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Der Freiwillige deutsche Schutzdienst FS war eine an die SA angelehnte milizartige Organisation der SdP im Sudetenland die im Fruhjahr 1938 auf Betreiben von Konrad Henlein aus dem Ordnungsdienst der SdP hervorging 1 Etliche Angehorige des FS waren zuvor auch im Deutschen Turnverband organisiert Leiter des FS war Willi Brandner der als Stabschef des Hauptstabes des FS und Verbandsturnwart seinen Dienstsitz in Asch hatte 2 Bereits am 17 Mai 1938 zahlte der FS 15 000 Angehorige 1 und spater zwischen 60 000 und 70 000 Mitglieder 2 Fur die Angehorigen des FS wurde eigens eine Mitgliederzeitschrift mit dem Titel Mannschaft im Kampf herausgegeben Der FS war in Orts Bezirks und Kreisgruppen aufgeteilt Die unterste Organisationseinheit bildete die Schar der zehn bis funfzehn FS Mitglieder angehorten Die FS Angehorigen fuhrten keine Schusswaffen 2 Der FS umfasste drei Abteilungen etliche FS Angehorige wurden im Deutschen Reich militarisch unterwiesen und durch die deutsche Abwehr angeworben Der FS dessen Grundung auch der Destabilisierung des Tschechoslowakischen Staates dienen sollte war in drei Abteilungen aufgegliedert 1 Die Abteilung A Aufsichtsabteilung diente der Spionage und Uberwachung der eigenen Parteimitglieder sowie der Orts und Kreisverbande Auch politische Gegner wurden ausgeforscht Die Angehorigen der Abteilung A waren quasi Teil eines Sicherheitsdienstes der Partei Diese Abteilung auch fur Militarspionage und Propaganda zustandig war den meisten Mitgliedern der Partei unbekannt Die Abteilung B der die allermeisten FS Manner angehorten umfasste eine hilfspolizeiliche Truppe die bei Massenveranstaltungen der SdP Ordnungsfunktionen wahrnahm beziehungsweise die sudetendeutsche Bevolkerung vor angeblichen tschechischen Ubergriffen schutzen sollte Ihre Angehorigen wurden auch fur terroristische Aktionen und Sabotageakte ausgebildet In der Abteilung C befanden sich sudetendeutsche Reservisten der tschechoslowakischen Armee sowie Militarinstrukteure Der zunachst vom tschechoslowakischen Innenministerium genehmigte FS wurde auf dem Hohepunkt der Sudetenkrise durch selbiges am 15 September 1938 wieder verboten 3 Danach flohen viele Angehorige des FS uber die tschechoslowakische Grenze ins Deutsche Reich und schlossen sich dort grosstenteils dem Sudetendeutschen Freikorps an Die im Sudetenland verbliebenen FS Angehorigen gingen in den Untergrund und kooperierten mit dem Sudetendeutschen Freikorps bei den terroristischen Aktionen gegen staatliche tschechoslowakische Einrichtungen im Sudetenland 2 Im August 1944 wurde der Schutzdienst in den SS Heimatschutz Slowakei eingegliedert 4 Literatur BearbeitenMartin Broszat Das Sudetendeutsche Freikorps In Institut fur Zeitgeschichte Munchen Hrsg Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 9 Jahrgang Heft 1 1961 Andreas Luh Der Deutsche Turnverband in der Ersten Tschechoslowakischen Republik Vom volkischen Vereinsbetrieb zur volkspolitischen Bewegung Verlag Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 3 486 58135 X Werner Rohr Der Fall Grun und das Sudetendeutsche Freikorps In Hans Henning Hahn Hrsg Hundert Jahre sudetendeutsche Geschichte Eine volkische Bewegung in drei Staaten Verlag Peter Lang Frankfurt Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2007 ISBN 978 3 631 55372 5 S 241 256 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Werner Rohr Der Fall Grun und das Sudetendeutsche Freikorps 2007 S 245 a b c d Andreas Luh Der Deutsche Turnverband in der Ersten Tschechoslowakischen Republik Vom volkischen Vereinsbetrieb zur volkspolitischen Bewegung Verlag Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 3 486 58135 X S 417f Martin Broszat Das Sudetendeutsche Freikorps In Institut fur Zeitgeschichte Munchen Hrsg Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Heft 1 1961 S 35 PDF Oskar Neumann Im Schatten des Todes Edition Olamenu Tel Aviv 1956 S 67 96 98 Zitiert in Daniel Siemens Sturmabteilung Die Geschichte der SA Siedler Verlag 2019 ISBN 3 64115 535 5 S 505 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freiwilliger deutscher Schutzdienst amp oldid 222503826