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Fritz Corterier 19 Juli 1906 in Wunstorf Provinz Hannover 27 April 1991 war ein deutscher Politiker SPD und Gegner des NS Regimes Corterier war von 1953 bis 1969 Mitglied des Deutschen Bundestags als Abgeordneter der SPD Von 1967 bis 1970 war er ausserdem Mitglied des Europaischen Parlaments Sein Sohn Peter war ebenfalls als Politiker tatig Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politischer Werdegang 3 Privates 4 Ehrungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenCorterier kam in Wunstdorf am 19 Juli 1906 als Fritz Louis Wilhelm Corterier zur Welt Seine Eltern waren Marie Corterier geb Bestenbostel 1879 1955 und Friedrich Corterier 1876 1956 ein Lehrer Corterier hatte zwei Geschwister 1 Nachdem er 1923 seine mittlere Reife erlangt hatte begann er eine Kaufmannische Lehre in einer Ex und Importfirma in Bremen die er 1926 abschloss Anschliessend studierte er Wirtschaftswissenschaften an der Handelshochschule Berlin der Universitat Tours und der Handelshochschule Mannheim Im Juni 1933 schloss er das Studium als Diplomkaufmann ab Corterier wandte sich im November 1933 an die Leitung der Handelshochschule Mannheim mit der Bitte um Beurlaubung fur das Wintersemester 1933 34 Als Begrundung gab er an sich auf seine Promotion vorbereiten zu wollen Daraufhin wurde er zwangslaufig exmatrikuliert Ausschlaggebend hierfur sei ein Erlass der nationalsozialistischen Regierung gewesen die eine Sauberung der Hochschulen von marxistischen und sonstigen volksfeindlichen Studierenden vorgeschrieben habe Dies sei eine Reaktion auf vielfache Bemuhungen Corteriers gewesen innerhalb der Studentenschaft unter anderem Respekt und Verstandnis fur die Weimarer Republik zu erwecken 2 Tatsachlich hatte Corterier aus seiner Ablehnung der nationalsozialistischen Regierung kein Geheimnis gemacht Schon zu Beginn seines Studiums trat er der Vereinigung Republikanischer Studierender bei Diese war ein Teil des linksgerichteten Deutschen Studentenverbandes dem auch judisch demokratische Studentengruppen angehorten Im Jahr 1929 ubernahm er die Leitung der sudwestdeutschen Sektion seiner Vereinigung und 1931 wurde er zum stellvertretenden Reichsvorsitzenden dieser Monate nach Hitlers Machtergreifung veroffentlichte er in der Zeitschrift Deutsche Republik zudem einen Artikel in dem er die zunehmende Ideologisierung von Studenten kritisierte 1 Nachdem er exmatrikuliert worden war arbeitete Corterier zunachst als Sportberichterstatter fur die lokale Presse 1934 eroffnete er gemeinsam mit seiner Ehefrau ein Steuerberatungsburo Gleichzeitig unterrichtete er an einer privaten Handelsschule Nach Kriegsbeginn wurde Corterier fur die Deutsche Wehrmacht eingezogen und musste funf Jahre lang unter anderem bei Brest und Vimereux kampfen Nach seiner Ruckkehr im Juli 1945 begann er mit dem Neuaufbau seines Steuerberatungsburos im zerstorten Karlsruhe Politischer Werdegang BearbeitenBereits bevor er im Jahre 1929 ein offizielles Mitglied der SPD wurde war Corterier wahrend seines Studiums Teil des Sozialistischen Studentenbundes Motiviert von seiner unbandige politische Leidenschaft trat er der Partei nach Kriegsende erneut bei Von 1950 bis 1962 baute er als Vorsitzender des Ortsvereins Karlsruhe der SPD die ortliche Parteiorganisation auf Den zugehorigen Wahlkreis vertrat er von 1953 bis 1969 im Bundestag Dabei war er von 1961 bis 1965 stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss und ordentliches Mitglied im Ausschuss fur Mittelstandsfragen Zwischen 1958 und 1967 war er zudem Stellvertretendes Mitglied in der Deutschen Delegation in der Beratenden Versammlung des Europarates Die Schaffung eines vereinten Europas war fur Corterier dabei ein besonderes Anliegen Von 1967 bis 1970 war er Mitglied des Europaischen Parlaments Privates BearbeitenFritz Corterier heiratete im Jahr 1935 die Diplomkauffrau Maria John in Karlsruhe Mit ihr gemeinsam hat er zwei Kinder Peter 1936 der von 1987 bis 1996 ebenfalls als SPD Abgeordneter im Bundestag sass und Jutta 1945 eine Lehrerin Ehrungen Bearbeiten1968 Grosses Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1970 Medaille des Europaischen Parlaments in Gold 1981 Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe Ehrenmitglied des SPD Kreisverbands Karlsruhe Ehrenmitglied der EuropaunionLiteratur BearbeitenRudolf Vierhaus Ludolf Herbst Hrsg Bruno Jahn Mitarb Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 2002 Bd 1 A M K G Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 23782 0 S 126 Horst Ferdinand Corterier Fritz Louis Wilhelm in Bernd Ottnad Hrsg Baden wurttembergische Biographien Bd 2 Stuttgart 1999 S 81 84 Landesarchiv Baden Wurttemberg Corterier Fritz Louis Wilhelm In LEO BW Landeskunde entdecken online abgerufen am 26 Mai 2022 Manfred Koch Fritz Louis Wilhelm Corterier In Stadtlexikon Karlsruhe 2016 abgerufen am 26 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b Corterier Fritz Louis Wilhelm Detailseite LEO BW Abgerufen am 31 Mai 2022 Horst Ferdinand Louis Wilhelm Fritz Corterier In Baden Wurttembergische Biographien 2 Auflage 1999 S 81 84 teilte ihm der Rektor der Mannheimer Hochschule Heinrich Sommerfeld mit dass er gemass dem Erlass des Herrn Ministers des Kultus und Unterrichts und der Justiz Abtlg Kultus und Unterricht in Karlsruhe vom 16 August d J Nr A 22236 der die Sauberung der Hochschulen von marxistischen und sonstigen volksfeindlichen Studierenden vorschreibt fur ein Weiterstudium an einer deutschen Hochschule nicht in Betracht komme Normdaten Person GND 140771808 lobid OGND AKS VIAF 107761176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Corterier FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdB MdEPGEBURTSDATUM 19 Juli 1906GEBURTSORT WunstorfSTERBEDATUM 27 April 1991STERBEORT Bad Wildbad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Corterier amp oldid 238510302