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Das Republikanische Studentenkartell auch Reichskartell der Deutschen Republikanischen Studentenschaft ab 1928 Deutscher Republikanischer Studentenbund war ein Zusammenschluss linker und liberaler Studentenverbande in der Zeit der Weimarer Republik Die Grundung des Kartells am 31 Juli und 1 August 1922 in Jena war eine unmittelbare Reaktion auf die Ermordung des liberalen Reichsaussenministers Walter Rathenau sowie die offen geausserte Sympathie die viele Studenten fur die Attentater hegten 1 Hauptziel des Kartells war daher der Kampf gegen den grassierenden Nationalismus und Antisemitismus innerhalb der Studentenschaft und das Eintreten fur die gefahrdete Republik Getragen wurde das Kartell hauptsachlich von den Hochschulgruppen der Weimarer Koalitionsparteien d h vom SPD nahen Verband sozialistischer Studenten dem Reichsbund Deutscher Demokratischer Studenten und der Arbeitsgemeinschaft republikanischer Zentrumsstudenten 2 hinzu kam der Deutsche Pazifistische Studentenbund Den Kommunistischen Studentengruppen die sich ebenfalls um eine Aufnahme in das Kartell bemuhten wurde diese wegen ihrer mangelnden republikanischen Zuverlassigkeit verwehrt 1 An den Hochschulen traten die ortlichen Kartelle mit gemeinsamen Kandidatenlisten zu den alljahrlichen AStA Wahlen an vermochten sich jedoch auf Dauer nicht gegen die mehrheitlich rechtsstehenden Studentenverbindungen und volkisch nationalistische Zusammenschlusse wie den Deutschen Hochschulring durchzusetzen Nicht zuletzt deshalb wurde das Kartell Anfang 1928 in einen straffer organisierten Studentenbund auf der Basis individueller Mitgliedschaft umgewandelt dessen Vorsitz der spatere Frankfurter Oberburgermeister Walter Kolb ubernahm Der Bund arbeitete zeitweise eng mit dem Reichsbanner Schwarz Rot Gold zusammen und veranstaltete mit diesem gemeinsame politische Kundgebungen darunter ein Republikanisches Wartburgfest im Mai 1929 Innerhalb der Hochschulen blieb sein Einfluss aber nach wie vor gering und konnte den Aufstieg des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes NSDStB letztlich nicht verhindern Kartell und Studentenbund gaben zeitweise eine eigene Zeitschrift Die Junge Republik heraus Literatur BearbeitenWilhelm Kreutz Studenten im Kampf fur die Weimarer Republik Vom Reichskartell der Republikanischen Studenten zum Republikanischen Studentenbund 1922 1933 In Jahrbuch fur Universitatsgeschichte Bd 17 2014 S 185 199 Franz Walter Sozialistische Akademiker und Intetellektuellenorganisationen in der Weimarer Republik Bonn 1990 ISBN 3 8012 4009 6 darin zum RSK S 69 76 Einzelnachweise Bearbeiten a b F Walter Sozialistische Akademiker und Intetellektuellenorganisationen in der Weimarer Republik S 70 Letztere war freilich eine zahlenmassig kleine Abspaltung des Reichsverbands Deutscher Zentrumsstudenten welcher zwar als offizieller Hochschulverband der Zentrumspartei galt seinerseits aber von den katholischen Korporationsverbanden CV KV heftig bekampft wurde Vgl Golucke Studentenworterbuch Graz 1987 S 34 und 367 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Republikanisches Studentenkartell amp oldid 237087829