www.wikidata.de-de.nina.az
Das Franziskanerkloster Schwaz ist ein Kloster der Franziskaner OFM in Schwaz in Tirol in Osterreich Das Franziskanerkloster von SudostenKirche von der Burggasse ausJoseph Aigner Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Kirche 2 1 Beginn 2 2 Renovierung 1618 2 3 Barockisierung 2 4 Renovierung 1844 3 Orgel 3 1 Technische Daten 4 Kreuzgang 5 Studienhaus 6 Besondere Sehenswurdigkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Franziskanerkloster in Schwaz wurde 1507 auf Betreiben der damaligen Bergwerksherren bzw Bergknappen und der Burger von Schwaz mit Erlaubnis des Kaisers Maximilian I gegrundet Die Franziskaner waren schon seit 1471 regelmassig zur Aushilfe nach Schwaz gekommen Schwaz war zu jener Zeit noch keine eigene Pfarre Nachdem die Schwazer Bevolkerung und der Kaiser den Klosterbau in Angriff genommen hatten gab es unerwartete Hindernisse Am 15 Juli 1507 wurde der Klosterbau vom zustandigen Pfarrer von Vomp unter Androhung des Banns verboten in Vertretung des Generalvikars von Brixen Die Verantwortlichen hatten ganz einfach vergessen die Kirche um Erlaubnis zu bitten Sie hatten dies unterlassen da Kaiser Maximilian versprochen hatte sich selbst darum zu kummern Die sogenannte Stiftungsurkunde Kaiser Maximilians erwahnt zwar ein papstliches Schreiben uber dessen Vorhandensein ist aber nichts weiteres bekannt Den Grund fur Kirche und Kloster hatte Hans Fieger von Melans zu Friedberg d A von Andra Stollbrock erworben und 1507 den Franziskanern geschenkt Dazu uberliess er ihnen auch sein eigenes angrenzendes Anwesen mit dem charakteristischen Wendeltreppenturm heute noch Fiegerhof genannt siehe Abb links und rechts unten welches samt Garten in den Klosterbau integriert wurde Ein Teil des Fiegerhauses diente hochstwahrscheinlich als Muhle Eine alte Leitung fuhrte schon damals Wasser vom Lahnbach bis zum Haus Das Wappen des Hans Fieger und jene seiner Bruder Siegmund und Christoph finden sich im Kreuzgang Sie hatten dort die ersten drei Fresken gestiftet Am 30 August 1507 wurde die Schenkungsurkunde von Hans Fieger ausgestellt Am selben Tag fand auch die Grundsteinlegung statt wie auf der dargestellten Urkunde zu sehen ist Das Ordinariat von Brixen zog seinen Einspruch gegen den Klosterbau aber erst zuruck nachdem auch der Abt von St Georgenberg seinen Einspruch zuruckgezogen hatte und Kaiser Maximilian nochmals interveniert hatte Die offizielle kirchliche Zustimmung erfolgte einen Monat nach der Grundsteinlegung am 26 September 1507 im Rahmen eines Festaktes unter der Leitung von Conradus Abt von St Georgenberg Abt Leonhard von Wilten und dem zustandigen Pfarrer Peurl von Vomp Als Gesandter Kaiser Maximilians wurden der am kaiserlichen Hofe weilende Franziskaner P Johannes de Donis resign Bischof von Grosswardein nach Schwaz gesandt Nach einem Hochamt in der Vomper Pfarrkirche zog man in einer Prozession nach Schwaz und Prior Baumgartner von St Georgenberg verkundete dass kirchlicherseits keine Einwande mehr bestunden und der Bau begonnen werden konnte Der Franziskaner P Christoph verblieb danach auf dem spateren Kirchenplatz und feierte mit seinen Mitbrudern einen Dankgottesdienst Bereits am 23 November 1507 wurde der sich im Bau befindende Haupttrakt des Klosters eingeweiht Der weitere Klosterbau nahm noch einige Jahre in Anspruch Die vielen Stifter und Wohltater vor allem waren es die vermogenden Schwazer Gewerken die den Klosterbau finanzierten wurden durch die Darstellung ihrer Wappen an den Schlusssteinen des Kreuzrippengewolbes im Kreuzgang geehrt Kaiser Maximilian wurde durch die Darstellung der Wappen seiner Lander geehrt Mit dem Bau der Klosterkirche begann man im April 1508 Ein Jahr spater 1509 war die Bonaventurakapelle s Bild unten fertiggestellt in der nun alle Messfeiern stattfanden Am 16 Oktober 1509 wurde sie