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Fritz Lieb 10 Juni 1892 in Rothenfluh 6 November 1970 in Basel war ein Schweizer reformierter Theologe und Slawist der als Experte fur russische Geistesgeschichte galt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLieb studierte ab 1912 in Basel Berlin und Zurich Orientalische Sprachen und Evangelische Theologie Beeinflusst von den religiosen Sozialisten Leonhard Ragaz und Hermann Kutter lernte er schon wahrend des Studiums die russische Sprache und trat als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz fur deren Beitritt zur Kommunistischen Internationale ein Im Mai Juni 1921 ermoglichte er als Vikar in Safenwil Karl Barth den Abschluss seiner Romerbriefauslegung 1 Auf die Promotion zum Dr theol 1923 liess er im nachsten Jahr gleich die Habilitation an der Universitat Basel folgen Als Privatdozent bereiste er mit seinen Russland Vortragen ganz Europa und begann systematisch Bucher uber die russische Kirchen und Geistesgeschichte zusammenzutragen 1929 wurde er auf Antrag Barths an die Universitat Bonn umhabilitiert und 1931 zum ausserordentlichen Professor berufen musste Deutschland nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 aber verlassen und emigrierte nach Paris 2 Wahrend seiner dreijahrigen Zeit in Paris grundete Lieb die antifaschistische Freie deutsche Akademie und hielt engen Kontakt u a mit Walter Benjamin und Heinrich Mann sowie mit dem russischen Philosophen Nikolai Berdjajew einem Mitarbeiter seiner schon 1929 gegrundeten Zeitschrift Orient und Occident 3 1937 folgte ein Ruf als ausserordentlicher Professor fur Dogmatik und Theologiegeschichte mit besonderer Berucksichtigung der ostlichen Kirchen an der Basler Universitat 3 1946 erhielt Lieb die Berufung auf eine Professur fur Osteuropaische Kirchenkunde an der Humboldt Universitat Berlin die er aber nur bis 1949 neben dem Basler Extraordinariat wahrnahm 4 1958 ruckte er in Basel in eine ordentliche Professur auf Seine russisch slavistische Bibliothek schenkte er Ende 1951 der Universitatsbibliothek Basel Die Bibliothek Lieb umfasst ca 13 000 Monographien Periodika und Handschriften vom 17 Jahrhundert bis in die 1980er Jahre 5 Schriften Auswahl BearbeitenFranz Baaders Jugendgeschichte Die Fruhentwicklung eines Romantikers Chr Kaiser Verlag Munchen 1926 Habil Glaube und Offenbarung bei Johann Georg Hamann Munchen Chr Kaiser 1926 Das westeuropaische Geistesleben im Urteile russischer Religionsphilosophie J C B Mohr Verlag Tubingen 1929 Das geistige Gesicht des Bolschewismus Hrsg im Auftr d Forschungsabteilung d Okumen Rates Gotthelf Verlag Bern 1935 Christ und Antichrist im Dritten Reich Der Kampf der Deutschen Bekenntniskirche Editions du Carrefour Paris 1936 Russland unterwegs Der russische Mensch zwischen Christentum und Kommunismus Bern 1945 Die Selbsterfassung des russischen Menschen im Werke Dostojewskijs und Solowjews Chronos Verlag Berlin 1947 Christentum und Marxismus Berlin 1949 Valentin Weigels Kommentar zur Schopfungsgeschichte und das Schrifttum seines Schulers Benedikt Biedermann Eine literarkritische Untersuchung zur mystischen Theologie des 16 Jahrhunderts EVZ Zurich 1962 Sophia und Historie Aufsatze zur ostlichen und westlichen Geistes und Theologiegeschichte Hrsg von Martin Rohkramer EVZ Zurich 1962Literatur BearbeitenEduard Buess Lieb Fritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 472 f Digitalisat Chryssoula Kambas Fritz Lieb und die deutsche Emigration in Paris In Wolf Friedrich Schaufele Markus Vinzent Hrsg Theologen im Exil Theologie des Exils cicero edition Cambridge 2001 S 197 210 Teil Publikation Memento vom 19 Januar 2013 im Webarchiv archive today Helena Kanyar Becker Lieb Fritz In Historisches Lexikon der Schweiz Manfred Karnetzki u a Hrsg Fritz Lieb Ein europaischer Christ und Sozialist Eine Dokumentation der Evangelischen Akademie Berlin im Evangelischen Bildungswerk Berlin 1992 Martin Rohkramer Fritz Lieb 1933 1939 Entlassung Emigration Kirchenkampf Antifaschismus In Leonore Siegele Wenschkewitz Carsten Nicolaisen Theologische Fakultaten im Nationalsozialismus AKIZ B 18 Gottingen 1993 S 181 197J Jurgen Seidel LIEB Fritz In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 31 34 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Lieb im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Publikationen von und uber Fritz Lieb im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Nachlass Fritz Lieb in der Universitatsbibliothek BaselEinzelnachweise Bearbeiten Eberhard Busch Karl Barths Lebenslauf Gottingen 1979 S 112 f Fritz Lieb Papers Internationaal Instituut voor sociale Geschiedenis a b Die Zeitschrift Orient und Occident Klaus Bambauer abgerufen am 11 Februar 2012 Heinz Ohme Die Beziehungen zwischen der Orthodoxen Geisteswissenschaftlichen Sankt Tichon Universitat Moskau und der Theologischen Fakultat der Humboldt Universitat zu Berlin im Kontext des russischen Lebens im Berlin der Gegenwart Memento vom 12 August 2011 im Internet Archive PDF Die Bibliothek Lieb Universitat BaselNormdaten Person GND 118971662 lobid OGND AKS LCCN nr91010989 VIAF 35256195 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lieb FritzKURZBESCHREIBUNG Schweizer reformierter Theologe und SlawistGEBURTSDATUM 10 Juni 1892GEBURTSORT RothenfluhSTERBEDATUM 6 November 1970STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Lieb amp oldid 232914647