Fachpresse zumeist gut ab Aufgrund des BNC D Sub Modus gelang es eine sehr genaue Farbtemperatur und Farbgenauigkeit darzustellen Dabei half eine verbesserte Version des Zeilensprungverfahrens Die Monitore von Siemens wurden seit den 1980er Jahren zunachst von Tandberg Data hergestellt Diese Firma war seit ca 1982 einer der ersten Hersteller der die Darstellung von grunen oder orangen Zeichen auf dunklem Hintergrund mit einer Bildwiederholrate von 50 oder 60 Hertz aufgab und die damals innovative heute gewohnte Darstellung schwarzer Zeichen auf weissem Grund einfuhrte Dies erforderte eine Bildwiederholrate von 70 Hertz oder schneller und eine dementsprechend leistungsfahigere Elektronik Auch Nixdorf produzierte in Deutschland Nach der Ubernahme von Nixdorf durch Siemens wurde zu grossen Teilen in Taiwan nach Spezifikationen aus Deutschland produziert Sowohl die Tandberg eigenen Reihen wie auch Monitore mit Siemensbranding erhielten in etlichen Computerzeitschriftentests z B CHIP gute Noten fur Ergonomie und Darstellungsqualitat Siemens Nixdorf Monitore gehorten auch zu den ersten die die seit Mitte der 1990er Jahre aufkommenden Strahlungsnormen umsetzten Tastaturen Bearbeiten nbsp Tastatur K200 ausgezeichnet mit dem iF Product Design Award 1993 2 Im Werk fur Arbeitsplatzsysteme WA in Augsburg wurden Tastaturen gefertigt die sich von den Produkten des damaligen Marktfuhrers Cherry durch einen kurzeren Tastenhub und einen definierten Druckpunkt abhoben Eine Besonderheit bei der Fertigung waren die Tastenkappen die zunachst ohne Aufschrift montiert und erst an der fertigen Tastatur mit einem Laser beschriftet wurden Auf diese Weise liessen sich die Landervarianten ohne zusatzliche Massnahmen in Lager oder Fertigung herstellen Grossrechner Bearbeiten Siemens hatte Grossrechner wie die Systemfamilie 7500 und Supercomputer wie den VPP50 im Angebot Die Modelle C40 aus der Systemfamilie 7500 bot im Februar 1991 entscheidende Neuerungen wie die Unterstutzung von 290 Bildschirmen statt vorher 160 Die Modelle der Reihe H60 aus derselben Systemfamilie wurden um ein Doppelprozessormodell erganzt Die H120er Modelle bekamen einen leistungsfahigen Konsolenprozessor dieser konnte nach SNI Angaben bis zu 2000 Meter von einem Computer installiert werden Moglich wurde dies durch den Blockmultikanale Typ 2 von SLI dieser erlaubt die Datenubertragung von bis zu 4 5 MB s Hiermit wurde ein schneller Zugriff auf externe Hochleistungsperipherie gewahrleistet Es wurde bei allen Grossrechnern das Betriebssystem BS2000 verwendet Viele Kunden von SNI hatten den von Nixdorf entwickelten 8870 Mainframe und dessen Nachfolger Quattro mit der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware Comet in Verbindung mit dem Betriebssystem Niros im Einsatz Personalcomputer Bearbeiten nbsp SNI Scenic Pro M5 1996Es gab u a die Modellreihen Scenic und Xpert Bei letzteren handelte es sich um preisgunstige PCs fur Privatkunden In einer eigenen Entwicklungsabteilung im Werk fur Arbeitsplatzsysteme in Augsburg entstanden fur die damalige Zeit sehr innovative Konzepte wie beispielsweise die Slot CPU oder ein Microchannel Rechner die sich am Markt jedoch nicht durchsetzen konnten Notebooks Bearbeiten nbsp Siemens Nixdorf Scenic 4NCSeit 1990 gab es Notebook PCs von Siemens Nixdorf die von hauseigenen Entwicklern im Augsburger Werk fur Systeme WS spezifiziert mittels Customizing aus bereits am Markt befindlichen Produkten angepasst und von Quanta Computer Taiwan und Matsushita Japan gefertigt wurden Abweichend von der ublichen Bedeutung des Begriffs wurden sie als OEM Produkte bezeichnet bereits beim Hersteller in SNI Kartons verpackt und im Rahmen der Qualitatssicherung auch vor Ort gepruft Customer Source Inspection Eine High End Variante des Matsushita Notebooks war bereits mit einem zur damaligen Zeit noch sehr seltenen TFT Display ausgestattet Minicomputer bzw Mehrplatzsysteme Bearbeiten Es gab die Systeme in den Serien MX und RM Serie Targon 8860 8862 BNC Kassensysteme Bearbeiten Das von Siemens Nixdorf Anfang der 1990er Jahre entwickelte und eingefuhrte Kassensystem Beetle war von Beginn an sehr erfolgreich und wurde auch unter dem neuen Firmennamen Wincor Nixdorf weitervertrieben und weiterentwickelt Die Kassensysteme befinden sich heute in vielen grosseren Handelsketten im Einsatz z B Plus Edeka Metro und Galeria Kaufhof TK Anlagen und Telefone Bearbeiten Siemens Nixdorf