zusammen mit dem Kreuzgang eingeweiht Die Darstellung der 12 Apostelkreuze lassen darauf schliessen dass diese Kapelle kirchenrechtlich gesehen den Status einer Kirche innehatte Uber der Kapelle war der erste Gebetsraum Dieser ist aber nicht mehr vorhanden da in den spaten 1950er Jahren die dort im 1 Stock liegenden Raume zum Mariensaal zusammengefasst wurden Ubrigens sind nur noch in der Bonaventurakapelle die originalen Butzenfenster erhalten geblieben Um das Jahr 1518 wurde an der Nordseite der Kirche noch der Friedhof errichtet Der Bereich oberhalb des Refektoriums Brudergang genannt hat eine grosse Balkendecke wie der darunter liegende Speisesaal Im Brudergang hing von Beginn an ein grosses gotisches Kruzifix welches sich seit den 1990er Jahren in der Bonaventurakapelle befindet Ebenfalls sehenswert ist die alte Sakristei die in ihrer ursprunglichen Form erhalten geblieben ist obwohl ebenfalls in den 50er Jahren im Raum davor eine neue Sakristei entstanden war Das neue Kloster gehorte bei seiner Grundung zur osterreichischen Wiener Franziskanerprovinz und ab 1580 zur neugegrundeten Tiroler Franziskanerprovinz vom Heiligen Leopold Zur Linken ist die alteste Darstellung des Schwazer Klosters aus dem fruhen 18 Jahrhundert zu sehen aus dem Klosterarchiv Bozen Wer das Kloster in seinem heutigen Zustand kennt sieht sofort die Unterschiede Von besonderem Interesse ist die Kapelle im Garten im Bild gang rechts die nicht mehr existiert nicht zu verwechseln mit dem Pavillon an der Sudmauer Der Klerikatstrakt ganz rechts unten wurde erst 1736 errichtet Das Hauptgebaude war mit diesem Gebaudeteil nur uber einen schmalen Gang quasi ein Schwibbogen verbunden Dieser Ubergang wurde erst 1925 ausgebaut Der ostliche Gartenteil Bild Oberkante kam erst 1882 dazu dieser gehorte damals im 19 Jh noch zum Knapp Haus Der grosse Innenhof war um das Jahr 1730 noch begrunt Die Klosterchronik erwahnt im Jahr 1699 eine Neugestaltung des Kreuzganghofes mit Blumen Saulen und Banken Schon damals stand die markante Linde auf unserem Kirchenvorplatz Leider steht auch die alte Weberei im Garten nicht mehr Durchaus sehenswert ist auch das alte Refektorium der Speisesaal welches sich seit der Anfangszeit nicht sehr verandert hat Naturlich wurden die Tische und der Holzboden sowie die Vertafelung im Laufe der Jahrhunderte einige Male erneuert zuletzt 1961 Hier werden alle Mahlzeiten eingenommen und die zweimal wochentlichen Rekreationen das abendliche zusammensitzen findet ebenfalls hier statt Zu besonderen Anlassen konnten somanche Schwazer diesen Raum betreten Einer der Luster war ubrigens fur den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand vorgesehen Nach dessen Ermordung war der Schwazer Schlosser Rappel auf zwei Dutzend eben gefertigte Luster sitzen geblieben Ein amerikanischer Provinzial sah den Luster welcher als Leihgabe in der Klosterbibliothek hing und kaufte alle Luster fur eine Kirche seiner Provinz Als Dank bekam das Kloster von Jakob Rappel einen Luster geschenkt Die Kirche BearbeitenBeginn Bearbeiten Die grossen Renovierungsphasen 1618 1735 1844 1936 1965 und 1990 Es soll anfangs gleich Erwahnung finden dass die Veranderungen in der Kirche im Laufe der Jahrhunderte so zahlreich waren dass Vieles nicht festgehalten wurde und hier nur ein grober Uberblick prasentiert wird Die Leitung und Planung fur den Kirchenbau 1508 wurde wie schon beim Kloster dem Meister Christoph Reichartinger ubertragen Der ausfuhrende Werkmeister war Ulrich Klotz der selbst auch Steinmetz war Er hat u a das Refektoriums und das Sakristeiportal geschaffen Als Vorlage diente Reichartinger die Hl Kreuz Kirche in Augsburg ehem Chorherrenstift im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer schwer beschadigt heute Dominikanerkloster Am 3 Mai 1515 wurde die neue noch nicht ganz fertiggestellte Kirche feierlich