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Die Friedhofskapelle Nenningen in alterer Literatur auch Muttergotteskapelle 1 ist eine ehemalige Feldkapelle in Nenningen Friedhofskapelle Nenningen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie einschiffige Kapelle besitzt eine halbrunde Apsis Das Portal und die Fenster weisen flache Bogen auf Das Schiff ist 7 75 Meter lang und 6 1 Meter breit der Chor 3 6 Meter lang und breit Die Raumhohe betragt 4 5 Meter die aussere Hohe bis zum Dach 5 Meter bis zum Dachfirst 10 Meter und bis zur Kreuzspitze auf dem Dachreiter 14 Meter 2 Seit dem 8 Dezember 1774 beherbergt die Kapelle die Nenninger Pieta von Franz Ignaz Gunther 3 Geschichte BearbeitenDer Vorgangerbau der Friedhofskapelle Nenningen war eine kleine gotische Wegkapelle Sie wurde mehrfach in Rechnungen erwahnt erstmals 1582 dann wieder 1592 und 1715 Moglicherweise beherbergte sie eine 60 Zentimeter hohe Pieta die spater in die Pfarrkirche St Martinus uberfuhrt wurde 2 1774 wurde die Wegkapelle durch die spatere Friedhofskapelle ersetzt Vermutlich entschloss man sich zu diesem Bau aus Dankbarkeit nachdem die Hungerkatastrophe der Jahre bis 1772 die wohl durch einen Vulkanausbruch auf Island ausgelost worden war uberstanden war 4 Geplant wurde die neue Kapelle unter dem Pfarrer Sebastian Kibler durch den Gmunder Stadtbaumeister Johann Michael Keller errichtet durch die Maurermeister Melchior Waibel und Konrad Geiger aus Nenningen Max Emanuel von Rechberg und Rothenlowen stiftete als Patronatsherr die Baumaterialien die Bezahlung der Handwerker erfolgte durch die Heiligenpflege und die Pfarrangehorigen wurden zu Hand und Spanndiensten herangezogen Dekan Schroz aus Donzdorf weihte am 12 Juni 1774 die Kapelle zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit der schmerzhaften Gottesmutter des heiligen Florian und des heiligen Wendelin Weihbischof Wilhelm Josef Leopold von Baden sorgte am 4 August desselben Jahres fur die Konsekration von Kapelle und Altar Bereits im Jahr der Weihe wurde die Nenninger Pieta ein Hauptwerk des Bildhauers Franz Ignaz Gunther geschaffen und in der Kapelle aufgestellt Die Nenninger Pieta ist das einzige Kunstwerk Gunthers das nach Wurttemberg gelangte Sie gilt als sein reifstes und letztes Werk Max Emanuel von Rechberg und Rothenlowen wohnte als Oberhofmeister des Konigs haufig im Rechberg Palais in Munchen und damit in der Nachbarschaft Gunthers der neben Johann Baptist Straub seinem Lehrer als der angesehenste Bildhauer in Munchen galt Gunther erhielt fur die Pieta die der Oberhofmeister bei ihm fur die Nenninger Kapelle bestellte 125 Gulden Er starb im Jahr nach der Fertigstellung dieses Werkes 2 Die aus Lindenholz gefertigte 5 Pieta langte am 8 Dezember 1774 in Nenningen an und wurde am ersten Fastensonntag 1775 kirchlich geweiht Danach wurde vor diesem Kunstwerk die erste heilige Messe gefeiert Von diesem Zeitpunkt an sollte allsamstaglich die Messe vor dem Kunstwerk zelebriert werden Am 14 November 1775 wurde eine 39 5 Kilo schwere Glocke geliefert die 52 Gulden und 40 Kreuzer gekostet hatte Zur Zeit der Aufklarung wurde ein Erlass vom Konstanzer Bistumsverweser Ignaz von Wessenberg herausgegeben in dem die Schliessung und der Abriss der Kapelle angeordnet wurde Die Pieta sollte in die Pfarrkirche uberfuhrt werden Diesem Erlass vom 31 Oktober 1811 den wahrscheinlich der ortliche Pfarrer Joseph Alois Rink initiiert hatte wurde aber nicht Folge geleistet Die Kapelle ging in das Eigentum der burgerlichen Gemeinde uber und wurde erst 1892 der Kirchengemeinde ruckubereignet 1811 trat Pfarrer Josef Eiser sein Amt an Statt die Kapelle abreissen zu lassen sorgte er fur die Erneuerung ihrer