System 8818 Digitales Vermittlungssystem ISDN ab 1982 Mit der 1982 vorgestellten Nixdorf 8818 DVS war die NCAG der erste deutsche Hersteller eines digitalen Vermittlungssystems zugleich war das 8818 System das erste von der Post in Deutschland zugelassene digitale Vermittlungssystem Zwischen 30 und 3000 Telefone oder Terminals konnten an die 8818 angeschlossen werden Im Verbundnetzwerk konnte das System 8818 bis ca 12 000 Nebenstellen bedienen Die Vermittlungskapazitat bei den Modellen 80 600 ermoglichte 246 Teilnehmern beim Modell 3000 sogar bis zu 512 Teilnehmern das gleichzeitige Sprechen bzw Telefonkonferenzen mit bis zu sechs Teilnehmern Ein Rufnummernspeicher von zehn Rufnummern sowie eine schnelle Wahlwiederholung stand jedem Benutzer zur Verfugung Der Hohepunkt des Systems war mit der Einfuhrung des Software Release 5 1 und 5 2 erreicht mit dem die volle Netzwerkfahigkeit des Systems und die Mehrkundenfahigkeit eingefuhrt wurde Netzwerkfahigkeit bedeutet dass bei verschieden disloziert installierten Systemen alle Teilnehmerfunktionalitaten in jeder Anlage zur Verfugung stehen Alle maximal 255 stern oder maschenformig vernetzten Anlagen verhalten sich wie eine einzige physikalische Anlage mit systemubergreifenden Leistungsmerkmalen zum Beispiel Ruckruf von einem Knoten in den anderen Rufmitnahme Rufnummernportierung und Leistungsmerkmale von einem Knoten in den Anderen transferieren Mehr und Anlagenfahigkeit bedeutet dass in einer physikalischen Anlage verschiedene unabhangige oder miteinander verknupfbare Firmenkonfigurationen programmiert werden konnen Octopus E Modell 300 800 ist ihr voll kompatibler Nachfolger und verwendet ebenfalls das Betriebssystem NICOS die Hardware jedoch wurde parallel zur Hicom 150H office Com Hipath 3700 entwickelt Sie ist genau so wie eine 8818 zu administrieren Das System ist bis 2006 vertrieben worden Alle reinen UP0 und UP0 E Endgerate bis auf OpenStage und neuer der Siemenspalette und die ISDN Systemtelefone von Nixdorf sowie alle Gigaset Professional Mobilteile konnen an ihr eingesetzt werden Der Maximalausbau liegt bei 800 Teilnehmern bei 1024 Koppelfeldpunkten bis zu 255 Anlagen sind voll anlagenubergreifend vernetzbar zu einem physischen System die 8818 ist in grossen Teilen integrierbar Netzwerkbaugruppen ermoglichen IP Systemtelefonie und Anlagenvernetzung Callcenterbetrieb bis 1024 Agents ist mit Bordmitteln ohne zusatzliche Server realisierbar Digifon digitales Telefon Digifon Basis Digifon Solo Digifon Komfort RNG Digifon Solo 2S Digifon Solo 2U Digifon Comfort 2 RNG 2 AFT 1 AFT 2 AFT 3 nur fur System 8818 teils auch Octopus E Modell 300 800 kein Standardverfahren Logofon analoge Telefonfamilie Logofon Basis Logofon Info Logofon Hotel Logofon Komfort Logofon Mobil Octophon digitales Telefon fur die Deutsche Bundespost Octophon 21S 21U 23 und 24 RNG RNG 2 AFT 1 AFT 2 AFT 3 nur fur System 8818 teils auch Octopus E Modell 300 800 kein Standardverfahren Schulungen Bearbeiten Zudem gab es fur alle Systeme auch entsprechende Trainings von Siemens Nixdorf im Angebot Unter anderen im SNI Trainingscenter Berlin Region Ost erstmals ab 12 Marz 1990 den Fortbildungslehrgang zum Informationsorganisator Literatur BearbeitenChristian Berg Heinz Nixdorf Eine Biographie Studien und Quellen zur Westfalischen Geschichte Bd 82 Schoeningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2016 ISBN 978 3 506 78227 4 Unterkapitel Siemens Nixdorf Informationssysteme AG Unterm Strich ist alles gut Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Siemens Nixdorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b pressrelations de Pressemitteilung Memento vom 6 Januar 2016 im Internet Archive vom 13 November 1997 K200 PC Tastatur Abgerufen am 12 Mai 2020 englisch Geschichte der Unternehmensbereiche der ehemaligen Nixdorf Computer AG Labor fur Impulstechnik 1952 1968 Nixdorf Computer 1968 1990 Siemens Nixdorf 1990 1999 Computersparte Fujitsu Siemens Computers 1999 2009 Fujitsu Technology Solutions seit 2009 Banken und Handels IT Siemens Nixdorf Retail amp Banking Systems 1998 1999 Wincor Nixdorf 1999 2016 Diebold Nixdorf seit 2016 IT Dienste Siemens Business Services 1995 2007 Siemens IT Solutions and Services 2007 2011 Atos seit 2011 51 731268 8 735933 Koordinaten 51 43 52 6 N 8 44 9 4 O Normdaten Korperschaft GND 2114672 X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siemens Nixdorf amp oldid 232927196