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Georg Friedrich Zundel 13 Oktober 1875 in Iptingen bei Wiernsheim 7 Juni 1948 in Stuttgart war ein deutscher Maler Landwirt und Mazen Als Maler erlangte er insbesondere fur seine Portrats eine gewisse Beruhmtheit Werdegang Bearbeiten nbsp Mit Rosa Luxemburg 1907 nbsp Grabstein von Friedrich und Paula Zundel auf dem Tubinger Stadtfriedhof nbsp Gedachtnisausstellung 1948Zundel war der Sohn eines Weinbauern und Gastwirts und verlor im Alter von sechs Jahren seine Mutter Da er sich mit der zweiten Frau seines Vaters sehr schlecht verstand verliess er mit vierzehn Jahren das Elternhaus und begann eine Lehre bei einem Malermeister in Pforzheim die er 1891 als Geselle beendete Anschliessend arbeitete er sechs Jahre in Frankfurt am Main in der Werkstatt eines Dekorationsmalers und lernte dort die Verhaltnisse der einfachen Arbeiterwelt kennen 1897 entschloss sich Zundel zum Kunststudium zunachst an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe spater an der Kunstschule Stuttgart Die Studien Zundels fanden bereits 1898 ein vorzeitiges Ende als er wegen Beteiligung an der Organisation eines Streiks von Kunststudenten von der Schule relegiert wurde Zundel war in den Jahren des Studiums mit sozialistischen Ideen in Kontakt gekommen und begann sich zunehmend mit dem Kampf gegen Unterdruckung und Ausbeutung zu identifizieren Dies kam zunachst in seiner Beziehung zur achtzehn Jahre alteren sozialistischen Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin zum Ausdruck die zu dieser Zeit in Stuttgart als Redakteurin der SPD Frauenzeitung Die Gleichheit arbeitete Sie heirateten 1899 und lebten von 1903 bis zu ihrer Trennung die mit der Scheidung im Jahre 1926 endete in einem Landhaus in Sillenbuch bei Stuttgart das zu einem beliebten Aufenthaltsort fur internationale Fuhrer sozialistischer Organisationen wurde Auch Lenin machte dort 1907 Station Zundels ideologische Uberzeugung spiegelte sich in Arbeiterportrats wider die in diesen Jahren entstanden Hauptaugenmerk legte Zundel auf die Fokussierung von Menschen durch die Herausnahme aus deren Umfeld kaum Bezugnahme auf Milieu oder ubertriebener Symbolismus und fast lebensgrosse Darstellungen Kunstmazene unter anderem auch Graf Casanova am Lago Maggiore in Italien der ihm ein Atelier zur Verfugung stellte sorgten fur ein gutes Auskommen mit dem er auch das oben erwahnte Landhaus finanzieren und sich ein Auto leisten konnte Da er auch Kontakte zu Karl Kautsky hatte der im selben Haus wohnte wie Robert Bosch kam es 1907 zu Auftragen Boschs Tochter Paula und Margarete zu portratieren Gleichzeitig engagierte sich Zundel auch parteipolitisch durch Plakatentwurfe sowie die Ausgestaltung von Heimen insbesondere durch die Diskussion uber die Rolle kunstlerischen Schaffens in der sozialistischen Bewegung In den Jahren vor und nach dem Ersten Weltkrieg wandte sich Zundel von der realistischen Malerei ab und entdeckte mythische und religiose Motive bei denen insbesondere der Erlosungsgedanke im Mittelpunkt stand In diesen Jahren entfremdete er sich zunehmend von Clara Zetkin Nach der Scheidung von Zetkin heiratete er 1927 Paula Bosch die er schon gemalt hatte als sie noch ein Kind war Mit ihr zog er sich auf einen von ihm 1921 selbst entworfenen und von Robert Bosch fur seine Tochter gebauten Gutshof den Berghof bei Tubingen zuruck wo er sich neben der kunstlerischen Tatigkeit auch der landwirtschaftlichen Arbeit zuwandte In seinem Spatwerk wandte er sich abermals idealistischen Motiven zu wobei nun aber christliche Elemente zunehmend eine Rolle spielten Aus der Ehe mit Paula Bosch ging als einziges Kind der Sohn Georg Zundel hervor Friedrich Zundel erhielt ein Ehrengrab auf dem Tubinger Stadtfriedhof 1971 stifteten Paula Zundel und ihre Schwester Margarete Fischer Bosch die Kunsthalle Tubingen um eine dauerhafte Bleibe fur Zundels Werke zu schaffen Fur ihre Verdienste um die Stadt Tubingen wurde Paula Zundel wie schon ihrer Mutter Anna Bosch die Ehrenburgerwurde der Stadt Tubingen verliehen Literatur BearbeitenThomas Maier Bernd Mullerschon Die schwabische Malerei um 1900 die Stuttgarter Kunstschule Akademie Professoren und Maler Geschichte Geschichten Lebensbilder Edition Thombe Stuttgart 2000 ISBN 3 935252 00 5 S 239 245Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Zundel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich Zundel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website zu Friedrich Zundel nbsp Streik 1903 nbsp Paula Bosch 1907 nbsp Paula Bosch 1923 nbsp Morgen 1929 Normdaten Person GND 119467038 lobid OGND AKS LCCN n50060568 VIAF 57425318 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zundel FriedrichALTERNATIVNAMEN Zundel Georg Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Landwirt und MazenGEBURTSDATUM 13 Oktober 1875GEBURTSORT Iptingen bei WiernsheimSTERBEDATUM 7 Juni 1948STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Zundel amp oldid 235124499