www.wikidata.de-de.nina.az
Fritz Fleiner 24 Februar 1867 in Aarau 26 Oktober 1937 in Ascona war ein Schweizer Rechtswissenschaftler Er gilt als einer der bedeutendsten Schweizer Staatsrechtler seiner Zeit und als Vater der modernen Verwaltungsrechtswissenschaft in der Schweiz Fritz Fleiner Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenFritz Fleiner war ein Sohn des Unternehmers Anton Fleiner 1826 1877 1 Dieser heiratete 1853 die Enkelin von Heinrich Zschokke Adele 1833 1860 Nach deren Tod heiratete er 1861 ihre Schwester Leontine Zschokke 1834 1905 2 Die Geschwister von Fritz Fleiner waren der spatere NZZ Redakteur und Kunstkritiker Albert Fleiner geb 10 August 1859 in Aarau gest 17 Juni 1902 in Rom 3 und Hans Fleiner geb 1 Februar 1864 in Aarau gest 18 Marz 1922 ebenda der die vaterliche Firma ubernahm Seine Schwestern Fanny Engelmann Fleiner 1855 1922 war die Schwiegermutter von Otto Voss und Martha Hunziker Fleiner war die Frau von Hermann Hunziker 4 Er studierte ab dem Sommersemester 1887 Rechtswissenschaften an der Universitat Zurich Nachdem er einige Semester an den Universitaten Leipzig und Berlin verbracht hatte kehrte er nach Zurich zuruck wo er 1890 seine Abschlussprufungen bestand Im selben Jahr wurde er dort mit einer kirchenrechtlichen Arbeit zum Doktor beider Rechte Dr iur utr promoviert Nach einer kurzen Zeit als Advokat im Aargau habilitierte Fleiner sich in Zurich mit einer Arbeit uber die tridentische Ehevorschrift Damit erhielt er die Venia legendi fur evangelisches und katholisches Kirchenrecht nbsp Buste geschaffen von August SuterNach einigen Semestern als Privatdozent wurde Fleiner in Zurich zum Wintersemester 1895 96 zum ausserordentlichen Professor fur franzosisches Zivilrecht Kirchenrecht und eventuell offentliches Recht 5 ernannt In dieser Position verschaffte er sich erstes Ansehen sodass er von der Universitat Basel zum Wintersemester 1897 98 auf den ersten selbststandigen ordentlichen Lehrstuhl fur Offentliches Recht berufen wurde 1901 wurde Fleiner Rektor der Universitat Basel 1906 wechselte er als Nachfolger des verstorbenen Ludwig von Jolly an die Universitat Tubingen Ab 1908 hatte Fleiner den Lehrstuhl des nach Berlin abgewanderten Gerhard Anschutz an der Universitat Heidelberg inne Fleiner war in Heidelberg ordentlicher Professor fur deutsche Staats und Rechtsgeschichte deutsches Reichs und Landesstaatsrecht einschliesslich Verwaltungsrecht sowie Kirchenrecht Fleiner lernte in Heidelberg den Bildhauer August Suter kennen 6 und wurde zusammen mit seiner Frau Fanny Fleiner Veith 1870 1957 7 zu dessen Forderer Suter schuf die Grabplastik fur Fleiner die auf dem Friedhof Rosengarten steht 8 Nach der Kriegserklarung Deutschlands an Frankreich im August 1914 fuhlte sich Fleiner der zudem mit einer geburtigen Westschweizerin verheiratet war als Auslander im Deutschen Reich zunehmend unwohl Ausserdem betrachtete er als Schweizer die Verletzung der belgischen Neutralitat nach dem Schlieffen Plan als schwerwiegenden Bruch des Volkerrechts 9 Zur Erleichterung sowohl Fleiners als auch der Fakultat erging an ihn 1915 ein Ruf der Universitat Zurich den er zum Wintersemester 1915 16 annahm Dort lehrte und forschte er als ordentlicher Professor fur Staats Verwaltungs und Kirchenrecht bis