eingeweiht Das Kirchweihfest wurde fruher traditionellerweise immer am dritten Sonntag nach Ostern gefeiert Die Franziskanerkirche gehort zu den grossten gotischen Gotteshausern Tirols 59 m lang 20 m breit Es wurden sechs gotische Altare errichtet von denen der Apostelaltar das Werk Hans Malers war Der Hochaltar stellte im Mittelschrein die Stigmatisation des Hl Franziskus dar die Seitenaltare u a Maria Schmerzen Sippen Apostel und Passionsaltar Der Schmerzensaltar wurde von der 1512 gegrundeten Bruderschaft der Sieben Schmerzen Mariens gestiftet Im Jahre 1521 kam aus Eichstatt uber Passau ein vom schwabischen Meister Loy Hering gefertigtes Steinkreuz Es wurde im Langhaus mittlings vor dem Lettner aufgestellt und mit einem Gitter umschlossen Bereits im Jahre 1585 wurde der Hochaltar auf Betreiben des Provinzials P Gabriel Raber durch einen Renaissancealtar ersetzt bzw der Altar umgebaut Dieser wurde vom Haller Maler Melchior Ridterl od Ritterl gefasst Er stellte wie sein Vorgangerwerk wiederum die Stigmatisierung des Hl Franziskus dar Dieser Altar ist leider verschollen Von der gotischen Grundausstattung ist in der Franziskanerkirche nur sehr wenig erhalten so etwa eine spatgotische Skulptur der Mater Dolorosa aus dem fruhen 16 Jh und das ausdrucksvolle Steinkruzifix des Loy Hering laut Prof Ulrich Soding stammt es vom Augsburger Meister Gregor Erhart Drei Tafelbilder des Apostelaltars die Tafelbilder des Passionsaltars und funf Bilder des Annaaltars Sippenaltar sind heute auf Schloss Tratzberg Zwei weitere Tafelbilder aus dem Apostelaltar des Hans Maler Marter der Apostel Bartholomaus und Andreas befinden sich im Germanischen Museum in Nurnberg Sie wurden um 1816 verkauft bzw geraubt Ihre letzten Tafelbilder verkauften die Franziskaner vermutlich um das Jahr 1840 Neben der Schmerzensgruppe blieben nur zwei gotische Reliefs ca 1520 dem Kloster erhalten denn sie waren im Altar der Bonaventurakapelle eingearbeitet worden Renovierung 1618 Bearbeiten Unter der Fuhrung des Meister Leibacher wurden damals die Kirchensaulen poliert und der seitliche Franziskusaltar abgetragen und versetzt Weiters wurde die Kirche von Meister Bruel geweisselt Neu geschaffen wurden u a die Gitter und das Chorgestuhl Die beiden Seitenteile des hinteren schmiedeeisernen Gitters eine Arbeit des Jenbachers Christoph Stockl 1621 gehorten ursprunglich auch zum Lettner und waren dort eingesetzt Der jungere mittlere Teil des Gitters stammt von Josef Mayr aus Schwaz 1735 In der Mitte des Lettners befand sich das grosse Steinkreuz von Loy Hering siehe unten Bemerkenswert ist auch das Renaissance Chorgestuhl Es wurde 1617 1618 vom Schwazer Kunsttischler und Bildhauer Michael Pirtaler zusammen mit zwei weiteren Gesellen und mit dem Augsburger Schlosser Johann Wolf geschaffen Von den ursprunglichen vier Reihen haben sich zwei erhalten Aus der Anfangszeit stammt auch noch die alte Sakristeiture Diese schmideiserne Ture wurde im Jahre 1509 errichtet ist eine Arbeit des Meisters Andre und tragt das Wappen der Stifter die Gewerken Stockl Das beeindruckende Portal stammt von Ulrich Klotz Im Jahre 1621 wurde auch ein neuer Hochaltar errichtet Damals war es ublich an Werktagen den wertvollen Mittelschrein mit einem Bild zu verdecken Dieses Gemalde darstellend die Glorie des Hl Franziskus und Franziskanerheilige im damals ublichen grauen Reformatenhabit stammt vom Innsbrucker Hofmaler Paul Honegger und ist noch im Besitz des Klosters In einer Klosterrechnung des Jahres 1631 wird ein Tischlermeister und zwei Gesellen fur die Aufstellung der Krippe und des Ostergrabes entlohnt Nahere Informationen zu diesen fruhen Kunstwerken existieren leider nicht Am Rande des Friedhofs wurde 1650 eine kleine Kapelle errichtet Sie galt als erste der insgesamt zehn Schwazer Haagkapellen 1885 wurde sie zu einer Lourdesgrotte umgestaltet