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Die Friedrich Carls Hutte auch Friedrich Carl Hutte war ein Standort mit Erzbergbau und Huttenbetrieb der am 24 Mai 1736 in Delligsen Niedersachsen durch Herzog Karl von Braunschweig gegrundet wurde Bereits um das Jahr 1585 hatte es auf dem Gebiet erste Probeschurfungen gegeben Dabei wurde ein gemeinsames Vorkommen von Eisenerz und Steinkohle entdeckt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Historische Kulturlandschaft 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1728 wurde das Gebiet erneut untersucht und aufgrund der Ergebnisse die Errichtung eines Bergbaubetriebes vorgeschlagen Das Erz wurde zunachst zur Verhuttung in die Wilhelmshutte nach Bornum transportiert Im Folgejahr wurde auch die Anlage einer eigenstandigen Hutte vorgeschlagen und im April 1733 der Bau der Eisenhutte angeordnet Der oberirdische Betrieb wurde fur rund 22 145 Taler am Ufer der Wispe errichtet Im neuen Hochofen wurden bereits vor dem eigentlichen Betriebsbeginn Probegusse hergestellt Das hergestellte Roheisen wurde im Jahr 1768 erstmals auch bis nach Bremen befordert um es von dort aus nach Holland zu verschiffen Der steigende Bedarf an Schwarzpulver fur den Abbau der Erzvorkommen wurde durch eine eigens dafur errichtete Pulvermuhle in Grunenplan gedeckt 1 Beim 100 jahrigen Jubilaum der zum Furstentum Braunschweig gehorenden Anlage wurden 80 Hutten und Bergleute beschaftigt Die Produkte waren zunachst Herdplatten und Kunstguss die unter anderem nach Bremen oder Oldenburg geliefert wurden Spater kamen komplizierte Gussteile hinzu Um das Jahr 1843 gehorten zur Ausstattung der Landesherrlichen Eisenhutte an der Wispee 1 Hochofen 2 Frischfeuer 1 Cupolofen 1 Zainhammer sowie 150 Mann Belegschaft 2 Die Eisenhutte wurde im Jahr 1845 an den Bergrat Friedrich Carl Ludwig Koch 1799 1852 verkauft dem bereits die Glashutte in Grunenplan gehorte Fortan wurde die Hutte als Carlshutte Delligsen bezeichnet Zusatzlich zur ortlichen Eisenerzgewinnung wurde nun vermehrt Roheisen aus England bezogen Die Pulvermuhle in Grunenplan wurde zur selben Zeit stillgelegt nbsp Kandelaber aus der Carlshutte auf der Lombardsbrucke in Hamburg 3 Der Bau der Hannoverschen Sudbahn in den Jahren 1852 bis 1854 die durch das Leinetal fuhrte verbesserte die Frachtmoglichkeiten der Carlshutte so dass eine Filiale am neuen Bahnhof in Alfeld errichtet wurde Zur Produktpalette gehorte ab 1860 die Herstellung von Kanonenrohren Es wurden zudem Bruckenteile hergestellt wie beispielsweise acht grosse Kandelaber fur den zwischen 1865 und 1868 erfolgten Bau der Lombardsbrucke zwischen Binnen und Aussenalster in Hamburg 4 Nach Beendigung des Deutsch Franzosischen Krieges 1871 wurde aus dem Betrieb eine Aktiengesellschaft die nun unter dem Namen Eisenwerke Carlshutte AG firmierte Der Bau einer eigenen Wasserturbine fuhrte zu einer Ausweitung der Produktpalette so dass nun Turbinenrader Schwungscheiben Schaufelrader oder Elektrobauteile hergestellt werden konnten Der Betrieb wurde durch die Ubernahme der Wilhelmshutte bei Bornum erweitert Wenige Jahre spater wurde zunachst 1895 der Erzabbau eingestellt und nach einer Uberschwemmung der Wispe musste das Unternehmen am 1 Februar 1901 Konkurs anmelden Teile der Belegschaft wurden von der Braunschweigisch Hannoverschen Maschinenfabrik AG ubernommen 1 Historische Kulturlandschaft Bearbeiten Die Hutte liegt innerhalb der 48 km grossen historischen Kulturlandschaft Protoindustrielandschaft Hilsmulde die von landesweiter Bedeutung ist Diese Zuordnung zu den Kulturlandschaften in Niedersachsen hat der Niedersachsische Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz NLWKN 2018 getroffen Ein besonderer rechtlich verbindlicher Schutzstatus ist mit der Klassifizierung nicht verbunden 5 Siehe auch BearbeitenDelligsen GeschichteLiteratur BearbeitenRichard Bettgenhaeuser Eisenwerk Carlshutte In Die Industrieen des Herzogthums Braunschweig Veroffentlichungen der Handelskammer fur das Herzogthum Braunschweig Band 1 Teil 1 Limbach Braunschweig 1899 S 105 ff urn nbn de gbv 084 09102711201 tu braunschweig de PDF Rudolf Unger 200 Jahre Geschichte der Carlshutte Delligsen 1735 1935 Dobler Alfeld 1935 OCLC 56850133 Friedrich Heise Helmut Ruggeberg Ofen und Herde der Carlshutte Delligsen 1735 1958 Heimat Verein Delligsen 2005 OCLC 181756863 Friedrich Heise Die Herzogliche Carlshutte zu Delligsen 1735 1845 Privatbesitz seit 1846 Der kunstlerische Eisenguss des 19 Jahrhunderts Heimat Verein Delligsen 2010 OCLC 671373287 Weblinks BearbeitenThomas Krassmann Montangeschichte im Leinebergland Mineral und Exploration PDF 1 0 MB Flecken Delligsen Zur Geschichte auf delligsen de Carlshutte auf albert gieseler de mit Produktubersicht Einzelnachweise Bearbeiten a b c Thomas Krassmann Montangeschichte im Leinebergland Eisenerzbergbau und Verhuttung der Carlshutte in Delligsen auf untertage com Johann Friedrich Kratzsch Vollstandiges topographisch justitiarisches Handbuch der sammtlichen deutschen Bundesstaaten Band 1 E Zimmermann Naumburg 1843 S 106 books google de Lombardsbrucke in Hamburg Kultur Stadtplan von Hamburg kulturkarte de abgerufen am 18 Oktober 2017 Neues Buch wird beim Muhlenfest vorgestellt heimatverein delligsen de 2010 abgerufen am 18 Oktober 2017 Christian Wiegang HK59 Protoindustrielandschaft Hilsmulde in Kulturlandschaftsraume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen Landesweite Erfassung Darstellung und Bewertung Hannover 2019 S 282 283Normdaten Korperschaft GND 1077191898 lobid OGND AKS 51 94057038 9 80992869 Koordinaten 51 56 26 1 N 9 48 35 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Carls Hutte amp oldid 216846461