zu seiner Emeritierung 1936 Fleiner ubte grossen Einfluss auf die Verwaltungsrechtswissenschaft in Deutschland und insbesondere in der Schweiz aus Sein erstes Werk zum Verwaltungsrecht von 1911 fuhrte die Lehre Otto Mayers fort und sorgte fur deren Verbreitung in der Schweiz Fleiners Darstellung des Schweizer Bundesstaatsrechts war die erste systematische juristische Darstellung ihrer Art 10 Seine Werke und Vortrage spielten eine wesentliche Rolle fur die Entwicklung der Demokratie in der Schweizer Verfassung nbsp Grabplastik von August Suter auf dem Friedhof Rosengarten in Aarau Schriften Auswahl BearbeitenDie rechtliche Stellung der katholischen Kirche zur obligatorischen Zivilehe des Kantons Aargau Zurich 1890 Dissertation Institutionen des deutschen Verwaltungsrechts Mohr Tubingen 1911 8 Auflage 1923 Die tridentinische Ehevorschrift des offentlichen Rechts und Kirchenrechts Zurich 1892 Habilitationsschrift Zentralismus und Foderalismus in der Schweiz Rascher Zurich 1918 Schweizerisches Bundesstaatsrecht Mohr Tubingen 1923 Literatur BearbeitenGiovanni Biaggini Fritz Fleiner 1867 1937 In Peter Haberle Michael Kilian Heinrich Wolff Staatsrechtslehrer des 20 Jahrhunderts Deutschland Osterreich Schweiz De Gruyter Berlin Boston 2 Auflage 2018 S 147 162 ISBN 978 3 11 054145 8 Zaccaria Giacometti Dietrich Schindler Festgabe fur Fritz Fleiner zum sechzigsten Geburtstag Mohr Tubingen 1937 Zaccaria Giacometti Nachruf fur Fritz Fleiner In Schweizerische Juristen Zeitung 34 1937 S 144 ff Karl Heiz Fritz Fleiner 1867 1937 In Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 1953 S 397 401 Alfred Kolz Fritz Fleiner In Historisches Lexikon der Schweiz Roger Muller Verwaltungsrecht als Wissenschaft Fritz Fleiner 1867 1937 Klostermann Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 465 03464 3 Klaus Peter Schroeder Eine Universitat fur Juristen und von Juristen Die Heidelberger Juristische Fakultat im 19 und 20 Jahrhundert Mohr Siebeck Tubingen 2010 ISBN 978 3 428 12053 6 S 297 304 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Fleiner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Fritz Fleiner im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Fritz Fleiner In SwissbibEinzelnachweise Bearbeiten Anton Fleiner 1826 1877 abgerufen am 25 November 2023 Stammbaum Adele und Leontine Zschokke abgerufen am 25 November 2023 Albert Fleiner 1859 1902 abgerufen am 25 November 2023 Hans Fleiner 1864 1922 abgerufen am 25 November 2023 zitiert nach Schroeder Eine Universitat fur Juristen und von Juristen 2010 S 298 August Suter 1914 Buste von Fritz Fleiner Abgerufen am 4 August 2019 August Suter 1914 Buste von Fanny Fleiner Abgerufen am 4 August 2019 Grabplastik von August Suter abgerufen am 25 November 2023 Schroeder Eine Universitat fur Juristen und von Juristen 2010 S 303 Alfred Kolz Fritz Fleiner In Historisches Lexikon der Schweiz Normdaten Person GND 11868390X lobid OGND AKS LCCN no95050358 NDL 00528906 VIAF 24676599 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fleiner FritzKURZBESCHREIBUNG Schweizer RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 24 Februar 1867GEBURTSORT AarauSTERBEDATUM 26 Oktober 1937STERBEORT Ascona Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Fleiner amp oldid 239461728