Die Marienstatue wurde von einer Delegation eigens aus dem franzosischen Wallfahrtsort geholt Im Jahre 1687 bekam die Kirche unter dem Guardian P Nikolaus Perckhofer einen neuen Boden Die Marmorplatten dazu kamen aus dem Steinbruch in Kleinsoll bei Breitenbach Dieser Steinboden wurde 1990 durch einen Neuen ersetzt Barockisierung Bearbeiten 1696 wurde wiederum ein neuer Hochaltar und neue Seitenaltare errichtet so u a ein neuer Schmerzensaltar 1700 1705 und wahrscheinlich auch den Franziskus und den Antoniusaltar diesmal von den Franziskanern selbst namlich dem Tischler Frater Felizian Griessauer und dem Maler Frater Lukas Plazer Letzterer schuf u a das Hochaltarbild Allerheiligen des Seraphischen Ordens welches heute im Seitenschiff hangt und die Medaillons des ehemaligen Seitenaltars Maria Schmerzen Eines dieser Medaillons wurde fur die Wiedereinsetzung in den Altar ca 1870 von Alois Kasbacher im Querformat neu gemalt Damals stand der Schmerzensaltar mit einem Gitter umgeben an der nordlichen Langsseite des Hauptschiffes wo heute der Seiteneingang ist Auch fur diesen Altar wurde ein Abdeckbild fur die Wochentage von Bruder Lukas Plazer geschaffen Maria als Furbitterin der Armen Seelen Es hangt heute in der Klausur des Klosters Ebenfalls aus dem 17 Jh stammen die grossen Bilder unter der Westempore Sie wurden vom Brixner Maler Stefan Kessler geschaffen und stellen die heiligen Franziskaner Petrus Regalatus 1676 und Franziskus Solanus 1675 dar Die grossten Veranderungen fanden im Jahre 1735 unter der Leitung von Baumeister Jakob Singer statt Guardian P Theophilus Perkhofer war von der Provinzleitung damit beauftragt worden Die drei ruckwartigen Fenster im Presbyterium durften zu dieser Zeit zugemauert worden sein Der Lettner und die Rippengewolbe wurden entfernt und das Gewolbe von Jakobs Bruder Hans Singer und Jakobs Sohn Kassian mit feinen Stukkaturen geschmuckt Von Hans Singer stammt auch die neue Kanzel In der Bonaventurakapelle blieb das alte Rippengewolbe wegen seines kleinen Umfangs erhalten Die abgebrochenen Rippen wurden als Fundament fur den Bau des Klerikatstraktes verwendet Bei dessen Umbau 1925 tauchten diese wieder auf und wurden wieder als Fundament verwendet diesmal unter die neue Kellertreppe des Studienhauses Die gotischen Marmorpfeiler des abgebrochenen Lettners wurde fur die neuerrichtete Westempore verwendet Das ehemalige Lettnergitter stammt vom Jenbacher Kunstschlosser Christoph Stockl aus den Jahren 1621 23 und wurde 1705 vom Schwazer Schlosser Johann Rutter erweitert Nun wurden die Seitenteile von Josef Mayr erhoht ein vollig neues Mittelstuck geschaffen und unter die Westempore verlegt Die ubriggebliebenen Teile kamen ins Augustinerinnenkloster St Martin in Schwaz Es war auch der junge Absamer Bildhauer Johann Michael Fischler an der Ausstattung der Kirche beteiligt Er schuf die Statue des Hl Josef Ausserdem setzte er das kurz vor der Transferierung umgefallene und zerstorte Steinkruzifix von Loy Hering im Foto oben ganz rechts zu sehen in nur 3 Monaten wieder her und schuf den gesamten Barockaufbau des neuen Seitenaltars der 1739 aufgestellt wurde Dieses bisher vor dem Lettner alleinstehende Steinkreuz wurde auf die Sudseite transferiert wo bisher die Kanzel gestanden hatte Als Altarbasis diente der ehemalige Apostel oder Kreuzaltarstein Bei diesem Unfall ging leider auch die Grabplatte des vor den Schweden geflohenen Abtes Johannes VIII Merk von St Ulrich und Afra in Augsburg zu Bruch der 1632 hier im Kloster starb und begraben worden war Diese Grabplatte fand man spater vergraben auf dem Friedhof sie wurde angeblich in einen der Seitenaltare eingelegt Eine zerbrochene Grabplatte steht allerdings im Pfortenhof Es handelt sich dabei hochstwahrscheinlich um jene Grabplatte des Abtes Johannes Merk Mehr dazu im Kapitel Kreuzgang Der Schmerzensaltar