Decke und des Dachreiters 1855 wurde die Pieta durch den Gmunder Maler Klein farbig gefasst Diese Veranderung wurde erst 1951 wieder ruckgangig gemacht Xaver Kolb aus Ehingen bemalte 1868 die Wande und Decken der Kapelle mit Szenen aus dem Marienleben ausserdem erhielt die Kapelle damals farbige Fenster und einen Bodenbelag aus Bohmenkircher Platten dazu neues Gestuhl Der Dachreiter wurde mit grunlasierten Ziegeln gedeckt 1870 wurde ein Harmonium angeschafft Die Jahrhundertfeier der Kapelle wurde 1874 mit einem Triduum gefeiert Damals wurde ein angrenzendes Stuck Land erworben auf dem der neue Friedhof Nenningens entstand Ab dieser Zeit diente die Kapelle als Friedhofskapelle Durch einen Blitzeinschlag wurde der Dachreiter am 21 Juli 1921 schwer beschadigt Da zu dieser Zeit keine Ziegel mit gruner Lasur beschafft werden konnten deckte man ihn nun mit Blech Ausserdem wurde die Kapelle mit einem Blitzableiter versehen 1925 wurde der stark abgeneigte Altar erneuert 1 Als 1951 die Pieta fur langere Zeit aus der Kapelle entfernt wurde um auf Ausstellungen gezeigt und restauriert zu werden wurde die Kapelle umgebaut Die Empore wurde entfernt ebenso die farbigen Fenster aus dem 19 Jahrhundert die durch helle Butzenscheiben ersetzt wurden Auch die Wand und Deckenmalereien mussten weichen und wurden durch zwei Deckenfresken von August Braun ersetzt Ein Rundfenster das 1813 in den Chor gebrochen worden war wurde zugemauert und das hohe Chorgitter entfernt 1969 70 erfolgte eine Restaurierung der Kapelle die wegen Nasseschaden notwendig geworden war Dabei wurden die Fundamente auf der West und Sudseite erneuert Die Kapelle wurde an Strom und Wasserversorgung angeschlossen und erhielt eine Heizung Der Bodenbelag und das Gestuhl wurden erneuert ebenso der Verputz innen und aussen Die Deckenfresken aus der Mitte des Jahrhunderts und der Deckenstuck wurden entfernt desgleichen der Altar Die Pieta wurde auf eine Muschelkalkstele gesetzt Das Dach wurde neu gedeckt und ein grosserer Dachreiter wurde aufgesetzt Dort wurde eine 230 Kilo schwere Glocke aus dem Jahr 1425 aufgehangt Die Fenster und Turumfassungen aus Donzdorfer Sandstein wurden scharriert Insgesamt kostete diese Renovierung 136 000 DM 2 Von 2003 bis 2005 wurde die Kapelle erneut saniert und erhielt wiederum einen neuen Fussboden neue Banke neue Fenster und eine neue elektrische Anlage Als einziges Sakralgebaude unter 61 vorgeschlagenen und 15 ausgezeichneten Objekten erhielt sie 2008 eine Auszeichnung im Wettbewerb Beispielhaftes Bauen 6 Literatur BearbeitenPfarramt St Martinus Lauterstein Nenningen Hg Friedhofkapelle Lauterstein Nenningen und Pieta von Franz Ignaz Gunther 1725 1775 Lauterstein Nenningen 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedhofskapelle Nenningen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Isidor Fischer Heimatbuch fur Weissenstein und Umgebung 1 Teil Heimatgeschichte Verlag der Rems Zeitung Schwabisch Gmund 1927 S 191 a b c d Pfarramt St Martinus Lauterstein Nenningen Hg Friedhofkapelle Lauterstein Nenningen und Pieta von Franz Ignaz Gunther 1725 1775 Lauterstein Nenningen 1981 Die Nenninger Pieta 1774 auf www denkmalpflege bw de Memento des Originals vom 9 Marz 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www denkmalpflege bw de zuletzt abgerufen am 26 Juni 2019 Friedhofskapelle Nenningen auf www pieta nenningen de zuletzt abgerufen am 26 Juni 2019 Aufbau der Pieta auf www pieta nenningen de zuletzt abgerufen am 26 Juni 2019 Renovierung auf www pieta nenningen de zuletzt abgerufen am 26 Juni 2019 48 708814 9 858773 Koordinaten 48 42 31 7 N 9 51 31 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhofskapelle Nenningen amp oldid 233465863