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Das Franziskanerkloster in Herford war eine Niederlassung der Franziskaner ordo fratrum minorum Minderbruder oder Minoriten das im 13 Jahrhundert entstand Es ist im Zuge der Reformation untergegangen Hinweisschild an der Herforder MonchstrasseGeschichte BearbeitenDie Grundung des Herforder Minoritenklosters soll auf den Franziskaner Johannes de Plano Carpini zuruckgehen Dieser war von 1222 bis 1224 Kustos der Sachsischen Kustodie der Ordensprovinz Teutonia und von 1228 bis 1230 Provinzial dieser Provinz 1 Eine zuverlassige Quelle uber die Niederlassung der Franziskaner in Herford bietet aber erst eine Urkunde aus dem Jahr 1286 In einer weiteren Urkunde des Jahres 1286 wird von der Herforder Abtissin Mathilde ein Platz erwahnt den die Franziskaner schon langer bewohnen wurden 2 Vom Herforder Magistrat hatten sie ein Grundstuck zur Bebauung erhalten Dort wurde neben der Niederlassung auch eine Klosterkirche errichtet Im Jahre 1291 erfolgte bereits eine Erweiterung des Gelandes Im 14 Jahrhundert besass das Kloster Termineien in Minden um 1322 und Lemgo vor 1323 3 Zahlreiche Schenkungen Herforder Burger lassen den Schluss zu dass das Kloster in hohem Ansehen stand 1463 weihte der Paderborner Weihbischof Johannes Schulte OESA eine neue Kirche und einen Kreuzgang Das Patrozinium der Kirche ist nicht bekannt 1291 war von einer Erweiterung einer Kapelle zum Heiligen Geist die Rede Der Konvent gehorte zur Rheinischen oder Kolnischen Franziskanerprovinz Colonia die nach Teilung der Provinz Teutonia 1230 neben der Sachsischen Franziskanerprovinz Saxonia entstanden war Ein Grossteil der Herforder Franziskaner wandte sich in der beginnenden Reformation fruhzeitig der lutherischen Lehre zu Einer der Herforder Bruder wurde 1527 Prediger an St Nicolai in Lemgo wo bereits die Reformation eingefuhrt worden war Der Guardian und ein Grossteil des Konvents folgten seinem Beispiel und verliessen das Kloster nur wenige Ordensmanner verweigerten sich der lutherischen Lehre und wurden 1532 in der Folge eines Bildersturms von Herforder Burgern aus dem Kloster vertrieben dabei wurde auch der Klosterfriedhof zerstort und in der Folge verkauft und bebaut Die Klosterkirche und Teile der Konventsgebaude wurden nach 1800 abgebrochen der auf alteren Stadtansichten noch erkennbare Kirchturm wurde 1825 niedergelegt Das Klostergelande war zuvor von der Stadt als Armenunterkunft und von der preussischen Regierung in Minden als Zuchthaus genutzt worden Die beim Abriss des Turms geborgene Glocke von 555 Pfund wurde auf das alte Rathaus von Herford gebracht und ab 1827 in Elverdissen als Schulglocke genutzt Nachdem sie Risse bekommen hatte wurde sie spater in Bochum gegen eine Stahlglocke eingetauscht An das Kloster erinnert in Herford heute noch die Monchstrasse Literatur BearbeitenKarl Hengst Westfalisches Klosterbuch Bd 1 Ahlen Muhlheim Munster 1992 S 421 424 Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Dietrich Coelde Verlag Werl 1999 Bearb Bernd Schmies Kirsten Rakemann S 21 29 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 77 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 101 52 11343 8 669157 Koordinaten 52 6 48 3 N 8 40 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Herford amp oldid 224916501