wanderte 1735 von seinem Platz an der Nordseite zum freigewordenen Abschluss des Seitenschiffes Die beiden Seiteneingange wurden geschlossen Dort wurden der Annen und der Katharina und Barbara Altar aufgestellt Der durch die Verlegung des Schmerzensaltares frei gewordene Platz wurde zum neuen Seiteneingang Die gegenuber an der Sudseite gelegene Kanzel wurde abgerissen und eine neue Kanzel im Kirchenschiff von Hans Singer geschaffen Ein Schwazer Maler der so manchen Beitrag geleistet hat war Johann Georg Hottinger d J Im Jahre 1727 stattete er die Kirche und den Kreuzgang mit einigen Fresken aus Von seinem Freskenzyklus in der Kirche mit Szenen aus der Hl Schrift ev Jesusleben ist nichts mehr erhalten 1730 malte er fur unsere Kirche eine Weihnachtskrippe Tatsachlich konnen aber nur noch einzelne Figuren der heute existierenden Bretterkrippe Hottinger zweifelsfrei zugeordnet werden Einige Figuren sowie die Hintergrundkulisse durften im fruhen 19 Jahrh erneuert worden sein Sie hat auch nichts mit der 1631 erwahnten Krippe zu tun Von ihm stammen auch die Kreuzwegstationen aus der Zeit nach 1735 Diese waren vor langer Zeit ins Kloster Lienz gekommen Nachdem sie dort 1923 neuen Fugelkopien weichen mussten kamen sie im Jahre 1936 kurz vor der Kirchenrenovierung nach Schwaz zuruck Das Kloster besitzt auch 2 Stationen Nr 13 u 14 eines weiteren Kreuzweges von Hottinger wahrscheinlich aus der Stadtpfarre stammend vom Verbleib der ubrigen Stationen ist nichts bekannt Leider wurden im Laufe der Barockisierung samtliche gotische Butzenscheiben entfernt und an einen Glasermeister verkauft Die eingearbeiteten gotischen Glasmalereien z t Heilige und die Wappen von Wohltatern darstellend fielen leider dem barocken Lichtfanatismus zum Opfer Der damalige Guardian P Theophilus bemuhte sich vergeblich um deren Rettung Das letzte erhaltene Fenster mit dem Stifterwappen der Familie Aufhauser befindet sich heute im Landesmuseum Ferdinandeum s Abb Im Jahre 1737 kam das bei Franz Sebald Unterberger bestellte Altarbild Tod des Hl Josef nach Schwaz seit 1954 als Leihgabe in der Pfarrkirche von Kufstein Sparchen Aus dem Jahr 1739 stammt das von Georg von Marees geschaffene Sippenbild des Annenaltares und ein Jahr spater schuf Franz Sebald Unterberger das Altarblatt der heiligen Katharina und Barbara 1736 stiftete Johann Baptist Wimmer der pensionierte Hauptkassier der Schmerzensbruderschaft einen neuen Josefsaltar der am freigewordenen Abschluss des rechten Seitenschiffes stehen sollte als Pendant zum Schmerzensaltar Dieser wurde wiederum von Franziskanerbrudern geschaffen Das Hauptwerk fuhrte Frater Joseph Lederle aus Die passenden Medaillons zum Leben Josefs und das Oberbild Josef und Maria als Fursprecher bei der Klostergrundung heute in der Sakristei schuf diesmal Pater Cyrill Oberberger Das Aussehen der beiden vorderen Seitenaltare Maria Schmerzen und Josef welche ja 1840 abgebrochen wurden durfte den noch existierenden Seitenaltaren Anna bzw Katharina u Barbaraaltar gleichkommen nur grosser blau lasiert und teilweise vergoldet In den Jahren 1737 bis 1739 wurde die Kirchenorgel in unserer Kirche restauriert Gleichzeitig errichtete der Franziskaner P Gaudentius Kock die grossartige Barockorgel in der Schwazer Pfarrkirche Mit seinem Verdienst konnten teilweise die Kosten der Barockisierung getragen werden Schliesslich kam 1753 noch ein kostbares Uhrwerk des Franziskaners Johann Capistran Silbernagel hinzu Uber ein Gestange werden noch heute 5 Ziffernblatter verteilt uber das ganze Kloster bewegt Als Kronung schuf Christoph Anton Mayr ein grosses Heiliges Grab fur unsere Klosterkirche Dieses wurde 1764 zum ersten Mal aufgestellt In den 1780er Jahren musste kurzzeitig auf Grund einer Verordnung Kaiser Joseph II der klostereigene Friedhof stillgelegt werden In diesen Jahren wurden die Franziskaner auf dem Stadtfriedhof beerdigt heute Stadtpark Renovierung 1844 Bearbeiten Im Jahre 1844 wurde von einem Wattener Tischler ein neuer Hochaltar und die zwei vorderen Seitenaltare errichtet Schmerzens und Josefs Altar beide 1965 entfernt Leider wurden die beiden von Franziskanerbrudern 1705 und 1736 gefertigten schonen Barockaltare vorher entfernt und vernichtet Passende Bilder malte nun Gebhard Flatz Stigmatisation des Hl Franziskus Santa Conversazione Zur Finanzierung verkaufte man gotische Tafelbilder die letzten Reste der mittelalterlichen Kircheneinrichtung Die Medaillons setzte man scheinbar erst in den 1870er Jahren in die Altare ein Dazu musste wie schon vorher erwahnt eines der Medaillons Jesus begegnet Maria am Kreuzweg von Alois Kasbacher im Querformat neu gemalt werden Bereits im Jahre 1843 kam eine neue Orgel des Schwazers Josef Aigner dazu Er verwendete z T Orgelpfeifen der Vorgangerorgel Die altesten Pfeifen stammen aus dem Jahr 1613 Zwei alabastergefasste Rokokostatuen hatte man vom Stift Fiecht ebenfalls gegen ein gotisches Tafelbild eingetauscht Dieses Bild ging beim Stiftsbrand d J 1868 verloren Unerklarlicherweise mussten diese wertvollen Stauten bereits 1872 oder 1877 den vergleichbar wertlosen Statuen Petrus und Paulus des jungen Bildhauers A Winkler Platz machen heute im Depot Heute wissen wir uber den Verbleib dieser Rokokostatuen nichts mehr Sie sind auf dem historischen Foto links aus dem Jahr 1872 mit Festschmuck Abdeckbild und Baldachin noch zu sehen Sie stellten den Markgrafen Leopold von Osterreich Provinzpatron und Kaiser Heinrich dar Kaspar Jele schuf ein Franziskus und Josef Plank ein Antoniusbild fur die jeweiligen Altare Beide Gemalde wurden Anfang des 20 Jh fur zu minderwertig befunden und ersetzt Uber ihren Verbleib ist ebenfalls nichts bekannt Ein ahnliches Franziskus Bild von Kaspar Jele befindet sich im Depot des Reuttener Klosters Eines der neuen Altarblatter eine Kreuzigungsszene hatte Johann Entfelder um 1844 gemalt Er hatte damals auch die Aussenfassade Giebelfront der Kirche mit einem grossen Fresko geschmuckt Es stellte die Heiligen Franziskus Johannes Josef und Pazifikus dar Im Jahre 1893 wurde es durch ein Franziskusmosaik des Innsbrucker Kunstlers Albert Neuhauser ersetzt Im Jahre 1884 wurden die barocken Dachreiter Glockenturmchen renoviert und 1889 der Vordere durch ein neugotisches Turmchen ersetzt Renovierung 1936Eine umfassende Kirchenrenovierung wurde 1936 bis 1939 durchgefuhrt aber es gab keine grosseren Anderungen Im Jahr 1936 wurde das Kirchendach erneuert 1937 ging man an die Innenrenovierung der Kirche Noch vor dem Beginn Fruhjahr 1937 kam der alte Kreuzweg von J G Hottinger aus Lienz nach Schwaz zuruck Das neugotische Dach uber dem Eingangsportal wurde abgebrochen Das Altarbild Stigmatisation des Hl Franziskus des Innsbruckers Kaspar Jele wurde durch ein neues Michaelsbild des belgischen Franziskaners Andreas Bosteels ersetzt Bisher konnte die Kirche und das Kloster praktisch stufenlos betreten werden Man entschloss sich damals aber den Hugel vor dem Kircheneingang abzutragen und es entstanden die Kirchenstufen In den Jahren 1954 1955 wurde der Raum zwischen Kirche und Sakristei zur Neuen Sakristei umgebaut Die alte Treppe an dieser Stelle wurde neuerrichtet um 180 gedreht Der Sakristeiraum im Dachboden wurde aufgelassen Der Kreuzgang im 1 Stock oberhalb von Sakristei und Bonaventurakapelle wurde abgemauert Wande entfernt und ein grosser Versammlungsraum damals fur die Franziskanische Gemeinschaft geschaffen In die Nebenraume wurde die offentliche Bucherei verlegt vorher im Kreuzgang nahe Eingangsbereich Die alte Hostienbackerei ein kleiner Zubau an der Aussenfront der Sakristei wurde abgerissen Renovierung 1965Im Jahr 1962 beauftragte das Provinzkapitel die jeweiligen Hausoberen ihre Kirchen im Geist des zweiten Vatikanischen Konzils zu erneuern Bei der Restaurierung 1965 unter Guardian P Bonifaz Madersbacher wurden trotz heftigen Widerstands im Kloster und in der Bevolkerung der klassizistische Hochaltar und die vorderen Seitenaltare ersatzlos entfernt und zerschlagen Dazu kam auch ein uberdimensionaler Volksaltar Die altehrwurdige gotische Mensa Hochaltarblock welche aus Ehrfurcht immer dort belassen worden war fiel ebenfalls dem Erneuerungsplan zum Opfer und wurde abgerissen Zwei der vier an den Seitenwanden des Presbyteriums stehenden Heiligenstatuen verschwanden Zum letzten Mal waren sie auf einem Foto vor 1954 zu sehen Welche Heiligen die zwei Statuen darstellten und wohin sie verschwanden wissen wir nicht Auf den altesten Fotos ca 1870 80 sind noch sechs Statuen an den Presbyteriumswanden zu sehen Die farbenprachtigen Glasfenster hinter dem Hochaltar die damals errichtet wurden diese Fenster waren ja lange Zeit zugemauert und wurden erst 1965 wieder geoffnet entstanden nach Entwurfen des Schwazer Kunstlers Fred Hochschwarzer und stellen Szenen aus dem Leben des Hl Franziskus und weiterer Heiliger und Heiligmassiger aus der franziskanischen Familie dar die thematischen Vorgaben stammen von P Bonifaz und gaben so viele Szenen vor dass die Personen von Prof Hochschwarzer klein und dichtgedrangt dargestellt werden mussten Als theologischer Berater fungierte der mit dem Kunstler befreundete P Josef Steindl Die Seitenfenster im Presbyterium sind Spatwerke von Prof Fred Hochschwarzer und wurden 1990 eingesetzt Die Fenster wurden von Innsbrucker Glasmanufaktur gefertigt Das Glasfenster uber dem Seiteneingang stammt von Adolf Luchner und entstand 1992 Des Weiteren wurde die Kirche mit einer Geblaseheizung ausgestattet Auf dem Klosterhof heute Parkplatz wurde der Oltank aufgestellt Der Brenner stand in einem Raum am Ende des alten Apfelkellers Ein Schacht musste unter den Kreuzgang und durch das starke Fundament der Kirche durchgegraben werden Diese schwere Arbeit verrichteten die damals jungen Bruder Robert Eckersdorfer und Johann Josef Eller Im Kloster wurde u a das Gelaute der Refektoriumsuhr entfernt welche mit dem grossen Uhrwerk im 1 Stock verbunden ist Leider wurde auch gleich das entsprechende Gestange vom Lautwerk entfernt und eine spatere mogliche Wiederherstellung verhindert Die Refektoriumsuhr und weitere vier Uhren welche im Haus verteilt sind werden aber weiterhin vom alten Uhrwerk angetrieben Eine wichtige Renovierungsaktion trug ca 1965 viel zur Verschonerung des Klosters bei Die Balkendecke des Refektoriums war in fruheren Zeiten mit Brettern verschlossen und gekalkt worden Auch die Balkendecke des grossen Gangs im 1 Stock war gekalkt worden Diese Farbelung wurde nun in muhevoller Arbeit wieder entfernt sodass sie heute wieder in alter Pracht erscheint Einer der fleissigen Arbeiter dieses Umbaues war der Gartnerbruder Mit der Bischofsweihe des inzwischen zum Provinzial gewahlten Pater Bonifaz und seiner Versetzung nach Bolivien im Jahre 1970 fand diese Restaurierungsphase ihren Abschluss Klosterrestaurierung Bereits im Jahre 1975 begannen unter dem Guardian Pater Josef Steindl schon die Planungen fur die Generalrenovierung des Klosters welche von 1981 bis 1993 dauern sollte und von Guardian P Wolfhard Wurmer gestartet wurde Dabei wurde u a der Pforteneingang abgerissen und neu gestaltet Das schone schmiedeeiserne Gitter wurde dabei leider entfernt und der Firma Lintner uberlassen Die Holzhutte auf dem Aussenhof wurde abgerissen um Parkplatze zu schaffen seit der Parkraumbewirtschaftung bei manchen Schwazern gern genutzt Die vielen Fensterladen des Klostergebaudes wurden aus Kostengrunden nicht ausgebessert und ersatzlos entfernt Die Bonaventurakapelle wurde im Jahr 1987 restauriert Es wurde auch hier die alte gotische Altarmensa abgerissen und durch einen Priestersitz ersetzt Die Altarplatte wurde fur den neuen Volksaltar wiederverwendet Renovierung 1990Bei der letzten Kirchenrenovierung 1990 1993 wurden zwei der hinteren sudseitigen Seitenaltare Franziskus und Antoniusaltar links und rechts vom Kreuzaltar nach vorne verlegt heute Schmerzens bzw Josefsaltar um die fehlenden Altare zu ersetzen Das Michaelsbild von Pater Andreas Bosteels bisher am Franziskusaltar wanderte hinauf auf die Westempore Das Franziskusbild des Frater Lukas Plazer ersetzte den nun fehlenden Franziskus bzw Michaelsaltar auf der Sudseite des Langhauses Der Volksaltar und der Marmorboden wurden ersetzt und die seitlichen klassizistischen Beichtstuhle entfernt Dazu kam ein neuer schlichter Hochaltar aus einfachen glatten Marmorblocken diese haben eine wichtige statische Funktion bei der Aufstellung des Ostergrabes und der Weihnachtskrippe Die Gestalt wurde einem gotischen Flugelaltar nachempfunden Die Gebeine der seligen Illuminata wurden wieder in den Hochaltar eingebettet weiters wurden neue Lampen aufgehangt Weitere Anderungen gab es auch auf dem Betchor der als solcher nicht mehr genutzt wurde Die meisten Banke wurden entfernt ebenso etwas spater das Holzgitter an der Brustung Der Motor fur das Orgelgeblase wurde vom Dachboden heruntergeholt Die Geblaseheizung der Kirche wurde aus Kostengrunden wieder entfernt und durch eine elektrische Bankheizung ersetzt Orgel BearbeitenDie Orgel wurde von Joseph Aigner 1843 geschaffen Die letzte Restaurierung nahm Orgelbaumeister Christian Erler aus Schlitters im Jahr 2020 vor Disposition Hauptwerk II Man C f3Bordun 16 Principal 8 Copl 8 Gamba 8 Octav 4 Flote 4 Anm 1 Quint 2 2 3 Superoctav 2 Cornett IV 2 Mixtur III 1 Harmonica Anm 2 Ruckpositiv I Man C f3Principal 8 Salicinal 8 Copl 8 Anm 3 Octav 4 Flote 4 Superoctav 2 Mixtur II 2 Pedal C f0 repetierend Anm 4 Subbass offen 16 Subbass gedeckt 16 Octavbass 8 Quintba 5 1 3 Posaune 8 Pombard 16 Koppeln Manualkoppel I II Anm 5 und Pedalkoppel II P Spielhilfen Forte ZugAnmerkungen Metallpfeifen stammen von Andreas Butz 1613 Eine 8 Physharmonica Harmonium mit Drehstimmvorrichtung aus der Zeit um 1880 Stammt von Andreas Butz 1613 12 Tone fur 18 Tasten 1879 von Franz Reinisch d J 1840 1921 eingebautTechnische Daten Bearbeiten Traktur Tontraktur Mechanisch Registertraktur Mechanisch Stimmtonhohe a1 448 1 Hz bei 15 C Stimmung gleichstufig modifiziert mit 1 9 pyth Komma engeren Quinten 1 Kreuzgang Bearbeiten nbsp Gotischer KreuzgangDer Kreuzgang wurde in den Jahren 1519 bis 1526 mit gotischen Fresken ausgemalt In seinem Eingangsbereich kamen um das Jahr 1608 vier weitere Bilder hinzu Die im spaten 17 und fruhen 18 Jahrhundert ausgefuhrten barocken Bemalungen der gotischen Malereien wurden 1912 und 1939 entfernt Von 1980 bis 1997 restaurierte Wolfgang Gotzinger die Kreuzgangfresken Dabei erganzte er die unregelmassigen Reste der ursprunglich bunten Sekkomalerei durch Aquarellretuschen 2 Studienhaus Bearbeiten1924 25 wurde im Klostergarten eine Theologische Hauslehranstalt fur Ordensmitglieder errichtet das 1972 wieder geschlossen wurde Bis 1995 wurde das Studienhaus von der Religionspadagogischen Akademie genutzt 3 Besondere Sehenswurdigkeiten BearbeitenKreuzgang mit Wandmalereien aus den Jahren 1519 1526 bzw um 1608 Uhrwerk aus dem Jahr 1752 Besichtigung nur bei Voranmeldung Historische Konventbibliothek Besichtigung nur bei Voranmeldung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franziskanerkloster Schwaz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage Kloster SchwazEinzelnachweise Bearbeiten HP Orgelbau Erler Manfred Koller Personalia Nachruf MMag Wolfgang Gotzinger IIC Austria abgerufen am 12 Februar 2016 Geschichte des Schwazer Franziskanerklosters 200747 343611111111 11 71 Koordinaten 47 20 37 N 11 42 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Schwaz amp oldid 238908398